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14 - Nur die Wahrheit

Wie von der Tarantel gestochen dreht Rocco seinen Kopf zur Seite, sodass Lianas Lippen lediglich seine Wange streifen. Als wäre das nicht schon schlimm genug für meine beste Freundin, schiebt Rocco Liana zusätzlich von sich weg.

Um ehrlich zu sein hätte ich mit allem gerechnet – selbst mit einem Live-Porno – aber nicht damit, dass Rocco den Kuss ablehnen würde.

Warum zum Teufel stürzt er sich nicht wie ein liebesbetrunkener und schwanzgesteuerter Idiot auf Lianas Lippen? So sehnsüchtig und verträumt, wie er die Blondine immer anschaut, muss er sich doch innerlich nach ihren Küssen und ihrer Nähe verzehren.

Oder etwa nicht?

Ich verstehe die Welt nicht mehr!

Da ich so schockiert von Roccos Abweisung bin, realisiere ich erst viel zu spät, dass Liana mit tränenüberströmtem Gesicht an mir vorbeirennt. Zum Glück reagiert Kaylee schneller als ich und folgt unserer Freundin in Richtung Gartenausgang.

Ich hingegen bleibe wie festgewurzelt auf der Terrasse stehen und starre Rocco fassungslos an.

Was ist hier gerade passiert?

Es fällt mir schwer, zu verarbeiten, dass er einen Kuss von Liana Clark abgewiesen hat – dem wohl schönsten Mädchen auf diesem Planeten. Insgeheim dachte ich, dass die beiden in ein paar Tagen ein Pärchen werden würden, weshalb mich Roccos Reaktion umso mehr überrascht.

Teilt er Lianas Gefühle etwa nicht? Oder wollte er sie nur deshalb nicht küssen, weil sich zu viele schaulustige Teenager um sie herum getummelt haben?

Ich habe echt keine Ahnung, was ich jetzt machen oder denken soll.

Rocco scheinbar genauso wenig. „I-Ich-", stammelt er überfordert, während er sich mit der Hand durch die schwarzen Locken fährt. Dass er nicht weiß, wie er mit der Situation umgehen soll, verrät mir das unsichere Funkeln in seinen Pupillen. „Ich wollte Liana nicht verletzen. Das musst du mir glauben, Marley!"

Tatsächlich bilden sich die ersten Tränen in seinen Augen. Wenn mich nicht alles täuscht, fehlt nur noch ein einziger Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen würde.

Sofort bekomme ich Mitleid mit Rocco.

Damit er nicht wie auf einem Präsentierteller mitten auf der Terrasse stehenbleibt, schnappe ich mir schnell sein Handgelenk und ziehe ihn in den hinteren Teil des Gartens zu der Hollywoodschaukel.

Gemeinsam setzen wir uns auf das karierte Polster und schauen für ein paar Minuten schweigend in den leuchtenden Sternenhimmel hinauf.

Rocco tut mir gerade unfassbar leid. Auch wenn er kein einziges Wort von sich gibt, kann ich ihm ansehen, dass er innerlich von seinem schlechten Gewissen erdrückt wird.

Noch mehr Mitleid habe ich allerdings mit Liana.

Es muss wie ein Schlag ins Herz für sie gewesen sein, als Rocco seinen Kopf zur Seite gedreht und somit ihren Kuss abgelehnt hat.

Lianas Tränen, die wie ein Feuerwerk der Trauer explodiert sind, haben jedenfalls für sich gesprochen ...

Hätte meine beste Freundin bloß ein angeknackstes Ego davongetragen, hätte sie sich direkt den nächstbesten Typen geschnappt und ihm die Zunge in den Hals geschoben. Da sie das aber nicht getan hat und beinahe in ihren eigenen Tränenfluten ertrunken wäre, scheint sie wirklich tiefgehende Gefühle für Rocco entwickelt zu haben.

Umso schmerzhafter muss es nun für sie sein, dass ihre Emotionen mit Füßen getreten wurden.

Ich wünschte, ich wäre gerade an Lianas Seite und könnte sie trösten, doch Rocco benötigt meine Anwesenheit mindestens genauso sehr wie meine beste Freundin.

Da sich Kaylee um Liana kümmert, ist es also nur fair, wenn ich bei Rocco bleibe und ihm ein offenes Ohr zum Zuhören anbiete.

„Möchtest du darüber sprechen, was gerade passiert ist?", frage ich Rocco unsicher. Ganz langsam drehe ich meinen Kopf in seine Richtung und lächele ihn aufmunternd an.

Seinen niedergeschlagenen Gesichtsausdruck zu sehen, tut mir im Herzen weh. Mit dem frechen Grinsen und den niedlichen Grübchen gefällt er mir besser.

„Da gibt es nichts zu sagen, Marley", erwidert Rocco nach einigen Sekunden. Obwohl er gegen seine aufkommenden Tränen ankämpft, kann er diesen Kampf nicht gewinnen. Wie brennende Glasperlen bahnen sich die Tränen einen Weg über Roccos Wangen. „Liana wollte mich küssen, aber ich habe sie davon abgehalten. Ich wollte das nicht."

Mir ist bewusst, dass meine Frage alles andere als taktvoll ist, doch mein Mund handelt schneller als mein Verstand, als ich von ihm wissen möchte: „Und warum wolltest du sie nicht küssen?"

Noch immer ist es für mich unbegreiflich, wie sich Rocco Lianas Charme widersetzen konnte. Das hat bisher noch niemand geschafft.

Statt nun verärgert wegen meiner Frage zu sein, seufzt Rocco bloß frustriert. Seine Augen fixieren irgendeinen Punkt am Himmel, bevor er leise gesteht: „Liana ist ein tolles Mädchen, aber ich mag sie nur freundschaftlich. Wenn ich zugelassen hätte, dass sie mich küsst, hätte ich ihr damit falsche Signale gesendet und das wäre nicht fair gewesen. Ich muss ihr gegenüber mit offenen Karten spielen."

So leid es mir auch tut, aber ich kann Roccos Worte nicht richtig verarbeiten.

Kein einziger Junge, der mir bisher in meinem Leben begegnet ist, wollte einfach nur mit Liana befreundet sein.

Liana ist nicht nur bildhübsch, selbstbewusst und humorvoll, sondern bringt auch eine Menge Erfahrungen im Bett mit. Jeder Junge, der sie kennengelernt hat, hat sich binnen weniger Tage unsterblich in sie verliebt.

Warum also sollte ausgerechnet Rocco immun gegen Lianas weibliche Reize sein? Meiner Meinung nach wäre das nur möglich, wenn er homosexuell ist.

Ehe ich Rocco fragen kann, ob er sich in Frauen oder Männer verliebt, fährt dieser mit einem verzweifelten Unterton in der Stimme fort: „Ich hatte keine Ahnung, dass Liana mehr als nur einen guten Freund in mir sieht. Außerdem dachte ich, dass sie unsere Treffen nur aus Spaß als Dates bezeichnen würde. Gott, ich bin so ein dämlicher Idiot! Wie konnte ich nicht merken, dass sie Gefühle für mich entwickelt hat?"

Erneut möchte sich Rocco die Haare raufen, doch ich halte ihn davon ab, indem ich seine zitternde Hand in meine nehme und langsam unsere Finger miteinander verschränke.

Er muss damit aufhören, sich Vorwürfe zu machen, sonst zerbricht er daran.

Natürlich hätte er erkennen können, dass Liana andere Absichten als eine Freundschaft verfolgt, aber da sie ihre Gefühle anscheinend nie offen kommuniziert hat, trifft Rocco keinerlei Schuld an diesem Dilemma.

„Ich muss unbedingt mit Lia reden und mich bei ihr entschuldigen!" Begleitet von der Nervosität lässt Rocco seinen Blick über die tanzenden Partygäste schweifen.

Dass Liana vermutlich schon längst gegangen ist und auch nicht mehr zurückkommen wird, scheint ihm nicht bewusst zu sein.

„Liana braucht jetzt etwas Zeit für sich", sage ich vorsichtig, um Rocco von seinem Plan abzubringen. „Lass sie wenigstens eine Nacht darüber schlafen, okay? Ansonsten wird sie wahrscheinlich so sehr von ihren Emotionen überrumpelt, dass sie nicht mehr klar denken kann. Sei jetzt bitte nicht egoistisch, Rocco. Du kannst noch früh genug mit Lia sprechen."

Mein Gegenüber runzelt nachdenklich die Stirn, ehe er nickt.

„Danke, Marley. Ich wüsste gerade echt nicht, was ich ohne dich machen würde!"

Automatisch breitet sich ein warmes Gefühl in meiner Magengrube aus. Vermutlich sollte ich in Anbetracht der vergangenen Minuten nicht wie ein dämliches Honigkuchenpferd grinsen, aber Roccos Worte machen mich glücklich.

Zu hören, dass er mich und meine Anwesenheit wertschätzt, ist ein schönes Gefühl.

„Sehr gerne", lächele ich Rocco an. „Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst." Seine grünen Augen, in denen immer noch vereinzelte Tränen schwimmen, funkeln mal wieder mit den Sternen am Himmelszelt um die Wette.

Rocco sieht erleichtert aus – fast so, als wäre ihm ein riesiger Felsbrocken vom Herzen gefallen.

Wahrscheinlich hat er dieses Gespräch sehr dringend gebraucht.

Eigentlich möchte ich meiner Aussage noch etwas hinzufügen, um Rocco auch von den letzten Gewissensbissen zu befreien, doch in genau dieser Sekunde kommen zwei kichernde Gestalten, die von der Dunkelheit verschluckt werden, vor der Hollywoodschaukel zum Stehen.

Erst auf den zweiten Blick fällt mir auf, dass es sich um Harlow und Valentin handelt.

Dass die beiden betrunken sind, verrät mir nicht nur ihr dümmliches Grinsen, sondern auch Harlows Schluckauf, Valentins rotunterlaufene Augen und ihr torkelnder Gang.

„Da seid ihr ja!", stößt Harlow einen erfreuten Laut aus, als sie sich neben mich auf die Schaukel quetscht. Valentin nimmt zeitgleich neben Rocco Platz und legt freundschaftlich einen Arm um seine Schulter.

„Wir haben euch ewig gesucht", behauptet Harlow nun traurig. „Seid ihr uns extra aus dem Weg gegangen, Marls?"

Da ich sehen kann, wie sich schimmernde Tränen in Harlows Augen sammeln, erwidere ich schnell: „Nein, natürlich sind wir euch nicht aus dem Weg gegangen, Harly. Wir haben hier auf euch gewartet."

Zum Glück erzielen meine Worte ihren gewünschten Effekt und zaubern Harlow wieder ein Strahlen auf die Lippen. Lange bleibt ihr Lächeln aber nicht bestehen, denn nur zehn Sekunden später möchte meine beste Freundin mit gerunzelter Stirn wissen: „Wo sind eigentlich Lia und Kay? Sind die beiden sauer auf mich, weil ich so lange mit Valentin rumgeknutscht habe?"

Oh man. Harlows Stimmungsschwankungen, die dem Alkohol zu verschulden sind, treiben mich mal wieder bis an den Rand des Wahnsinns.

Wann lernt Harlow endlich, nicht über ihre Grenzen hinauszugehen?

„Liana und Kaylee sind schon zu Hause." Mein Blick gleitet kurz zu Rocco hinüber, um mich zu vergewissern, dass ihn sein schlechtes Gewissen nicht gerade von innen zerfrisst. „Ich glaube, Liana ging es nicht so gut. Wahrscheinlich hat sie etwas zu tief ins Glas geguckt."

Während Harlow verständnisvoll nickt, stößt Valentin ein spöttisches Lachen aus. „Zu tief ins Glas geguckt?", wiederholt er lallend meine Worte. „Bestimmt bumst sie sich heute Nacht wieder durch halb Silver Fields! Was anderes, außer die Beine breit zu machen, kann sie doch eh nicht!"

Valentins Worte hängen schwer wie Blei zwischen uns.

Obwohl ich empört die Luft einziehe und den Drang verspüre, Liana zu verteidigen, halte ich letztendlich doch den Mund. Mit einem betrunkenen Valentin über das Sexleben meiner besten Freundin zu diskutieren, würde bestimmt kein gutes Ende nehmen.

„Was haltet ihr davon, wenn wir gemeinsam ein Spiel spielen?", frage ich hoffnungsvoll in die Runde, um das Thema zu wechseln.

Je länger wir über Liana reden, umso unwohler fühlt sich Rocco – das merke ich an seiner angespannten Körperhaltung. Außerdem hat Liana es nicht verdient, dass Valentin hinter ihrem Rücken über sie herzieht.

„Ein Spiel?", ist Harlow sofort Feuer und Flamme für meinen Vorschlag. „Was denn für ein Spiel?" Wie ein kleines Kind, das Geschenke an Weihnachten auspackt, strahlen mich ihre babyblauen Augen an.

Jetzt muss ich mir schnell etwas einfallen lassen – nicht, dass Harlows gute Laune gleich wieder kippt und Platz für Kullertränchen macht.

„Ähm ...", überlege ich laut, obwohl mein Kopf wie leergefegt ist.

Ständig spielt sich die Szene vom Beer Pong vor meinem geistigen Auge ab. An so etwas wie ein Partyspiel kann ich gerade nicht denken, denn Rocco und Liana nehmen all meine Gedanken in Beschlag.

Zum Glück eilt mir Rocco nach ein paar Sekunden zur Hilfe, indem er Harlow auffordert: „Wenn ich du wäre, würde ich jetzt mit meiner Zunge meinen Ellenbogen berühren, Harlow."

Direkt krempelt meine beste Freundin den Ärmel ihrer Jeansjacke nach oben, um danach mit ihrer Zunge über ihren Ellenbogen zu lecken.

Jubelnd wirft sie ihre Arme in die Luft, nachdem sie die Aufgabe erfolgreich absolviert hat.

„Wenn ich du wäre, würde ich jetzt mein T-Shirt ausziehen, Valentin", stellt Harlow die nächste Herausforderung ihrem Freund.

Obwohl Valentin alles andere als begeistert aussieht, streift er sich mit einer flinken Bewegung sein Shirt über den Kopf, sodass er nun oberkörperfrei auf der Schaukel sitzt.

Während es mir persönlich etwas unangenehm ist, dass Valentin so viel nackte Haut zeigt, scheint sich Harlow gar nicht mehr an ihrem Freund sattsehen zu können. Begleitet von einem schmachtenden Blick raunt sie: „Heiß. Heiß wie Feuer!"

Oh Gott. Hoffentlich fällt sie gleich nicht wie ein wildes Tier über ihren Valentin her, denn Zeugin von einem Live-Porno möchte ich nur äußerst ungern werden.

Zum Glück steht das Schicksal auf meiner Seite und nicht auf der von Harlow.

Statt den sehnsüchtigen Blick seiner Freundin zu erwidern, setzt Valentin nämlich unser kleines Spielchen fort. „Wenn ich du wäre, würde ich zusammen mit Marley in Anziehsachen in den Pool springen, Rocco", stellt Valentin die nächste Aufgabe.

Um ehrlich zu sein hätte ich mit einer einfallsloseren Idee gerechnet, weshalb ich nun vorfreudig grinse.

Es war schon immer ein geheimer Wunsch von mir, mit Anziehsachen in einen Pool zu springen – so, wie es in gefühlt jedem Teeniefilm gemacht wird.

Hoffentlich zieht Rocco jetzt nicht den Schwanz ein.

„Einverstanden." Roccos Lächeln ist echt, als er zu mir schaut. Seine grünen Augen brennen sich auf meiner Seele ein und berühren mein Herz.

Es ist schön, dass er zumindest für einen kurzen Moment sein schlechtes Gewissen und das Drama mit Liana vergessen kann. Das hier ist schließlich eine Party und da sollte Rocco Spaß haben.

„Bist du dabei, Marls?", möchte er neugierig von mir wissen, während er sein Handy und seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche fischt.

Statt ihm zu antworten, streife ich mir meine Lederjacke von den Schultern und ziehe mir danach meine Schuhe aus.

Das sollte ihm Antwort genug sein.

Scheinbar ist es das auch, denn Rocco zieht mich vorsichtig von der Schaukel, nur um gleich darauf unsere Finger miteinander zu verknoten. Kaum spüre ich seine warme Haut, schlägt mir mein Herz bis in den Hals. Zusätzlich zucken Blitze der Nervosität durch meinen Körper.

Einerseits genieße ich es, Rocco so nahe zu sein, aber andererseits habe ich Angst davor, in welche Richtung sich meine Gefühle weiterentwickeln könnten.

Jungs waren bisher immer so eine Art Tabuthema für mich.

Bevor ich noch tiefer in meinen Gedanken ertrinken kann, erlöst mich Rocco aus diesem gefährlichen Strudel, indem er einfach losläuft. Automatisch folge ich ihm.

Hand in Hand nähern wir uns dem kleinen Schwimmbecken, ehe wir abspringen, für einen kurzen Moment das Gefühl der Schwerelosigkeit genießen und dann von dem kühlen Nass verschlungen werden.

Mein Körper wird von einem Erdbeben erschüttert und meine Gedanken fahren Achterbahn.

So fühlt es sich also an, lebendig zu sein ...

Das Grinsen möchte mir gar nicht mehr von den Lippen weichen. Auch als ich luftschnappend auftauche und in Roccos strahlende Augen schaue, bleibt mein Lächeln bestehen.

In diesem Moment verbindet uns so viel mehr als nur ein Sprung mit Anziehsachen in den Pool.

Ich kann Rocco ansehen, dass er dasselbe fühlt wie ich: Ein feuriges Knistern, das sich bis zu unseren Herzen schlängelt.

Was dieses Knistern zu bedeuten hat?

Ich habe absolut keine Ahnung!

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