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Lesenacht 5 von 5
Das letzte Kapitel unserer kleinen Lesenacht ^^ Hat sie euch gefallen? Soll ich so etwas öfter machen?

~ ~ ~

Die Sterne glitzerten über unseren Köpfen. Es war mittlerweile spät am Abend. Wir hatten zusammen oder eher nebeneinander gelernt und lagen jetzt auf einem Feld hinter Stellas Haus. Um genauer zu sein: Er saß gegen einen Apfelbaum gelehnt und mein Kopf lag auf seinen Beinen, während seine Hände mit meinen braunen Haaren spielten. Es war so angenehm und wir konnten uns endlich wieder unterhalten.

»... Meine Tante nervt mich so sehr im Moment. Die ganze Zeit sagt sie, ich solle doch an meine Zukunft denken und nicht so faul sein und nicht immer bei Stella sein«, beschwerte sich der Junge, in dessen Schoß ich lag. Ich schmunzelte, als mir eine Frage in den Sinn kam, die ich mir schon öfter gestellt hatte: »Sebastian, warum wohnst du eigentlich bei deiner Tante und deinem Onkel?« Sein ganzer Körper spannte sich an, seine Hände ruhten nur noch ruhig in meinen Haaren und sein Atem ging schneller. Ich setzte mich auf. Besorgt blickte ich in sein Gesicht, doch er hatte seins mir abgewannt, so als ob er nicht wollte, dass ich ihn ansah. Langsam legte ich meine Hand unter sein Kinn und drehte seinen Kopf zu mir. In seinen Augen glitzerten Tränen.
»Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst«, hauchte ich ihm zu. Mit meinem Daumen wischte ich ihm eine Träne von der Wange. »Ich will aber«, erwiderte er mit gebrochener Stimme, »Ich habe es noch niemanden erzählt. Also Stella weiß davon, aber ich hatte es ihr über WhatsApp geschrieben, denn ich kannte sie schon, bevor ich nach hier gezogen bin. Wir waren Internetfreunde und damals musste ich einfach irgendjemandem davon erzählen, sonst wäre ich glaube ich geplatzt. Auf jeden Fall weiß ich nicht wie lange es dauert und du musst doch morgen zur Schule und ich will...« »Sebastian, erzähl einfach. Du bist mir wichtiger, als die blöde Schule.« »Felix, ich erzähl es dir, wenn wir bei Stella sind, ja? Sonst können wir deine Sachen nicht mehr von deinen Eltern holen«, flüsterte Sebastian leise. Ich stimmte ihm zu und wir machten uns auf den Weg.
Als wir an Stellas Haus vorbei gingen blieb er stehen. Irritiert sah ich ihn an. »Hör zu, Felix, geh du schonmal zu Stella ich gehe deine Sachen alleine holen«, erklärte er sich leise. »Aber ich kann...«, erwiderte ich, doch Sebastian unterbrach mich: »Geh einfach rein, ich brauch das gerade einfach, ja? Das ist nichts gegen dich.« Ein Nicken meinerseits signalisierte ihm, dass ich einverstanden war. Er wollte schon an mir vorbeigehen, ohne sich zu verabschieden, doch ich hielt ihn noch fest und drückte meine Lippen kurz auf seine Wange und strich kurz über seine Wange. Seine Lippen formten ein leicht angedeutetes Lächeln und er drehte sich um, ohne noch etwas gesagt zu haben, und ging die Straße hinauf. Ich machte mir irgendwie Sorgen um ihn.

Ein paar Minuten, nachdem ich geklingelt hatte, öffnete Stella lächelnd die Tür: »Hey Felix, komm doch rein. Wo ist denn Basti?« »Er ist meine Sachen holen und wollte seine Ruhe haben«, antwortete ich leise.
»Was ist denn passiert, dass er von dir seine Ruhe haben will? Er saß die gesamten letzten drei Wochen hier und hat rum gejammert, dass er dich vermisst und so. Und es ging ihm echt schlecht.«
»Ich habe ihn gefragt warum er nicht bei seinen Eltern wohnt«, antwortete ich knapp.
»Oh... Komm mal mit Felix«, forderte Stella mich auf und ging vor in die Küche und setzte sich an den Tisch. Verwirrt ließ ich mich auch auf einen der Stühle fallen. »Felix, Basti hatte alles andere als eine schöne Schulzeit. Wenn du mit ihm redest hör ihm nur zu und sei für ihn da, ja? Er hat auch manchmal nicht alles richtiggemacht, aber dass er es dir erzählen will zeigt dir, dass er dir vollkommen vertraut. Mir hat er es erst erzählt, nachdem wir und schon drei Jahre lang kannten. Also kannst du dir sicher sein, dass du ihm unendlich viel bedeutest. Enttäusch ihn bitte nicht mit deiner Reaktion, ja?« Noch verwirrter als vorher nickte ich. Jetzt wollte ich doch schon gerne wissen, was vorgefallen war. Ich konnte mir nicht im Geringsten vorstellen, was vorgefallen war.
Nachdem Stella mich besorgt gemustert hatte, verließ ich die Küche und ging in Sebastians Zimmer. Aus seinem Kleiderschrank zog ich mir einen schwarzen Hoodie, auf dem das Logo von 5 SOS gedruckt war und zog ihn statt meiner Straßen Klamotten an. Er trug diesen Pulli häufig und ich wollte ihm gerade irgendwie nah sein. Nachdem ich meine Jeans und mein Shirt in die Ecke des Zimmers gelegt hatte, damit die Teile nicht mitten im Zimmer lagen, setzte ich mich auf sein Bett und schaltete den Fernseher ein. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte. Es lief der dritte Harry Potter Teil. Um mich abzulenken würde der allemal reichen. Ich hatte ihn zwar schon echt oft gesehen, aber Harry Potter war einfach eine zu gute Geschichte.

Kurz vor Ende des Films öffnete sich die Tür und Sebastian kam mit meiner Tasche in der Hand ins Zimmer. Erleichtert seufzte ich, als ich ihn sah. Ich hatte mir doch mehr Sorgen gemacht, als ich gedacht hatte. Er lächelte mich an und ließ sich neben mir aufs Bett sinken. »Du hast meinen Pulli an«, stellte er schmunzelnd fest. »Ich wollte dir irgendwie nah sein«, hauchte ich meine Antwort. Er lächelte noch liebevoller, als er es eh schon getan hatte. »Ziehst du dich um?«, fragte ich ihn flüsternd. Ich wusste nicht warum wir beide so leise Sprachen, doch irgendwie war es angenehm.
Nachdem Sebastian seine Klamotten gegen ein Schlafshirt getauscht hatte, schlüpfte er neben mir unter die Decke und legte seinen Arm um meine Schulter. Meinen Kopf ließ ich auf seiner Schulter ruhen. Es war gerade einfach schön und ich war schon fast sauer das mit meiner Aufforderung zerstören zu müssen. »Dann erzähl mal.«

»Also, es fing alles so in der sechsten vielleicht siebten Klasse an. Ich war eigentlich ein ganz normaler Junge, außer der Tatsache, dass ich Mädchen kein Stück anziehend fand. Na ja, das ist ja eigentlich auch nichts Schlimmes, also wie man es nimmt. Ich war ziemlich lange sehr unsicher, doch dann verliebte ich mich in Aron, aus der Stufe über mir. Er war so cool. Alle hörten auf ihn und ich freundete mich mit ihm an, doch ich wollte mehr und ich hatte gar nicht erwartet, dass jemand schlecht auf meine Gefühle reagieren könnte. Also klar, man hätte sie nicht erwidern können, aber ich dachte nicht, dass jemand schlecht auf meine Abnormität reagiert. Na ja, nach ein paar Monaten, die ich mit Aron befreundet war, gestand ich ihm meine Gefühle und es war schrecklich. Ich weiß noch, wie er vor mir stand und mich so angeekelt angesehen hat. Und seine Worte. Ich weiß noch genau, was er gesagt hat. »Verpiss dich du Schwuchtel! Du bist so abartig! Niemand will dich! Du bist falsch, einfach nur falsch! Geh sterben, damit ich dich nie wieder ansehen muss!« Es tat weh, unendlich weh. Er war ein so guter Freund von mir gewesen und dann reagierte er so. Ich hatte ihn über alles geliebt und er war mein ein und alles gewesen und in dieser Nacht dachte ich, ich hätte alles verloren. Ich dachte wirklich darüber nach mich umzubringen, doch ich hatte mich dagegen entschieden. Ich hatte gedacht, dass es irgendwie lächerlich gewesen wäre und dass ich mich nicht wegen unerwiderter Liebe umbringen sollte. Ich hatte gedacht, dass das alles war, dass ich einfach am nächsten Tag in die Schule kommen würde und alle mich normal behandeln würden, außer Aron. Aber wie naiv ich doch gewesen war das zu glauben. Am nächsten Morgen betrat ich also immer noch etwas traurig das Schulgelände, doch als ich auftauchte ließen alle mindestens zwei Meter Sicherheitsabstand zu mir, als ob ich irgendeine ansteckende Krankheit hatte. Und ab da fing alles eigentlich erst an. Aron und seine Clique, also meine ehemaligen Freunde, fingen an mich zu verprügeln. Immer und immer wieder. Jeden Tag. Die anderen Schüler wollten auch nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich stand jede Pause alleine da oder wurde verprügelt. Und die Lehrer benahmen sich auch nicht besser. Sie sahen, was mir passierte, und handelten nicht. Auch nicht, wenn Aron mir vor ihren Augen eine klatschte. Doch das alles war gar nicht das schlimmste an all dem. Das schlimmste waren ihre Worte. Sie sagten mir immer wieder, dass ich falsch war, dass ich hässlich war und dass ich es nicht verdient hatte zu leben und einfach sterben sollte. Ich war am Boden zerstört. So ging das Jahre lang. Irgendwann kam meine Mutter früher nach Hause und sie fand mich weinend im Badezimmer mit einer Klinge in der Hand. Ich hatte nur einmal durchgezogen und es war das einzige Mal, dass ich je so etwas getan habe. So zerstört, wie ich war erzählte ich ihr alles, auch dass ich schwul war und sie war die erste, die normal reagierte. Dann hat sie meine Tante angerufen und am gleichen Abend brachte sie mich nach hier. Na ja, deswegen wohne ich nicht bei meinen Eltern.«

Ich sah ihn die ganze Zeit nur entsetzt an. Im Laufe seiner Erzählung waren ihm immer mehr Tränen die Wangen hinab gelaufen. Jetzt saß er nur noch schluchzend da und sah einfach nur aus, wie ein Häufchen Elend. Ich legte meine Arme um seinen Hals und er drückte mich an sich. Ich strich beruhigend über seinen Rücken und flüsterte in sein Ohr: »Sebastian, du bist nicht falsch. Du bist einfach nur perfekt, ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte und du bist auch nicht hässlich. Du bist der schönste Junge den ich jemals in meinem Leben gesehen habe und glaub mir, wenn ich diesen Aron in die Hände bekomme... «
Sebastian hatte sich beruhigt und sah mich liebevoll an: »Ich bin so froh, dass ich dich kennen gelernt habe. Ich liebe dich so sehr.«

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