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17 - Die Nervosität steigt

Am nächsten Morgen werde ich von einem schrillen Klingelton geweckt – viel zu früh und viel zu laut.

Damit wir nicht verschlafen, hat Rocco extra einen Wecker auf seinem Handy eingestellt. Was ich letzte Nacht noch für eine gute Idee gehalten habe, bereue ich in diesem Moment schon wieder.

Ich bin nämlich so müde, dass ich am liebsten zehn weitere Stunden schlafen würde.

Zwar war die vergangene Nacht sehr schön und lustig – vor allem, weil ich bei Mario Kart gewonnen habe – aber clever war es definitiv nicht, dass wir nur so wenig Schlaf bekommen haben.

Hoffentlich wirkt sich das nachher nicht negativ auf unsere Leistungen bei den Schulmeisterschaften aus.

„Guten Morgen, du Schnarchmonster", lächelt mich Rocco verschlafen von der Seite an.

Seine schwarzen Locken liegen verstrubbelt auf seinem Kopf, wohingegen seine Augen so träge zu mir hinüberschauen, dass man meinen könnte, er würde jede Sekunde zurück ins Land der Träume fliegen.

Vermutlich fühlt sich Rocco gerade genauso geschlaucht und ausgelaugt wie ich – das verraten mir jedenfalls die dunklen Ringe, die unter seinen Lidern liegen.

„Na, wie hast du geschlafen, Marls?", möchte Rocco schließlich von mir wissen, ehe er ein herzhaftes Gähnen nicht länger unterdrücken kann.

Automatisch muss ich auch gähnen - ein Zeichen der gegenseitigen Sympathie, wie Ariella jetzt sagen würde.

„Ist die Frage ernstgemeint, Rocco? Ich habe eindeutig viel zu kurz geschlafen! Das sieht man doch, oder?", grummele ich.

Wenn ich könnte, würde ich meinen brummenden Schädel unter meinem Kopfkissen begraben und einfach weiterschlafen, doch Roccos stechender Blick, der jede noch so kleine Gesichtsregung meinerseits verfolgt, hält mich davon ab.

„Außerdem warst du derjenige, der wie ein Bär geschnarcht hat!"

Tatsächlich bin ich schon sehr viel von meinem Vater und meinen älteren Brüdern gewohnt, was das Thema Schnarchen angeht, doch so laut wie Rocco waren sie noch nie – höchstens alle zusammen im Chor.

„Nicht frech werden, Prinzessin!", beschwert sich Rocco halb amüsiert und halb eingeschnappt bei mir.

Während seine Augen geheimnisvoll funkeln, breitet sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Hinzu kommt die Tatsache, dass Rocco mich als Prinzessin bezeichnet hat, weshalb mein Herzschlag an Geschwindigkeit zulegt.

Es fühlt sich gut an, in Roccos Nähe zu sein, mit ihm herumzualbern und Komplimente von ihm zu bekommen.

Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass der Parkplatzdieb und ich eines Tages solch eine enge Verbindung zueinander spüren würden. Umso schöner ist es natürlich, dass mir das Schicksal das Gegenteil bewiesen hat.

Immer öfter muss ich an Ariellas Worte zurückdenken.

Bin ich wirklich in Rocco verliebt?

Nein, oder?!

„Ich habe heute Nacht extra ein Audio von deinem Schnarchen aufgenommen. Möchtest du es hören?"

Es bedarf nur wenigen Worten und schon zerfällt die rosarote Wolke, auf der ich mich noch bis gerade befunden habe, zu Staub.

„Ernsthaft?!", funkele ich Rocco entsetzt an. „Das ist ein Scherz, oder?"

Zu meinem Bedauern schüttelt er seinen Kopf. Das freche Grinsen, das dabei nicht von seinen Lippen weichen möchte, provoziert mich ungemein.

Wie kommt Rocco bloß auf die dämliche Idee, mich beim Schnarchen aufzunehmen? Nicht einmal meine Geschwister haben das gemacht und denen ist eigentlich alles zuzutrauen.

„Also möchtest du das Audio hören, Marls, oder nicht?", wiederholt Rocco seine Frage.

Im ersten Moment neige ich dazu, ihm einen Vogel zu zeigen und ihn erneut mit einem bösen Blick zu strafen, doch dann schießt mir plötzlich eine Idee wie ein Geistesblitz durch den Kopf.

„Klar, zeig her", fordere ich Rocco auf. „Ansonsten glaube ich dir nämlich nicht, dass ich geschnarcht habe."

Mit dem wohl breitesten Grinsen auf diesem Planeten fischt Rocco sein Handy vom Nachttisch, entsperrt es, tippt ein paar Mal auf dem Bildschirm herum und überreicht mir abschließend begleitet von einem provokanten Funkeln in den Augen sein Smartphone.

Zu sehen ist eine Audiodatei, die um halb vier nachts aufgenommen wurde und zehn Sekunden lang ist.

Auch wenn es mich zumindest ein klitzekleines bisschen interessiert, wie schlimm sich meine Geräusche wirklich im Schlaf anhören, lösche ich die Datei, ohne sie vorher angehört zu haben.

Triumphierend gebe ich Rocco sein Handy zurück.

„Kein Audio bedeutet leider keinen Beweis, dass ich schnarche", lächele ich ihn zuckersüß an, ehe ich mich aus dem warmen Bett quäle. So langsam wird es Zeit, dass ich mich fertigmache, denn sonst verpasse ich nicht nur das Frühstück, sondern auch noch den Bus zum Sportplatz.

Während ich zu dem kleinen Waschbecken tapse, um mir das Gesicht zu waschen, grummelt Rocco bloß warnend: „Freu dich nicht zu früh, Marls. Eine gemeinsame Nacht haben wir nämlich noch."

Ohne es verhindern zu können schießt mir Hitze in die Wangen. Trotz des kalten Wassers habe ich das Gefühl, als würde mein Körper in lodernden Flammen stehen.

Roccos Worte machen mich verrückt – und das, obwohl sie lediglich dem Zweck der Provokation dienen. Mehr als schnarchende Geräusche wird es auch in der kommenden Nacht nicht geben.

Oder?

Eine Viertelstunde später haben sich Rocco und ich umgezogen und begeben uns mehr oder weniger pünktlich in den Speisesaal der Jugendherberge.

Sobald wir den kleinen Raum, der bereits gut gefüllt ist, betreten, beschleicht mich das Gefühl, dass sich alle Blicke auf uns richten. Wie messerscharfe Pfeile bohren sie sich in meine Brust und lassen mich unwohl fühlen.

Vor allem Caras Blick schneidet sich schmerzhaft durch meine Haut. Die Eifersucht, die in ihren Augen lodert, ist nicht zu übersehen.

Was denken die denn alle, was wir heute Nacht getrieben haben?!

Da es mir verdammt unangenehm ist, im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen, senke ich meinen Kopf, als ich mit Rocco zu dem Frühstücksbuffet schlurfe.

Im Gegensatz zu mir scheinen Rocco die ganzen Blicke egal zu sein – oder er bemerkt sie schlichtweg nicht.

Mich hat sowieso schon öfter die Vermutung beschlichen, dass Rocco überhaupt keine Ahnung hat, wie viele Mädchen ihm täglich nachschauen und wahrscheinlich nachts heiße Träume von ihm in Unterwäsche haben. Bei seinem guten Aussehen und seinem tollen Charakter ist es allerdings auch kein Wunder, dass er hoch im Kurs bei den Mädels ist.

Rocco nicht zu mögen, ist unmöglich. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Verfolgt von stechenden Blicken, die sich wie hartnäckige Insekten unter meine Haut fressen, setzen sich Rocco und ich zu Valentin und zwei anderen Jungs an den Tisch. Während Rocco die Jungs mit einem Handschlag begrüßt, lächele ich bloß schüchtern.

Normalerweise ist es überhaupt nicht meine Art, das stille Mäuschen zu spielen, aber weil ich mich gerade wie auf einem Präsentierteller fühle, überdenke ich all meine Handlungen lieber zweimal, bevor ich etwas Dummes anstellen kann.

Noch mehr Aufmerksamkeit und noch mehr Neid kann ich echt nicht gebrauchen.

„Ich habe gehört, ihr zwei hattet eine ziemlich wilde Nacht miteinander?", bricht Valentin irgendwann das Schweigen am Frühstückstisch. Da er jedoch die falschen Worte wählt, um die Stille zu brechen, verschlucke ich mich so sehr an meinem Brötchen, dass mir Rocco auf den Rücken klopfen muss.

Begleitet von einem leisen Rülpsen, das alles andere als sexy klingt, löst sich das Brotstück schließlich aus meiner Luftröhre.

Verdammt, ist das peinlich! Vor lauter Scham würde ich am liebsten im Erdboden versinken.

Warum muss auch immer ausgerechnet ich die peinlichen Situationen wie ein Magnet anziehen?

Zum Glück überspielt Rocco meinen kleinen Aussetzer, indem er unbeeindruckt auf Valentins Frage antwortet: „Ich weiß ja nicht, was du gehört hast, aber ja, die Nacht mit Mario Kart zu verbringen, war extrem wild. Du glaubst gar nicht, wie viele Schimpfwörter und Flüche gefallen sind, Valentin."

Während Rocco das sagt, redet er lauter als er müsste – vermutlich, um auch an den anderen Tischen für Klarheit zu sorgen.

Einerseits bin ich ihm sehr dankbar dafür, dass er die Gerüchte, die scheinbar über uns kursieren, widerlegt, aber andererseits würde ich die ganzen Tratschmäuler ruhig noch länger in der Ungewissheit schmoren lassen.

Sollen sie doch denken, was sie wollen ...

Was Rocco und ich miteinander machen, geht niemanden außer uns beide etwas an!

Außerdem müssen sich die anderen Mädels keine Sorgen machen, dass ich ihnen ihren tollen Rocco wegschnappe. Auf korpulente und unsportliche Mädchen steht er sowieso nicht.

Gott sei Dank verläuft das restliche Frühstück ohne weitere Zwischenfälle – und Rülpser. Während sich Rocco und die Jungs über die bevorstehenden Wettkämpfe unterhalten, schaufele ich bloß gedankenverloren mein Frühstück in mich hinein.

Eigentlich sollte mich meine Nervosität bereits an den Rand der Verzweiflung treiben, doch das tut sie nicht. Viel eher mache ich mir Gedanken darüber, wie ich weniger Zorn meiner Mannschaftskameradinnen auf mich ziehen kann.

Natürlich möchte ich niemanden von ihnen als beste Freundin gewinnen, denn Harlow, Ariella, Kaylee und Liana kann niemand das Wasser reichen, aber diese Anspannung zwischen uns ist auf Dauer echt anstrengend für meine Nerven.

Ein bisschen fühle ich mich wie im Kindergarten, wo sich zwei Mädchen um eine Barbiepuppe streiten – nur, dass die Barbiepuppe Rocco ist und ich überhaupt keine Lust auf diesen Streit habe.

Ich bin froh, als sich Coach Miller und Coach Snow irgendwann von ihren Sitzplätzen erheben und mit einem lauten Händeklatschen auf sich aufmerksam machen. Sofort verstummen die Gespräche und alle Blicke wandern zu unseren beiden Trainern.

Ihren lächelnden Gesichtern nach zu urteilen, sind sie die Einzigen, die in der vergangenen Nacht ausreichend Schlaf bekommen haben.

„Guten Morgen, ihr Lieben", begrüßt uns Coach Snow mit einem strahlenden Lächeln. Ihre Augen glitzern dabei so freundlich, dass ich mich automatisch etwas besser fühle. „Wir hoffen natürlich, dass ihr ausgeschlafen und bereit für den ersten Wettkampftag seid."

Ein leises Gemurmel, das sich nicht sonderlich zustimmend anhört, dreht eine Runde durch den Speisesaal.

„Den Zeitplan für den heutigen Tag werden wir gleich im Bus verteilen. Seht bitte zu, dass ihr euch selbstständig warmmacht und pünktlich bei euren Disziplinen erscheint. Coach Miller und ich können leider nicht überall gleichzeitig sein, aber wir geben uns natürlich große Mühe, euch so gut zu unterstützen, wie wir nur können. Wir glauben an euch!"

So langsam brodelt auch in mir das Feuer der Nervosität.

Zwar ist das heute nicht mein erster Wettkampf – auch nicht im Kugelstoßen – aber es ist das erste Mal, dass mir ein Junge zuschauen wird, der mir gefällt.

Dementsprechend möchte ich mich natürlich nicht blamieren, sondern abliefern.

„Wir wissen, dass ihr ein gutes und vor allem leistungsstarkes Team seid", übernimmt nun Coach Miller die Motivationsrede. „Die letzten Monate waren hart, aber ihr habt super mitgezogen. Deshalb sind wir auch überzeugt davon, dass ihr die Qualifikation für das Finale der Schulmeisterschaften mit Leichtigkeit schaffen werdet."

Dieses Mal folgt lautes Gejubel auf die Worte des Coaches. Auch ich applaudiere und stoße dabei ein leises Pfeifen aus.

Diesen Motivationskick haben wir nach der gestrigen Nacht dringend benötigt.

„Zieht euch um, packt eure Taschen und dann sehen wir uns in zwanzig Minuten auf dem Parkplatz wieder!" Mit diesen Worten entlässt uns Coach Miller aus dem Frühstückssaal.

Auf unserem Zimmer angekommen, ziehe ich mir meine Sportsachen, auf denen das Schullogo der Southwest High – ein weißer Adler, der eine Rose im Schnabel hat – abgedruckt ist, an, und binde mir meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zurück.

Angesichts der vielen Pickel, die sich auf meiner Stirn säumen, verschwende ich kurz einen Gedanken daran, mich zu schminken, aber letztendlich verwerfe ich diese Idee wieder.

Ich muss niemandem gefallen – auch nicht Rocco. Außerdem würde die ganze Schminke sowieso von meinen Schweißfontänen davongespült werden.

„Nervös?" Rocco stellt sich neben mich vor den Spiegel, um ebenfalls seinen Körper betrachten zu können. Bei ihm sitzt die Sportkleidung natürlich wie angegossen und betont seine Muskeln perfekt.

Ich hingegen sehe aus, als hätte man mich in einen Kartoffelsack gepresst. Wie eigentlich immer sind mir vor allem meine stämmigen Oberschenkel und die Speckröllchen am Bauch ein Dorn im Auge.

Jetzt, wo ich mich gerade ausgiebig im Spiegel anschaue, verstehe ich überhaupt nicht, wie die anderen Mädels aus dem Team eifersüchtig auf mich sein können. Sie alle sehen so viel hübscher aus als ich und leisten keinem Walross Konkurrenz.

Bevor ich mich in meinen mitleidserregenden Gedanken verlieren kann, erinnere ich mich an Roccos Frage zurück, um mich abzulenken. „Noch geht es mit der Aufregung", antworte ich ihm, sobald sich unsere Blicke im Spiegel kreuzen. „Ich denke, dass die Nervosität erst kommen wird, wenn wir den Sportplatz erreicht haben."

Dann gilt es nur noch zu hoffen, nicht in Ohnmacht zu fallen. Drucksituationen und ich sind nämlich nicht die besten Freunde ...

„Und du?", erkundige ich mich bei Rocco. „Bist du aufgeregt?"

Kurz hadert mein Gegenüber mit seiner Antwort, ehe er lächelt: „Nein. Ich freue mich einfach darauf, das zu tun, was ich gerne mache. Dieses besondere Ereignis mit dir teilen zu können, ist nochmal die Kirsche auf der Sahnehaube."

Sprachlos schaue ich in Roccos grüne Augen. Ein geheimnisvolles Funkeln, welches mein Herz zu einem Salto veranlasst, säumt seinen Blick.

Ich gebe es nicht gerne zu, aber so langsam habe ich das Gefühl, Rocco mit Haut und Haar zu verfallen.

Mit seinem süßen Grinsen und seinem dämlichen Charme wickelt er mich komplett um seinen kleinen Finger. Wenn ich nicht aufpasse, verliere ich mein Herz schneller an ihn, als mir lieb ist.

„Wir sollten uns beeilen, Marls. Nicht, dass der Bus noch ohne uns abfährt."

Im Einklang mit diesen Worten schultern wir unsere Sporttaschen, machen uns auf den Weg zum Reisebus und brechen wenig später in Richtung Sportplatz auf.

Jetzt kann es losgehen!

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