17.↬ łukasz piszczek x marco reus
MARCO
„Ich will dir ja keinen Stress machen, aber langsam wird's zeitlich knapp!", wies mich Rapha auf das mehr als offensichtliche hin, als wir nach dem Leverkusen Spiel tatsächlich eine vergleichsweise ruhige Minute fanden. Mit seinem Blick deutete er in Richtung von Lukasz, der sich gerade innig mit Marcel umarmte, was ein gewisses Maß an Eifersucht gemischt mit Frust in mir aufkommen ließ. Ich presste meine Lippen zusammen und sah zu Rapha herab, der wohl fordernder nicht schauen konnte.
„Was soll ich denn jetzt bitte machen?", fragte ich und warf meine Arme in die Luft.
„Keine Ahnung, ich würde mal spontan sagen: die Wahrheit. Def Typ ist nicht mehr lang in Dortmund, falls es dir noch nicht aufgefallen ist!"
„Ah echt? Tatsächlich ist das an mir vorbeigegangen. Wir sind ja nur umgeben von bye bye Piszczu Plakaten. Mir ist schon klar, dass er bald weg ist, aber ich habe gerade gehört, dass Kuba und Nuri da sind und dass die beiden, Piszczu, Schmelle und Mats irgendetwas zusammen machen!", erklärte ich Rapha die wohl größte Enttäuschung des Tages, die mich aber eigentlich hätte gar nicht so überraschen sollen. Dafür, dass ich immer predigte Lukasz gut zu kennen, zeigte ich gerade diesbezüglich aber nicht meine Schokoladenseite. Es war natürlich klar, dass seine engsten Freunde ihm nicht erlauben würden das Karriereende einsam ausklinken zu lassen und es war natürlich klar, dass ich nicht Teil dieser Fete sein würde.
Man sollte es nun bitte nicht falsch verstehen. Ich war mir sicher, dass die Jungs mich gerne mit an Bord nahmen und auch wenn nicht, ich war mit meinem Freundeskreis beim BVB zufrieden. Ich war nicht traurig, dass ich irgendwie nur noch halb zur 2012 Clique gehörte, wenn ich da jemals wirklich zugehört hatte, immerhin war die 2012 Clique irgendwie mehr die 2011 Clique. Es war alles bestens. Sie hatten sich. Ich hatte meine Clique und sonst verstand ich mich mit ihnen ja prächtig. Wir waren eben nur nicht so eng befreundet, wie sie untereinander. Und bislang hatte ich damit auch keine Probleme gehabt.
Zumindest bis Lukaszs Karriereende sich mit großen Schritten näherte und mein Herz mir beschloss mitzuteilen, dass ich, ganz nebensächlich, eigentlich total in den Polen verliebt war und die Vorstellung ihn nicht mehr täglich zu sehen mir praktisch das Herz aus der Brust riss. Diese Erkenntnis hatte ich vor etwa drei Monaten gehabt und seither versuchte ich die letzten Momente mit Lukasz einzufangen, mit der Hoffnung, dass es mein Herz befriedigen würde, aber eigentlich war eher das Gegenteil der Fall. Statt zufriedenstellend erhielt ich lediglich frustriert, weil ich mit jedem geteilten Moment mit Lukasz eine weitere Erinnerung hatte, die mir in der nächsten Saison das Herz brechen würde, weil es nur eine Erinnerung war. Aber was sollte ich tun? Lukasz anstupsen und ihm sagen: ah nebenbei, ich liebe dich. Keine Ahnung, ob's dich überhaupt interessiert, aber ich glaube ich werde hier in Dortmund nicht ohne dich leben können!
Verdammt, das Sprichwort, man würde erst merken, wie sehr jemandem etwas bedeutet, wenn man es verliert, hatte sowas von recht, nur dass ich Lukasz nicht einmal zu verlieren brauchte, um es zu realisieren. Ich musste seinem Verlust nur entgegenblicken und dann machte es klick.
„Geh mit ihnen mit!", forderte mich Rapha auf.
„Worum geht's?", stieß uns Thorgan bei.
„Um Marcos Liebesleben!", erklärte Rapha ziemlich monoton und auch Thorgan schien dieses Problem nicht einmal wirklich zu überraschen. Rapha, Thorgan, Jule, Emre und Mo waren eingeweiht in meine Liebesprobleme, auch wenn es eher ein unfreiwilliges entlarvt werden von Rapha gewesen war, was dazu geführt hatte, dass die Gruppe es nun wusste. Ich war nur dankbar, dass sie es bislang nicht rausposaunt hatten.
„Junge, es ist Piszczu! Lad ihn zu dir nach Hause ein und dann führt ein Gespräch. Ich sag ja nicht, dass du ihn gleich auf ein Date ausführen sollst, aber ich meine, es ist....", Thorgan wedelte mit seiner Hand in Richtung des Polen.
„Piszczu eben!"
„Ändert nichts an der Tatsache, dass ich alles zwischen uns ruinieren könnte!", murmelte ich.
„Ne, kannst du nicht. Das ist kein Typ, der Dich aus seiner Kontaktliste streicht, weil du ihm die Liebe gestehst!", widersprach mir Rapha.
„Komisch wird es sowieso werden!"
„Komischer als jetzt?", fragte Thorgan schmunzelnd und ich wusste sofort worauf er hinauswollte. Mein fast schon krankhaftes Verlangen ständig in seiner Nähe zu sein. Ich war nicht überrascht, dass Lukasz meine Gefühle noch nicht entlarvt hatte, denn er Pole schätzte sich selbst als viel zu wertlos ein, als dass er wirklich verstehen könnte, dass jemand in ihn verliebt war, aber ich war irgendwie schon enttäuscht von Mats und Marcel, dass sie etwas so offensichtliches noch nicht gerafft hatten.
„Lass gut sein!", meinte ich und beendete das Thema.
Später saßen wir in der Kabine und feierten lautstark den Sieg, auch wenn der Fokus eher auf dem Brüllen von Lukaszs Namen beziehungsweise von seinem neuen Spitznamen aka Legende lag. Der Pole hatte sich mittlerweile mit einer Flasche Bier in die Ecke verkrochen und beantwortete einige Nachrichten auf seinem Handy. Ich wollte nicht eifersüchtig sein und doch war ich es, weil er in letzter Zeit ständig am Handy hing und ich mich wunderte, wer so viel seiner Zeit verdient hatte.
„Prost, Legende!", ich warf mich auf die Bank direkt neben ihn, rutschte extra im ersten Moment etwas zu weit, damit sich unsere Schultern berührten, brachte dann aber brav Abstand zwischen uns. Lukasz hob sein Kopf und strahlte mir entgegen.
„Prost!", Stoß er dann an und brachte unsere beiden Flaschen zum Klirren. Wir nahmen beide einen Schluck und ich spähte auf sein Handy. Kuba. Okay, bei Kuba müsste ich mir wenigstens keine Sorgen machen, dass er mehr als ein Freund war.
"Danke, dass du mich heute als Kapitän hast auslaufen lassen!", murmelte Lukasz und vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich hatte das Gefühl, als würde er sich etwas zu mir lehnen. Egal, ob ich es mir einbildete oder nicht, die Schmetterlinge, die in meinem Bauch erwachten waren jedenfalls real.
"War doch klar!", winkte ich ab. Lukasz schüttelte entschieden seinen Kopf und hauchte leise, dass es das eben nicht war. Ich nahm seinen Widerspruch einfach hin, mit der Erkenntnis, dass es schön war, wenn er feststellte, dass jemand besondere Sachen für ihn tat und es von einem noch größeren Vorteil für mich war, wenn ich diese besonderen Sachen für ihn tat.
"Ich habe nebenbei das Interview gesehen. Ich hoffe, du denkst aber nicht wirklich, dass es heute Kurze gibt!", lachte Lukasz. Ich schnaubte empört: "Denkst du etwa, dass ich vor der Kamera gelogen habe?"
"Ich hoffe es!", schmunzelte der Pole: "Ich bin gleich noch mit Kuba, Nuri, Mats und Marcel unterwegs und die trinken mit Sicherheit genug, da muss ich nicht vorglühen!"
Das Lächeln fiel von meinem Gesicht. Lukaszs Pläne hatte ich für die letzte Stunde völlig vergessen und hatte mich eher in der Freude gebadet, dass ich Lukasz noch die halbe Nacht um mich haben würde.
"Oh", antwortete ich emotionslos und wandte meinen Blick von ihm ab. Ich versuchte krampfhaft nicht ganz so enttäuscht zu wirken, wie ich eigentlich war, aber ein Vögelchen zwitscherte mir, dass es mir kläglich misslang. Dann schüttelte ich mich allerdings wieder wach und setzte mir ein halbswegs echtes Lächeln auf.
"Einer muss leider sein, sonst lasse ich dich nicht gehen!"
"Was? Kettest du mich sonst fest?", lachte Lukasz. Geheimnisvoll zuckte ich mit den Achseln. Lukasz verdrehte mit den Augen, gab sich dann aber ohne großen Widerstand geschlagen, sodass ich aufsprang und mir mit lautem Klatschen die Aufmerksam der Mannschaft sicherte. I Lukaszs Blick las ich, dass er mich gerade verfluchte, dass ich aus dem einen Shot einen so großen Auftritt machte, aber es wäre ohne Zuschauer langweilig gewesen. Manu und Jadon entschieden sich uns beim Trinken Gesellschaft zu leisten, während Felix und Jude die Reihe von Shotgläsern aufstellten.
"Nur einer, vergiss das nicht!", ließ mich Lukasz wissen und nur für das Protokoll, das hoffentlich niemand erstellte: Ich war nicht derjenige, der es vergessen hatte. Es war, als hätte das eine Shotglas jeglichen Verstand aus Lukaszs Gehirn gebrannt, denn sofort nachdem er den ersten Inhalt runtergeschluckt hatte, meinte er: Okay noch einer schadet nicht. Und das widerholte er gefühlt ein duzend Mal und machte seiner polnischen Herkunft alle Ehre. Ich wich ihm dabei nicht von der Seite, sondern trank jede Runde mit ihm.
"Wow, okay, wow, fuck, wow, wie viele waren das denn jetzt bitte?", lallte Lukasz und wackelte vom Tisch weg, den wir für den Abend zu einer Bar umfunktioniert hatten. Ich selbst stützte meine Arme an dieser ab und versuchte etwas Klarheit in meinem Kopf zu bringen, der sich anfühlte, als wäre er vom Vodka überschwämmt.
"Alter!", wisperte ich und war fassungslos darüber, dass Lukasz und ich mit über 30 Jahren uns wie verrückte Teenager auf den Alkohol gestürzt hatten und nicht einmal abgebrochen hatten, als Jadon als der Teenager in Person genug sagte. Die lauten Jubelrufe einzelner Teamkollegen, dass wir uns auf noch eine Runde einlassen sollten, winkte ich sofort ab. Vom Gefühl her würde noch eine Runde meinen Tod bedeuten.
"Fuck man", murmelte ich und drückte mich vom Tisch weg. Ich hielt Ausschau nach Lukasz und fand ihn angelehnt an einen der Spinde, sei Blick lag auf mir. Für einige Sekunden starrten wir uns nur an, bevor wir beide zeitgleich anfingen zu lachen, weil wir wohl beide enttäuscht von unserem Verhalten waren.
Dann bemerkte ich Mats, der an Lukaszs Seite trat und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Bedingt durch die laute Musik musste er so laut sprechen, dass auch ich ihn hörte: "Kuba und Nuri haben geschrieben, wo wir sind!"
"Ah, ja... ja...."
Mein Herz zog sich wieder zusammen und ich verfluchte gerade Mats, dass er den perfekten Anfang zerstören musste. Hartnäckig hielt ich meinen Blick auf Lukasz und hoffte, dass er in mir irgendeinen Grund sah, das Treffen mit den anderen abzusagen. Aber statt, dass meine Hoffnung erhört wurde, nickte er einfach und diese Enttäuschung konnte nicht einmal der Alkohol betäuben.
Lukasz torkelte zu seinem Spind und ich sah ihm hinterher, bevor mich Jadon mitriss, mit der Aussage, dass Edins Bierdusche an der Reihe war. Auch wenn meine Laune nur semi dafür geeignet war, wusste ich, dass Edin sich die Bierdusche mehr als nur verdient hatte, also folgte ich dem Rest der Mannschaft.
Als wir wiederkamen versuchte ich mich mental schon darauf einzustellen, dass ich Lukasz entweder beim Packen oder ihn gar nicht mehr erwischen würde. Vielleicht würde ich noch ein bye bye bekommen, aber die Minuten mit ihm schienen gezählt. Zumindest dachte ich das, bis ich die Kabine betrat, die kurz darauf auch wieder von den restlichen jungen Spielern überflutet wurde, die die Bierdusche natürlich nicht verpasst hatten. Ich fand Lukasz wieder in seiner Ecke, bei seinem Spind, aber anders als erwartet hatte er sich lediglich das Trikot ausgezogen und hing wieder hinter seinem Handy. Ich überblickte die Kabine und entdeckte Mats und Marcel, die schon weitaus weiter waren und gerade ihre Taschen packten. Ich schlängelte mich an Jude und Jadon vorbei, die wild zu irgendwelcher Rap Musik gackerten und gesellte mich zu Lukasz. Ich schaffte es nicht einmal meine Frage zu stellen, da kamen mir Mats und Marcel zuvor.
„Also, schreib dann wenn du dazu stoßen willst!", schrie Marcel über die Lautstärke hinweg. Unwillkürlich begann ich zu strahlen, wie ein kleines Kind, dass gerade einen Lolli bekommen hatte und ich wusste im selben Moment, anhand von Marcels und Mats skeptischen Seitenblick zu mir herüber, dass ich mich wohl nun doch vor ihnen verraten hatte. Das Lächeln fiel von meinen Lippen und wurde von einem flehenden Blick ersetzt, dass sie nun bloß keinen dummen Kommentar bringen sollten, der alles ruinierte.
„Mache ich!", antwortete Lukasz und unterbrach damit die telepathische Kommunikation. Mats Blick blieb noch etwas länger an mir haften, während Marcel Lukasz zum Abschied umarmte. Als die beiden an mir vorbeiliefen, war es dennoch Marcel, der mich mit der Schulter anstieß.
„Falls er wirklich nachher zu uns stoßen will, was ich nebenbei nicht glaube, sage ich, dass wir getrunken haben. Dann hast du ihn den Abend für dich!", flüsterte er mir ins Ohr, hielt dabei allerdings einen aussagelosen Gesichtsausdruck, der Lukasz eigentlich nichts verraten dürfte. Ich brauchte einige Sekunden, bis ich Marcels Worte verdaut und verstanden hatte, dann begann ich etwas verlegen zu Lächeln, weil es dann doch immer unangenehm war sich vor jemanden zu outen und dann noch auf diese doch sehr skurrile Art.
„Danke", hauchte ich, was Marcel lediglich mit einem Klopfen auf meine Schulter abtat und dann hinter Mats zur Tür eilte. Ich brauchte einige Sekunden, ehe ich meinen Kopf wieder zu Lukasz drehte, der wieder mit den Gedanken bei seinem Handy war.
Kurzerhand schnappte ich mir dieses, da ich der beschissenen Digitalisierung nicht erlauben würde meinen perfekten Abend zu ruinieren, der bislang jede Hürde Richtung perfekt gemeistert hatte. Elektronik würde jetzt nicht das Ende sein.
„Zickig!", kommentierte Lukasz meine Handlung mit einem frechen Grinsen, während ich mich neben ihn fallen ließ.
„So bin ich nun einmal!", lachte ich und stupste ihn mit meiner Schulter an.
„Lukasz?", brüllte Jude: „Bleibst du?"
„Ja!", antwortete Lukasz und einige aus der Mannschaft fingen an zu applaudieren. Schmunzelnd beobachtete ich, wie eine gewisse Röte in Lukaszs Gesicht stieg.
„Wir werden dich vermissen!", ließ ich ihn wissen. Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich etwas wehmütig an.
„Willst du wirklich heute daran denken?"
Ich denke an nichts anderes mehr
„Ne!", antwortete ich, denn wollen tat ich es nicht, aber ich musste. Ich musste, weil ich den Gedanken, dass Lukasz bald dort sein würde einfach nicht zur Seite schieben könnte. Zumindest nicht mit diesem Alkoholpegel. Und das war für mich dann auch das Stichwort, um Lukasz und mir zwei Bierflaschen zu stibitzen.
Der Abend lief somit weiter und mit jeder Bierflasche und jedem Shot, den wir alle praktisch verschlangen, wurde alles chaotischer, offener, peinlicher und absolut nicht mehr jugendfrei, als sich Jadon in Unterhose auf den Tisch stellte und wild zu tanzen begann. Meine Mutter würde sich für mich schämen, würde sie mich hier sehen, aber das tat sie nicht und deswegen feierte ich einfach weiter. Lukasz tat es mir gleich und irgendwie schaffte ich es den ganzen Abend ihn an meiner Seite zu halten, ohne, dass ich wirklich viel dafür tun musste. Natürlich entwischte er mir immer mal wieder in ein anderes Gespräch mit Manu oder so, aber es vergingen kaum mehr als ein paar Minuten und dann tanzte er wieder neben mir.
„Ich glaube, ich kotze gleich!", stellte Lukasz irgendwann fest, als die Uhr vom Gefühl her wieder sechs Uhr in der Früh schlug und wir einsam und verlassen nebeneinander auf der Bank saßen beziehungsweise mit dem Hintern auf der letzten Ecke hingen und gefährlich weit nach vorne rutschten, sodass es eigentlich nicht die Frage war, ob jemand von uns gleich auf den Boden plumpsen würde, sondern wer es wohl zu erst sein würde. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, wie es passieren konnte, dass Lukasz und ich die einzigen Überbleibsel der Feier waren, wo wir doch mit Partygeilen Teenagern wie Erling, Jadon, Jude und Gio gefeiert hatten.
„Ich weiß nicht, ob wir stolz oder beschämt sein sollen, dass wir länger als die Knirpse durchgehalten haben!", murmelte ich völlig benebelt vom ganzen Alkohol, der durch meine Venen floss und dennoch hob ich meinen Arm und trank den letzten Schluck aus der Flasche. In meinem Ohr summte Lukaszs lachen.
„Das ist wohl auch das Stichwort, dass wir gehen sollten!", meinte Lukasz.
„Was genau?"
„Ja, das....", mit einem leicht gehobenen Arm zeigte er in der Kabine herum, die aussah, als sei eine Bombe in ihr explodiert. Die Spindtüren waren weit ausgerissen, Stofffetzen hingen herum, Bierflaschen rollten und der Staub tanzte in allen Ecken, gemischt mit ausgeschütteten Flüssigkeiten von denen ich mich fragte, ob es wirklich nur Bier war. Der Waschcontainer war ausgeleert und die Trikots lagen überall herum, einzelne BVB Fähnchen hingen aus letzter Kraft irgendwo herunter, aber eigentlich sah alles stark danach aus, dass die Party vorbei war. Und Lukasz und ich dürften auch mehr wie ein Partyschreck aussehen oder wie jahrelange Alkoholiker. Ich drehte meinen Kopf zum Polen und korrigierte meinen Gedanken, denn Lukasz sah immer noch gut aus. Auch nach mehr als 24 Stunden auf den Beinen, auch nach einem Fußballspiel, auch nach einer ganzen Fussballkarriere sah er noch immer gut aus. Verdammt gut sogar.
„Warum guckst du mich so an? Hab ich was im Gesicht?", wollte Lukasz wissen und patschte sich mit der Hand an die Wange.
„Ne!", antwortete ich. Wenig später spürte ich dann Lukaszs Kopf, der auf einmal gegen meine Schulter fiel. Seine Haare kitzelten mich im Gesicht und ich nutzte die Möglichkeit, um mich auch gegen ihn zu lehnen.
„Marco?"
„Hmm?"
„Egal"
Ich schielte neugierig und verwirrt zugleich zu Lukasz herunter. Sein warmer Oberkörper war reinstes Gift für meine Fähigkeit ein einigermaßen ruhig schlagendes Herz zu haben. Meine Hand tänzelte von meinem Oberschenkel näher in seine Richtung und wollte eigentlich genau das machen, was er im selben Moment für mich tat. Unsere Hände verbinden. Ich wusste nicht, was es zu bedeuten hatte, aber es war wunderschön.
Lukasz hob seinen Kopf und blickte aus seinen müden Augen zu mir, die noch immer geweitete Pupillen vom Alkohol hatten, aber die zeitgleich noch immer diese Lebendigkeit widerspiegelten, die Lukasz so sehr auszeichnete. Eine Lebensfreude, die so vielen im Profifußball genommen wurde und etwas, dass Lukasz nie verloren hatte. Das Leuchten in seinen Augen war Beweis dafür, dass er seine Seele nicht für Reichtum und Fame verkauft hatte.
Mein Körper trennte sich von jeglichen rationalen Denken, als ich meine Hand hob und vorsichtig über Lukaszs zarte Wange strich, aber das zucken seiner Mundwinkel bewies mir, dass es ihn nicht sonderlich störte. Ich wollte ihm so viel sagen. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn liebte, dass er wunderschön war, dass er mir mehr bedeutete, als er es sich jemals vorstellen und als ich jemals in Worte fassen könnte, dass die Jahre mit ihm ein Geschenk waren, dass es mir Leid tat, dass ich es nicht zu schätzen wusste, dass ich es bereute nicht mehr Zeit mit ihm verbracht zu haben, dass ich nicht wusste, wie ich ohne ihn leben sollte, wie ich es jemals könnte. Ich wollte ihm so unfassbar viel sagen, die Liste wäre zehn Seiten lang. Aber stattdessen beugte ich mich vor und legte meine Lippen auf seine, weil ich das Gefühl hatte, dass das mehr als tausend Worte aussagte.
Und in dem Moment in dem er seine Lippen öffnete und den Kuss erwiderte, hatte ich das Gefühl als würde ich für den Bruchteil von Sekunden den Himmel berühren. Es war die Art und Weise, wie jeder Millimeter unserer Lippen ideal aufeinander passte, als hätte Gott sie dazu bestimmt, dass sie sich küssten. Es war das zarte Streichen von seiner Oberlippe und es war diese zurückhaltende Art, wie er mich küsste, die mich zeitgleich auch anflehte, dass ich den Kuss bloß nicht abbrechen sollte, was ich niemals tun wollen würde, aber leider irgendwann tun musste, um nach Luft zu schnappen. Ich brachte keinen Abstand zwischen uns, stattdessen lehnte ich meine Stirn gegen seine, strich ihm weiter beruhigend über die Wange und schloss meine Augen.
„Wie soll ich dich denn jetzt danach gehen lassen können?", flüsterte ich niedergeschlagen, denn so schön das Gefühl auch war, ich wusste, dass es ein Fluch war, wenn es darum geht mir den Abschied zu erleichtern.
„Gar nicht!"
Ich öffnete meine Augen und blickte zu Lukasz, der sich auf die Unterlippe biss.
„Lass mich nicht gehen. Zumindest nicht aus deinem Leben. Lass mich aus Dortmund gehen, aber lass mich nicht aus deinem Leben gehen."
Er beugte sich vor und küsste mich noch einmal liebevoll.
„Der BVB muss nicht unsere Abhängigkeit sein, ob wir Zeit zusammen verbringen oder nicht!"
Meine Mundwinkel zuckten bei den Worten hoch.
„Muss er nicht!", stimmte ich Lukasz zu, was ihn auch zum Strahlen brachte.
———
Okay, das war das, was ich nach der Bioklausur schaffen wollte hahaha
Cause I kinda fell in love with Marco lately
I guess mats and him sind meine Dortmund baes von kommender Saison
Btw appreciatet das Bild!
Lavendelelfe die halten Händchen, das haben wir ja schon festgestellt!
Außerdem habe ich heute endlich mein Schmelle Trikot genommen (um das ich mich ziemlich PRÜGELN musste, weil die Liebe DHL Post mein erstes Schmelle Trikot zurückgeschickt hat und dann Gab's keine mehr und dann dachte ich, dass ich doch kein Schmelle Trikot kriege, was ne richtig krasse sob story wäre. Aber dann Gab's eine ranzige Seite von einer Milliarden, die noch eins hatte und das hab ich mir stibitzt hahaha und es ist da und es lebt und ja 👏🏽
Ich muss mir noch mehr Trikots holen und zwar von anderen Vereinen weil momentan liegt bei mir im Schrank eine SEHR starke Tendenz Richtung BVB vor
Also eig ist es so: ich habe 7 Trikots
5 Davon Sind vom BVB
4 davon sind von einem gewissen Spieler (niemand weiß wer)
Und 2 von diesen 4 sind exakt die gleichen hehe 🤠
Man merkt, ich bin auf jeden Fall für jedes Spiel gerüstet
Ne, jetzt hol ich mir n City Trikot von Johnny 🥺 also wenn ich eins finde
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