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«Hallo, Felix. Ich denke mal dir geht es gut», begrüßte Stella mich, als ich um fünf Uhr bei ihr geklingelt hatte. «Klar geht's mir gut, und dir?», erwiderte ich grinsend. «Ach, ja alles gut. Aber komm doch rein und geh zu Sebastian ins Wohnzimmer. Der freut sich schon seit er aus der Schule gekommen ist auf den Abend.» Grinsend sah sie mir hinterher, als ich mich in den Gemütlichen Raum am Ende des Flures begab. Und dort saß er. Ich musste Schmunzeln. Er hatte ein paar Snacks in Schüsseln auf den Tisch gestellt und saß nun mit Kopfhörern auf der grauen Couch. Leise ließ ich mich neben ihn sinken. Durch die Erschütterung schreckte er auf und ihm fiel sein Handy aus der Hand. Sobald er mich sah, hellte sich sein Gesicht auf. Mir sprang geradezu die Freude aus seinen funkelnden Augen ins Gesicht. Er streifte das Headset ab und beugte sich zu mir herüber. Überstürzt drückte er seine Lippen auf die meinen. Glücklich vergrub ich meine knochigen Finger in seinem braunen Haar. Seine Hände fanden ihren Platz an meiner Hüfte. Das unglaubliche Kribbeln machte sich in meinem ganzen Körper breit. Verlangend presste ich meine Lippen gegen seine. Auch er schien den Kuss zu genießen.
Ein Kichern, das ganz eindeutig aus Richtung der Tür kam, ließ uns auseinander schrecken. Patrick kam grinsend mit seinem Handy in der Hand auf uns zu. «Ich hab alles auf Foto, ihr könnt es nicht leugnen», lachte er uns an. Ich, mittlerweile wieder rot wie eine Tomate, drückte meinen kleinen Körper gegen meinen Freund. Mir war das so wahnsinnig unangenehm. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass es dem Jungen neben mir ähnlich ging, doch er stimmte in Patricks Lachen ein und ließ sich von ihm das Foto zeigen. «Uh, guck mal Felix», fing er an zu quietschen, «Wir sind ja wirklich süß.» Interessiert besah jetzt auch ich mir das Bild und er hatte recht, wir sahen unglaublich verliebt aus. «Versteht ihr jetzt, warum jeder euch sagt, dass ihr süß zusammen seid?», fragte Patrick lachend. Wir beide nickten. Glücklich drückte ich Sebastian einen Kuss auf die Wange. Dieser fing an wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen und wuschelte mir liebevoll durch die Haare.
«Wenn ihr's dann auch mal mit diesen couple goals Aktionen habt, könnten wir dann anfangen, was auch immer du geplant hast?», erkundigte sich Sebastians Freund gespielt genervt. Wir alle verfielen in ein herzhaftes Lachen.
Nachdem wir uns erholt hatten, weihte Sebastian uns in seine Idee ein: «Also, ich denke es ist am schönsten, wenn wir uns bzw. ihr euch kennenlernt und das geht nicht, wenn wir einen Film gucken. Deswegen dachte ich mir, dass wir vielleicht ein paar Spiele spielen könnten.» Erwartungsvoll sah er zwischen uns hin und her. «Das hört sich cool an», quietschte ich so männlich wie möglich. Auch Patrick schien die Idee zu gefallen. Fröhlich stand mein Freund auf. Davon überrascht fiel ich zur Seite auf die Couch. Die beiden bedachten das mit einem Lachen.
«Was wollen wir denn spielen?», fragte Sebastian uns grinsend. Von mir kam nur ein Schulterzucken, doch Patrick fing an euphorisch zu reden: «Ihr habt doch dieses Werwolf-Spiel, aber für weniger Personen. Das ist verdammt cool.» Die Erklärung sagte mir gar nichts, weswegen ich Sebastian nur verwirrt ansah, während er im Schrank rumkramte. Nach wenigen Sekunden hielt er triumphierend eine Packung in die Luft: «Ich hab' es gefunden!» Ironisch fingen Patrick und ich an zu klatschen. Mein Freund verbeugte sich lachend vor uns und sagte: «Nicht zu wenig Applaus bitte. Das war eine enorme Leistung.» Nachdem wir aufgehört hatten rumzualbern, setzten wir uns auf den Boden um den Tisch und auf meine Nachfrage hin, fing Sebastian an mir das Spiel zu erklären. Ich verstand es erst, als wir die erste Runde gespielt hatten, richtig. Der Abend war wirklich cool. Wir hatten erst zu dritt und dann zu viert, nachdem Simon gekommen war, ziemlich viel Spaß. Wir alberten die ganze Zeit rum und lachten über die dümmsten Witze. Nach diesem Tag konnte ich wirklich sagen, dass Sebastian tolle Freunde hatte. Die beiden waren so freundlich und offen zu mir gewesen.
Nachdem Simon und Patrick sich verabschiedet hatten, ließ sich Sebastian neben mir auf die Couch sinken und legte seinen Arm um meine Schulter. Glücklich lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und schloss meine Augen. «Und, wie findest du die beiden?», fragte mein Freund mich leise. «Sie sind wirklich nett und lustig. Ich mag sie.» Daraufhin spürte ich die Lippen des Jungen, den ich liebte, auf meinen Haaren. Ein leises Brummen verließ meinen Mund. Ich war so froh, ihn meins nennen zu dürfen.
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