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Kᴀᴘɪᴛᴇʟ 16

Einige Momente starren wir uns nur an.

Augenblicklich flackern in mir Erinnerungen auf. Wie Nora das Zimmer betreten hat, als Jonathan mich geküsst hat. Wie sie mich fassungslos angesehen hat, voller Schock und Verzweiflung. Und nun sehe ich sie zum ersten Mal seit Jonathans Kuss und finde mich in der gleichen Situation wieder.

Ich will mich entschuldigen, ich will ihr zeigen, dass ich sie nie so verletzen wollte, weil sie mir alles bedeutet. Doch ich bringe nichts hervor. Kein einziges Wort wage ich zu sagen, denn ich habe zu große Angst davor, dass ich noch mehr zerstören könnte.

Ich suche in Noras Augen nach etwas, nach einem Ausdruck, der mir sagt, ob es ihr gut geht und, ob sie mir verzeiht. Doch ich kann nichts außer Schock in ihrer klaren Iris erkennen, denn sie scheint mindestens genauso überrascht zu sein, mich zu sehen, wie ich es bin. „Eileen", flüstert sie nun, kaum hörbar und doch laut genug, dass ihr einer der maskierten Männer den Ellenbogen in die Seite rammt. Ein schmerzerfülltes Keuchen verlässt Noras Kehle und ich spüre blanke Wut in mir kochen.

Eine gähnende Leere breitet sich in mir aus. Ich bin hoffnungslos. Denn jetzt haben sie Nora. Sie können mir jederzeit mit ihr drohen und ich werde alles tun müssen, was sie mir befehlen, denn ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert, wenn ich einem Befehl keine Folge leiste.

Doch obwohl ich Angst habe, Angst vor den Dingen, die sie Nora und mir antun könnten, siegt der Zorn in mir. Ich kann nicht mitansehen, wie Nora gequält und blutig geschlagen wird. Und all das nur wegen mir. Nur wegen meiner verdammten Seele, die für diese verdammte Organisation von verdammten Verbrechern von Nutzen ist.

„Ihr verdammten Idioten", zische ich und versuche meinen gesamten Hass in diese drei Worte zu legen, doch der Arzt belächelt mich nur. Ich schlucke meine aufkommenden Tränen hinunter, denn ich gönne ihm nicht auch noch die Genugtuung mich weinen zu sehen. Ich hasse ihn. Ich hasse all das hier.

Ich spüre Davids Blick auf mir, doch ich weiche ihm aus, da ich nicht die Kraft dazu habe, mich meinen gemischten Gefühlen zu widmen. Ich versuche nicht einmal meine Wut zu verbergen und funkele jeden dieser widerlichen Menschen einzeln an.

Mein Mund wird trocken, als ich Nora betrachte, ich habe Angst ihr in die Augen zu blicken. Denn was ist, wenn ich in ihnen nur Hass erblicke? Hass, mir gegenüber? Könnte ich das verkraften?

Doch trotz meiner unbändigen Wut weiß ich ganz genau, dass ich jetzt in den Glasraum muss, um Nora zu schützen. Ich werde alles über mich ergehen lassen, denn für Nora würde ich alles tun.

„Es tut mir leid, Nora. Alles, was ich getan habe", flüstere ich und glaube, eine Träne in ihren Augen glitzern zu sehen. Doch ich drehe mich um und trete durch die schmale Öffnung der Glaswand. Ich muss ruhig bleiben. Es wird alles gut. Ich muss ruhig bleiben. Es wird ...

Der Arzt folgt mir flink und das leise Scheppern verrät mir, dass die Glaswand nun wieder verschlossen ist. Jetzt bin ich eingesperrt. Zusammen mit einem wahnsinnigen Arzt und einem Operationsstuhl. Ich spüre, wie alles in mir hochkommt und muss den Drang mich zu übergeben unterdrücken.

Nachdem ich auf Anweisung des Arztes auf dem Stuhl Platz genommen habe, versuche ich mich zu beruhigen, denn jede meiner Bewegungen wird beobachtet. Ich spüre die Blicke der anderen Anwesenden auf mir, sie bohren sich durch die Glaswand hindurch, in mich hinein.

Ich habe Angst. So fürchterliche Angst, die mich alles andere vergessen lässt. Ich vergesse meinen Hass auf die Organisation, meine Hoffnungslosigkeit im Anbetracht der ausweglosen Situation. Ja, selbst Nora verschwindet für eine Weile aus meinen Gedanken, denn die Angst kontrolliert mich.

„Du wirst jetzt diese Spritze bekommen“, erklärt mir der Arzt und ich sehe ihn perplex an. Ich bin überrascht, dass er mich sogar darüber informiert, was er nun tun wird, er hätte mir schließlich die Spritze auch einfach rücksichtslos in den Arm stechen können. Ich nicke schwach. „Aber zuerst“, fährt der Arzt, ohne mich zu beachten, fort, „setze ich dir dieses Gerät auf den Kopf.“

Mein Blick wandert zu dem seltsamen Metallgestell in seinen Händen und meine Augen werden schmal. Misstrauisch beäuge ich den Arzt, während er mir das Gerät auf den Kopf setzt und ein paar Kabel daran befestigt. Als er meine ablehnende Haltung bemerkt, kichert er vergnügt, während seine Augen voller Wahnsinn auffunkeln.

„Damit werde ich Ihre Gehirnwellen messen. Außerdem überprüft das Gerät, ob sich an deinem Wärmehaushalt, deinem Puls oder in deinen Nerven- und Blutbahnen etwas verändert“, erklärt der Arzt bereitwillig und grinst mich abscheulich an. Nur mit Mühe kann ich seinen kleinen, hinterlistigen Augen standhalten. „Warum sollte sich an meinem Wärmehaushalt oder meinem Puls etwas ändern?“, frage ich leise und versuche ein Zittern zu unterdrücken.

Der Arzt grinst noch breiter. „Und hier kommt die Spritze ins Spiel“, meint er und reibt sich die Hände, ehe er die Spritze vom Operationstisch zur Hand nimmt. Ein Schaudern durchfährt mich, doch ich wende meinen Blick nicht ab. Für Nora. Nur für Nora. Ihr Name gibt mir neuen Mut, weshalb ich das Kinn höher recke.

„Ich werde Ihnen nun diese Spritze injizieren, wodurch diese Substanz hier“, er deutet auf ein Fläschchen, in dem eine beunruhigend schwarze Flüssigkeit schwimmt, „in ihr Blut gelangt. Keine Sorge, sie alleine ist nicht schädlich, es gibt höchstens einen kleinen Ausschlag im Gesicht oder an anderen Körperstellen, wo Haut und Adern dünn sind.“

Verwirrt lege ich den Kopf schief. Wozu dann das Ganze? Wollen sie mir ernsthaft einfach nur einen Ausschlag bereiten? Ich kann mir ein kurzes Auflachen nicht unterdrücken, denn die ganze Situation ist einfach nur absurd.

Der Arzt bemerkt meine Belustigung, die ihm nicht zu gefallen scheint, denn er deutet rasch auf ein kleines Gerät, das kaum größer als meine Handfläche ist.

„Nun, wie ich sehe, amüsieren Sie sich. Gefällt Ihnen das hier auch? Wissen Sie, was das ist?“ Ein provokanter Ausdruck schleicht sich auf das Gesicht des Arztes, woraufhin mir mein Lachen in der Kehle stecken bleibt.

„Sie wissen nicht, was das ist?“, fragt der Arzt gespielt überrascht und beugt sich leicht vor, sodass ich seinen ekelhaft fauligen Atem riechen kann. Ich will würgen, doch ich zwinge mich dazu, mir meinen Abscheu nicht anmerken zu lassen. „Nun, ich sage Ihnen, was das ist. Die Substanz, die ich Ihnen soeben gespritzt habe, ist eine Lithium-Lösung. Blicken Sie mich nicht so geschockt an, ich bin Doktor der Chemie, mir ist klar, dass Lithium im Kontakt mit Wasser, von dem Sie ja reichlich im Körper haben, hochexplosiv ist. Doch keine Angst: Noch passiert Ihnen nichts. Denn die Lithium-Lösung ist nicht nur stark verdünnt, sondern wird auch von einer reaktionsneutralen Flüssigkeit umhüllt, die alle gesundheitlichen Auswirkungen von Lithium abbremst.“ Der Arzt genießt meinen Schock, der sich schon bald in pure Todesangst umwandelt. Mein Blick huscht panisch umher, sucht nach Hilfe bei Nora, oder David oder den Krankenschwestern. Doch die Außenstehenden können nichts tun. Wie auch? Ich entdecke auf Noras Gesicht eine krankhafte Blässe, während sie mich geschockt anblickt.

„Nun, vorerst stellt die Flüssigkeit in ihrem Blut keine Gefahr dar, doch, wenn ich diesen Knopf hier betätige“, der Arzt zeigt auf das kleine Gerät in seiner Hand, „dann verändert sich die Zellstruktur der äußeren Schutzschicht, sodass sie sich auflöst. Und Sie haben sicherlich in der Schule aufgepasst und gelernt, was Luthium alles anstellen kann, nicht wahr? Wenn Sie nicht sofort ersticken, sterben Sie eben an den inneren Explosionen, die durch die Berührung von Lithium mit dem Wasser in ihrem Körper entstehen.“

Wenn ich nicht bereits leichenblass gewesen bin, so werde ich es nun. Ein seltsames Gefühl in meinem Magen macht sich breit. Meine schwitzigen Hände zittern unaufhörlich und mir ist plötzlich egal, ob irgendjemand meine Schwäche sieht. Ich werde sterben. Sterben.

Der Arzt lacht nun, da meine Belustigung schlagartig verraucht ist. „Das ist selbstverständlich nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich denke, wir können uns jetzt mit der eigentlichen Aufgabe befassen, denken Sie nicht auch, Miss Walker?“
Ich nicke mechanisch, während ich David mit angstverzerrtem Gesicht mustere. Seines ist unergründlich.

„Was sollen die ganzen Vorsichtsmaßnahmen?“, wage ich es zu flüstern. „Erst droht ihr mir mit Noras Tod und jetzt mit meinem Eigenen – Ich mache doch sowieso schon alles, was ihr wollt, verdammt nochmal!“ Ohne es zu wollen, wird meine Stimme schriller und lauter.

„Der Chef unterschätzt Ihre Macht nicht“, erwidert der Arzt. „Er weiß, dass Sie durchaus mächtig sind, weshalb viele Maßnahmen nötig sind. Doch hören Sie jetzt auf zu reden, kommen wir zur Sache. Sie werden nun Seelenlesen.“ Verdutzt starre ich ihn an. Ich soll Seelenlesen? Beinahe vergesse ich meine Angst, denn unendlich viele Fragen schwirren durch meinen Kopf. Was will diese verdammte Organisation von mir? Wenn ich ihnen einfach nur bei ihren kriminellen Machenschaften helfen sollte, würde ich nicht untersucht und Experimenten unterzogen werden. Es muss einen anderen Grund für meine Entführung geben...

„Wieso wollt Ihr wissen, wie das Seelenlesen funktioniert?“

„Wer sagt, dass wir das wollen?“, entgegnet der Arzt gereizt.

Ich deute auf den Operationsraum. „Nun, ich bin nicht blöd. Sie wollen, dass ich nun meine Gabe nutze, obwohl Sie nun wochenlang durch David verhindert werden sollte. Und während ich Seelenlese, werden Sie meinen Körperhaushalt und meine Gehirnaktivität beobachten, um herauszufinden, wo und wie diese Gabe ausgeführt wird“, erkläre ich leise, woraufhin sich das Gesicht des Arztes dunkelrot verfärbt.

„Der Chef will es einfach wissen, kapiert?“, fährt er mich an. „Und nun fangen Sie endlich an mit ihrem verfluchten Seelenlesen! Oder wollen Sie wirklich, dass ich den Knopf drücke und die Lithium-Lösung freisetze...?“

Hastig schüttele ich den Kopf und verfluche mich selber für meine Neugier. Ich sollte jetzt das tun, was sie von mir verlangen. Es sollte doch nicht so schwer sein, oder? Seelenlesen ist schließlich das, wonach sich meine Seele am meisten sehnt. Aber...

„Aber wessen Seele soll ich denn lesen?“, frage ich verwundert.

Der Arzt lächelt falsch. „Nun, das ist eine interessante Frage.“ Er blickt sich scheinbar suchend im Raum um. Eine dunkle Vorahnung macht sich in mir breit. Ich habe Angst. So schreckliche, giftig zerfressende Angst.

„Nun...wie wäre es damit, dass Sie die Seele Ihrer Schwester lesen?“

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