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10 - Springen wie Kängurus

„Na, wie sehe ich aus?", möchte ich von Rocco wissen, während ich mich einmal um meine eigene Achse drehe.

Obwohl die Sporthose viel zu eng an meinen Oberschenkeln sitzt und das rote T-Shirt meine Brüste etwas zu stark betont, fühle ich mich in diesem Moment von oben bis unten pudelwohl. Vielleicht sogar ein bisschen schön.

Dank Rocco schaffe ich es endlich, für einen Augenblick meine Zweifel bei Seite zu schieben und mich nicht auf mein Körpergewicht zu reduzieren.

„Du siehst umwerfend aus, Marley", macht mir mein Gegenüber sofort ein Kompliment. „Und wenn ich das so ehrlich sagen darf, dann siehst du auch extrem sexy in meinen Sachen aus."

Sexy?! Wie bitte?

Nur mit Mühe und Not schaffe ich es, mich nicht an meiner eigenen Spucke zu verschlucken. An den Tatsachen, dass sich meine Augen überrascht weiten und meine Wangen so heiß wie ein loderndes Feuer werden, kann ich allerdings nichts ändern.

Ich bin überwältigt und sprachlos. Sexy hat mich nämlich noch nie jemand genannt - erst recht kein attraktiver Junge wie Rocco.

Auch wenn mir seine Ausdrucksweise ein bisschen unangenehm ist, überwiegt der Stolz, der wie ein Schmetterling in meiner Brust flattert.

„Da-Danke", stammele ich schließlich peinlich berührt, während ich meinen Blick von Rocco abwende.

Noch länger in seine funkelnden Augen zu schauen, würde für mich bedeuten, wie flüssiges Wachs unter seinen Blicken dahin zu schmelzen - und das gilt es unter allen Umständen zu verhindern!

Ich gebe es nicht gerne zu, aber in den letzten Minuten hat sich mein Bild, das ich zuvor von Rocco hatte, um 180 Grad gedreht. Von dem Parkplatzdieb und dem Jungen, dem ich mein Knie zwischen die Beine gerammt habe, ist nichts mehr übrig geblieben.

Stattdessen sehe ich einen emphatischen Menschen, der süß und liebevoll ist.

Damit sich meine Gedanken nicht an Rocco festbeißen, schüttele ich einmal den Kopf, ehe ich sage: „Lass uns zum Sportplatz gehen. Nicht, dass wir noch zu spät kommen und dann Strafrunden laufen müssen ..."

Das wäre um ehrlich zu sein das Schlimmste, was passieren könnte. Vor allem, weil ich nicht einmal zwei Runden am Stück schaffe. Wie soll ich dann noch irgendwelche Strafrunden hinten dranhängen?

Mit Rocco an meiner Seite steuere ich den Sportplatz an. Die anderen aus dem Team haben sich bereits um Coach Miller und Coach Snow zusammengefunden und hören ihnen aufmerksam zu.

Da unsere beiden Trainer scheinbar über etwas Wichtiges sprechen, stellen wir im Eilverfahren unsere Rucksäcke auf der Tribüne ab und mogeln uns danach möglichst unauffällig zwischen die anderen Jungs und Mädchen.

Während Coach Miller die Leistungen, die im vergangenen Training erbracht wurden, lobt und über seinen großen Traum, das Erreichen des Finales der Schulmeisterschaften, schwärmt, habe ich das Gefühl, von allen Seiten beobachtet zu werden.

Vermutlich ekeln sich meine Teamkameraden davor, dass ich eine kurze Hose und ein enganliegendes T-Shirt trage. Verübeln kann ich ihnen das nicht, immerhin sind meine Speckröllchen und Fettpolster wirklich kein besonders schöner Anblick - vor allem nicht im Vergleich zu den durchtrainierten Models, die mich wie Raubtiere umzingeln.

„Alles okay?", stupst mich Rocco auf einmal vorsichtig von der Seite an. „Du siehst so nachdenklich und traurig aus."

Am liebsten würde ich seine Frage einfach ignorieren, doch irgendein innerer Drang verleitet mich dazu, Rocco die Wahrheit zu sagen. „Die anderen starren mich wie ein Tier im Zoo an", murmele ich mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube.

In diesem Moment fühle ich mich wie auf einem Silbertablett serviert und das ist mir extrem unangenehm.

Hätte ich vielleicht doch vom Sportplatz fernbleiben sollen? Untalentierte und fettleibige Menschen haben hier eigentlich nichts zu suchen.

„Rede nicht so einen Unsinn, Marls", seufzt Rocco neben mir. „Niemand hier starrt dich an. Und wenn doch, dann nur, weil du wunderschön bist. Kapiert?!"

Ein riesiger Kloß bildet sich in meinem Hals, als ich meine Mannschaftskollegen beobachte.

Tatsächlich schauen sie nicht mich, sondern Coach Miller und Coach Snow an. Niemand von ihnen schenkt mir Beachtung.

Auch wenn es schwierig wird, sollte ich schleunigst damit anfangen, mehr Selbstbewusstsein in Bezug auf meinen Körper und mein Aussehen zu entwickeln. Laut Rocco gibt es nämlich nichts, wofür ich mich schämen müsste.

Jeder Mensch ist perfekt, wie er ist.

Auch ich.

Nichtsdestotrotz bin ich erleichtert, als Coach Miller wenige Sekunden später den Beginn des heutigen Trainings ankündigt und ich somit nicht länger über meine Makel nachdenken kann. Stattdessen richtet sich mein Fokus auf den knittrigen Zettel, den Rocco von Coach Snow in die Hand gedrückt bekommen hat.

‚Bitte kein Ausdauerlaufen!', flehe ich innerlich. ‚Alles, aber bloß keine Ausdauer!'

Zum ersten Mal in meinem Leben werden meine Gebete erhört, denn auf dem Zettel steht in großen Buchstaben das Wort Weitsprung geschrieben.

Auch wenn ich nicht besonders weit springen kann, mag ich diese Disziplin sehr gerne. Als Kind habe ich mich dabei immer wie ein kleines Känguru gefühlt.

„Und?", fragt mich Rocco neugierig von der Seite. „Was sagst du zu unserem heutigen Thema?"

Wie von selbst schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen, als ich in seine grünen Augen schaue. Dass sich Rocco genauso sehr auf den Weitsprung freut wie ich, verrät mir das vorfreudige Funkeln in seiner dunklen Iris.

„Könnte schlimmer sein, oder?"

„Definitiv!", stimmt mir Rocco nickend zu. Dann verstaut er den Zettel in seiner Hosentasche und trabt langsam los.

Begleitet von einem Schnauben folge ich ihm.

Mal schauen, wie lange ich heute aushalte ...

Im Gegensatz zu Freitag gebe ich dieses Mal das Tempo vor. Zwar fühle ich mich wie die langsamste Schnecke auf der Welt, aber wenigstens bekomme ich nicht schon nach hundert Metern Herzrasen und Seitenstiche.

„Ich bin wirklich stolz auf dich, Marls", lobt mich Rocco, nachdem ich zwei Runden am Stück durchgelaufen bin. Während ich mich nach diesem gefühlten Marathon auf die Tribüne setze, um wieder zu Sauerstoff zu gelangen, läuft Rocco gemeinsam mit Valentin und einem anderen Jungen, dessen Namen ich nicht kenne, drei weitere Runden.

Ich bewundere sie dafür, wie locker und leicht ihre Bewegungen aussehen. Außerdem bin ich neidisch darauf, dass sich kein einziges Anzeichen von Erschöpfung in ihren Gesichtern finden lässt.

Da ich so fasziniert von Roccos Laufstil bin, vergeht bloß ein einziger Wimpernschlag, bis er wieder strahlend vor mir steht und mich schwungvoll auf die Beine zieht.

„Hoch mit dir!", grinst mich Rocco an. „Wir haben noch viel vor uns, meine Liebe." Im Einklang mit seinen Worten fischt er den Zettel mit unserem heutigen Trainingsprogramm aus der Hosentasche und faltet ihn vorsichtig auseinander.

Zumindest den ersten Punkt haben wir schon mal geschafft, ohne dass ich auf der Laufbahn kollabiert bin. Im Gegensatz zum letzten Training ist das ein riesiger Fortschritt!

Als nächstes sind die Technikübungen an der Reihe.

Gemeinsam suchen sich Rocco und ich ein schattiges Plätzchen auf der Bahn, wo wir unsere Übungen durchführen können. Dass Rocco dabei zehntausendmal eleganter und anmutiger aussieht als ich, ist mir natürlich bewusst.

Auch wenn ich es ungerne zugebe, gibt Rocco eine verdammt gute Figur beim Sporttreiben ab. Das Wechselspiel seiner Muskeln zu beobachten, zieht mich regelrecht in seinen Bann.

Nachdem wir wenig später auch mit den Technikübungen fertig sind, gehen wir zu der Weitsprunganlage rüber, wo bereits eine Harke und ein Maßband bereit liegen.

Am Ende jeder Trainingseinheit sollen wir unsere Bestleistung notieren und diese an Coach Miller weitergeben. Auf dieser Grundlange teilt er uns dann nach einem Monat den verschiedenen Disziplinen zu, in denen wir bei der Schulmeisterschaft antreten sollen.

Um ehrlich zu sein interessiert es mich schon jetzt brennend, wo ich am Ende zugeteilt werde, da ich nirgends sonderlich gut bin.

Rocco hingegen wird bestimmt in jeder einzelnen Disziplin wie ein Ass auftrumpfen.

„Also dann ...", klatscht der Junge aus meinen Gedanken motiviert in die Hände. „Zuerst müssen wir unseren Ablauf abmessen. Kennst du deinen Ablaufpunkt schon, Marls?"

Es ist mir peinlich, dass ich den Kopf schütteln muss.

Bisher bin ich einfach nur nach Gefühl angelaufen und abgesprungen. Das erklärt vermutlich auch meine miserable Bestleistung von zweieinhalb Metern im Weitsprung.

„Macht nichts. Das ist überhaupt kein Problem", beruhigt mich Rocco sofort. „Ich kenne einen guten Trick, wie wir deinen Ablaufpunkt schnell herausfinden können."

Wie ein Profi, der jahrelang selbst in die Sandgrube gesprungen ist, erklärt mir Rocco, was zu tun ist.

Ich soll von der Grube weglaufen und genau dann abspringen, wenn ich meine höchste Laufgeschwindigkeit erreicht habe. Rocco merkt sich den Absprungpunkt und markiert ihn dann mit seiner Wasserflasche.

Eigentlich ganz einfach, oder?

„Bereit?"

Ich nicke.

Mit rasendem Herzen und rauschendem Adrenalin in den Venen laufe ich los. Ich werde immer schneller und schneller, bis ich irgendwann abspringe. Da ich jedoch nicht im weichen Sand, sondern auf der harten Tartanbahn lande, knicke ich so ungünstig um, dass ich hinfalle.

Ein überraschter Schrei entflieht meinen Lippen, als ich mit meinem Allerwertesten auf den Boden krache.

Sofort schießt mein Puls wie auf einer Achterbahnfahrt in die Höhe und mir wird schlecht.

Warum muss ich immer so ein dämlicher Tollpatsch sein? Reicht es etwa nicht, dass ich mich bereits beim letzten Training bis über beide Ohren blamiert habe?

Scheinbar nicht. Mein Karma ist mal wieder eiskalt und kennt keine Gnade.

„Marley!", ertönt auf einmal Roccos besorgte Stimme, weshalb meine Übelkeit automatisch zunimmt. „Ist alles okay? Hast du dir wehgetan?"

Da ich meinen Blick starr auf die Bahn richte, sehe ich bloß aus dem Augenwinkel, wie Rocco vor mir in die Hocke geht. Seinen intensiven Blick spüre ich dennoch wie ein loderndes Feuer auf meiner Haut.

Es ist mir mehr als nur unangenehm, mich mal wieder vor ihm blamiert zu haben.

Wird das jetzt zu einer Art Routine, mich jedes Mal beim Training vor Rocco zum Gespött der ganzen Leichtathletikmannschaft zu machen? Hoffentlich nicht!

„Marley?" Roccos Stimme klingt sanft und besorgt. Seine Hand legt er vorsichtig unter mein Kinn, damit er dieses langsam in die Höhe drücken kann.

Wie bei einer Explosion treffen unsere Augen aufeinander.

Für den Bruchteil einer Sekunde bin ich überwältigt und genieße einfach nur das Kribbeln in meiner Magengegend, ehe ich unseren Blickkontakt schlagartig abbreche.

Oh man, war das peinlich ...

„Alles gut", krächze ich, während ich mich vom Boden hieve. „Ich habe wohl die Laufbahn mit der Sandgrube verwechselt."

Daraufhin lacht Rocco belustigt. Am liebsten würde ich mich zu ihm drehen, um sein freches Grinsen zu sehen, doch ich widerstehe diesem Drang, indem ich mich ablenke und ihn mit gesenktem Kopf frage: „Hast du wenigstens meinen perfekten Absprungpunkt gefunden oder muss ich nochmal den fliegenden Pinguin spielen?"

Innerlich rechne ich schon damit, dass Rocco meine Frage verneint und mein peinlicher Auftritt völlig umsonst war, aber zu meiner Erleichterung sagt er: „Natürlich. Probiere mal den Anlauf von hier aus. Dann kannst du dich auch schön in den Sand werfen. Ist bestimmt angenehmer als die harte Laufbahn."

Rocco stellt seine Wasserflasche ab und joggt dann in Richtung Sandgrube zurück. Auf halber Strecke ruft er mir zu: „Ich gucke, ob du das Brett triffst. Streng dich an, Marls!"

Ein tiefer Atemzug, der meinen Körper zum Beben bringt, verlässt meine Lippen.

Ein weiteres Mal möchte ich mich nicht blamieren - nicht, dass sich Rocco am Ende doch noch eine andere Trainingspartnerin sucht und ich allein zurückbleibe.

Auch wenn ich ihm das niemals sagen würde, bin ich gerne Roccos Partnerin. Von ihm kann ich viel lernen und außerdem ist er der Einzige im Team, der geduldig mit mir ist und mich nicht auf meine schlechten Leistungen oder meinen Körper reduziert.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf nehme ich Anlauf und sprinte auf die Sandgrube zu. Je näher ich dem weißen Absprungbalken komme, umso kräftiger schlägt mein Herz.

‚Konzentriere dich, Marley!', schreie ich mich innerlich selbst an.

Ein letzter Atemzug folgt noch, bevor ich abspringe und wenige Sekunden später im Sand lande.

Zunächst freue ich mich, dass mir eine weitere Blamage erspart geblieben ist, doch dann hallt plötzlich ein Geräusch, das sich wie reißender Stoff anhört, laut in meinen Ohren wider.

„Scheiße!", entfährt es mir panisch.

Wie von selbst tasten meine Finger über meinen Hintern. In Gedanken bete ich zu Gott, dass nichts passiert ist, aber leider trifft das Gegenteil zu.

Die Hose ist gerissen.

„Nein! Nein! Nein!", fluche ich verzweifelt.

Das ist bloß ein Albtraum und nicht die Realität, oder?

Ohne es kontrollieren zu können, sammeln sich Tränen des Schams in meinen Augen. Hitze steigt in meinen Wangen auf und mir wird speiübel.

Eigentlich dachte ich, dass mein Zusammenbruch am Freitag das peinlichste Erlebnis meines Lebens sei, doch die derzeitige Situation toppt nochmal alles.

Da ich keine Ahnung habe, wie ich mich jetzt verhalten soll, lasse ich mich rücklings in den Sand plumpsen, um den Riss in der Hose zu verstecken. Früher oder später werde ich zwar wieder aufstehen müssen, aber in diesem Moment ist das überhaupt keine Option.

Wenn ich könnte, würde ich mich auf der Stelle vom Erdboden verschlucken lassen - und zwar für immer!

Scheinbar hat Rocco nichts von der gerissenen Hose mitbekommen, denn er stapft nun grinsend zu mir in die Sandgrube und zeigt mir zwei erhobene Daumen. „Das war super, Marls!", lobt er mich. „Du hast das Brett perfekt getroffen. Das bekommen nicht mal die Profis besser hin. Jetzt musst du nur noch die Beine weiter nach vorne schmeißen, dann wird aus dir eine richtige Springmaus."

Roccos Lächeln ist in dieser Sekunde wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich schäme mich unfassbar doll dafür, seine Hose kaputt gemacht zu haben.

„Du kannst dich ruhig etwas mehr freuen, Marls", stupst mir Rocco aufmunternd auf die Nase, nachdem ich ihm nicht antworte.

Auch wenn er nur nett sein möchte, kann ich die Tränen nicht länger zurückhalten. Wie heiße Feuerbälle kullern sie über meine Wangen und fachen den Strudel aus Scham immer weiter an.

Verdammt! Warum war ich auch so naiv und habe mir Sportsachen, die mir eigentlich viel zu klein sind, angezogen?

Verflucht seien Rocco und seine dämlichen einlullenden Worte!

Nur seinetwegen bin ich in dieser misslichen Lage gefangen und nur seinetwegen werde ich mich jetzt noch mehr blamieren als beim letzten Training.

„Du willst wissen, warum ich mich nicht freue?" Mein Herz hämmert unangenehm gegen meine Rippen. Am liebsten würde ich einen Rückzieher machen, aber das ist leider unmöglich.

Augen zu und durch!

„Weil meine Hose gerade bei dem Sprung gerissen ist."

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