Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

33. Kapitel

Die folgenden Wochen verstrichen ganz gegen meine Erwartung schneller als gedacht und auch, wenn sich die ersten Tage nach Kates Unfall dahinzuziehen schienen wie Kaugummi von einem Finger zum nächsten, so gewöhnte ich mich auffallend rasch an die unverhohlene Aufmerksamkeit, die mir seitdem auf einmal von allen Seiten her geschenkt wurde, als sei ich eine Bombe, die jeden Moment in die Luft gehen würde.

Die feindseligen und misstrauischen Blicke der anderen Domitoren schienen mich überall hin zu verfolgen. Allesamt erwartungsvoll und in Alarmbereitschaft, als befürchteten sie, dass ich jeden Moment erneut die Kontrolle verlieren und sie die Nächsten sein würden, die auf meine Kosten hin auf der Krankenstation landeten.

Dass sich die Nachricht von Kates Unfall wie ein Buschfeuer durch das gesamte Haus fressen und innerhalb von nur wenigen Tagen so gut wie jede Person erreichen haben würde, war mir stets bewusst gewesen, als ich das Büro der Schulleitung verlassen hatte und hatte mich nicht im geringsten überrascht. Dass sie sich jedoch, je mehr Schüler davon erfuhren, so radikal verändern würde, hatte ich allerdings nicht erwartet.

So war es schon bald laut einigen Schülern zufolge nicht mehr das Nebelwesen gewesen, das Kate angefallen und so schrecklich zugerichtet hatte, sondern meine Wenigkeit persönlich, die sich in einem Anflug von Wut in eine unkontrollierbare Beste verwandelt und die arme Kate blutrünstig angegriffen hatte.

Gleich einem Vampir, wie es ein Mädchen beim Abendessen ihrer Freundin nur einen Tisch entfernt von mir erzählte, mich dabei unauffällig beobachtend. Als würde ich nicht bemerken, dass sie in diesem Moment über mich sprachen, da ihre Freundin mich schließlich auch nur ganz zufällig mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, als befürchtete sie, ich würde tatsächlich jeden Moment ein Paar scharfer Vampirzähne entblößen.

Genervt pustete ich mir eine lange, weiße Haarsträhne aus der Stirn und versuchte so gut wie möglich das Getuschel der beiden zu ignorieren. Es war doch einfach nur noch lächerlich! Als wäre ich Vampir oder ein Werwolf, der rein aus Spaß an der Freude andere Menschen zerfleischte!

Mit finsterer Miene starrte ich hinab auf meinen Nudelauflauf vor mir auf dem Teller, den ich nur wenige Sekunden zuvor noch missmutig mit meiner Gabel zerpflückt hatte. Wirklich etwas von ihm gegessen hatte ich bisher noch nicht. Ganz im Gegensatz zu Jordan, der direkt neben mir auf seinem Platz saß und seelenruhig eine Portion nach der anderen in sich hineinstopfte.

Mit einem leisen Seufzen legte ich meine Gabel beiseite auf den Tellerrand, um somit meine in mir aufsteigende Wut zu überspielen, und betrachtete ihn verstohlen von der Seite.

Was meinen persönlichen Babysitter und mich betraf, so hatte sich unsere Beziehung in den letzten vergangenen Wochen zu einem auffallend angenehmen Zusammensein entwickelt. Ganz gegen meine Erwartung wohl gemerkt. 

Zwar war ich nach wie vor nicht wirklich davon begeistert, dass er mich auf Schritt und Tritt verfolgte, beim Mittagessen gleich einem Wachhund neben mir saß und sich während meines Unterrichts immerzu in meiner unmittelbaren Umgebung aufhalten musste, mich dabei teilweise pausenlos konzentriert beobachtend, dennoch merkte ich, wie wir uns mit der Zeit miteinander anzufreunden begannen. Oder zumindest - um genauer zu sein- einander zu tolerieren, schließlich waren Jordan und ich mehr oder wenig von der Schulleitung dazu gezwungen worden, zusammen Zeit miteinander zu verbringen. 

"Isst du immer so viel?" Ly, die Jordan und mir direkt gegenüber saß, beobachtete mit gerunzelter Stirn, wie mein Sitznachbar soeben seine dritte Portion Nudelauflauf in sich hinein schaufelte, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Oder war es nicht schon seine vierte Portion? Ich hatte aufgehört mit zu zählen.

"Nur, wenn deine liebe Freundin neben mir mal wieder meine Kräfte überstrapaziert", erwiderte Jordan gelassen und ich verdrehte bloß die Augen, fuhr mir mit gespreizten Fingern durch mein weißes Haar. Dann stützte ich meinen Ellenbogen auf der Kante des Holztisches auf, an dem wir saßen, und lehnte meine Wange dagegen. Nach dem kleinen Anfall in meinem Zimmer, bei dem sich sämtliche Gegenstände innerhalb meiner Regale zu kleinen, explosionsfreudigen Bomben verwandelt hatten, hatte ich mir bezüglich meiner Kräfte bloß ab und zu kleine, nicht wirklich nennenswerte Ausrutscher erlaubt, die Jordan zum Glück immer wieder schnell hatte einstellen können.

Aber vermutlich waren sie bloß so klein und nicht wirklich nennenswert gewesen, da mein Babysitter sie bereits im Vorhinein, bevor sie überhaupt ans Tageslicht getreten waren, bekämpft hatte. Eine Aktivität, die ihm anscheinend eine Menge an Kraftressourcen zu rauben schien, was wohlmöglich auch seinen auffallend großen Appetit bei allen möglichen Mahlzeiten erklärte.

Schweigend ließ ich meinen Blick durch den großen Raum wandern, in dem wir uns befanden und in dem sich soeben zahlreiche Domitoren und Wächter über ihre Mahlzeiten beugten und diese gierig in sich hinein schaufelten. Mein Blick blieb an der einzigen Person hängen, die nicht in dieses Bild passte, und das war Shae. Shae, die nur wenige Plätze von mir entfernt neben Ly saß und lustlos in ihrem Salat herum stocherte.

Ich merkte, wie sich schlagartig ein Knoten in meiner Magengegend zu bilden begann und ich musste unwillkürlich schlucken. Was Shaes und meine Beziehung anging, so hatte diese sich nach dem Vorfall mit Kate und mir um einiges verändert.

Zwar verbrachten wir nach wie vor Zeit miteinander, saßen beim Essen zusammen und lachten gemeinsam über irgendwelche witzigen Bemerkungen, die Ly machte, dennoch war es mir nicht entgangen, wie sehr sie sich in den vergangenen Wochen von mir entfernt hatte. Wie sie die ersten Tage nach Kates Unfall nur wenige Worte mit mir gewechselt hatte, dabei auffallend blass um die Nase.

'Ich brauche ein wenig Abstand', hatte sie mir gesagt, als ich sie deswegen zur Rede gestellt hatte. 'Ich brauche einfach nur etwas Zeit, um das Geschehene zu verdauen.'

Shae hatte mit angesehen, was in der Arena passiert war und auch, wenn sie mir versichert hatte, dass sie mir glaubte, dass ich das Nebelwesen nicht mit Absicht auf Kate gehetzt hatte, so hatte ich gemerkt, wie sehr sie dieses Thema beschäftigte. Die Tatsache, dass sie Kate eigentlich gar nicht leiden konnte hin oder her. Sie war dennoch ihre Mitschülerin gewesen. Ihre Mitschülerin, die nun wegen mir auf der Krankenstation lag.

Etwas, was ich irgendwie voll und ganz nachvollziehen konnte. Ich hatte Kate selber auf der Krankenstation besucht, hatte die zahlreichen Verbände, die ihren Körper zierten, gesehen und eine ziemlich aufgelöste Mrs Pimplin dabei beobachtet, wie diese um ihren leblosen Leib herumgewuselte war und versucht hatte, ihre Wunden zu heilen.

Kate hatte geschlafen, als Jordan und ich sie gemeinsam besucht hatten. Ich hatte mich nicht getraut, ihr während ihrem Wachzustand unter die Augen zu treten. Das hätte Cilian, der anscheinen Tag und Nacht an ihrem Krankenbett verbrachte, so oder so vermutlich nicht zu gelassen. Ihm hatte es schon nicht gefallen, dass ich da gewesen war, während sie geschlafen hatte. Seine wütenden und missbilligenden Blicke hatten dies ziemlich deutlich ausgedrückt.

Natürlich. Schließlich handelte es sich bei ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit um Kates Wächter. Kates Wächter, der sie eigentlich hätte beschützen sollen.

Ich biss mir auf die Unterlippe und seufzte dann leise auf. "Versinken wir wieder in Selbstmitleid?" Jordan, der anscheinend nun endlich seine letzte Portion Auflauf beendet hatte und mich nun schräg von der Seite her ansah, zog schelmisch eine Augenbraue in die Höhe. Ich verdrehte als Antwort bloß die Augen und winkte nur ab. Schließlich wusste er genau, was in diesem Moment emotional in meinem Körper vorging. Ly mir gegenüber gab ein leises Kichern von sich.

"Nur bedingt", erwiderte ich wenig amüsiert, erhob mich dann und griff nach meinem Teller, auf dem nach wie vor der unangetastete Auflauf lag. "Können wir gehen?"

"Aber sicher doch." Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sich Jordan ebenfalls und strich sich das dabei das dunkelblonde Haar aus der Stirn. "Wohin geht's?", fragte er dann, als wir eiligen Schrittes den Speisesaal verließen.

"In mein Zimmer, wohin sonst?", erwiderte ich wenig enthusiastisch, während ich meinen Teller auf einem der Küchenwägelchen am Eingang des Speisesaals abstellte und der Frau hinter der Salattheke noch flüchtig zulächelte. Sie erwiderte mein Lächeln nicht.

Als wir den Hof überquert hatten und die Stufen zum Mädchentrakt der Domitoren emporgestiegen waren, sah ich im Flur vor meiner Zimmertür zu meiner Überraschung ein Mädchen stehen. Jemanden, den ich wenn ich ehrlich war gar nicht hier vor meiner Tür erwartet hätte.

"Hey", grüßte mich Frederika, das Mädchen, das mich an meinem ersten Tag umhergeführt hatte, schüchtern und grinste mich nervös an, kaum, dass ich sie erreicht hatte. "Hast du kurz Zeit?"



Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro