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24 - Aprilscherz im Winter

In den nächsten drei Monaten verbringe ich jede freie Sekunde meiner Zeit mit Harlow, um sie von ihrem Kummer und Schmerz abzulenken. Auch wenn es ein langwieriger Prozess ist, gelingt es meiner Freundin irgendwann wieder, zu lachen.

Besonders wirksam waren die Boxstunden, die Liana für uns arrangiert hat. Gemeinsam sind wir in ein Boxstudio gegangen, haben ein Foto von Valentins Gesicht auf den Boxsack geklebt und dann all unsere Aggressionen und Wut rausgelassen.

Das war der Zeitpunkt, ab dem Harlow damit angefangen hat, das Kapitel Valentin als abgeschlossen zu betrachten.

Rocco habe ich in diesen drei Monaten so gut wie gar nicht gesehen. Zwar war es beim Leichtathletiktraining unmöglich, ihm aus dem Weg zu gehen, aber abgesehen vom Sportplatz habe ich seinen Kontakt gemieden, wo es nur ging.

Eigentlich dachte ich, dass meine Gefühle durch den körperlichen und emotionalen Abstand abschwächen würden, aber leider sind sie das nicht. Jedes Mal, wenn ich auf dem Schulhof stehe oder in der Mensa sitze, erwische ich mich dabei, wie meine Augen zuerst nach Rocco suchen.

Ich gebe es nicht gerne zu, aber ich habe mich in einen herzchenspuckenden Teenager verwandelt.

Abends im Bett scrolle ich oft durch Roccos Instagramprofil oder schaue mir sein Foto auf WhatsApp an. Nicht selten kullern dabei auch Tränchen.

Ich kann Rocco einfach nicht vergessen – so sehr ich es auch versuche, es geht nicht.

Vermutlich sollte ich damit aufhören, Roccos Nähe zu meiden, doch ich habe Angst davor, meine Gefühle dann nicht mehr kontrollieren zu können. Mittlerweile habe ich nämlich gelernt, mit meinem blutenden Herzen zu leben.

„Wow, du warst heute echt gut im Training, Marls!", befördert mich Caras lobende Stimme in die Realität zurück. „Wenn du so weitermachst, knackst du bald die Zwölf-Meter-Marke!"

Man mag es kaum glauben, aber seit den Schulmeisterschaften sind Cara und ich tatsächlich so etwas wie Freunde geworden. Zwar treffen wir uns nicht in unserer Freizeit, doch beim Leichtathletiktraining sind wir quasi unzertrennlich.

Harlow hatte auch kein Problem damit, Cara zu verzeihen. Die beiden haben sich ausgesprochen und sind letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass Valentin ein Arsch ist und sich sein Karma irgendwann bei ihm rächen wird.

Ich muss zugeben, dass ich momentan sehr zufrieden mit meinem Leben bin. Der Einzige, der mir fehlt, ist Rocco.

„Danke", grinse ich Cara schließlich außer Atem an. „Ich lerne ja auch von der Besten!"

Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass Cara und ich sehr gute Trainingspartnerinnen sind. Wir helfen uns gegenseitig dabei, unsere Technik zu verbessern und erzielen dadurch oft neue Bestleistungen im Training.

Schade, dass wir uns nicht für das Finale der Schulmeisterschaften qualifizieren konnten, denn ich bin mir sicher, dass wir gute Chancen auf den Sieg gehabt hätten.

Auch mit meinen Staffelkolleginnen Charlotte, Vivien und Sophia verstehe ich mich sehr gut. Es macht Spaß, gemeinsam mit ihnen herumzualbern und sich über den neusten Tratsch auszutauschen.

Mittlerweile begreife ich überhaupt nicht mehr, wie ich es so lange als Einzelgängerin beim Training ausgehalten habe.

Gut gelaunt verlasse ich eine Viertelstunde später das Trainingsgelände. Während die anderen Mädels den Weg zu den Duschen einschlagen, steuere ich mein Auto unter dem alten Nadelbaum an.

Noch immer ist es mir mehr als nur unangenehm, meinen Körper vor anderen Menschen zur Schau zu stellen. Das ist auch der Grund, weshalb ich nach dem Training lieber zu Hause duschen gehe – mit extra lauter Musik natürlich.

Ich habe gerade mein Auto erreicht und möchte die Fahrertür öffnen, da ertönt plötzlich ein leises Räuspern hinter mir.

Sofort breitet sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus und mir wird abwechselnd heiß und kalt. Ohne mich umdrehen zu müssen, weiß ich ganz genau, wer hinter mir steht. Es gibt schließlich nur eine einzige Person, die es schafft, mein Herz zum Flattern zu bringen.

Rocco ...

Begleitet von der Angst, weil ich keinen blassen Schimmer habe, was er von mir möchte, wende ich mich ihm langsam zu.

Sobald unsere Blicke aufeinandertreffen, explodiert ein Feuerwerk in meinem Magen. Ich verliere mich in Roccos grünen Augen und genieße das Gefühl der Geborgenheit, das er in mir auslöst.

Es hört sich merkwürdig an, aber endlich fühle ich mich wieder vollständig und nicht mehr so leer wie in den vergangenen drei Monaten.

So lange von Rocco getrennt zu sein und ihn nur aus der Entfernung zu beobachten, hat mir das Herz zerrissen.

„Hey Marls ..." Rocco kratzt sich unsicher am Hinterkopf. Seine schwarzen Locken kräuseln sich auf seinem Kopf und bilden einen Kontrast zu seinen tiefroten Wangen. „Wie-Wie geht es dir?"

Ich schlucke schwer. Von der Leichtigkeit, die sich sonst immer zwischen uns breitgemacht hat, ist gerade nichts mehr zu spüren. Stattdessen fühlt es sich so an, als würde ich einem Fremden gegenüberstehen, den ich überhaupt nicht kenne.

„Ähm", murmele ich überfordert. „Ich, na ja, ich kann mich nicht beklagen."

Rocco nickt. „Das ist schön."

Daraufhin breitet sich ein unangenehmes Schweigen zwischen uns aus. Obwohl keiner von uns weiß, was er als nächstes sagen soll, halten sich unsere Augen immer noch gegenseitig gefangen.

Am liebsten würde ich Rocco um den Hals fallen und ihm gestehen, wie sehr ich ihn vermisst habe, aber natürlich tue ich das nicht. Ich muss unbedingt auf mein Herz aufpassen, denn ich möchte nicht, dass es zerbricht.

So eine Tortour, wie Harlow sie durchlebt hat, kann ich echt nicht gebrauchen. Erst recht nicht wegen eines Jungens ...

„Ja", sage ich nach einer Weile, weil mir nichts anderes einfällt. „Und wie geht es dir?"

Rocco seufzt einmal, ehe er mir antwortet: „Alles bestens." Dass das Lächeln, das er sich dabei auf die Lippen zwingt, gekünstelt ist, erkenne ich sofort.

Trotzdem beschließe ich, seine Lüge zu glauben und nicht nachzuhaken – das würde sich nämlich falsch anfühlen.

„Super!"

„Ja."

Wieder entsteht diese unangenehme Stille zwischen uns.

Vermutlich sollte ich endlich die Beine in die Hand nehmen und gehen, um diese merkwürdige Situation aufzulösen, doch ich bleibe wie erstarrt an Ort und Stelle stehen. Tief in meinem Inneren weiß ich ganz genau, dass sich mein Herz nach Rocco und seiner Nähe verzerrt.

Ich versuche jede Sekunde in seiner Anwesenheit zu genießen, denn es könnte die letzte sein, bevor wir uns wieder eine lange Zeit nicht sehen.

„Und wie geht es Harlow?", möchte Rocco nach fünf weiteren Minuten des Schweigens von mir wissen.

„Besser", antworte ich kurz angebunden.

Natürlich tut es ihr immer noch weh, wenn sie Valentin sieht oder an ihre gemeinsame Zeit zurückdenkt, aber mittlerweile hat Harlow akzeptiert, dass ihr Traumprinz noch irgendwo da draußen auf sie wartet.

„Das ist gut."

„Ja."

Eigentlich rechne ich damit, dass jetzt erneut Stille ausbricht, doch zu meiner großen Überraschung entflieht Rocco ein frustriertes Seufzen. Seine grünen Augen bohren sich wie Pfeile in meine, als er sagt: „Ich kann das nicht mehr, Marley. Die letzten Monate waren die absolute Hölle für mich!"

Wie bitte?

Ohne es verhindern zu können, rutscht mir mein Herz in die Hose hinab. Roccos Worte entfachen ein Feuer der Angst in mir.

„Wa-Warum?", hake ich mit zittriger Stimme nach.

„Warum?!" Rocco lacht einmal ungläubig. „Weil ich dich verdammt nochmal vermisst habe, Marls! Du fehlst mir. Dein Lachen, dein Humor, einfach alles! Ich kann verstehen, dass du für Harlow da sein wolltest, aber es hat mir wortwörtlich das Herz zerrissen, von dir getrennt zu sein. Bitte geh mir nicht mehr aus dem Weg. Tu mir das nicht an, Marls! Nicht nochmal!"

Vor lauter Verzweiflung rauft sich Rocco die Haare, ehe er nach meinen bebenden Händen greift. Sobald sich unsere Finger berühren, explodieren mehrere Feuerwerkskörper in meinem Magen, die mich in eine kribbelnde Brausetablette verwandeln.

Oh Gott ... Wie gerne ich ihn jetzt küssen würde!

„Ich möchte endlich einen Schritt weitergehen, Marley. Deshalb frage ich dich jetzt einfach geradeheraus: Würdest du mal mit mir ausgehen?"

Das ist der Moment, in dem die Welt kurz stehenbleibt. Alles um mich herum verstummt und verliert an Farbe und Bedeutung. Da ist nur noch Rocco, der mich hoffnungsvoll aus seinen leuchtenden Augen anschaut.

Sehnsucht, Verlangen und Leidenschaft wabern wie ein Schleier zwischen unseren Herzen.

Ich kann nicht glauben, was mich Rocco gerade gefragt hat. Das soll ein Scherz sein, richtig? Nie im Leben würde er jemanden wie mich auf ein Date ausführen wollen! Warum fragt er nicht Liana oder Cara? Die beiden sind schließlich so viel hübscher als ich.

Sekunden verstreichen und verwandeln sich in Minuten der Erkenntnis. Für mich steht fest: Das alles ist nur ein Scherz.

„Ähm", stammele ich dennoch überfordert. „Du weißt aber schon, dass wir erst Ende Januar haben und heute noch nicht der erste April ist, oder?"

Vermutlich sind meine Worte total dämlich, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Rocco wirklich mit mir ausgehen möchte.

Ich bin ein untalentiertes übergewichtiges Mädchen, das eine Koffeinsucht entwickelt hat und eine absolute Niete in Mathe ist.

Wer würde freiwillig mit mir auf ein Date gehen?

Richtig: Niemand!

„Gott, Marls ... Du machst mich echt wahnsinnig!" Rocco kommt mir so nahe, bis er seine Stirn an meine lehnen kann. Sein Geruch nach Pfefferminze vernebelt mir die Sinne, sodass ich mich kaum auf seine Worte konzentrieren kann. „Das ist kein dummer Aprilscherz! Ich möchte wirklich mit dir ausgehen!"

Sprachlos erwidere ich Roccos Blick.

Ist das gerade ein Traum? Falls ja, dann möchte ich nie wieder aufwachen!

„Warum fällt es dir so schwer, zu verstehen, dass ich dich total gerne hab, hm? Du bist unfassbar humorvoll, schlagfertig und verdammt sexy! Was glaubst du wohl, warum ich in New Rocket zweimal versucht habe, dich zu küssen? Als Ablenkung oder Spaß war das sicherlich nicht gedacht!"

Roccos Stimme überschlägt sich und veranlasst mein Herz dazu, mehrere Purzelbäume zu machen.

Sind diese Komplimente wirklich alle an mich gerichtet?

„Ich bin nicht blöd und weiß ganz genau, dass du das Knistern zwischen uns ebenfalls spürst", fährt Rocco nach ein paar Sekunden fort. „Auch wenn dir diese intensiven Gefühle Angst machen: Bitte lass dich darauf ein, damit wir schauen können, was sich vielleicht zwischen uns entwickelt. Bitte, Marls! Du könntest der Mensch in meinem Leben werden, den ich mir schon immer gewünscht habe!"

Ich kann nicht mehr richtig atmen. Roccos Worte schlingen sich um meine Kehle und pflanzen Blumen der Hoffnung auf meiner Seele.

Er ist alles, was ich brauche.

Jetzt und in der Zukunft.

Aber kann ich dasselbe für ihn sein?

„Überleg es dir bis morgen, okay?"

Ein letztes Mal schaut mir Rocco so intensiv in die Augen, dass ich beinahe ohnmächtig werde. Dann haucht er mir einen federleichten Kuss auf die Stirn und verschwindet im Anschluss zu seinem roten Truck.

Zurück lässt er mein rasendes Herz, meinen kribbelnden Magen und meinen rauchenden Kopf, die allesamt nicht realisieren können, was gerade passiert ist.

☆☆☆

Als ich etwa eineinhalb Stunden später das Heaven betrete, habe ich Roccos Worte immer noch nicht richtig verarbeitet. Dass er ausgerechnet mit mir auf ein Date gehen möchte, fühlt sich surreal an.

Warum ich? An mir ist schließlich nichts besonders.

Kurz überlege ich, mich meinem Gefühlschaos allein zu stellen, doch irgendwann explodiere ich vor lauter Überforderung und erzähle meinen vier besten Freundinnen ausführlich von dem Gespräch mit Rocco.

Während ich rede, wage ich es nicht, Liana anzuschauen. Sie wird bestimmt wütend auf mich sein und denken, dass ich ihr Rocco weggenommen hätte.

Wie eigentlich immer im Leben kommt es am Ende ganz anders, denn Liana ist die Erste, die etwas zu meinem Gefühlsausbruch sagt – wohlbemerkt ohne Wut oder andere negative Emotionen in der Stimme.

„Wo genau liegt dein Problem, Marls?", möchte Liana mit zusammengekniffenen Augenbrauen von mir wissen. „Die ganze Southwest High sieht, dass ihr unsterblich ineinander verknallt seid, nur scheinst du dich die ganze Zeit dagegen zu wehren. Rocco ist doch ein feiner Kerl. Was hält dich zurück, ihn dir zu schnappen?"

Perplex schaue ich meine beste Freundin an. Mit dieser Antwort habe ich nämlich überhaupt nicht gerechnet.

Liana ist neben Ariella die Zweite, die mir sagt, dass Rocco und ich ineinander verliebt seien.

„Ich, na ja, ich kann einfach nicht glauben, dass sich Rocco ausgerechnet für jemanden wie mich interessiert", murmele ich kleinlaut.

Meine Worte haben zur Folge, dass Liana ihre Augen verdreht und Kaylee empört mit der Handfläche auf den Tisch schlägt.

„Mach dich nicht schlechter, als du bist, Marls!", ermahnt mich Kay. „Jeder hier an diesem Tisch kann zu tausend Prozent nachempfinden, was Rocco so toll an dir findet. Mit deinem mangelnden Selbstwertgefühl stehst du bloß dir selbst und vielleicht auch einer wunderschönen Zukunft mit Rocco im Weg."

Ich schlucke schwer, denn Kaylee hat Recht. Es ist mein Aussehen, das mich an mir zweifeln lässt. Ich entspreche nicht dem typischen Schönheitsklischee und das macht mir Angst.

Vermutlich wird es sehr lange dauern, aber ich nehme mir fest vor, ab jetzt an meiner Selbstliebe zu arbeiten.

„Ich finde auch, dass du dem Date auf jeden Fall zustimmen solltest", mischt sich nun Harlow ein. „Rocco ist dein persönlicher Hauptgewinn!"

„Meine Meinung kennst du", lächelt mich Ariella einen Herzschlag später an, während sie über meinen Handrücken tätschelt. „Ich habe dir schon vor drei Monaten gesagt, dass ihr zwei ineinander verliebt seid. Du solltest dich darauf einlassen, Marls."

Auch wenn meine Freundinnen alle behaupten, dass Rocco Gefühle für mich habe, kann ich das nicht glauben. Mein Herz weigert sich, zu verstehen, dass ich womöglich meinen Traumprinzen gefunden habe und mit ihm glücklich werden könnte.

Man! Warum muss die Liebe auch so kompliziert sein?

Ich hole noch einmal tief Luft, ehe ich in die Runde frage: „Also soll ich dem Date zustimmen?"

Während Ariella, Harlow und Kaylee euphorisch nicken, schlägt sich Liana die Hand vor die Stirn. „Natürlich stimmst du dem Date zu, Dummerchen!", murmelt sie genervt.

„Ist das denn in Ordnung für dich?"

Wieder stößt Liana ein frustriertes Schnauben aus. Wie es scheint, treibe ich sie gerade zur Weißglut.

„Hör mir zu, Marls: Ja, ich fand Rocco echt toll und war auf dem besten Wege, mich in ihn zu verlieben, aber am Ende sollte das mit uns einfach nicht sein. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, dass er nicht mein Gegenstück ist. Er passt sowieso viel besser zu dir. Schnapp ihn dir, Süße!"

Um ehrlich zu sein erleichtert es mich, dass Liana keine Gefühle mehr für Rocco hegt. Andernfalls hätte ich dem Date nämlich nur mit einem schlechten Gewissen zustimmen können.

„Okay." Ich atme zittrig die angehaltene Luft aus. „Dann habe ich wohl bald mein allererstes Date!"

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