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Überglücklich schloss ich die Tür zu dem Haus meiner Eltern auf. Der Abend war ein voller Erfolg gewesen. Grinsend betrat ich den Flur und rief eine Begrüßung in die Stille. Erst bekam ich keine Antwort, doch dann hörte ich die Stimme meines Vaters aus dem Wohnzimmer: «Möchtest du mal bitte nach hier kommen? Wir müssen reden.» Meine Stimmung kippte innerhalb von Sekunden. Das konnte nichts Gutes sein. Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich den Raum, in dem mein Vater saß, der mir bedeutete mich auf den Ledersessel meiner Mutter zu setzen. Ich tat wie mir geheißen und ließ mich auf den weichen Untergrund fallen. Unsicher sah ich den mir gegenübersitzenden Mann an. Dieser schmiss eine Zeitung gegenüber von mir auf den Tisch. «Blätter zum Sport-Teil und ließ dir den großen Artikel durch.» Ohne Widerspruch griff ich danach. Ein leichtes Zittern machte sich bemerkbar, nachdem ich sah, was mein Vater mir aufgetragen hatte zu lesen. In großen Buchstaben stand dort: «Felix Hardy ist schwul». Panik breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Er wusste davon. Er wusste von mir und Sebastian. Der Schweiß nässte meine Stirn und meinen Nacken. Meine Hände verstärkten den Griff um das Papier. Ich versuchte zu verstecken wie viel Angst ich hatte, doch dies war ein Ding der Unmöglichkeit. Da ich nicht wusste was ich sonst tun sollte, konzentrierte ich mich wieder auf den Artikel.
Unter der Überschrift prangten zwei große Farb-Bilder. Einmal das, was auch schon auf der Seite der Bravo veröffentlicht wurde, doch das zweite Bild ließ mich stocken. Es zeigte Sebastian und mich in der Toilette. Heute. Es war der Moment, in dem wir uns geküsst hatten. Unsere Gesichter waren Tränen überströmt und unsere Körper nah an einander gedrückt. In einem anderen Moment hätte es mich in einer gewissen Art und Weise glücklich gemacht, doch jetzt ließ es meine Panik nur noch größer werden. Ich hatte nun noch nicht Mal mehr die Möglichkeit etwas zu leugnen. Man küsste nicht einfach aus bloßer Freundschaft einen anderen Jungen. Mir wurde auf einmal ganz kalt. Wer hatte dieses Foto gemacht? Die Perspektive verriet nur, dass es aus der entgegengesetzten Richtung zur Tür geschossen wurde, hinter der Patrick und Simon gestanden hatten. Es war noch eine andere Person in dieser Toilette gewesen und hatte uns nicht nur belauscht, sondern auch noch Fotos von uns gemacht. Ich wurde unglaublich wütend. Wer tat so etwas? Ich würde diese Tat niemandem zu trauen, der auf unserer Schule war. Am liebsten wäre ich heulend aufgesprungen, doch ich wollte wissen, was in dem Artikel stand. Und so fing ich an zu lesen.

Im Laufe der vergangenen Woche waren immer mehr Gerüchte über den wohl besten Spieler der Jugendmannschaften des FC Köln, Felix Hardy, im Netz aufgetaucht. Es wurde vermutet, dass der Fußballer schwul wäre und wohl auch einen Freund habe. Dieser Freund sollte der 18-jährige Sebastian Maier sein. Die beiden wurden bei einem Fußballspiel gegen die Juniorenmannschaft des BVB gesehen, wie sie sehr liebevoll miteinander umgegangen sind (Bild oben links).
Unsere Tageszeitung berichtete noch nicht über den Vorfall, da wir uns nicht an unbewiesenen Dingen aufhalten wollen. Jetzt ergab es sich allerdings, dass uns am heutigen Tage Bild- und Tonmaterial, das Felix Hardy und Sebastian Maier in der Toilette ihrer Schule zeigt. Auf der Tonspur hört man den Fußballer wortwörtlich sagen: «...Deswegen liebe ich auch dich: Du bist einfach perfekt. Du bist fehlerfrei. Du bist so, wie ich gerne sein würde. Deine einzige ‹Macke› ist, dass du Schwul bist. Und das ist bei dir noch nicht mal ein Fehler. Es macht dich noch perfekter, denn wärst du es nicht, dann könnte ich dich niemals meinen Freund nennen. Und du machst mich vollkommen. Ich will nichtmehr ohne dich leben. Mein Leben hätte wahrscheinlich keinen Sinn mehr, wenn du weg wärst. ...» Das Bild oben links zeigt die beiden kurz nach dem gesagten.
Für uns ist dieses junge Paar kein Gerücht mehr und wir wünschen den beiden von Herzen alles Gute. Sie haben sich ihr Glück auf jeden Fall verdient. Vor allem der Freund des jungen Stars.

Ich ließ die Zeitung sinken und sah in das Gesicht meines Vaters. Vor seiner Reaktion hatte ich schon die ganze Zeit am meisten Angst. Doch als seine Stimme erklang, überraschte er mich. «Felix, wann hattest du vor mir davon zu erzählen?» Er klang enttäuscht, je gerade zu gekränkt. Irritiert sah ich ihn an. «Felix, weiß deine Mutter davon?», fragte er nun. Ich sah ihm nicht ins Gesicht und murmelte ein leises ‹Ja›. Ich hörte ihn schlucken. «Wann wolltest du mir das erzählen?», stellte er die gleiche Frage wie zu Anfang. Ich zuckte bloß mit den Schultern. Irgendwie war ich mir nun nicht mehr so sicher, ob es das richtige war ihm nicht davon erzählt zu haben. «Warum? Wie dachtest du denn, dass ich reagiere? Dachtest du ich würde dich hassen? Ich würde dir den Kontakt zu ihm verbieten? Mit dir wegziehen, damit du ihn auf gar keinen Fall mehr siehst? Was hast du erwartet? Ich bin dein Vater, ich möchte doch nur, dass es dir gut geht und wenn dieser Sebastian dich glücklich macht, dann bin ich damit einverstanden. Und sobald er dir auch nur irgendein Haar krümmt, dann hasse ich ihn für immer. Genauso wie ich es bei einem Mädchen getan hätte. Und was macht es schon für einen Unterschied, ob du dich bei einem Jungen oder einem Mädchen geborgener fühlst?» Seine Worte brachten Tränen dazu sich ihren Weg aus meinen Augen über meine Wangen zu bahnen. Ich sah ihn an. Das, was er mir gerade gesagt hatte, stimmte absolut nicht mit dem Bild, das ich von ihm hatte, überein. Ohne zu überlegen sagte ich die Dinge, die mir in diesem Moment durch den Kopf gingen: «Ja, ich dachte das alles. Ich dachte du würdest mich hassen und alles dafür tun, dass ich ihn nie wiedersehe. Aber was hätte ich auch anderes denken sollen? Du hast mir ja eigentlich keine andere Wahl gelassen. Du hast dich nie wirklich für das interessiert, was ich wollte. Für dich war immer nur mein Erfolg von Bedeutung. Ob ich zum dritten Mal in der Woche trainieren gehen wollte, war dir egal. Du hast mich immer dazu gezwungen Geld zu verdienen, damit ich Marken-Klamotten tragen konnte. Und das nur, damit du dieses Bild der perfekten Familie aufrechterhalten konntest.» «Felix, so sollte das alles doch gar nicht rüberkommen. Ich wollte immer nur das Beste für dich. Ich weiß noch wie ich in der Schule runtergemacht wurde, weil meine Familie eben nicht immer genug Geld hatte und wir nicht perfekt waren. Und ich erinnere mich noch an den Schmerz, den ich gefühlt habe, als ich realisiert habe, dass ich niemals Fußballer werden würde und das alles, weil mein Vater nie für mich da gewesen ist. Ich wollte dir das alles ersparen. Und als du vier warst hast du zu mir gesagt, dass du unbedingt einmal für einen großen Verein spielen wolltest. Deswegen habe ich mich immer darum gekümmert, dass du das auch tun kannst. Glaub mir, das alles war nicht für mich, sondern für mich. Ich wollte eben immer ein besserer Vater sein als meiner es gewesen ist», erklärte mir mein Vater sein Verhalten und es ergab tatsächlich alles Sinn. In diesem Moment entschied ich mich dazu, ihm wegen alldem, was er in meinen Augen falsch gemacht hatte, zu verzeihen.

«Ich hab' dich lieb, Felix», sprach er. «Ich dich auch, Papa», stimmte ich ihm zu. Glücklich sah er mich an. «Wann kommt Sebastian denn mal zum Essen vorbei? Ich muss ja wissen, wen du dir da angelacht hast. Kann er morgen zum Abendessen kommen? Das wäre doch schön», voller Euphorie sah mich der in die Jahre gekommene Mann an. «Ich weiß nicht, eigentlich ist morgen Train... », setzte ich an zu sprechen, doch wurde von ihm unterbrochen: «Das eine Mal ist nicht der Weltuntergang und außerdem könntet ihr dann vorher euch mit der Zeitung treffen. So etwas sollte nicht unkommentiert bleiben.» Grinsend sah ich ihn an. Irgendwie wirkte er plötzlich so fröhlich und befreit. Ein wenig wie ein Teenager. «Ich kann ihn gleich anrufen und ihn fragen», schlug ich vor, doch anscheinend war er damit auch nicht einverstanden. «Nein, ruf ihn jetzt an. Wir müssen das regeln.» Ich fand es lustig, wie er so aufgeregt war, weswegen ich mein Handy aus meiner Hosentasche zog und meinen Freund anrief. Das Telefon hielt ich mir ans Ohr und lauschte dem bekannten TUT-Geräusch. «Hallo Felix», meldete sich mein Freund und ich konnte hören, dass er sich über meinen Anruf freute. «Hallo Sebastian, hast du morgen Zeit?», fragte ich gerade heraus. «Für dich doch immer. Was hast du denn vor?» «Nicht nur für mich, erstmal möchte ich zur Tageszeitung und dort ein Interview geben, wo ich dich gerne dabei hätte, und danach lädt meine Familie dich herzlich zum Essen ein», erzählte ich ihm von meinen Plänen für den morgigen Tag. «Ähm, warum zur Zeitung und warum essen?», wollte Sebastian wissen, doch ich wirkte ihn ab: «Das erkläre ich dir morgen nach der Schule. Du kommst dann einfach nach der Schule zu mir. Bis morgen.» «Bis morgen. Ich liebe dich», verabschiedete er sich. «Ich dich auch», erwiderte ich und drückte den roten Hörer. Der Tag war ziemlich durchwachsen gewesen, doch im Großen und Ganzen war er gut.

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