27. [58,65] lucas hernández x benjamin pavard
Für loustheme und Bromances123
| 58 | „Ich hab meine Regeln für dich gebrochen!"
| 65 | „Er ist in mich verliebt, was kann ich denn dafür?"
LUCAS
März 2022, München, Deutschland
„Ist gestern Abend spät geworden, huh?", hörte ich Benjamin murmeln und spürte im selben Moment zwei Arme, die sich von hinten um mich legten. Seine Locken kitzelten mich am Ohr und sein Atem berührte meinen Hals.
„Mhm, ich hab auf den letzten Champagner bestanden!", antwortete ich und sah dabei zu Benjamin. Ich war gestern Abend noch mit Antoine unterwegs gewesen, der zur Zeit in München unterwegs war. An sich war ich kein Mensch, der sich am Abend vor einem normalen Arbeitstag einfach zwei Champagnerflaschen unter Freunden aufteilte, aber man sollte mir glauben, wenn ich behauptete, dass ich gestern allen Grund dazu gehabt hatte. Genauso, wie ich mir jetzt am liebsten die dritte Alkoholflasche öffnen würde, wenn Benji jetzt so lieb und unwissend lächelte, dass ich mich abwenden musste. Noch vor 24 Stunden war mein Leben nahezu perfekt gewesen, also so perfekt, wie ein Leben nun einmal sein konnte. Aber jetzt war alles komisch und ekelhaft verdreht, ich mitten versunken im Chaos, ohne zu wissen, wie viel Wahrheit ich aussprechen konnte ohne alles zu ruinieren.
„Ich hab wollte dich heute Morgen abholen, aber du bist nicht ans Handy gegangen!", murmelte mein Freund. Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich hatte Benjis Anruf durchaus mitbekommen, mich aber nicht bereit gefühlt zu antworten. Eigentlich dämlich, spätestens beim Training hatte ich ihm eh nicht mehr aus dem Weg gehen können, auf die paar Minuten Fahrt hierhin kam es auch nicht mehr an. Aber man traf bekanntlich nicht nur einmal dumme Entscheidungen.
Innerlich atmete ich erleichtert auf, als Julian in die Trillerpfeife pustete und damit das Training fortsetzte.
„Ich hab irgendwie das Gefühl, du meidest mich!"
Ich war nicht einmal überrascht, als Benjamin mich mit diesen Worten nach dem Training abfing, seinen Oberarm gegen meinen baumeln ließ und mich mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah. Mein Griff um meine Sporttasche wurde etwas fester, aber dennoch winkte ich ab und meinte: „Ich bin nur müde nach gestern, ist wirklich spät geworden!"
„Lüg mich bitte nicht an", hauchte Benjamin traurig. Ich sah wieder von ihm weg auf den Parkplatzboden unter mir. Mein Auto stand nur ein paar Meter weg, aber Benjamin verließ meine Seite nicht, was ich ihm nicht einmal verübeln konnte. Würde er sich so benehmen, wie ich heute, hätte ich auch solange gebohrt, bis ich eine zufrieden stellende Antwort erhalten würde. Wobei ich gerade nicht einmal gelogen war, die Nacht saß mir noch in den Knochen, aber das war nicht der Grund für meine Abwesenheit.
Wir kamen an meinem Wagen an und Benjamin stellte sich neben mich, legte einen Arm auf das Autodach und sah mich abwartend an. Um uns herum ging der Rest der Mannschaft, einige warfen uns fragende Blicke zu und ich vermutete, dass man die angespannte Stimmung zwischen Benjamin und mir wohl bemerkt hatte. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare.
„Lass uns zu mir...", begann ich, aber mein Freund schnitt mir das Wort ab: „Hast du mich betrogen?"
„Nein!", schrie ich sofort viel zu laut. Ich atmete noch einmal durch uns startete einen neuen Versuch.
„Nein!", meinte ich ruhig und unterstrich meine Antwort mit einem Kopfschütteln. Benjamin sah mich kurz prüfend an, bevor er nickte.
„Dann lass uns zu dir. Ich nehm aber meinen Wagen!"
„Okay"
Ich wartete an der Tür auf Benji, der einige Minuten nach mir mit seinem Wagen in meine Einfahrt fuhr, weil ich ihn an einer Kreuzung verloren hatte. Die Luft zwischen uns kriselte noch immer, auch nachdem ich verneint hatte ihn zu betrügen, was auch keine Lüge gewesen war. Ich hatte Benji nicht betrogen und ich würde es aus freien Stücken auch niemals tun, denn ich liebte ihn wirklich.
„Wenn du mich nicht betrogen hast, warum hab ich trotzdem das Gefühl, dass gleich etwas Schlimmes passiert und mit Antoine zu tun hat?", murmelte Benji mit genervter Stimme, als er zu mir trat.
Vielleicht, weil es auch so ist, dachte ich mir, sagen tat ich aber nichts. Ich schloss die Tür in mein Haus auf und ließ Benjamin und mich erst einmal ankommen. Obwohl er sich bei mir schon wie Zuhause fühlte, längst schon Klamotten und Zahnbürste bei mir stehen hatte, hatte ich heute das erste Mal das Gefühl, als sei er wieder Gast bei mir, so distanziert, wie wir uns benahmen. Zudem war es auch das erste Mal seit Monaten, dass ich ihm Wasser anbieten musste und er es sich nicht selbst nahm. Es war ein schreckliches Gefühl.
„Hier", meinte ich und schob ihm das Wasserglas über den Couchtisch hin. Er nahm es und trank davon, ob nun nur um etwas zu tun zu haben oder weil er wirklich durstig war, wusste ich nicht. Ich saß auf dem Sessel neben ihm und wusste nicht, wo ich anfangen sollte.
„Willst du dich trennen?", fragte Benjamin und wieder schüttelte ich energisch den Kopf. Gott, er war wirklich auf dem Holzweg unterwegs!
„Was ist es dann? Warum benimmst du dich dann so komisch, ich versteh die Welt nicht mehr!"
Ich seufzte und rieb mir durchs Gesicht, legte meinen Kopf in meine Hand und sah ihn müde an.
„Antoine hat mir gestern gesagt, dass er in mich verliebt ist!", gab ich dann leise zu und sah, wie Benjamin sich an seinem Getränk verschluckte. Er hatte Antoine noch nie wirklich leiden können. Grundsätzlich war er kein eifersüchtiger Charakter, wenn dann aber mal die Eifersucht die Kontrolle übernahm, war es grundsätzlich wegen Antoine und dass er jetzt einen Grund hatte, störte mich. Es störte mich nicht, dass Antoine in mich verliebt war, gut, es war zwar komisch, aber es war kein „Problem". Viel mehr störte mich, dass ich jetzt nicht mehr den altbekannten Satz sagen könnte: Wir sind nur Freunde, weil wir aus Antoines Sicht eben nicht nur Freunde waren oder er sich vielmehr wünschte, dass wir mehr als das wären.
Mein Freund wischte sich die Lippen ab und sah mich dann wenig überrascht an.
„Ich hab's dir gesagt!", stellte er klar. Ich rieb mir durchs Gesicht und antwortete darauf nicht. Er hatte es mir gesagt, ja, aber ich hatte es eigentlich immer besser gewusst.
„Ich hoffe aber, dass du ihm gesagt hast, dass du noch mit mir zusammen bist!", murmelte Benji. Ich nickte: „Klar hab ich ihm das gesagt, mal ganz abgesehen davon, dass er das auch weißt. Wir sind mein WhatsApp Profilbild und mein Hintergrundbild auf dem Handy, alleine deswegen weiß er es!"
„Okay und er akzeptiert es?"
Ich sah Benji verwirrt an und fragte: „Was soll er denn sonst?"
Seine Nasenflügel blähten sich auf und er zuckte mit den Achseln. Dann fragte er: „Und du bist danach noch bei ihm geblieben?"
„Ich konnte ja schlecht sagen: Ja fick dich, bye!", brummte ich etwas missmutig. Ich mochte Antoine und ich hatte Angst, dass sich seine Liebesbekundung in irgendeiner Art und Weise (und da gab es nun wirklich viele Möglichkeiten) zwischen uns stellte.
„Ich fasse es nicht, dass du danach nicht einfach gegangen bist!", brummte er. Ich sah ihn fassungslos an: „Bist du jetzt sauer auf mich?"
Benji zuckte zwar nur mit den Achseln, aber ich wusste, dass das mit einem Ja gleichzusetzen war. Ich lachte verzweifelt: „Er ist in mich verliebt, was kann ich denn dafür?"
„Du kannst was dafür, weil ich es dir tausend Mal gesagt hab und du mir nie glauben wolltest!", zischte Benji.
„Weil das auch so viel geändert hätte oder was? Ob ich es geahnt hätte oder nicht, ändert doch nichts an seinen Gefühlen für mich!"
Benjamin presste seine Lippen aufeinander und sah aus dem Fenster raus in den Garten.
„Und jetzt?", fragte er nach einiger Zeit. Mein Blick war seinem raus gefolgt, ich seufzte leise und murmelte: „Keine Ahnung, ich hoffe, dass das nicht zwischen Antoine und mir oder dir und mir stehen wird!"
Die Hoffnung an sich war schon an Dämlichkeit nicht zu übertreffen. Natürlich würde es jetzt erst einmal zwischen uns stehen.
„Du willst mit ihm in Kontakt bleiben?"
Ich sah zu meinem Freund und bejahte diese Frage, dann fing er auch schon wieder ironisch und befand: „Dann bring ich dich mal runter auf den Boden der Tatsache, dass das ganz klar nicht so sein wird!"
„Bitte was?"
„Denkst du ehrlich jetzt, dass ich es okay finden würde, würdest du weiter mit Antoine Kontakt haben? Obwohl er in dich verliebt ist? Ganz eindeutig wäre das nicht okay für mich!"
„Verbietest du es mir?"
„Ich verbiete es dir nicht, aber ich sag dir, dass ich nicht weiß, ob ich länger mit dir zusammen sein würde, würdest du nicht den Kontakt mit Antoine beschränken!"
„Du stellst mir also ein Ultimatum?"
Er sah mich ernst an, dann nickte er.
***
Juni 2022, Clairefontaine, Frankreich
„Verdammt, ich dachte du hättest keinen Kontakt mehr mit Antoine?", brüllte Benji und warf die Tür hinter sich zu unserem Hotelzimmer zu. Ich warf meine Trainingsjacke wütend auf unser Bett und fuhr ihn an: „Hab ich auch nicht!"
„Und warum habt ihr dann heute geredet?", zischte er genauso wütend, dass sogar die Muskeln in seinen Wangen zitterten.
„Weil ich ihn ja schlecht ignorieren kann oder soll ich dem ganzen Team erzählen, was alles passiert ist?", fauchte ich. Benjamin schnaubte und stützte seine Hände in die Hüften, dann schnaubte er wieder und forderte: „Du könntest ihm sagen, dass er aufhören soll dich anzuquatschen?"
Ich faltete meine Hände vor meinem Gesicht zusammen und atmete einige Male ein und wieder aus, um mich zu beruhigen, bevor ich deutlich meinte: „Weißt du was, nein!"
Überrascht zog Benji die Augenbrauen hoch und hakte nach: „Bitte was?"
Ich sammelte meinen Mut zusammen und fuhr fort: „Ich hab meine Regeln für dich gebrochen!"
„Was für Regeln?"
„Dass, wenn mir jemals jemand ein Ultimatum stellt, ich mich immer gegen diese Person entscheide, egal wer es ist!", keifte ich. Die Farbe wich mit einem Mal aus dem Gesicht meines Freundes und er trat einen Schritt nach hinten.
„Ich hab mich nicht gegen dich, sondern gegen Antoine entschieden, weil ich dich liebe und es zerreißt mich, dass ich mich wieder für dich entscheiden würde, auch wenn es mir das Herz bricht mich gegen Antoine zu entscheiden.
Du ziehst hierbei die Fäden, du schreibst die Spielregeln meines Lebens neu und es fuckt mich einfach ab, okay! Ich liebe dich, aber gerade jetzt tut dich zu liebe verdammt weh, okay?
Ich verstehe es doch nicht einmal. Ich habe Antoine gekorbt, ich habe ihm gesagt, dass du der einzige für mich bist. Ist das denn gar nichts wert? Denkst du nicht, dass er es schon schwer genug hat, wenn er uns zusammen sieht und weiß, dass ich ihn niemals auf diese Weise lieben werde? Musst du es wirklich noch schwerer machen? Kannst du mir denn nicht den Gefallen tun und mich nicht vor dieses Ultimatum stellen? Weil du mich auch liebst, huch? Oder ist das hier ein einseitiges Gefallen, denn das wäre verdammt unfair, okay?"
Ich rieb mir durchs Gesicht, wischte mir beiläufig einige Tränen von den Wangen. Dann sah ich zu Benjamin, der auf seiner Unterlippe kaute und dabei beschämt zu Boden sah.
„Fuck, ich hab mich wie ein Arsch benommen!", gab er dann zu. Er raufte sich die Locken.
„Ich will dich einfach nicht verlieren, Luki!"
„Reichen dir die letzten zwei Monate denn nicht als Beweis, dass du mich nie verlieren wirst?", fragte ich hoffnungsvoll und warf meine Arme in die Luft. Benji rieb sich den Nacken und nahm dann die paar Schritte zu mir. Er zog mich an sich, dass ich gegen seine Brust fiel.
„Es tut mir leid", flüsterte er mir ins Ohr und küsste mich hinter diesem: „Vergiss das mit dem Ultimatum!"
>> Ma french baes (und das war jetzt alles außer französisch) but mevermind, I love these two probably even more than Antoine x Lucas
Wen mögt ihr lieber? Und wie hättet ihr an Benjis oder Lukis Stimme reagiert? Benji might seem like an asshole, though ich weiß nicht ob ich es so geil fände, wenn mein Freund mit nem Kumpel unterwegs ist, der was für einen übrig hat
Hätte vermutlich auch im ersten Moment rumgezickt
Wie sieht es bei euch aus? Bin neugierig!
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