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61. lukasz piszczek x jakub blaszczykowski

thementechnisch mal was ganz anderes

𝗳𝗿𝗶𝗲𝗻𝗱𝘀
𝖾𝖽 𝗌𝗁𝖾𝖾𝗋𝖺𝗇

· · ─────── ·𖥸· ─────── · ·
friends
- -
lukasz piszczek x jakub blaszczykowski
· · ─────── ·𖥸· ─────── · ·

WE'RE NOT
NO WE'RE NOT FRIENDS
NOR HAVE WE EVER BEEN
WE JUST TRY TO KEEP THOSE SECRETS
IN A LIE
AND IF THEY FIND OUT,
WILL IT ALL GO WRONG?
AND HEAVEN KNOWS
NO ONE WANTS IT TO

Es gab Lukasz.
Es gab Kuba.
Aber sobald sie aufeinandertrafen, gab es nur noch Lukasz und Kuba.
„Und jetzt ein ganz breites cheeeeeseeee!", rief Kuba und hielt die Innenkamera des Handys auf Lukasz und sich, Fokus, der ein wenig zu Lukasz herüberschwankte, als dieser über Kubas Schulter breit in die Kamera grinste.
„Ich seh bestimmt wieder aus, wie ein Serienmörder!", befand Lukasz. Er reckte sich über Kuba nach dessen Handy, nahm es an sich und klickte auf die Galerie.
„Richtig geraten!", meinte er und winkte dann mit dem Handy.
„Vielleicht macht Netflix ja eine Doku aus dir!", lachte Marcel. Er stand neben Mats und Nuri vor den beiden Polen, die die letzten Minuten damit beschäftigt waren alberne Fotos zu machen, weil sie beide schließlich noch nicht genug alberne Selfies gemeinsam in ihrem Leben geschossen hatten.
Marcel sah mich hochgezogener Augenbraue zu Mats herüber, der wissend nickte. Die letzten Jahre hatten jedem nur noch stärker bewiesen, dass das zwischen Kuba und Lukasz keine Reibe Freundschaft war. Marcel und Mats hatten sich in den letzten Jahren unheimlich eng mit Lukasz angefreundet, sie wussten, was es bedeutete, wenn Lukasz ein sehr guter Freund war und sie wussten, dass Lukasz sich in Kubas Anwesenheit, wie mehr, als bloß ein sehr guter Freund benahm. Sie wussten nicht, was Kuba und Lukash waren, aber bloße Freunde waren sie niemals gewesen.

„Habt ihr gehört, der Mister hat eine Trainerausbildung begonnen!", stupste Kuba Lukasz an und Lukasz wurde ein bisschen zu rot, als Kuba meinte, dass es anders auch verlorenes Talent wäre.
„Dieser Mister wiederum wurde als zukünftiger Wisla Chef vorgeschlagen!", meinte Lukasz und stieß dafür Kuba an.
„Bullshit, das war ein Gerücht!"
„Es war eine Tatsache, die du als Gerücht klein redest!"
„Nein"
„Doch!"
„Nein"
„Doch"
„Warum bist du so stur?"
„Warum bist du so zickig?"
Die beiden funkelten sich kurz böse an, bevor sie in ein Gelächter ausbrachen, bei dem Lukasz sich gegen Kuba lehnte. Er spürte Kubas Hand, die sich auf seinen Rücken legte und ihm kurz über diesen strich. Kubas Hand lag dabei tiefer, als Marcels oder Mats Hände sich jemals wagen würden. Lukasz seufzte, bemerkte selbst, dass Kuba und er sich gerade wieder selbst verloren und wurde ernst.
„Jemand Durst?", fragte er in die Runde und stand dabei schon auf. Kubas Hand fiel somit von seinem Rücken und er sah Lukasz niedergeschlagen hinterher, als dieser sich auf den Weg zum Getränkestand machte.
„Alles gut?", wunderte sich Nuri und sah Kuba fragend an, der sofort nickte.
„Bin nur ein bisschen müde von der Fahrt aus Polen!"
„Lukasz nicht gut gefahren?", lachte Mats.
doch - wir haben nur nicht gut geschlafen, dachte sich Kuba, aber sprach diese paar Worte natürlich nicht aus. Lukasz und er versuchten nach all den Jahren noch immer ihre Geheimnisse in einer Lüge zu verwahren, denn wenn sie es herausfinden würden, würde alles kaputt gehen und um Himmelswillen, das wollte keiner.

SO I COULD TAKE
THE BACK ROAD
BUT YOUR EYES WILL LEAD ME
STRAIGHT BACK HOME
AND IF YOU KNOW ME
LIKE I KNOW YOU
YOU SHOULD LOVE ME
YOU SHOULD KNOW
FRIENDS JUST SLEEP IN ANOTHER BED
AND FRIENDS DON'T TREAT ME LIKE YOU DO
WELL, I KNOW THERE'S A LIMIT TO EVERYTHING
BUT MY FRIENDS WON'T LOVE ME
LIKE YOU DO

point of view: jakub

Ich kam später, als Lukasz in unseren Hotelzimmer an, dass wir für das Wochenende in Dortmund gemietet hatten, weil keiner mehr ein Haus im Ruhrgebiet besaß. Ich hatte einen Umweg genommen, hatte noch mal bei Mats vorbeigeschaut, unter dem Vorwand, dass ich dessen neues Haus noch nicht kannte, aber ich wusste, dass Lukasz es besser wusste. Ich hatte eine Pause gebraucht. Nicht von Lukaz - von Lukasz würde ich niemals eine Pause brauchen - aber von der Lüge, die wir am Leben hielten.
Ich schloss die Tür mithilfe der Karte auf und trat ins Zimmer hinein, mit nur einem großen Doppelbett. Freunde schliefen in getrennten Betten. Ich wusste, dass man nicht von absoluten Wahrheiten sprechen konnte, denn jede Freundschaft war anders und nicht jedes Limit war für jeden gleichbedeutend, aber ich wusste, dass meine Freunde mich niemals lieben würden, wie Lukasz es tat.
Ich konnte Umwege über Umwege nehmen, wer Lukaszs warme blaue Augen, die mich heute grüßten, wie so viele Abende zuvor, würden mich immer nach Hause bringen.
„Roberts Wechsel zu Barca ist fix!", meinte er. Lukasz saß mit angewinkelten Beinen auf dem Bett und scrollte auf seinem Handy herum, während ich die Tür schloss und meine Schuhe und Jacke auszog.
„Kuba? Hast du gehört?", wunderte er sich. Ich grunzte bloß ein ja, denn Roberts Wechsel in die spanische Liga interessierte mich nicht sonderlich.
Ich ging zum Bett und warf mich auf dieses. Sofort änderte auch Lukasz seine Position und legte seinen Kopf stattdessen auf meinem Bauch ab und wie immer, legte ich meinen Arm um ihn und spielte mit den Fingern der zweiten Hand in seinen Haaren.
„Und, gefällt dir Mats neues Haus?", fragte er, aber ich wusste, dass er bloß die Frage stellte, um einem zweiten Thema aus dem Weg zu gehen. Aber es war unausweichlich. Mit jedem Tag steuerten wir immer weiter auf einen Abgrund zu, von dem ich nicht wusste, was er alles zerstören würde und ich hatte keine Lust mehr. Ich war müde.
In Dortmund hatte ich verstanden, dass Lukasz nach außen hin bloß als Freunde auftreten wollte. Ich hatte es auch noch verstanden, als wir lange nicht mehr gemeinsam in Dortmund spielten. Ich hatte es verstanden, als er noch Profisportler war. Aber jetzt? Ich war am Ende meiner Karriere, er hatte sie schon beendet.
„Ist es wegen deiner Familie?"
„Kuba!"
„Hat es was mit deinem Glauben zu tun? Ich weiß, dass du an Gott glaubst und ich nicht, hat es was damit zu tun?"
Ein zweites Kuba brummte Lukasz schon nicht mehr. Stattdessen hob er seinen Kopf von meinem Bauch und rutschte vom Bett herunter, beziehungsweise wollte er das tun, aber ich hielt ihn am Handgelenk fest und hinderte ihn daran.
„Was ist das Problem?"

WE'RE NOT FRIENDS
WE COULD BE ANYTHING
IF WE TRY TO KEEP THOSE SECRETS SAFE
NO ONE WILL FIND OUT
IF IT ALL WENT WRONG
THEY NEVER KNEW
WHAT WE'VE BEEN THROUGH

„Warum musst du das Thema wieder abschneiden? Warum können wir uns nicht einfach ein schönes Wochenende mit unseren Freunden machen?", beschwerte sich Lukasz und sah mich genervt an.
„Weil das Wochenende nicht schön ist, es ist stressig. Was ist das scheiss Problem? Warum müssen wir so tun, als seien wir Freunde!"
„Wir sind Freunde!"
„Nein, wir sind... wir sind irgendetwas anderes!", widersprach ich ihm. Lukasz presste seine Lippen zu einer schmalen Linke zusammen und schüttelte seinen Kopf.
„Fuck Kuba, warum machst du es so kompliziert? Es hat jahrelang geklappt, warum können wir nicht daran festhalten? Warum müssen wir es irgendwem erzählen? Können wir das nicht einfach für uns behalten?"
Wir können, dachte ich mir, denn Lukasz und ich würden mit Sicherheit bis zum Ende unseres Lebens diese Wahrheit vertuscht halten können. Aber vielleicht hielt es nicht einmal so lange an.
Und wenn wir es niemals wem erzählen würden, würde niemals wer erfahren, ob alles schiefgegangen war und sie würden niemals wissen, was Lukasz und ich alles durchgestanden hatten. Manch einer könnte ahnen, welche Stürme wir erlebt hatten, aber jedes Ahnen wäre eine Untertreibung gegenüber der Wahrheit.

„Was ist das Problem?", fragte ich erneut, denn ich wollte Lukasz und mich nicht enden sehen.
Aber Lukasz stand jetzt einfach auf und nahm seine Jeansjacke vom Sessel.
„Was machst du?", fragte ich irritiert.
„Was wohl? Mir eine bessere Gesellschaft für den Abend suchen. Ich habe keine Lust mich mit diesem Thema zu beschäftigen!", schnaubte er und steuerte dann auf die Tür zu. Ich rief ihm hinterher, dass er bleiben solle, aber er erstickte meine Rufe mit der zufallenden Tür einfach.

SO I COULD TAKE
THE BACK ROAD
BUT YOUR EYES WILL LEAD ME
STRAIGHT BACK HOME
AND IF YOU KNOW ME
LIKE I KNOW YOU
YOU SHOULD LOVE ME
YOU SHOULD KNOW
FRIENDS JUST SLEEP IN ANOTHER BED
AND FRIENDS DON'T TREAT ME LIKE YOU DO
WELL, I KNOW THERE'S A LIMIT TO EVERYTHING
BUT MY FRIENDS WON'T LOVE ME
LIKE YOU DO

point of view: lukasz

„Und du suchst also keine Gesellschaft für die Nacht?", abermals schmiegte sich die Dame an mich heran und abermals rutschte ich einfach einen Barhocker weiter, zog meinen Martini hinter mir her und sagte ihr ab.
„Warum bist du denn dann da?"
Der Barkeeper sah zu mir auf, während er einen Bierkrug von innen säuberte.
„Ehekrise?", wunderte er sich. Ich lachte und winkte dann mit der Hand an der eigentlich ein Ehering stecken sollte, wäre ich verheiratet.
„Beziehungskrise?", versuchte der braunhaarige Lockenkopf es weiter.
„Sowas in der Art!", murmelte ich und spielte mit dem Schirmchen meines Drinks. Ich sah zu der Dame, die sich schon einem neuen Gast zugewandt hatte und schüttelte meinen Kopf. Ich hatte nicht vor mir eine neue Bekanntschaft zu finden. Ich wusste, dass ich heute Abend wieder bei Kuba liegen würde, es gab keine andere Chance, als das. Es war immer so. Egal, wohin ich verschwand, am Ende des Tages lag ich unter einer Decke mit ihm. Und ich wusste, was ein gemeinsames Bett bedeutete. Wir waren keine Freunde. Obwohl ich eigentlich nicht mochte von einer Freundschaft zu Kuba abzusegnen. Wir waren Freunde, aber wir waren auch noch mehr. So passte es mir besser. Ich wusste, dass Kuba dieses mehr gerne konkret benennen wollen würde, aber es ging nicht.
Und nein, mit seinen Vermutungen das Familie oder gar Gott das Problem war, lag er falsch. Ich war das Problem. Ich und meine stereotypischen Gedankengänge.

AND THAT'S WHY
FRIENDS SHOULD SLEEP IN OTHER BEDS
AND WHY FRIENDS SHOULDN'T KISS ME
LIKE YOU DO
AND I KNOW THERE'S A LIMIT TO EVERYTHING
BUT MY FRIENDS WON'T LOVE ME
LIKE YOU DO
MY FRIENDS WILL NEVER LOVE ME LIKE YOU DO

„Hau raus, was sind die sowas in der Art Beziehungsprobleme?", fragte der Barkeeper neugierig. Ich sah ihn skeptisch an. An sich wollte ich mich einem Fremden nicht anvertrauen, dann wiederum kannte ich niemand anderen, dem ich es könnte.
„Kannst du die Klappe halten, wenn ich's erzähle?"
„Das ist Teil meines Berufs!"
Ich nickte und zerbrach dabei den Stab des Schirmchens. Super
„Hab was mit einem Freund - einen Typ", begann ich.
„Affäre?", wunderte er sich, aber ich schüttelte meinen Kopf: „Wir sind beide Single!"
„Lass mich raten - er hat ein Problem schwul zu sein?"
Mit voreiligem Stolz grinste der Barkeeper, aber das Grinsen wich von seinen Lippen, als ich meinen Kopf schüttelte. Ich begann den Schirm in meinen Fingern zu falten und murmelte ein leises er nicht.
„Du? Aber du erzählst es mir doch gerade!", meinte er. Ich seufzte.
„Mit schwul sein an sich habe ich auch kein Problem!"
Ich bemerkte, wie er den Bierkrug neben mir abstellte und seine Unterarme dann auf die Theke legte und sich zu mir vorbeugte.
„Jetzt hast du mich erwischt, ich verstehe es nicht!"
Ich atmete tief ein und wieder aus. Den Kerl würde ich voraussichtlich ohnehin nie wieder sehen, was musste ich mir Sorgen machen, ob er dachte, dass ich bescheuert war.
„Du bist familiär, wie zwei Männer Sex haben?"
„Ich hab ein paar schwule und bisexuelle Freunde, reicht das?"
„Denke schon"
„Dann ja"
Ich nickte und legte das Schirmchen auf der Theke ab. Dann nahm ich den letzten Schluck aus meinem Martini, schüttelte mich kurz und riss das Thema an, was ich bislang noch nie mit jemandem besprochen habe: „Top und Bottom sind dir also Begriffe!"
Er nickte.
„Ich hab ein Problem damit, was ich bin!"
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Nein, anders: ich hab ein Problem damit, was mir gefällt!"
Der Barkeeper schnalzte mit der Zunge.
„Damn", flüsterte er: „Mit der Antwort hab ich jetzt nicht gerechnet!"
Ich zuckte mit den Achseln.
„Ich glaube, er vermutet auch nicht, dass das mein Problem ist!"
„Du hast es ihm nicht gesagt?"
„Seine neuste Vermutung ist, dass ich aufgrund meines Glaubens niemandem sagen möchte, dass wir was am Laufen haben. Aber ich möchte einfach nicht, dass jemand weiß, welche Rolle man einnimmt!"
„Ihr tragt doch kein Post It auf der Stirn, das dies sagt!"
Ich seufzte. Schon klar, dass nicht jeder Mensch auf der Straße uns zuordnen könnte, geschweige denn, dass sich jeder Weltbürger überhaupt darum interessierte. Aber das Problem ging noch viel tiefer.
„Es geht nicht nur um Bettgeschichten, es geht um alles. Ich... erfülle manche stereotypen oder zumindest hätte ich kein Problem sie zu erfüllen!"
„Junge, du redest in Rätseln!"
„Ich mag Drama Filme und ich will mich anders anziehen!", erklärte ich dann. Jetzt war die Bombe eh geplatzt, da konnte ich auch gut mit der ganzen Wahrheit rausrücken.
„Ich fang bei Drama Filmen an zu heulen. Ich hab bei Titanic geheult, wie ein kleines Schulmädchen.
Und ich würde gerne andere Klamotten tragen, die Hemden ein bisschen weiter aufknöpfen und vielleicht würde ich mir auch ein Ohrloch stechen lassen, wenn ich lange genug darüber nachdenke.
Außerdem mag ich Tratschen. Tratschtante sagt man doch!
Ich erfülle Stereotypen, die ich nicht erfüllen möchte, weil mich Stereotypen nerven. Außerdem mag ich in seinen Armen zu liegen und nicht andersrum!"
„Und du hast jetzt Angst, dass dir das in den Augen der anderen deine Männlichkeit stiehlt?"
Ich seufzte und lehnte mich zurück.
„Ja..."
„Damn, das ist richtig verdreht, weißt du das? Keiner wird das denken. Du bist doch keine Frau, nur weil du das magst!"
„Ja, ja, ich verstehe das, aber irgendwie auch nicht. Und das ist das verkackte Problem.
Es ist ja mein Kopf, was daraus ein Problem macht. Ich bin ja der Typ mit den Stereotypen im Kopf, die mich verunsichern. Du kannst mir ja sagen, dass sie nicht stimmen und ich kann deine Argumentation auch nachvollziehen, aber die Stereotypen sind ja trotzdem in meinem Kopf.
Ich werd sie einfach nicht los. Sie holen mich ständig ein. Es ist völlig abgefuckt. Es sind die kleinsten Dinge, die er dann macht, aus reiner Nettigkeit, die ich ihm dann plötzlich übel nehme.
Tür aufhalten, mir ein Wasserglas bringen. Niemand denkt sich was dabei und dann bin da ich, der ihm auf einmal einen bösen Blick zuwirft und er denkt, dass ich mich für ihn schäme, aber ich schäme mich ja nur... keine Ahnung, ich denke ich schäme mich für mich!"
Ich legte mein Gesicht in meine Handflächen und stöhnte auf.
„Es ist abgefuckt. Ich will Fußballtrainer werden und mein Kopf sagt mir, dass das nicht gehen wird! Mein Kopf sagt mir auch, dass ich deswegen nie Kapitän war, sondern nur Vizekapitän."
„Aber ich dachte, noch weiß es keiner", meinte der Barkeeper. Ich sah zu ihm und grunzte dann: „Ich habe nie behauptet, dass meine Gedanken logisch sind!"
Er lachte und nahm dann ein Glas zur Hand, dass er auf die Theke schob und begann dort verschiedenste Getränke zu mixen.
„Geht aufs Haus!"
Er schob ihn mir zu und ich fing ihn mit der rechten Hand auf.
„Und falls es dich beruhigt, als du vorhin reingekommen bist, war mein erster Gedanke: Welche Frau wird der KERL wohl abschleppen. Ich glaube wirklich nicht, dass jemand anderes außer dir sich Gedanken darum macht und ich verstehe deine Sorgen um die Stereotypen, aber sich nicht für Stereotypen zu interessieren bedeutet meines Erachtens nach auch, sich nicht darum zu scheren, wenn man ihnen entspricht.
Ich entspreche auch manchen Stereotypen. Beispiel: Ich bin Deutscher und muss überall pünktlich sein, warte sogar gerne mal zwanzig Minuten im Auto, weil ich zu früh war."
Ich lächelte schmal.

Wir redeten noch eine ganze Weile, er versuchte mich aufzubauen und zum Reden zu animieren. Als ich später wieder im Hotel war, war es schon lang nach zwölf. Ich öffnete die Tür mit der Karte und wurde von einem lauten Heilige Scheiße endlich in Empfang genommen.
Kuba stand mitten im Raum mit dem Handy in der rechten Hand und dem Telefon des Hotelzimmers in der linken.
„Wo warst du? Ich hab halb Dortmund abtelefoniert!", beschwerte er sich. Ich schloss leise die Tür hinter mir und sah ihn dann wieder an.
„Wir müssen reden!", befand ich schließlich. Kuba ließ augenblicklich den Hörer sinken und deutete dann mit einer Handbewegung an, dass ich mich setzen könnte.
„Soll ich dir was zu trinken von unten holen?", wunderte er sich und ich konnte nicht anders, als in mich hineinzulachen. Ausgerechnet diese Frage.
„Alles gut?", wunderte sich Kuba.
„Es sollte eine Grenze geben, zwischen Freundschaft und mehr als Freundschaft. Was wir machen, ist dämlich. Freunde sollten nicht in einem Bett schlafen, ohne sich im Klaren zu sein, was es zu bedeuten hat, ohne einen klaren Namen dafür zu finden. Freunde sollten mich nicht küssen, wie du mich küsst.
Denn die Probleme, die wir haben, würde ich gerne mit einem besten Freund besprechen, dem ich blind vertraue, aber dieser beste Freund bist du und mit dir kann ich sie nicht besprechen, denn sie betreffen dich.
Wir haben ein riesiges Chaos veranstaltet.
Aber ich habe mich heute Nacht einem wildfremden anvertraut und ich glaube, ich kriege es auch vor dir hin, auch wenn es ein Chaos zwischen uns ist!"
Kuba hatte sich mittlerweile neben mich gesetzt und sah mich nun fragend an.
Ich flüsterte: „Es geht nicht um meine Familie oder um Gott. Es geht um jeden und dann doch nur um mich.
Du wirst es nicht verstehen, denn du fickst mich!"
„Lukasz was zum Teufel...", wurde Kuba etwas lauter und ich verübelte es ihm nicht. Ich hatte doch selbst Probleme das Wort in den Mund zu nehmen. Ficken. Es klang so vulgär und doch wusste ich nichts besseres, um es kurz und bündig zu fassen. Wenn ich sagen würde: Sex haben, würde Kuba mein Problem nicht verstehen.
„Es geht um Rollen, um Stereotypen, darum, dass ich Schiss habe, dass ich mit anderen Augen gesehen werde, wenn sie erfahren, wer was im Bett macht!"
Kuba sah mich schweigend an. Dann legte er sein Gesicht in seine Hände und atmete lautstark in diese.
„Und das ist ein Problem, was ich gerne mit meinem besten Freund besprechen würde, aber jetzt bist du direkter Teil dieses Problems..."
„Das kein Problem ist!", unterbrach mich Kuba. Er hob seinen Kopf aus seinen Händen und sah mich streng an.
„Lukasz, denkst du wirklich, dass das einen Marcel, einen Mats, einen Nuri, gar einen Gio Reyna interessiert? Kein Schwein schert sich darum, wer was im Bett macht bei uns beiden."
„Wie soll ich überhaupt Trainer werden?"
Jegliche Mimik fiel aus Kubas Ausdruck. Entgeistert blickte er mich an.
„Ganz einfach!", grunzte er und gestikulierte wild mit den Händen.
„Du stellst dich an den Spielfeldrand und bist Trainer!"
„Mhm", nuschelte ich und stand auf.
„Was ist denn jetzt los?", wunderte sich Kuba und sah mich irritiert an.
„Verschwindest du wieder?"
„Nein, ich gehe ins Bad, um mich umzuziehen!"
„Wir sind doch noch gar nicht fertig!"
„Doch", flüsterte ich und sah ihn traurig an.
„Du verstehst mich nicht und solange du mich nicht verstehst, wirst du auch nicht verstehen, warum niemand von uns erfahren wird!"

- 🗒️-
und mit dem Ende lasse ich es bei diesem oneshot
viel diskussionspotenzial, vielleicht lasst ihr ja eure Meinung da
bottomshaming (that's the word) ist ein Thema über das ich schon was länger schreiben wollte, habe letztens dann auch rausgefunden, dass es auch einen Namen damit gibt und joa
hier ist ein oneshot dazu

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