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60. lukasz piszczek x marcel schmelzer

𝗵𝗼𝗹𝗹𝘆𝘄𝗼𝗼𝗱
𝖻𝖾𝗇𝗇𝖾

· · ─────── ·𖥸· ─────── · ·
hollywood
- -
lukasz piszczek x marcel schmelzer
· · ─────── ·𖥸· ─────── · ·

─── · · ☾∘ ※───

JEDER WEISS
DAS MIT UNS WÄR HOLLYWOOD
JEDER WEISS
WIE LANG MAN SOWAS SUCHT

╚ ───※ ⊰∙∘☽· ❆· ☾∘∙⊱ ※─── ╝

point of view: jude

Jeder Sommer war von Veränderungen geprägt. Jeden Sommer kamen und gingen Menschen.
2020 gehörte unter anderem auch ich zu den Veränderungen. Ich wechselte aus meiner Heimat nach Deutschland und ich erinnerte mich noch an meinen ersten Tag beim BVB, als sei es gestern gewesen. Ich erinnerte mich, wie ich mich meinen neuen Teamkollegen vorgestellt hatte, wie Jadon mich unter seine Fittiche genommen hatte und ich erinnerte mich an Marcel und Lukasz.
Das mochte sich vielleicht dumm anhören, aber es war so.
Ich erinnerte mich, dass ich Lukasz das erste Mal begegnete, als dieser gerade beim Medizincheck war. Es war eine komische erste Begegnung, weil Lukasz halbnackt, vollgeklebt mit Sensoren war und mir genauso wenig in dem Augenblick die Hand schütteln wollte, wie ich ihm. Aber Jadon war, wenn es um solche Dinge geht, äußerst unsensibel und schob mich zum Polen vor, sodass ich ihm die Hand schütteln musste.

„Hey, ich heiße Jude!", stellte ich mich verlegen vor und schüttelte Lukaszs Hand.
„Ich weiß, ich bin Lukasz", stellte er sich hingegen hechelnd vor.
„Und das ist Schmelle!"
Jadon schob mich etwas nach rechts und ich bemerkte Marcel Schmelzer, der seelenruhig auf einem Stuhl saß und mir dann lächelnd eine Hand entgegenhielt.
„Hey, schön dich kennenzulernen"
Ich schüttelte auch seine Hand und lächelte, aber mein Lächeln bemerkte Marcel nicht mehr, da sein Gesichtsausdruck auf einmal finster wurde und an mir vorbeiging. Ich sah über meine Schulter wieder zu Lukasz, der gerade von einem der Mitarbeiter angepackt wurde, der ihm die Sensoren vom Körper klebte.
Jadon lachte neben mir, aber ich erlaubte mir so einen Kommentar noch nicht, also sah ich lieber wieder zu Marcel, der missmutig aus einer Wasserflasche trank.
„Gib mal auch", meinte Lukasz dann und nahm Marcel die Flasche aus der Hand und trank selbst daraus. Er wandte sich wieder mit zu und wischte sich über die verschwitzte Stirn.
„Hast Glück, dass du Jadon kennst, dann ist das einleben einfacher", meinte er und deutete auf Jadon.
„Ja, ja ich weiß", stimmte ich ihm zu und blickte zu Jadon, der mir durch die Haare wuschelte. Ich stöhnte peinlich berührt, aber Lukasz und Marcel lachten bloß.
Und dann ließ Lukasz sich auf Marcels Schoß sinken. Es war überraschend und dann wiederum taten sie es so plötzlich, dass es irgendwie selbstverständlich war.
Marcel legte eine Hand auf Lukaszs nackten Rücken und ließ sie hoch bis auf seine Schultern wandern.
„Hör auf", zischte Lukasz und zog seinen Kopf nach vorne, weil Marcel ihm in den Nacken kniff. Ich sah zu Jadon. Er hatte gar nicht gesagt, dass es ein Paar im Team gab.
„Okay, lass mal weiter!"
Jadon und ich arbeiteten uns durch die restlichen Spieler bis Erling, Tobi und Gio, mit denen wir uns recht lange über FIFA unterhielten.
„Hast du schon das Neuste gehört?", fragte Gio und sah zu Jadon.
„Was?"
„Schmelle und Piszczu waren zusammen im Urlaub!"
„Ein Hotelzimmer?"
„Sie sagen nein, aber wir vermuten, dass sie lügen!", lachte Erling. In meinem Kopf machte auf einmal gar nichts mehr Sinn. Ich wandte mich zu Jadon und fragte: „Warte, sind die beiden kein Paar?"
„Hollywood? Nope, Hollywood ist noch nicht zusammen!", antwortete Erling für Jadon, aber ich verstand das Wort Hollywood noch nicht im Kontext, was man mir wohl ansah, denn Jadon meinte: „So nennen wir die beiden zusammen, weil sie so niedlich wie Hollywood Pärchen sind, es sich aber auch unnötig kompliziert machen, wie in Hollywood Dramen!"

─── · · ☾∘ ※───

WENN DU FRAGST
WAS ICH DENK
LENK ICH AB UND
SAG GAR NICHTS
DU MUSST LOS UND
ICH TU SO
ALS OB'S MIR EGAL IST
DENN SONST MÜSST ICH
DIR ERKLÄREN
DASS ICH VIELLEICHT
MEHR WILL
ICH GLAUB
SO WIE DU SCHAUST
FÜHLST DU'S AUCH
WENN DU DA BIST

─── · · ☾∘ ※───

point of view: marcel

Ich wusste gar nicht mehr, was Lukasz sagte. Ich verfolgte nur die Bewegungen seiner pinken Lippen und versuchte Selbstbeherrschung zu wahren und nichts falsches zu sagen oder zu tun.
„Ey, du hörst mir gar nicht zu!", beschwerte sich Lukasz und trat mir in den Oberschenkel. Er saß bei mir auf der Couch und hatte seine Füße auf meinen Schoß abgelegt, womit er meine Gefühle wieder in ein Chaos stürzte und jetzt gab ich mir nicht einmal die Mühe ihm zu widersprechen. Er hatte doch Recht.
„Woran denkst du?", fragte Lukasz dann. Er legte seinen Kopf seitlich auf die Sofalehne und sah mich mit einem lieben Lächeln an. Innerlich seufzte ich frustriert, weil Lukasz so hübsch war. Lukasz erfüllte alle Kriterien, die man brauchte, um einen mit seinem Aussehen vom Boden zu fegen. Blaue Augen, blonde Haare, Grübchen und ein Lächeln, wie ein Disney Prinz.
Und dann war er auch noch einer der warmherzigsten Menschen, die ich kannte.
Verdammt.
Wie hätte ich mich nicht in ihn verlieben sollen?
„Huhuuu"
Lukasz bohrte seinen Fuß in meinen Oberschenkel, aber ich winkte ab.
„Dunkel draußen!", lenkte ich in ein anderes Thema und sah aus dem Fenster.
„Mhm", flüsterte Lukasz: „Ich muss auch bald los!"
Nein
Eigentor
Ich sah zu Lukasz und tat so, als sei mir egal, dass er gehen würde, denn sonst müsste ich ihm erklären, dass ich vielleicht mehr wollte, als wir waren. Ich würde gerne sagen, dass er hier bleiben sollte, aber mir fehlte ein vernünftiger Grund. Ich könnte behaupten, dass es zu kalt war, rauszugehen, aber es war August und warm.

Als Lukasz in seine Schuhe schlüpfte, grübelte ich noch immer nach einem plausiblen Grund. Wenn Lukasz ging, fühlte sich immer an, als ob ein Teil meiner Welt unterging. Wenn ich ihn wieder sah, lebte dieser Teil zwar wieder auf, aber für den Moment war sie verschwunden.
Immer wenn Lukasz nicht in erreichbarer Nähe war, schlummerte eine Angst in mir. Ich hatte Angst, dass ihm etwas geschah, dass er einen Autounfall haben würde, einen Herzinfarkt oder sonst was. Ich hatte so etwas noch nie für einen Menschen empfunden.
Zuneigung und Liebe - natürlich kannte ich diese Gefühle, aber, das, was ich für Lukasz empfand ging tiefer. Lukasz war, wie ein Elixier, das mir die Freude am Leben gab und, wenn ihm etwas geschah, dann...
„Fahr vorsichtig, ich brauch dich hier!", meinte ich im Türrahmen zu Lukasz, als er sich aus meinen Armen löste.
„Immer", antwortete Lukasz schief grinsend. Er war nicht einmal überrascht von meiner Bitte, weil ich es immer sagte. Ich wusste nicht einmal, ob er noch immer verstand, dass ich den Satz bewusst wählte und es keine einstudierte Floskel war.
„Wirklich!", murmelte ich deswegen. Lukasz lachte noch ein wenig tiefer und nickte.
„Wirklich!"
„Ich will nicht, dass dir was passiert, also pass wirklich auf!"
„Ich passe auf!"
Lukasz lächelte versöhnlich und sein Blick flog auf meine Lippen. Manchmal gab es Momente, in denen ich glaubte, dass er vielleicht das selbe fühlte. Aber ich hatte mich noch nie getraut es ihm zu sagen.
„Ich schreib dir, wenn ich Zuhause bin!", verabschiedete sich Lukasz endgültig und trottete dann die Treppen in meine Einfahrt runter.

─── · · ☾∘ ※───

UND ALLE MEINE FREUNDE
WARTEN
WIE IM FILM
AUF DASS UNS KLAR WIRD
SIND N BISSCHEN WIE
TED UND ROBIN

╚ ───※ ⊰∙∘☽· ❆· ☾∘∙⊱ ※─── ╝

point of view: mats

„Achtung, der Paparazzi macht wieder Bilder!", rief Lukasz und hielt seine Handykamera auf Marcel und nahm dessen erste Runden nach seiner Genesung auf. Marcel schirmte lachend sein Gesicht ab, während Lukasz hastig auf den Auslöser drückte und später auch noch den Blitz einschaltete, um möglichst nah an die Paparazzi Qualitäten in Hollywood zu kommen.
Dann hörte er auf Fotos zu schießen, sondern öffnete die Fotogalerie um seine Meisterwerke zu begutachten.
„Na, seh ich gut aus?", wollte Marcel sofort wissen und joggte zu Lukasz. Er ließ sich neben ihn fallen und wollte einen Blick auf Lukaszs Handy erhaschen, aber dieser rollte sich von ihm weg. Marcel kletterte auf ihn und die beiden begannen sich wie Kleinkinder - oder ein verliebtes Pärchen - im Gras zu rollen, bis Marcel Lukaszs Handy zu greifen. Trotzdem ließ er seinen einen Arm um Lukaszs Oberkörper und sein Bein um Lukaszs rechtes Bein, wodurch ihre Körper aneinander gepresst waren und ich war mir ziemlich sicher, dass jeder von ihnen diese Nähe des jeweils anderen heimlich genoss.
„Mit den Bildern kann man arbeiten", meinte Marcel und reichte Lukasz dann sein Handy, der seinen Hinterkopf auf Marcels Brust fallen ließ.
„Du machst es einem auch einfach gute Bilder zu machen!", antwortete Lukasz daraufhin.

„Küsst euch, küsst euch endlich...", hörte ich dann Marwin neben mir Knurren und sah zum sonst sehr ruhigen Schweizer, der seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst hatte.
„Können sie sich nicht endlich küssen?", grunzte er.
„Mhm", stimmte ich ihm zu und sah wieder zu Lukasz, der sich nun widerwillig von Marcel herunterrollte, da er von Edin gerufen wurde.
Marcel sah Lukasz wehmütig hinterher, wie er zur Trainerbank stolperte und ich musste leise in mich hineinlachen, auch wenn das Lachen glücklicher klang, als es in Wahrheit war. Ich kannte die ganze Geschichte von Marcel und Lukasz und ich wusste, dass die Liebesgeschichte zwischen ihnen nicht ganz so einfach war, wie Außenstehende dann dachten.
Lukasz und Marcel, das waren mehr als nur die verliebten Blicke. Das waren zwei Männer, die vom ersten Aufeinandertreffen 2010 verliebt gewesen waren, aber damals in zwei unterschiedlichen Lebensphasen gesteckt hatten.
Ich hatte es selbst miterlebt.
Die Flirtereien und Gespräche und das niederschmetternde Fazit, dass die beiden nicht auf einer Wellenlinie schwammen. Lukasz wollte eine Familie aufbauen, aber Marcel wollte nicht einmal Kinder.
Und das war eine Barriere, die schwer war zu überwinden und es störte mich, weil die beiden perfekt für einander waren. Aber das, was mich noch viel mehr störte, war, dass ich persönlich fand, dass Marcel eigentlich der perfekte Vater wäre. Ganz unabhängig von Lukasz, hatte ich nie verstanden, warum Marcel sich nicht in einer Vaterrolle sah, denn meines Erachtens nach, war er prädestiniert dafür Vater zu sein. Ganz zu schweigen davon, wie glücklich jedes Kind sich schätzen könnte, wenn es Lukasz UND Marcel als Eltern hätte.
Sie erinnerten mich ein wenig an Ted und Robin und ich flehte, dass ihre Geschichte nicht ganz so lange auf ein Happy End warten müsste.

─── · · ☾∘ ※───

JEDER WEISS
DAS MIT UNS WÄR
HOLLYWOOD
HAPPY END
ALLES GUT
JEDER WEISS
WIE LANG MAN SOWAS SUCHT
ES PASST
WIE IM BILDERBUCH
JEDER WEISS ES
NUR WIR ZWEI NICHT
WIR HABEN DIE AUGEN
NOCH ZU
DENN SO KÜSST SICH'S
SO GUT
EY, SO KÜSST'S SICH
SO GUT
DAS MIT UNS WÄR
HOLLYWOOD

─── · · ☾∘ ※───

„Irgendwann zieh ich mal ans Meer!", beschloss Lukasz und sah in den Horizont, wo der Halbkreis der Sonne vom Meer verschluckt wurde. Ich saß neben ihm im Sand, Badelatschen zwischen uns, Knie, die sich immer wieder berührten, wenn ich meines in seine Richtung neigte.

„Ey, du kannst mich nicht alleine lassen!", lachte ich, auch, wenn hinter den Worten mehr Wahrheit steckte, als ich auf Anhieb zugeben wollte. Ich drehte mich zu Lukasz, der auch zu mir sah und dann dünn lächelte und schließlich entgegnete: „Dann komm doch mit!"

„Ich folge dir, wohin du auch gehst!", grinste ich schief, doch dieses Grinsen verließ Lukaszs Lippen. Stattdessen wurde sein Gesichtsausdruck ernst und er blickte herab auf die kleinen Sandkörner unter uns.

„Alles gut?", fragte ich und stupste ihn mit meinem Unterarm an. Lukasz nickte und gluckste ein gelogenes: „Ja, alles gut!"

„Belügen kann ich mich selbst, was ist los?"

„Nichts, wirklich, Marcel, es ist alles gut!"

Er sah zum Ende hin hoch und schenkte mir ein tapferes Lächeln, dem ich nicht wirklich etwas abgewinnen konnte.

„Ich hab im Sommer meiner Nichte schwimmen beigebracht!"

Darum ging es also

„Cool", antwortete ich ein wenig kühl. Mir wurde ein wenig schlecht, denn die Stimmung war, vom Kuss den wir vor einigen Minuten noch geteilt hatten, bis jetzt sehr steil und sehr tief gefallen. Ich wusste, dass jeder in der Mannschaft wusste, dass mit Lukasz und mir wär Hollywood, Happy End, alles gut und, dass jeder wusste, wie selten eine Beziehung war, wie Lukasz und ich sie teilten. Und dann beschwerten sich immer alle, dass Lukasz und ich es bloß nicht wissen würden, aber das war falsch. Wir wusste es. Wir wussten, dass das mit uns Hollywood wär, aber hier lag eine große Betonung auf dem wär, denn zwischen uns lag ein Thema, dem wir nicht gleich gegenüberstanden: Kinder.

Ich wollte keine.

Er schon.

Aber mit geschlossenen Augen gegenüber diesem Thema küsste es sich so gut, denn wir wussten beide: Es würde uns Hollywood kosten.

─── · · ☾∘ ※───

KAUFEN NEN ROTWEIN
UM ELF
OHNE IRGENDEIN ANLASS
DER KASSIERER SAGT
WIR PASSEN GUT ZUEINANDER
UND WIE IMMER
SCHAU'N WIR NUR VERLEGEN
BESSER NICHT
DRÜBER REDEN

─── · · ☾∘ ※───

„Lass mal auch Rotwein holen!", meinte Lukasz und stellte sich vor das breit gefächerte Weinregal des Aldis. Ich stellte mich neben ihn und ließ die Chipstüte knistern, die ich an meine Brust gepresst hatte.

„Kannste, aber ich hab absolut keine Ahnung, welcher gut ist!", meinte ich.

„Der sieht gut aus, irgendwie edel. Wird schon schmecken!", meinte Lukasz und reckte sich nach einer Rotweinflasche in der obersten Ecke des Regals. Während er sich hochreckte, rutschte sein Pullover hoch und ich spickte kurz auf den freien Streifen Haut, der sich dadurch abzeichnete. Natürlich hatte ich Lukasz schon mal halbnackt gesehen, aber in einer Kabine oder auf dem Feld bot es sich nicht wirklich an ihn anzustarren - zumindest nicht so lange, wie ich es gerne würde.

„Wir können!", meinte Lukasz schließlich und ging mir voran zur Kasse, die zu dieser späten Uhrzeit völlig leer war. Lukasz und ich hatten keinen Anlass, dass wir Snacks und Rotwein holten, einfach nur Langweile. Mittlerweile schlug die Uhr auch schon halb zehn und an einem Donnerstag war der Aldi dementsprechend leergefegt.

Lukasz und ich luden die Einkäufe auf das Laufband und schritten bis zum Kassierer vor.

„Pack's weg!", meinte ich, als ich sah, wie Lukasz in die Innentasche seiner Jeansjacke griff und sein Portmonee rausholte.

„Das kann ich dir auch sagen!", brummte er und deutete auf das Portmonee, dass ich schon aufgeschlagen hatte.

„Zu spät!", meinte ich und schob ihn etwas grob von der Kasse weg und griff in mein Portmonee nach dem zwanzig Euro Schein.

„Alter, Marcel!", beschwerte sich Lukasz mit gestreckten Armen: „Du hast letztens schon beim Italiener gezahlt!"

Seine Aussage brachte den Kassierer zum Lachen, der gerade die Weinflasche scannte und meinen Zwanziger annahm. Er steckte ihn in die Kasse, wechselte ihn für einen Fünfer und gab mir das Rückgeld.

„Sie passen gut zueinander!", meinte der ältere Herr und lächelte uns beiden aufmunternd zu, doch wie immer, schauten wir nur verlegen zu Boden.

Besser nicht drüber reden.

─── · · ☾∘ ※───

MITTLERWEILE IST'S ZWEI
ICH WILL NIRGENDWO
ANDERS SEIN

─── · · ☾∘ ※───

„Ey, ich hab noch was für dich!", stellte ich fest. Mittlerweile war es zwei Uhr nachts und Lukasz und ich saßen in meinem Garten im Gras und starrten in den Sternenhimmel, bei dem wir beide befanden, dass er zu unklar in der Stadtmitte von Dortmund war.

Ich griff in meine Hosentasche und holte den kleinen Schlüsselanhänger raus, den ich letztens bestellt hatte.

„Was ist das?", lachte Lukasz. Er schaltete die Taschenlampe seines Handys an und strahlte auf den Schlüsselanhänger in meiner Hand. Mit einem skeptischen Gesichtsausdruck nahm er ihn an, drehte ihn in seiner Hand, bis er an der Rückseite hielt. Dann lachte er leise.

„Ich hab auf einer Seite gesehen, dass sie Schlüsselanhänger gravieren und ich dachte, das passt. Damit du es auch niemals vergisst, wenn ich es dir mal nicht sage!", stellte ich klar und strich mit meinem Zeigefinger über den eingravierten Satz: drive safe , I need you here

Lukasz drehte seinen Kopf in Grass zu mir, beugte sich vor und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Ich lehnte mich in den Kuss und verkreuzte seine freie Hand mit meiner. Gerade hier, gerade jetzt, wollte ich nirgendwo anders sein und ich hoffte, dass das unmögliche geschah und dieser Moment niemals endete.

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EY
UND ALLE MEINE FREUNDE
WARTEN
WIE IM FILM
AUF DASS UNS KLAR WIRD
SIND N BISSCHEN WIE
TED UND ROBIN
JEDER WEISS
DAS MIT UNS WÄR
HOLLYWOOD
HAPPY END
ALLES GUT
JEDER WEISS
WIE LANG MAN SOWAS SUCHT
ES PASST
WIE IM BILDERBUCH
JEDER WEISS ES
NUR WIR ZWEI NICHT
WIR HABEN DIE AUGEN
NOCH ZU
DENN SO KÜSST SICH'S
SO GUT
EY, SO KÜSST'S SICH
SO GUT
DAS MIT UNS WÄR
HOLLYWOOD

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point of view: mats

„Alles gut?", ich stupste Lukasz an, der neben mir im Bus saß auf dem Weg vom Derby auf Schalke. Lukasz war seit wir losgefahren sind, ungewöhnlich still und an sich würde ich denken, dass er bloß konzentriert war, wenn Marcel nicht auch seit einigen Tagen komisch war.

Der Pole seufzte leise und sah zu mir.

„Wer ist eigentlich Hollywood?", fragte er auf einmal. Ich war mir relativ sicher, dass diese Frage es nicht war, was seine Gedanken regierte, aber gut. Ich musste bei der Frage leise lachen und antwortete dann: „Die Hälfte davon bist du!"

„Ich?"

Verwirrt presste sich Lukasz den Finger in die Brust und ich nickte.

„Man nennt dich und Marcel so?"

„Marcel und mich - seit wann?"

„Jahre, keine Ahnung, wie lange genau, als ich aus Bayern zurückgekehrt bin, hattet ihr den Spitznamen schon!"

Lukasz schien sichtlich irritiert und flüsterte noch irgendetwas von wegen, wie er hatte das verpassen können, was ich mit einem weiteren Schmunzeln kommentierte.

„Sie nennen euch auch manchmal Ted und Robin, falls dich das interessiert!", fügte ich hinzu. Lukasz seufzte auf einmal tief und ich hatte irgendwie das Gefühl, als ob ich damit einen wunden Punkt getroffen hätte. Diese Vermutung wurde nur noch verstärkt, als Lukasz dann murmelte: „Ted und Robin haben am Ende ein Happy End, huh?"

Ich nickte und sah dann zu ihm. Er schien auf einmal nicht mehr gedankenversunken, sondern tieftraurig.

„Ich will nicht Ted und Robin sein - ich will nicht Kinder mit wem anders haben und dann mit Marcel in zwanzig Jahren zusammenkommen. Ich fand das schon in der Serie scheiße und in meinem Leben fände ich das nur noch viel beschissener!", gab er leise zu. Er zog seine Beine an sich heran und bettete seine Wange auf sein Knie.

„Es ist unfair, warum find ich jemanden der zu mir passt in nahezu allen Aspekten des Lebens, außer dem einen Aspekt für den es keinen Kompromiss gibt. Ich meine, wir könnten in so vielen anderen Punkten im Leben unterschiedlicher Meinung sein und es wäre okay. Wenn er nicht nach Polen ziehen wollen würde, okay, alles klar, ich bleibe gerne für ihn in Dortmund oder, wenn er jetzt spontan nach, keine Ahnung, Italien wechseln wollen würde, okay, wir führen eine Fernbeziehung oder ich wechsle auch. Ich meine es Ernst, ich würde auch einfach wechseln und es würde mir, glaube ich, nicht das Geringste ausmachen, denn ich bin glücklich mit ihm.
Wir könnten dieses Hollywoodpärchen sein, dass alle in uns sehen, aber nein, wir müssen anderer Meinung sein in diesem einen verkackten Aspekt in dem es wirklich keine Kompromisse zu finden gibt."

Obwohl es relativ dunkel im Bus war, wusste ich, dass er Tränen in den Augen hatte. Er sprach mit einem gebrochen Unterton, der mich selbst unfassbar traurig stimmte, weil ich genau wusste, dass es Marcel genauso das Herz brach, wie Lukasz und es nervte mich, dass wir alle so machtlos waren, denn Lukasz hatte Recht. In Themen Kindern gab es keine Kompromisse. Man konnte schließlich kein halbes Kind kriegen oder nur für zwei Jahre.

„Ich hab letztens gedacht, hey, vielleicht brauche ich keine Kinder, weißt du. Marcel und ich haben einen ganzen Tag zusammen verbracht und ich dachte mir: Vielleicht brauch ich keine Kinder, vielleicht bin ich glücklich so.
Aber dann war letzte Woche mein Bruder mit seinen drei Kindern da und ich hab es geliebt mit ihnen Zeit zu verbringen, weil ich Kinder liebe und... nein, ich, ich kann nicht auf Kinder verzichten, weißt du? Ich wollte schon immer Kinder und ich weiß, dass das etwas wird, was mir für immer im Leben fehlen würde, wenn ich niemals Vater werde, aber ich weiß auch, dass Marcel mir immer fehlen wird, wenn ich Kinder habe!"

Mir fehlte ein aufmunternder Satz, also legte ich einen Arm um seine Schultern und zog ihn an mich heran.

─── · · ☾∘ ※───

WIR LIEGEN
NEBENEINANDER
UND ICH WILL
NIEMAND ANDERN
ICH HAB'S DIR
NOCH NIE GESAGT
WILL JEDEN TAG
MIT DIR AUFSTEHEN
ANKOMM'N UND LOSGEH'N
UND ICH HAB'S DIR
NOCH NIE GESAGT

─── · · ☾∘ ※───

point of view: marcel

Lukasz lag neben mir im Bett. Der Film war schon längst vorbei, aber niemand von uns wollte wohl gehen, also schauten wir seit Ewigkeiten die Werbeclibs von Pro7, gespannt darauf, was wohl jetzt laufen würde.
„Vladi?", flüsterte ich und drehte meinen Kopf zum Polen.
„Hm?"
Er hob seine Augenbrauen und sah mich neugierig an. In meinem Kopf hatte ich so viel, was ich ihm jetzt gerne sagen würde. Dass er mir total den Kopf verdreht hatte und, dass es seit 2010 kein bisschen abgeklungen war und, dass ich glaubte, dass ich 2010 die falschen Worte gewählt hatte, als ich meinte, niemals Kinder haben zu wollen.
Sag niemals nie sagten sie doch immer und ich trug die Konsequenzen es doch gesagt zu haben. Es wär dämlich gewesen, denn wenn ich jetzt hier neben Lukasz lag, wollte ich niemand anderen neben mir, aber ich wollte noch jemanden zwischen uns. Ein kleines Kind, dem wir erklären konnten, was Abseits war oder, wie man Punkte im Tennis zählte.
Ich wollte alles mit Lukasz teilen. Ich wollte neben ihm aufstehen, ankommen und losgehen - ich wollte immer noch nur ihn und ich hatte immer den Eindruck gehabt, als ob ein Kind mit Lukasz „stehlen" würde, aber diese Meinung hatte ich revidiert und prägend dafür war ein einziger Moment gewesen.

2018

„Guck mal, was Marcel dort hat!", meinte Lukasz und trat an meine Seite, mit Nuris Sohn Ömer im Arm. Der kleine Junge staunte, als Lukasz auf die Schiene um meinen Fuß zeigte.

„Tut das we-eh?", fragte er verdutzt.

„Mir tut nichts weh!", antwortete ich sofort lachend. Lukasz sah über seine Schulter zu mir und lachte auch.

„Marcel ist Batman!", antwortete er dann Ömer und setzte den Jungen auf seiner Hüfte ab.

„Batman hat so etwas nicht!", antwortete er aber.

„Weil ich ein ganz besonderer Batman bin!", erklärte ich.

„Der Fußball-Batman!", fügte Lukasz dann noch hinzu und setzte sich auf den Stuhl neben mir. Ömer schob sich auf seinem Schoss in meine Richtung und schien noch immer völlig fasziniert von der Orthese. Lukasz beobachtete den kleinen Jungen und sah dann zu mir.

„Hatte Nuri noch nie einen Bänderriss oder wie?", fragte er mich, aber ich zuckte ahnungslos mit den Achseln.

„Ich führ nicht Tagebuch, welche Verletzungen meine Freunde haben!"

Ich bemerkte, wie Ömer dann auf meiner Schiene trommelte und anschließend schnaubte.

„Bei Papa macht das immer Musik!", stellte er klar: „Papas ist besser!"

Mit diesen Worten sprang Ömer von Lukaszs Schoss und rannte durch den Gang zu Nuri.

„Tja, Nuri ist besser!", wiederholte Lukasz seine Worte und ich streckte ihm beleidigt die Zunge raus. Lukasz ließ seinen Kopf lachend auf meine Schulter fallen und klopfte mir dann auf den Oberschenkel.

Ich wusste noch, wie ich an dem Abend zu Bett ging und nicht aufhören konnte daran zu denken, wie Lukasz mit Ömer immer in meiner Nähe gewesen war. Jede Geschichte, die er Ömer erzählt hatte, hatte mich irgendwie beinhaltet und ständig dackelte er mit Ömer bei mir an und tat wirklich alles dafür, dass Ömer mit mir interagierte.

Wir war an den Abend schlecht gewesen, weil mit diesen Feststellungen auch die Schlussfolgerung in mir aufkam, dass ein Kind mir Lukasz niemals stehlen könnte. Und auf einmal hatte ich mich unfassbar albern gefühlt davon jemals ausgegangen zu sein.

„Muss ich mir Sorgen machen, dass du in letzter Zeit ständig etwas anfängst und dann plötzlich in ein Schweigen verfällst?", lachte Lukasz und stieß meinen Kopf an, dass er nach recht schwenkte. Mir war nicht wirklich nach Lachen zumute, also behielt ich meine nachdenkliche Mimik bei, als ich mein Gesicht wieder ihm zuwandte.

„Was ist, wenn ich dir jetzt sage, dass ich mit dir eine Familie mit Kindern gründen möchte?"

Und mit diesem Satz fiel auch das Lächeln von Lukaszs Lippen.

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JEDER WEISS
DAS MIT UNS WÄR
HOLLYWOOD
HAPPY END, ALLES GUT
JEDER WEISS
WIE LANG MAN SOWAS SUCHT
ES PASST
WIE IM BILDERBUCH
JEDER WEISS ES
NUR WIR ZWEI NICHT
WIR HABEN
DIE AUGEN NOCH ZU
DENN SO KÜSST SICH'S
SO GUT
EY, SO KÜSST'S SICH
SO GUT
DAS MIT UNS WÄR
HOLLYWOOD

─── · · ☾∘ ※───

„Marcel, wovon redest du?", flüsterte er.

Ich drehte mich auf meine Seite und legte meine Hand an seine Wange. Ohne nach Worten zu grübeln, beugte ich mich vor und küsste ihn. Lukasz erwiderte den Kuss zwar kurz, aber legte seine Hand dann an meine Brust und drückte mich sachte von sich weg.

„Marcel...", stieß er hervor. Ich schloss resignierend meine Augen und ließ meine Stirn gegen seine fallen. Seine Haut brannte warm unter meiner Handfläche und mein ganzer Körper war elektrisiert von seinen Fingerspitzen, die meinen Hals berührten.

„Sie nennen uns Hollywood, weißt du das?", hauchte ich. Lukasz murmelte: „Ja, ich weiß!"

„Weil wir verliebt sind, aber kein Paar. Hollywood oder Ted und Robin, so werden wir im Team genannt - hat mir Mats gesagt!"

„Was tut das zur Sache?"

Ich öffnete meine Augen und beobachtete meinen eigenen Daumen, Kreise auf Lukaszs Wange malte.

„Das bedeutet, dass wir es uns unfassbar kompliziert machen!"

„Wir wollen nicht dieselben Dinge, das haben wir doch schon festgestellt", murmelte Lukasz. Seine Hand umfasste mein Handgelenk und ich war mir unsicher, ob er meine Hand von seiner Wange lösen oder sie dabehalten wollte.

„Was, wenn wir das nicht mehr wollen? Was ist, wenn sich meine Pläne geändert haben, wenn ich jetzt doch Kinder will!"

„Ich möchte nicht, dass du Kinder willst, weil du mich willst!"

Ich berührte seine Nasenspitze mit der meinen und lachte leise.

„Ich will Kinder und dich, nicht Kinder wegen dir", flüsterte ich. Ich küsste seine Nasenspitze und dann seine Wange und hielt dann kurz vor seinen Lippen inne.

„Sicher?", flüsterte Lukasz, sein Atem dabei so heiß, dass er meine Lippen befeuchtete.

„Ich war mir niemals so sicher, wie hierbei!"

.
.
.
💭
author's note

hab den oneshot
seit drei Monaten
fertig, aber keinen
anständigen Moment
gefunden um ihn zu
posten.
im alten Buch kommen zwar
noch 3 Oneshots, aber
ich hab gesagt, das Buch
beginnt am 27. und
ich will diesen oneshot
auch endlich mit euch teilen

er ist meine Erklärung
warum schmelle
keine Kids hat

lasst mir gerne
eure Meinung da
❤️

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