Kapitel 27
Am nächsten Morgen erwachten die beiden so spät, dass es Akira war, der an ihre Tür klopfte, um sie abzuholen.
Haru knurrte bei dem Geräusch wie ein gereizter Tiger. Sofort dachte er an den Tag davor, als sich die Dienstmädchen daneben benommen hatten. „Was?", rief er im Halbschlaf genervt.
Akira öffnete die Tür und trat ein. Er bemerkte die beiden vor dem Kamin und grinste. "Aufstehen, wir wollen gleich los", bemerkte er gut gelaunt, kam aber nicht näher.
"Raus!", rief Haru, plötzlich hellwach, entsetzt und zog die Decke über die beiden.
"Ich habe nichts gesehen", versicherte Akira lachend und zog sich in einen anderen Raum zurück, um den Beiden Privatsphäre zu geben. Dabei hatte er die Hände gehoben.
Knurrend richtete Haru sich auf und sah seufzend auf Sezuna hinab. „Wenn das eines der Dienstmädchen gewesen wäre, hätte ich sie zerfetzt", murrte er und streckte sich erst einmal.
"Deshalb bin ich ja persönlich gekommen", rief Akira aus dem Nebenzimmer, der Haru durchaus gehört hatte.
Sezuna gab darauf hin ein Murren von sich, als sie wach wurde.
„Dein Glück", rief Haru und schälte sich aus der Decke, um aufzustehen. Mit Magie holte er seine Kleidung her und zog sich fix an. „Soll ich deine holen?", fragte er Sezuna leise.
Diese hatte sich gerade erst ein wenig benommen aufgesetzt. Ihre Haare waren völlig zerzaust, doch ein wenig Magie würde sie bändigen. "Ja bitte", murmelte sie.
Also holte er sie her und ließ sie in ihren Händen nieder. „Haben wir noch Zeit, etwas zu essen?", fragte er den Prinzen, wobei er extra laut sprach, damit dieser ihn verstand. So wie Haru das richtig sah, hatten sie den gesamten Morgen und somit das Frühstück verschlafen. Was gar nicht gut für Sezuna war, denn sie brauchte das Essen dringend.
"Ja, ich rufe ein Dienstmädchen, dass sie Essen bringen soll", rief Akira zurück und kurz darauf hörte man eine Tür, als Akira ging, um genau das zu tun, was er gesagt hatte.
Wenigstens hatten sie noch ein wenig Zeit, etwas zu essen. Haru lachte, als er Sezunas zerknauschtes Gesicht sah. „Ein kaltes Tuch würde durchaus helfen, deine Falten zu beseitigen", neckte er sie liebevoll.
Sie rieb sich ein wenig über das Gesicht, als versuche sie so wach zu werden. Dabei grummelte sie vor sich hin, auch wenn es kaum Sinn ergab.
Haru ließ ihr die Zeit und ging sofort zur Tür, als es an der Tür klopfte. Ohne ein Wort nahm er den Wagen des blonden Dienstmädchens ab und schloss sofort wieder die Tür. Er hatte es ernst gemeint, dass er keinen mehr in das Zimmer lassen würde.
Wenig später folgte Akira, der Haru fragend ansah. "Wie geht es euch beiden?", wollte er wissen und betrachtete den blonden Magier.
„Gut, bis du aufgetaucht bist", grummelte Haru mit vollem Mund. Der tiefe Schlaf hatte ihn nicht einfach früher aufwachen lassen, wie es in letzter Zeit oft vorgekommen war.
"Wo ist das Essen?", murmelte Sezuna, die fertig angezogen und mit gemachten Haaren in der Tür lehnte. Sie sah noch immer müde aus, doch sie war so hungrig, dass sie nicht warten wollte.
„Hier", sagte Haru hastig. Nicht, dass sie auf die Idee kam, ihn zu essen. Manchmal war das wirklich unheimlich, wie hungrig sie war. Der Magier hatte schon angefangen, ein wenig zu essen und sich mit Akira zu unterhalten, solange sie gewartet hatten.
Sofort griff Sezuna nach dem Tee und auch nach dem Rührei, das sie mit einer süßen Soße würzte und dann in sich hinein schaufelte.
Akira verzog sein Gesicht, aber angesichts Sezunas Temperament war er lieber ruhig. Mit ihr war nicht immer zu spaßen.
Außerdem war sie schwanger. Sie durfte seltsame Sachen lecker finden.
Trotzdem musste er ihr nicht dabei zusehen, wie sie aß.
Haru schwieg genauso, wandte sich dann aber an Akira und fragte ihn, ob sie denn nicht zu spät dran waren. Sie wollten sich ja im Magierturm mit den letzten Kriegern treffen.
"Ich bin extra ein wenig zeitiger zu euch gekommen, als ich gemerkt habe, dass ihr noch nicht wach seid", erklärte der Prinz lächelnd. "Ihr habt also noch genug Zeit und wir müssen nicht hetzen."
Erleichtert seufzte Haru aus, denn er wollte auf jeden Fall noch duschen. So verschwitzt, wie sie gewesen waren, war es vielleicht nicht so gut, sich bei den Kriegern so vorzustellen.
"Ich möchte auch noch schnell baden", brachte Sezuna mit vollem Mund hervor und blickte fragend zu Haru.
Eigentlich wollte er schon fragen, ob duschen nicht reichen würde. Doch sie konnten auch zusammen baden um Zeit zu sparen. „Dann baden wir eben", entschied er und stopfte sich ein weiteres Stück Brot in den Mund.
"Ich will nicht so lange stehen", erklärte Sezuna weiter, während sie sich über eine Pudding hermachte, den sie mittlerweile sehr gerne aß.
"Dabei ist es doch noch gar nicht so schlimm ...", sagte Haru leise zu sich selbst. Wie würde das erst werden, wenn sie länger schwanger war? Da er sie jedoch nicht reizen wollte, hielt er lieber den Mund.
"Soll ich schon mal das Badewasser einlassen?", fragte der Magier sie deshalb, damit sie gar nichts erst sagen konnte.
Sofort nickte sie, bevor sie sich eine Schüssel Reis nahm und Majo darüber kippte, bevor sie es löffelte.
Haru verschwand im Bad, um das Wasser einzulassen. Kurz darauf kam er wieder und nahm sich noch ein paar Früchte, die er einzeln in die Luft warf und diese dann mit seinem Mund auffing. "Ich habe übrigens ein paar Anhänger fertig", berichtete der Blonde dem Prinzen. Die fertigen holte er mit einer magischen Handbewegung her und hielt sie ihm unter die Nase.
Der Prinz betrachtete diese nachdenklich. "Die sehen gut aus", bemerkte er bewundernd, während er die Steine noch immer intensiv musterte.
"Danke. Die meisten fehlen noch allerdings. Ich werde mich heute nach dem Treffen wieder daran setzen und hoffen, dass ich sie alle fertig bekomme, bevor wir losgehen", sagte der Junge mit den grauen Augen zu ihm und fuhr mit seiner Frage fort, wann sie aufbrechen würden.
"Ich denke in einer Stunden sollten wir los gehen", bemerkte Akira, der noch immer fasziniert von den Steinen war. Ob er wohl auch einen bekommen würde? Eigentlich hatte er die Kugel.
Haru, dem dieser Blick nicht entgangen war, lächelte. "Sezuna, lass uns baden gehen, damit wir rechtzeitig fertig werden", bat der Magier sie schließlich und warf ihr einen prüfenden Blick zu. Sie aß mit kräftigem Appetit, was er erleichtert feststellte.
"Gleich", murmelte sie und sammelte sich ein wenig Obst zusammen, das sie mitnehmen wollte.
"Hast du etwa vor, in der Wanne zu essen?", fragte Haru sie ein wenig entsetzt. Na hoffentlich ließen diese Begleiterscheinungen nach der Geburt wieder nach.
Der Magier warf Akira einen kurzen Blick zu und nickte, bevor er die Tür zum Badezimmer schloss, um sich zu entkleiden und in die Badewanne zu klettern.
"Ja", murmelte Sezuna mit vollem Mund und ließ das Obst schweben, während sie sich auszog.
Vorsichtshalber schwieg er dazu, aber er schüttelte den Kopf. Sie kam oft auf seltsame Ideen ...
Haru hatte nicht vor, sich lange in der Wanne aufzuhalten, deshalb begann er recht bald, sich mit einem Schwamm ausgiebig zu waschen.
Sezuna stieg zu ihm in die Wanne und ließ sich immer wieder kleine Obststückchen in den Mund fliegen, während sie sich begann zu waschen. "Irgendwie hab ich das Gefühl, dass man Magen heute ein schwarzes Loch ist", grummelte sie.
"Dann weißt du wenigstens, wie es mir geht, wenn ich einen mordsmäßigen Hunger habe", lachte Haru laut und tauchte den Schwamm in das warme Wasser, um sich damit wieder abzureiben. "Hoffentlich hat das keine Auswirkungen und dir wird danach wieder schlecht", meinte er jedoch, wobei Sorge in seinen Worten mitschwang.
"Ich denke das wird leider nicht sein", murmelte sie und begann sich zu waschen.
"Was meinst du?", fragte er sie, da er sie nicht genau verstanden hatte. Genau in dem Moment, als sie sprach, wusch er sich seine Haare und konnte durch den Schaum und das Wasser nichts verstehen.
Sezuna schluckte. "Ich denke, dass wird sich leider trotzdem daraus auswirken, ob mir schlecht wird oder nicht", versuchte sie zu erklären.
„Mach dir doch nicht so viele Gedanken, ob du zunimmst oder nicht. Das wirst du doch so schnell wieder los, weil du sonst nicht so viel ist", bat er sie leise. Er verstand, dass es nicht schön war, wenn man so viel aß, aber sie brauchte die Energie auch für das Kind.
"Ich meine, dass die Menge, die ich esse, wahrscheinlich Einfluss darauf haben wird, wie schnell mir wieder schlecht wird", grummelte sie leise.
Haru bewegte sich elegant durch das Wasser auf sie zu und nahm sie in den Arm. „Du tust mir leid, mein Schatz. Aber ich bin froh, dass du wenigstens Kräuter und Tränke hast, die dir helfen", sagte er leise zu ihr und küsste ihre feuchte Stirn.
"Ich hoffe es ist bald vorbei", seufzte sie frustriert und legte den Schwamm zur Seite.
„Soll ich deine Haare waschen?", bot er ihr an, da er bereits fertig war und aus der Wanne stieg. Das Handtuch schlang er um seinen Körper und wartete auf ihre Antwort.
"Gern", murmelte sie und drehte sich ein wenig um, damit er ihr die Haare einseifen könnte.
Solange er das tat, sprach er leise mit ihr. „Wenn es dir aber nicht gut gehen sollte, verschieben wir das Treffen mit den Kriegern, in Ordnung?", fragte Haru sie leise und massierte kräftig ihre Kopfhaut, um die Durchblutung zu fördern. Er war sich sicher, dass Akira dafür Verständnis haben würde, vor allem, wenn es ihr bei dem Treffen schlecht werden würde.
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