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1 Funny Drunk


Stiles befand sich auf dem Parkplatz vor dem "Jungle" und versuchte sich zu orientieren. Wo hatte er denn bloß seinen Jeep abgestellt? Diese blöde Musik, die vom Club herüber dröhnte war immer noch laut genug, um Stiles das Nachdenken deutlich zu erschweren.

Und warum standen die Autos hier eigentlich so verdammt eng beieinander? Hier stieß man ja ständig irgendwo an!

Stiles reckte seinen Hals. Eigentlich müsste er seinen Wagen doch jetzt bereits sehen, allein schon der Größe und Farbe wegen, aber da war nichts?

Dann fiel es ihm schlagartig wieder ein. Sie hatten bei Danny zuhause ja bereits ein wenig vorgeglüht und hatten dann lieber den Bus genommen. Sein Jeep stand also immer noch vor dem Haus der Mahealanis.

Verdammt!

Nun musste er also diese verdammte Bushaltestelle wiederfinden und das gestaltete sich als gar nicht so einfach. Er wankte los und umkreiste den Club ganze drei Mal, ehe er endlich das Haltestellenschild entdeckte. Er atmete erleichtert auf. Er hatte schon langsam angefangen zu glauben, mit der Bushaltestelle verhalte es sich möglicherweise ähnlich wie mit dem schottischen Ort Brigadoon und sie tauche bloß alle hundert Jahre für kurze Zeit auf, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden.

Stiles hockte sich in das Haltestellenhäuschen und wartete.

Er wusste selbst nicht, wie lange er schon so dagesessen hatte, ehe ihm endlich aufging, dass überhaupt kein Bus kam und irgendwie wurde ihm langsam auch verflucht kalt. Dann bemerkte er, dass er außerdem der einzige Wartende hier war. Das war eigenartig?

Dann brauchte er noch einen Moment, um sich zu überlegen was jetzt zu tun sei.

Vielleicht wäre es ja schon mal ein Anfang einfach einen Blick auf den Fahrplan zu werfen?

Dort erfuhr Stiles, dass der letzte Bus um kurz vor Mitternacht fahren würde, aber so spät konnte es ja schließlich noch nicht sein, richtig?

Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es zwanzig vor zwei war. Das bedeutete... Stiles Hirn setzte sich scheppernd wieder in Gang... das bedeutete, von hier aus würde ihn heute Nacht kein Bus mehr nachhause bringen.

Noch einmal verdammt!

Und dann traf ihn noch eine weitere niederschmetternde Erkenntnis. Dass er sich so schlecht orientieren, nur so mühsam über Dinge nachdenken und sich erinnern konnte, hatte einen guten Grund: Er war ganz einfach stockbetrunken!

Aber so viel hatte er doch gar nicht intus, richtig? Er ließ den Abend noch einmal Revue passieren, doch auch das dauerte wieder eine Weile. Da waren die drei Biere bei Danny gewesen und die halbe Flasche Whiskey, die er sich mit seinem Schulkameraden geteilt hatte. Ach ja, und dann hatten die beiden auf dem Weg ja auch noch eine Flasche Sekt gekillt!

Und im Club selbst? Er hatte nach und nach noch drei weitere Biere bestellt und dazu jeweils einen Shot. Und dann hatte er noch zwei Cocktails gehabt, weil die so bunt und lecker gewesen waren, und er diese kleinen Papierschirmchen liebte.

Wenn Stiles es sich nun recht überlegte, dann war da ja doch ganz schön was zusammen gekommen.

Eigentlich hatte er ja auch nur deswegen so viel getrunken, weil er sich selbst ein wenig Mut machen wollte. Es war zwar seine Idee gewesen, ins „Jungle" zu gehen und er hatte dann seinen Mitschüler Danny gefragt, ob der ihn wohl mal mitnehmen würde, obwohl sie beide im Grunde gar nicht so enge Freunde waren. Ein wenig Schiss hatte er dann immer noch gehabt, denn immerhin war es ihm an diesem Abend ja darum gegangen, etwas Wichtiges über sich selbst herauszufinden. Schon lange hatte Stiles das Gefühl gehabt, er könne vielleicht bisexuell sein?

Oder möglicherweise sogar schwul?

Er wusste es nicht!

Anfangs hatte ihm dieser Gedanke eine Heidenangst eingejagt, aber da gab es auch noch ein anderes Gefühl in ihm und das war Neugierde. Und diese hatte schließlich gesiegt und Stiles hatte all seinen Mut zusammengenommen und Danny, welchen er zuvor darauf eingeschworen hatte Stillschweigen zu bewahren, darum gebeten ihm zu helfen, sich Klarheit über seine sexuelle Orientierung zu verschaffen und diesen kleinen Ausflug mit ihm zu machen.

So wie der heutige Abend gelaufen war, hoffte Stiles nun allerdings inständig, dass er bitte doch lieber straight sein möge, denn eines hatte sich ganz deutlich herauskristallisiert: Er war offenbar einfach nicht attraktiv für schwule Kerle! Zwar war es auch nicht so, dass Stiles bei den Mädchen so wahnsinnig gut ankäme, schließlich war er mit seinen siebzehn Jahren immer noch eine Jungfrau, aber immerhin war er bereits das ein oder andere Mal geküsst worden. Und jedes Mal war die Initiative hierzu von dem Mädchen ausgegangen.

Das machte doch wenigstens ein klein wenig Mut.

Mit Dannys Anziehungskraft verhielt es sich da vollkommen anders. Der war nämlich den ganzen Abend im „Jungle" von gutaussehenden Kerlen umschwirrt worden, wie ein frischer, dampfender Kuhfladen von einer Ansammlung Schmeißfliegen.

Stiles selbst hingegen war vollkommen unbeachtet geblieben, wie eine verbeulte Büchse Ravioli die ganz weit hinten in einem Supermarktregal stand.

Eine sehr ernüchternde Erfahrung.

Nachdem er zuvor eine Weile verschollen gewesen war, war Danny dann irgendwann zu Stiles gekommen und hatte gefragt, ob es schlimm wäre, wenn dieser allein zurückfahren müsse, weil der Typ, auf den Danny es schon seit Ewigkeiten abgesehen hätte, ihn heute endlich gefragt hätte, ob er mit ihm nachhause fahren wolle?

Stiles hatte da ganz cool und verständnisvoll getan und versichert, er würde zwar noch ein wenig bleiben, aber Danny solle sich gut amüsieren und nichts tun, was er nicht auch tun würde!

Und so war Stiles, um sein Gesicht zu wahren an der Bar sitzen geblieben, wie ein Mauerblümchen und hatte weiter getrunken.

Doch in dieser Minute hatte Stiles drängendere Probleme, als seinen offensichtlichen Mangel an Sexappeal. Wenn hier heute kein Bus mehr fuhr und er zu betrunken war, um zu Fuß zu gehen; und er war ehrlich genug sich einzugestehen, dass es so war; dann musste er sich ja wohl etwas anderes einfallen lassen, wie er hier wegkam.

Stiles zückte sein Handy und ging sein Telefonbuch durch. Das Naheliegendste wäre es wohl gewesen, seinen Dad anzurufen, doch er hatte keine Lust auf die Standpauke, die dann folgen würde und auf den enttäuschten, sorgenvollen Ausdruck auf dem Gesicht seines Vaters.

Doch wer kam ansonsten infrage? Malia? Lydia? Isaac? Scott?

Stiles verspürte keine große Lust, einem seiner Freunden erklären zu müssen, was er mitten in der Nacht im einzigen Schwulenclub der Stadt gemacht hatte. Und um sich eine glaubhafte Lüge einfallen zu lassen, war er ganz einfach zu betrunken.

Da hatte Stiles plötzlich einen Einfall, welcher ihm zumindest in seinem gegenwärtigen, getrübten Bewusstseinszustand als genial erschien. Es gab da immerhin eine Person, die ihm keine bohrenden Fragen stellen würde, allein schon aus mangelndem an Interesse an seiner Person. Und so wählte er die Nummer:

„WAS?" knurrte die Person am anderen Ende der Leitung: „Wer wagt es, mich zu stören?"

„Hi Derek, hier is' Stiles!"

„WER?" bellte der Werwolf: „Bist du irre? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?"

Stiles blickte erneut auf seine Armbanduhr:

„Kurz nach zwei. Is' doch noch keine Zeit für eine Kreatur der Nacht wie dich, oder?"

„Sag' mal, hast du gesoffen? Ich lege jetzt auf!"

Derek klang maximal angepisst:

„Nein warte, bitte nicht auflegen! Es ist ein Notfall!" beeilte Stiles sich zu versichern: „Du hast recht, ich bin wirklich betrunken. Ziemlich doll sogar. Ich weiß nicht, wie ich hier wegkommen soll. Bitte hol' mich ab, ja?"

Kurz war es still in der Leitung:

„Und dafür weckst du mich mitten in der Nacht, du kleiner Spinner? Wieso rufst du nicht deinen Vater an, oder einen deiner kleinen Superfreunde? Führe ich etwa neuerdings ein Taxiunternehmen, oder wie?"

„Bitte, Derek! Ich kann sonst niemanden fragen. Du bist meine letzte Hoffnung. Bitte komm' und hol' mich ab!" flehte Stiles und beschrieb Derek dann, wo er sich augenblicklich befand.

„Du hast wohl den Verstand verloren!" grollte Derek und das nächste, was Stiles vernahm, war das Klicken in der Leitung.

Frierend und mit dem Gefühl von aller Welt verlassen worden zu sein, blieb Stiles nun also an der Bushaltestelle sitzen und richtete sich darauf ein, die Nacht hier zu verbringen und dabei möglicherweise zu erfrieren, oder überfallen zu werden. Er tat sich furchtbar leid, denn er war doch eigentlich viel zu jung, zu schlau und zu süß, um jetzt schon zu abzutreten. Er sackte in sich zusammen und hielt mit einiger Mühe die Tränen zurück, die hinter seinen Augen brannten.

Nach etwa fünfzehn Minuten vernahm er dann ein vertrautes Motorenbrummen und dann kam auch schon Dereks Camaro in Sicht. Sein Fahrer beugte sich hinüber, öffnete ihm die Beifahrertür und sagte mit zusammengebissenen Zähnen:

„Schwing' deinen mickrigen Hintern hier rein, Blödmann! Ich fahre dich nachhause."

Stiles Stimmung schlug schlagartig um und er strahlte glücklich:

„Du bist tatsächlich gekommen? Danke, Derek! Danke, Danke, Danke!"

Er stieg in den Wagen und machte Anstalten, seinem Retter um den Hals zu fallen:

„Fass' mich an und ich mache dich einen Kopf kürzer!" warnte Derek ihn und so ließ Stiles es dann doch besser bleiben:

„Wie siehst du eigentlich aus?" wollte Derek wissen und pflückte unsanft die beiden Cocktailschirmchen aus Stiles Haaren, von denen dieser bereits vollkommen vergessen hatte, dass er sich selbst offenbar vorhin damit zu verschönern gesucht hatte:

„Spinner!" schob Derek kopfschüttelnd hinterher und warf die zerknüllten Schirmchen auf das Armaturenbrett.

Als Derek den Motor gestartet hatte, erklärte Stiles kleinlaut:

„Ich kann aber übrigens nicht nachhause. Mein Dad erwartet mich erst morgen früh wieder und er soll nicht merken, dass ich betrunken bin"

„Was?" fragte Derek fassungslos: „Und warum bin ich dann hier? Wo willst du denn heute Nacht schlafen? Soll ich dich vielleicht zu Scott bringen?"

Stiles schüttelte den Kopf:

„Geht nicht! Melissa würde Fragen stellen. Ich komme einfach mit zu dir."

„Also das wüsste ich aber!" entrüstete sich Derek: „Das kommt überhaupt nicht in Frage!"

„Ach komm schon, Derek. Du wirst gar nicht merken, dass ich da bin. Ich werde auch ganz leise sein." schnurrte Stiles und blinzelte den Älteren süß an.

„Das glaubst du doch selbst nicht. Ich kenne dich zufällig. Leise kommt doch in deinem Verhaltensrepertoire gar nicht vor. Die Skala reicht in deinem Fall von „einfach nur nervig" bis hin zu „absolut unerträglich"!" erwiderte Derek und zog skeptisch die dichten Augenbrauen zusammen.

„Derek!" quengelte Stiles: „Du bist doch ein Wolf und wir sind doch sozusagen so etwas wie ein Rudel. Da hilft man sich doch gegenseitig, richtig? Du kannst mich doch in der Not nicht einfach so im Stich lassen."

Derek sagte nichts und richtete seine Augen ganz einfach nur auf die Straße. Stiles traute sich nicht nachzufragen, wohin die Reise nun ging und so wartete er ganz einfach gespannt, wohin ihr Weg sie nun führen mochte.

Als sie vor dem leerstehenden Fabrikgebäude anhielten, in welchem sich Dereks Loft befand, blickte Stiles zu dem Werwolf hinüber, welcher aussah, als könne er es selbst nicht fassen:

„Ein Wort von dir und ich kehre sofort wieder um!" warnte er Stiles vor.

Der Jüngere tat wie geheißen und sagte nichts, aber als Derek nicht hinsah, grinste er selbstzufrieden in sich hinein.

„Nur zu deiner Information; ich habe auch Augen am Hinterkopf!" behauptete Derek und Stiles rubbelte sich rasch über das Gesicht, als könne er nur so sein Grienen wieder loswerden.

Erst im Treppenhaus wurde Stiles klar, dass er eine beinahe unmögliche Aufgabe vor sich hatte: Er musste halbwegs würdevoll fünf Etagen Treppen erklimmen, dabei war es für ihn doch bereits ein Kraftakt gewesen, den kurzen Weg vom Auto zum Haus zu schaffen, ohne der Länge nach hinzuschlagen. Er seufzte und begann dann ganz behutsam einen Fuß vor den anderen zu setzen, wobei er sich am Geländer festklammerte, als ginge es dabei um sein Leben.

Derek schaute sich das eine Weile an und rollte genervt mit den Augen. Als Stiles dann im zweiten Stock plötzlich in Straucheln geriet, packte er den Jungen nicht eben sanft, legte sich dessen Arm um die Schultern, seinen eigenen um dessen Taille und schleifte ihn dann hinter sich her nach oben, als sei Stiles nicht schwerer, als eine Lumpenpuppe. Und genauso fühlte der Junge sich auch in diesem Augenblick.

Derek ließ Stiles erst oben wieder los und lehnte den Betrunkenen sicherheitshalber gegen eine Wand, damit er seine beiden Hände frei hatte, um das Tor des Lofts aufzuschieben:

„Bild' dir bloß nichts darauf ein, dass ich dich nach oben geschleppt habe!" grollte Derek: „Ich hatte einfach nur keine Lust auf das Theater, das dein Vater und deine Freunde gemacht hätten, wenn du Koppheister gegangen und dir den Hals gebrochen hättest."

„Ich bin gerührt! Du bist wie eine Mutter zu mir." behauptete Stiles ein wenig verschnupft.

Dann nahm sein Gesicht plötzlich einen ungesunden Grünton an und er rannte schwankend hinüber ins Bad, so schnell ihn seine wackligen Knie trugen.

Als erste Würgelaute, gefolgt von flehenden Gebeten des Jungen an eine ferne Gottheit, ihn bitte JETZT zu sich zu holen zu vernehmen waren, fasste Derek sich an den Kopf und murmelte in sich hinein:

„Oh Mann, ich bereue es jetzt schon! Womit habe ich das bloß verdient?"

Er folgte dem Jungen, der sich mittlerweile offenbar vollständig leergereihert hatte nach einer Weile ins Bad und hatte ein Glas Wasser für ihn dabei:

„Mach dich sauber und trink' das!" forderte der Werwolf: „Und vielleicht erklärst du mir dann ja mal, wieso man sich derart volllaufen lassen muss? Ich meine... wie blöd kann man sein?"

Stiles erhob sich mühsam, betätigte die Spülung, wankte zum Waschbecken hinüber, wusch sich das Gesicht und murrte:

„Würdest du eh' nicht verstehen, Sourwolf. Hast du vielleicht mal eine Zahnbürste für mich?"

„Betreibe ich hier etwa ein Hotel?" erwiderte Derek in gewohnt übellauniger Manier, kramte dann aber trotzdem eine frische Zahnbürste und eine Tube Zahnpasta für seinen Hausgast hervor: „Und übrigens: Ich denke ich verstehe sehr wohl, was hier los ist, auch wenn ich es ziemlich lächerlich finde. Du bist schwul. Na und? Das ist doch kein Grund, sich selbst eine Leberzirrhose zu verpassen. Es gibt Schlimmeres."

„WASCH?" fragte Stiles entsetzt, die Zahnbürste zwischen den Kiefern und mit Schaum vor dem Mund: „ISCH BIN NISCH SCHWUL!"

„Is' schon klar. Und was hast du dann bitte in diesem Club gemacht?" fragte Derek.

Stiles spuckte aus, spülte seinen Mund aus und behauptete dann:

„Ich habe nur einen Freund begleitet."

„Na wenn du das sagst? Is' mir auch egal. Ich gehe jetzt wieder schlafen." gab Derek gleichgültig zurück und wandte sich um.

Stiles folgte ihm und beharrte:

„Ich bin echt nicht schwul!"

„Ja, red' dir das ruhig selbst ein, wenn du das brauchst." gab Derek zurück. Er hatte eine kratzig aussehende Wolldecke zur Hand genommen, warf sie Stiles zu, wie einen Football und brachte den Betrunkenen damit beinahe zu Fall: „Ich finde, ihr Menschen macht viel zu viel Theater um Labels. Schwul, hetero, was auch immer. Wir Wölfe folgen auf der Suche nach unserem Gefährten einfach unserer Nase, ganz gleich wohin sie uns führt und niemanden kümmert's."

Dann deutete er auf das ungemütliche, verschossene, petrolfarbene Sofa, welches mitten im Raum stand:

„Das ist übrigens dein Bett für heute Nacht."

Stiles machte ein unzufriedenes Gesicht und begann dann sich auf dem durchgesessenen Sitzmöbel einzurichten, so gut es eben ging.

Derek knipste das Licht aus und ging hinüber zu seinem Bett vor dem großen, halbblinden Fenster, durch welches das Mondlicht in den Raum fiel. Als er sein Shirt und seine Jeans fallen ließ, um sich eine Pyjamahose überzuziehen, riskierte Stiles einen kurzen Blick.

Derek war gerade eingedöst, als er von etwas wieder geweckt wurde, was eigentlich überhaupt nicht sein konnte:

„WAS ZUR HÖLLE MACHST DU IN MEINEM BETT, STILES?" brüllte er entrüstet.

Völlig unbeeindruckt gab der Jüngere zurück:

„Dieses Sofa ist unmöglich. Es ist viel zu kurz, mein Arsch hängt darauf bis zum Boden durch und es riecht nach totem Opa. Wo hast du das Ding bloß her? Ich kann darauf nicht schlafen. Und dein Bett ist doch riesig. Hier ist mehr als genug Platz für uns beide."

„Ich wusste, dass es eine saudumme Idee war, dich hierher mitzunehmen. Du verschwindest jetzt auf der Stelle aus meinem Haus!" erwiderte Derek mit diesem bösen, kleinen, wölfischen Grollen in der Stimme, welches Stiles klammheimlich so gefiel.

„Das meinst du nicht so." erwiderte der Jüngere selbstbewusst und rührte sich nicht vom Fleck:

„SICHER MEINE ICH DAS SO!" bellte Derek fassungslos und begann Hand anzulegen, um den Eindringling aus seiner Schlafstätte zu vertreiben:

„Sag mal, bist du etwa NACKT?" fragte er entsetzt und wich zurück:

„Natürlich nicht!" verteidigte sich Stiles: „Ich trage meine Boxershorts."

„Und was ist mit dem Rest deiner Klamotten passiert?" verlangte Derek zu wissen:

„Ich schlafe doch nicht in Hemd und Jeans! Das ist total unbequem." rechtfertigte sich Stiles: „Außerdem bist du doch auch nackt."

„Es ist MEIN BETT!" brüllte Derek: „Hier kann ich so nackt sein, wie ich will. Außerdem stimmt es doch gar nicht. Ich trage eine Hose!"

„Genauso wie ich." behauptete Stiles und reckte trotzig das Kinn: „Also wo ist das Problem?"

„Das Problem ist... ich meine..." stammelte Derek, der einfach nicht mehr wusste, was er zu so viel Frechheit sagen sollte:

„Das Problem ist, ich will keine halbnackten, minderjährigen Jungs in meinem Bett!"

Wäre Stiles nüchtern gewesen, dann hätte er das Folgende sicherlich nicht gesagt, aber aufgrund seiner herabgesetzten Hemmschwelle plapperte er nun einfach drauflos:

„Womit genau hast du denn ein nun eigentlich das Problem? Damit dass ich halbnackt bin, minderjährig, oder ein Junge?"

Derek klappte der Kiefer herunter. Nachdem es ihm einen Augenblick lang ganz schlicht die Sprache verschlagen hatte, sagte er:

„Ich hasse dich, Stiles. Nein wirklich, ich hasse dich so wahnsinnig!"

Zuerst dachte Derek, Stiles würde nun weinen, doch ganz im Gegenteil; dieser Bengel kicherte! Er kicherte wie ein Fünfjähriger!

„Tust du gar nicht! Bis heute habe ich auch gedacht, du würdest mich hassen, aber dann bist du mitten in der Nacht losgefahren, um mich abzuholen. DU.HAST.MICH.GERN!" triumphierte Stiles:

„Das Gespräch ist beendet. GUTE NACHT!" knurrte Derek, drehte Stiles den Rücken zu und zog sich die Decke hoch bis zum Hals:

„Heißt das, ich kann nun hier liegen bleiben?" hakte Stiles nach:

„Nein!" schnappte Derek:

„Ich kann aber nirgendwo anders hin. Ich meine, wieso hast du eigentlich kein Gästezimmer, so wie normale Leute?" entgegnete Stiles:

„Tja, wieso habe ich wohl kein Gästezimmer?" Dereks Stimme triefte nur so vor Sarkasmus: „Weil ich keinen Besuch haben will, ganz einfach!"

„Ich denke, du bist einsam, Derek." stellte Stiles fest.

Derek gab einen resignierten Seufzer von sich:

„Halt' doch endlich deine Klappe, Stiles!"

„Du müsstest nicht so einsam sein, weißt du? Wir sind schließlich alle da!" fuhr der Jüngere unbeirrt fort.

„STILES!" warnte Derek ihn, doch Stiles plapperte sich gerade erst warm:

„So übel bist du immerhin gar nicht, weißt du? Sonst hättest du mich ja heute Nacht auch nicht gerettet. Und dass du deine Familie verloren hast ist schlimm, aber noch längst kein Grund, sich auf immer und ewig von allen Menschen abzukapseln..."

Da platzte Derek endgültig die Hutschnur. Er verwandelte sich, brachte sich mit einem einzigen Satz über Stiles und schrie ihn an:

„Du hältst jetzt endlich den Mund, oder ich drehe dir deinen dürren Hals um!"

Dieser kleine Ausbruch ließ Stiles tatsächlich nicht unbeeindruckt, auch wenn er nicht die Wirkung erzielte, die Derek sich erhofft hatte:

„Das ist doch jetzt hoffentlich nicht dein Ernst?" fragte Derek ungläubig und zog sich blitzschnell wieder zurück.

„Sorry!" murmelte Stiles mit einem Mal ganz kleinlaut: „Ich bin ein Teenager! Da passiert das eben schnell mal."

„Soviel zum Thema „Ich bin nicht schwul. Ehrlich"!" erwiderte Derek: „Ich habe jetzt endgültig genug. Wir schlafen jetzt. Und du bleibst schön auf deiner Seite des Bettes!"

„Entschuldige!" wiederholte Stiles und zog sich rasch die Decke über seine Erektion.

Derek antwortete nicht mehr und Stiles glaubte, er müsse wohl eingeschlafen sein. Und obwohl ihm das, was gerade passiert war ungemein peinlich war, sorgte die Überdosis Alkohol in seinem Blut dafür, dass er ebenfalls bald einnickte.

Doch Derek schlief überhaupt nicht. Er lag noch eine Ewigkeit wach, blickte aus dem Fenster, hinauf zum Mond und lauschte dem regelmäßigen Atem neben sich.

Stiles erwachte am nächsten Morgen mit dem verführerischen Duft von Kaffee und Frühstück in der Nase. Er richtete sich auf und im selben Moment brach ein Gewitter in seinem Kopf los.

Ächzend und stöhnend stand er aus dem Bett auf, zog sich seine Hose und sein Hemd wieder über und schlich dann hinüber zu Derek in die kleine Nische, welche wohl seine Küche darstellte, wo es jedoch nichts weiter gab, als ein kleines Spülbecken, eine einzelne Herdplatte, einen winzigen Kühlschrank, einen Mixer, einen Toaster und eine Kaffeemaschine. Der Junge setzte sich auf einen der Hocker an Küchentresen, legte seinen schmerzenden Kopf auf der kühlen Granitplatte ab und jammerte:

„Ich wünschte, ich wäre tot!"

Derek amüsierte der elende Zustand seines verkaterten Hausgastes ein wenig. Er knallte absichtlich laut den großen, für Stiles bestimmten Kaffeebecher neben dessen Kopf und befahl:

„Trink das!"

Ebenso geräuschvoll stellte er einen Teller mit Toastwaffeln und die Sirupflasche daneben und fügte hinzu:

„Und danach wirst du etwas essen!"

„Laut!" maulte Stiles: „Wieso tust du mir das an?"

„Weil du Strafe verdient hast, nachdem du mich letzte Nacht so furchtbar genervt hast." erwiderte Derek:

Mit gesenktem Kopf nahm Stiles den für ihn bestimmten Becher entgegen und entschuldigte sich, ehe er die schwarze und im Grund immer noch viel zu heiße Flüssigkeit in einem Zug herunterkippte:

„Das tut gut." teilte er mit: „Aber ich fürchte, dass ich nichts weiter herunter bekomme. Schon beim Gedanken an Essen wird mir total schlecht."

„Iss' einfach! Du wirst sehen, danach wird es dir besser gehen." lautete Dereks leichtsinnige Behauptung.

Stiles gehorchte und sei es nur, um Derek zufrieden zu stellen, welcher ihm tatsächlich Frühstück gemacht hatte, nach allem, was er ihm gestern zugemutet hatte, auch wenn er bezweifelte, dass er das Essen bei sich behalten würde.

Zu seiner Überraschung behielt Derek tatsächlich Recht; mit etwas im Magen fühlte Stiles sich in der Tat wie ein neuer Mensch.

Nach dem Frühstück verschwand Stiles kurz im Bad, um sich die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen. Dann war die Zeit gekommen zu gehen und Derek seine ach so geschätzte Privatsphäre zurückzugeben.

Der Hausherr war gerade dabei, den Abwasch zu erledigen. Stiles trat hinter ihn und murmelte:

„Also wegen dem, was du gestern für mich getan hast... Danke, Mann!"

„Ich würde ja sagen „Gern geschehen!", aber das wäre eine Lüge." stichelte Derek, doch es klang freundlich. Stiles konnte das Lächeln in seiner Stimme hören:

„Aber eine Sache muss ich noch von dir wissen..." fuhr Stiles fort:

„Was ist denn jetzt noch?" fragte Derek, drehte sich zu ihm um und schon klang er wieder ein wenig genervt.

Anstatt eine Frage zu stellen, legte Stiles dem Älteren sanft beide Hände in den Nacken, zog dessen Kopf zu sich heran und küsste ihn zart.

Derek stieß ihn nicht von sich.

Er brüllte ihn nicht an.

Er schlug ihn nicht.

Derek erwiderte den Kuss.

Als ihre Lippen sich wieder voneinander lösten, waren sie einander immer noch nah genug, dass ihre Stirn und ihre Nasen sich beinahe berührten

„Das war es, was ich von dir wissen wollte." hauchte Stiles.

Dann drehte er sich um, um zu gehen.

Er war noch nicht beim Tor angekommen, da spürte er Dereks Arm, welcher sich von hinten um ihn wand, um ihn aufzuhalten.

Stiles lächelte.

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