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Kapitel 6: Erkenntnisse

Einen Moment war ich vollkommen gelähmt. Natürlich war ich mir bewusst gewesen, dass Katsuki für mich eine besondere Bedeutung haben musste, sonst hätte mein zukünftiges Ich nicht so viel auf sich genommen. Ich hatte mit den Gedanken gespielt, ob es sich bei ihm um meinen Geliebten handeln könnte, doch aus irgendeinem Grund traf mich die Erkenntnis, dass Katsuki tatsächlich mein Ehemann gewesen war seltsam unerwartet. Vielleicht, weil er inzwischen nicht mehr dieser gesichtslose Fremde aus der Zukunft war, sondern Zero. Jemand, den ich kaum kannte und der durch dieses Foto auf einmal eine neue Bedeutung in meinem Herzen einnahm.

Katsuki sah auf dem Foto anders aus. Und das lag nicht an den Jahren, die ihn vom gegenwärtigen Zero trennte. Noch immer trug er seinen Undercut und seine Piercings, aber dennoch wirkte er ruhiger. Beinahe sanft, während er mir in die Augen sah.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich strich mit dem Daumen über das Bild. Seltsam in welch anderem Licht man einem Menschen sah, wenn man wusste, was er einem eines Tages bedeuten würde. Ich hatte Zero erst gestern kennengelernt und nun hatte ich erfahren, dass wir heiraten würden.

Doch das beklemmende Gefühl in meiner Brust verstärkte sich bei dem Gedanken. Ich hatte das Haus gesehen, hatte bereits festgestellt, dass ich hier alleine lebte. Es war mehr als deutlich gewesen, dass hier jemand fehlte. Ich schluckte schwer. Vielleicht hatte er mich verlassen. Das wäre hart, aber es wäre die bessere Variante. Denn die andere war, dass er verstorben war. Und wenn ich an die eindringliche Bitte meines zukünftigen Ichs dachte, schnürte sich mir die Kehle zusammen.

Doch ich konnte den Gedanken ohne einen Beweis nicht zulassen. Es war der logische Schluss, der sich mir nach all den Indizien aufdrängte, aber ich wollte es nicht wahrhaben.

Ich sah mich kurz nochmal in dem Raum um und streckte dann die Hand zögerlich nach der Schublade am Nachttisch aus. Es schien mir der Ort zu sein, an dem die persönliche Dinge untergebracht waren und ich musste alles herausfinden, was mir möglich war.

Mein Verdacht bestätigte sich. Neben so banalen Dingen wie das Ladekabel einer Kamera, erblickte jede Menge Bilder, die vor allem Katsuki und mich zeigten. Oben lagen einige lose auf, doch darunter war ein abgegriffenes Album. Vorsichtig nahm ich den Stapel heraus, sodass die losen Fotos nicht herunterfielen und legte ihn mir auf den Schoß. Ein Bild nach dem anderen nahm ich in Hand und wieder musste ich lächeln.

Auch wenn sich die Ereignisse für mich noch in der Zukunft befanden, betrachtete ich sie mit einer gewissen Nostalgie. Größtenteils waren nur Katsuki und ich darauf zu sehen. Doch zwischen den Fotos hatte sich auch eins mit Mina geschlichen und auch Sero war auf einem der Bilder. Außerdem sah ich einige Leute, die ich noch nicht kennengelernt hatte. Vorsichtig strich über das letzte Foto. Darauf war Katsuki zu sehen, der über ein Geländer gelehnt in die Ferne blickte. Er wirkte beinahe verträumt und ich war mir sicher, dass das Foto ohne sein Wissen aufgenommen wurde.

Dann griff ich nach dem Album und öffnete es. Eine Karte fiel heraus und reflexartig fing ich sie auf, bevor sie auf den Boden fiel. Noch während ich mich aufrichtete, drehte ich sie unbedacht um. Ich erstarrte in meiner Bewegung.

Ich hatte zuvor nach einem Beweis gefragt. Und dennoch wurde er mir so unvermittelt geliefert, dass es mich kalt erwischte. Es war eine Trauerkarte. Ein schwarzer schlichter Rahmen war um einen kurzen Text gedruckt.

In ewiger Erinnerung nehmen wir Abschied von meinem geliebten Ehemann.

Katsuki Kirishima

*20. April 2134 †13. Oktober 2166

In stiller Trauer:
Eijirou Kirishima und Familie

Meine Sicht verschwamm, als mir Tränen in die Augen stiegen. Ich umklammerte die Karte fest und ich biss die Zähne zusammen. Die Welle der Trauer, die mich übermannte war kaum zu ertragen. Und das obwohl ich noch gar keine Erinnerungen an meinen Ehemann hatte. Ich kannte ihn noch nicht einmal wirklich. Trotzdem liefen mir die Tränen, als ich die Karte zitternd beiseitelegte.

Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen und weinte eine Weile stumm um meinen Geliebten, um meinen Ehemann. Einen Moment war es, als würden vor meinem inneren Auge Bilder von Katsuki aufblitzen. Bilder, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Ein raues Lachen, das mein Herz zum Schmelzen brachte und ein Moment, in dem er sich zu mir umgedreht hatte und sein kämpferischer Gesichtsausdruck sich in eine weiche Miene verwandelte.

Es erschreckte mich. Es waren nicht meine Erinnerungen und dennoch waren sie mir nicht fremd. Ich spürte eine Liebe zu diesem Mann, die ich noch gar nicht entwickelt hatte.

Nach einer Weile richtete ich mich zitternd wieder auf und atmete tief durch. Die Gefühle waren echt und überwältigend, aber schließlich bestand doch genau darin meine Mission. Ich musste Ihn retten. Es durfte gar nicht erst soweit kommen.

Was also war passiert, dass Katsuki im Alter von nur 32 Jahren gestorben war? War es ein Unfall? Oder wurde ihm das angetan?

Ich warf einen kurzen Blick auf die digitale Uhr auf dem Nachttisch und stellte fest, dass ich noch einige Stunden Zeit hatte. Zumindest wenn sich dieser Seelensprung nicht allzu sehr von denen unterschied, die das ZRP einleitete.

Ich stand auf und stöberte noch ein wenig herum. Das Haus war nicht sonderlich groß und der untere Wohnbereich war ziemlich karg und übersichtlich gewesen, weshalb ich mein Glück weiter in dem großen Schlafzimmer versuchte. Es musste doch irgendetwas geben. Irgendwelche Hinweise. Doch mein zukünftiges Ich war nicht viel ordentlicher, als ich es in der Gegenwart war. Jede Menge Kram befand sich in den Schubladen, aber nichts, das mir wirklich etwas nützte.

Schließlich öffnete ich den Laptop, der halb vergraben auf dem Schreibtisch zwischen irgendwelchen Finanzunterlagen lag. Der Startbildschirm leuchtete mir entgegen und verlangte nach einem Passwort. Ohne weiter darüber nachzudenken tippte ich Katsuki ein und schnaubte dann über meine eigene Einfältigkeit, als das Passwort akzeptiert wurde. Innerlich machte ich mir eine Notiz meine Passwörter in Zukunft ein wenig besser zu wählen und stutzte dann, weil ich mich bereits in der Zukunft befand. Verwirrend.

Ich zögerte kurz, ehe ich den Internetbrowser öffnete. Mir würde schließlich gleich Wissen zur Verfügung stehen, das mir gar nicht zustand. Ich hatte das Gefühl jede Menge Macht ausüben zu können und ich erschauderte. Nein. Vielleicht würde ich eines Tages darauf zurückgreifen, aber mir machte die Vorstellung Angst zu viel über die Zukunft zu wissen. Ich wollte nur etwas über Katsukis Tod herausfinden. Wenn jemand in so jungem Alter an einem Unfall oder ähnlichem starb, würde man sicherlich darüber einen Artikel finden.

Ich suchte eine ganze Weile. Erst nach Unfällen, die sich im Jahre 2166 zugetragen hatten, dann nach Kriminalfällen. Doch nichts. Keine einzige Geschichte passte auf einen 32-jährigen Mann. Schließlich googelte ich nach Katsuki Kirishima und fand nur die Erwähnung im Kirchenblatt, als wir beide geheiratet hatten. Doch da stand auch Katsukis Geburtsname. Bakugou. Seufzend tippte ich diesen Namen ein, aber auch das führt zu nichts, außer einer Erwähnung unserer Universität, die ihn bei seinem Abschluss als einen der Besten des Jahrganges auszeichnete.

Seufzend lehnte ich mich zurück. Es war überaus frustrierend, aber irgendwie hatte ich schon das Gefühl gehabt, dass es nicht so einfach werden würde. Langsam klappte ich den Laptop zu und sah mich noch einmal kurz in dem Zimmer um, bevor ich aufstand.

Ich verließ das Schlafzimmer, nur um dann in dem kleinen Flur zu stehen der zur Treppe führte. Mein Blick blieb an einem Schrank hängen, der in eine kleine Wandnische vor dem Treppenabsatz eingelassen war. Neugierig ging ich darauf zu und öffnete die Türen.

Ich verzog ein wenig das Gesicht, als mir ein etwas muffiger Geruch entgegenschlug. Den hatte ich wohl eine Weile nicht mehr geöffnet.

Auf einer Kleiderstange waren einige Anzüge aufgereiht, sorgfältig in Schutzhüllen verpackt. Ich zog einen hervor, öffnete den Reisverschluss der Hülle und zog sie zur Seite.

Es waren keine gewöhnlichen Anzüge wie man sie im Büro oder zu Festlichkeiten trug. Sie hatten mehr den Schnitt einer Militärunform, waren jedoch dunkelblau. Einzelne weiße Streifen zierten die Säume und auf den Oberarm war ein Wappen gestickt. Drei miteinander verbundene Spiralen waren mit der Abkürzung SEZ abgebildet.

Eine Erinnerung stieg in mir hoch. Diesmal keine von meinem zukünftigen Ich, sondern eine eigene.

Ich war noch sehr klein gewesen und hatte damals nicht verstanden, worum es ging. Ich hatte bei meinen Eltern im Vorgarten gespielt, als ich gegenüber auf der anderen Straßenseite Männer bemerkte, die eine Frau abführten. Keine Sirenen, kein Blaulicht und keine sonstigen Hinweise auf etwas Aufregendes. Aber sie hatten eine stille Macht ausgestrahlt, die mich unheimlich beeindruckt hatte.

Ich hatte nicht viel Zeit gehabt das Geschehen zu beobachten, da meine Mutter mich sofort ins Haus geholt hatte. Ich hatte sie gefragt, was das für Männer gewesen seien. Sie hatte etwas von Spezialeinheit gemurmelt, mir dann aber gesagt ich solle nicht danach fragen und es wieder vergessen. Und da es nur so ein kurzer Moment gewesen war, hatte ich das auch beinahe. Zumindest bis jetzt.

Denn jetzt hielt ich genau solch eine Uniform in der Hand, wie die Männer sie getragen hatten. Eine Uniform der Spezialeinheit des ZRPs. Die Einheit, der es erlaubt war, bestimmte Ereignisse in der Zukunft zum Wohle der Bevölkerung zu verändern.

Hastig öffnete ich die Hüllen der anderen Anzüge und stellte fest, dass es sich immer und immer wieder um die gleiche Uniform handelte. Doch es waren zwei verschiedene Namen auf die Brusttaschen gestickt. Auf der einen Hälfte der Anzüge stand CN: Red Riot und auf der anderen CN: Ground Zero.

Ich atmete tief durch. Auch wenn sich nicht unsere realen Namen auf den Anzügen befanden gab es nur zwei Personen in diesem Haushalt, denen sie gehören konnten. Der Gedanke war absurd, dass ausgerechnet ich zu dieser Spezialeinheit gehört haben sollte, doch eine andere Erklärung gab es nicht.

Und auf einmal hatte ich das Gefühl, dass sich einige Puzzleteile in meinem Kopf zusammenfügten. Ich hatte zuvor gerätselt wie mein zukünftiges Ich mir die Botschaft im Save Space zukommen lassen konnte. Hatte mich gefragt, wie ich genug Kenntnisse sammeln konnte, um einen Seelensprung ohne das ZRP zu ermöglichen. Aber es schien mir je länger ich nachdachte immer weniger absurd.

Denn anscheinend war ich Teil des Systems gewesen.

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