¦Mein eigener Alpha ¦
1850 Dacia
"Ganz ruhig, ich bin nur auf der Durchreise, ich will gar nicht kämpfen", erklang seine sanfte Stimme. In meinem Kopf begann wieder ein Kampf um meine Sinne. Nicht zerfleischen, sondern zu hören, komm schon Viorica erinnere dich. Erinnere dich an dich selbst. Wer bist du? Diese Fragen drangen langsam zu mir durch, ein wenig schien ich wieder die Kontrolle zu behalten. "Bitte, sei ganz ruhig. Ich glaube nicht daran, dass ihr mörderische Bestien ohne Verstand seid", sprach er auf dem Rücken liegend zu mir nach oben. Ich verharrte in meiner Position, die Klauen an seinem Hals.
Wenn dieser Vampir nur wüsste. Doch allein das ich über seine Worte nachdachte zeigte mir, dass ich zumindest ein Teil meines Verstandes in diesem Zustand zurück hatte. Hinter mir ertönten schwere Pfotenschritte. Victor war sicher auf dem Weg, ich wusste nur schwach was ich zu tun hatte. Wollte er wirklich nur weiter? Oder war er ein Spion? Er trug eine Kette mit einem V um den Hals. Ich bemerkte die Anwesenheit eines zweiten Vampires. Ich sah auf und blickte in die Bäume. Dort hockte ein Mann mit schwarzen schulterlangen Haaren auf einem Ast, auch er trug eine Kette. Er wagte nicht sich zu bewegen. Victor war jetzt ganz nah, schon brach er aus dem Gestrüpp heraus. Er würde den Vampir töten. Aber, sie hatten doch nichts getan oder? Einen unschuldigen zu töten? Ich sah das kleine Mädchen vor mir, mit ihren Angst erfüllten Augen.
Doch die Augen von dem blonden Vampir enthielten nur folgende Frage: Was wirst du jetzt tun? Eine ruhige Frage ohne Angst. Er würde sein Schicksal akzeptieren. Aber ich nicht.
Es krachte laut. Aber nicht, weil ich den Vampir den Kopf abgerissen hatte, sondern weil ich mich auf den knurrenden und sprungbereiten Victor geworfen hatte und mit ihm durch das Unterholz rollte. Ich schaffte es, ihn gegen einen Baum zu drängen, drehte mich herum und sah Richtung Vampire. Ich wusste nicht, ob ich ihnen mit einem Blick sagen konnte, dass sie weglaufen sollten. Ich versuchte es einfach.
Victor warf mich von sich und versuchte sich wieder auf die beiden zu stürzen, ich packte ihm am Hinterlauf und zerrte daran. Es knackte bedrohlich. Victor sah sich mit Hasserfüllten Blick zu mir um, nahm mich am Nackenfell und warf mich mit seiner enormen Kraft einmal über das ganze Feld, wo ich dicht neben dem Vampir, der auf dem Baum hockte gegen einen Felsen knallte. Mein Kopf pochte vor Schmerz, ich sah nach oben. Die beiden Vampire sahen mich ein letztes Mal an, der blonde nickte kurz, als hätte er mich verstanden und beide verschwanden im Wald.
Victor rappelte sich auf und humpelte durch das Unterholz. Doch ich wusste, dass er niemals schnell genug war, um die beiden einzuholen. Mit seinem verletzten Hinterlauf war er viel langsamer. Ich erhob mich unter Schmerzen und beschloss, so schnell mich meine Beine tragen Richtung Burg zurück zukehren. Unterwegs erlegte ich einen Hirsch und eilte zum Eingang. Victor würde mich umbringen. Als ich zu einem Mensch wurde, sammelte ich meine Kleider in der Kammer ein und zog mich schnell um.
Ich hatte einen großen Fehler begannen. Ich hatte einen Wolf aus meinem eigenen Rudel angegriffen, damit ein Vampir, den ich nicht kannte die Flucht ergreifen konnte. Ich war wirklich bescheuert. Mit Kopfschmerzen und wackeligen Knien eilte ich durch die Gänge der Burg.
Auf einmal drückte mich jemand unvermittelt an die Wand und begann meinen Hals hinab zu küssen, ich versuchte ihm verzweifelt das Genick oder irgendwas anderes zu brechen. Wie konnte Claud nur sowas primitives versuchen? Seine Hand wanderte an meinen Hintern. "Ergebe dich endlich du dummes Mädchen. Es wird alles gut, wenn du mich nur machen lässt", er drückte zu.
"Lass sie los Claud", bellte Ivan in den Gang hinein. Es war, als würde eine unsichtbare Last meinen Peiniger auf alle Viere drücken. Er keuchte und vergrub die Finger in den Boden. "Du sollst sie nicht anfassen, solange sie sich wehrt. Denkst du, ich merke nicht, dass du versuchst, sie zu zwingen, deine Frau zu werden? Wenn ich dich nochmal erwische, wie du sie an solch intimen Stellen berührst, ohne dass sie sich hat markieren lassen, wird deine Herausforderung ungültig", Ivan sah wutentbrannt auf Claud hinab.
Claud sah nach unten und sah aus, als würde ihn jemand treten oder auspeischen. "Und du Mädchen", blaffte er zu mir. "Ich will das du jetzt mir sagst, ob es war ist, dass du dich geweigert hast in deiner Wolfsform einen Menschen zu töten, dessen Spur du zur Jagd aufgenommen hast. Und ob du Victor angegriffen hast, damit zwei Vampire, die du aufgespürt hast fliehen können", er sah vernichtend in meine Augen. Ich spürte wie Schmerzen durch meinen Körper drangen, weil ich ihm nicht antwortete. Ich verweigerte seinen Befehl, das wurde bestraft. "Ja", krächzte ich und spürte wie meine Knie nachgaben.
"Einfach nur unerhört. Du hast ein kleines Kind am Leben gelassen, die Menschen und Vampire sind unter unser Würde und du hast sie entkommen lassen? Wie widerlich, wie falsch", er knurrte und ich spürte, wie ich nun auf Händen und Füßen kniete. Direkt neben Claud. Ein Schlag gegen meinen Schädel, ich wurde von der ganzen Kraft des Alphas gegen die Wand gedonnert. "Du hast wohl vergessen wo dein Platz ist Omega. Wie kannst du es wagen in deiner Position als Niedrigste der Niedrigsten so ein abstoßendes Verhalten an den Tag zu legen?", er zog mich an den Haaren hoch und sah mir in die Augen.
"Du wirst dafür im Verließ landen. Erst wenn ich überzeugt bin, das du dich gebessert hast, lasse ich dich raus", er sah den Gang hinunter, wo Alexander, ein großer Mann mit eher dünnen und wenig muskulösen Körper, gerade seine Runde machte. "Bring sie nach unten", befahl er und schubste mich vor Alex Füße auf den kalten Steinboden. Dieser griff unter meine Arme und schleifte mich die Stufen hinunter zum Kerker. Ich wehrte mich kaum, ich wusste, dass es keinen Sinn hatte. Schon landete ich auf dem dreckigen Kerkerboden, Alex presste meine Handgelenke nach oben und legte sie in Ketten, die von der Decke hingen. Die Schnallen klackten unheilvoll zu und die zuschlagende Gittertür des Verließ hatte etwas Entgültiges in ihrem Klang.
Ich hockte verzweifelt da, das dürfte nicht passiert sein. Warum war ich nur so blöd und weigerte mich gegen meinen Instinkt keinen Kampf zu führen? Ich hätte den Blonden erlegen sollen, ganz einfach. Aber das war dann doch auch falsch gewesen. Ich sah auf meine Füße und hielt die Tränen zurück. Immer noch dröhnte mein Kopf vor Schmerzen. Die Zelle war kalt und dunkel. Ich fror und meine Arme taten schon nach kurzer Zeit weh.
Ich hörte Alexander und Victor in einer entfernten Ecke reden. Sie diskutieren über den Vorfall mit den Vampiren. "Sie verweigert sich ihren Instikten, dass ist unnormal und falsch. Aber schon wieder zwei von den Volturi, es wird Zeit, daß wir die endlich auslöschen", Victor knurrte leise und ich meinte zustimmendes Gemurmel von Alex zu hören. Ich wusste nicht, wer die Volturi waren, dennoch versuchte ich noch etwas von ihrem Gespräch zu belauschen. "Ich werde mich einmal mit Ivan besprechen, so kann es nicht weitergehen", meinte Alexander schließlich.
Ich hockte Stunden so da, meine Arme waren inzwischen taub geworden. Mein Mund war trocken ich war unheimlich müde. In dieser Position konnte man aber nicht gut schlafen. Ich musste hier raus. Egal ob sie mich umbringen oder nicht. Ich wollte kein Teil dieses Rudels sein. Ich wollte frei und unbeschwert sein. Ich wollte mich wieder an meine Zeit als normaler Mensch erinnern, wollte mich darin üben, meinen Verstand bei meiner Verwandlung zu behalten. Ich stellte mir vor einfach wegzulaufen, ungeachtet der Gefahr, dass ich getötet werde. Ich stellte mir schon vor, wie ich über die weiten Wiesen lief, als das Türschloss klackte. Jetzt erst viel mir auf, dass es Abend war. Der Abend des letzten Tages für Claud. Heute müsste er eine Gefährtin finden, oder er dürfte keinen Kampf um den Platz des Alphas ausstragen.
"Viorica", er kam auf mich zu, hinter ihm viel die Tür wieder zu. Er ging vor mir in die Hocke und hob mein Kinn an. "Kleines, Was machst du nur? Du kannst doch dich nicht einfach so verhalten, vorallem nicht als Omega", er schüttelte den Kopf, als würde er mir tadeln. "Heute ist der letzte Abend meine kleine Prinzessin. Wenn du jetzt zu stimmst, meine Frau zu werden, ist das alles hier vorbei. Ich werde gewinnen und als neuer Alpha hole ich dich hier raus. Wir ziehen ins königliche Zimmer ein und du wirst sehen, unser Zusammenleben wird gleich dem von romantischen Büchern sein", säuselte er.
Ich wollte ihm gerade eine Antwort voller Abscheu und Beschimpfungen entgegen schleudern, als mir etwas einfiel. Wenn ich jetzt ja sagte, war ich hier raus und konnte fliehen. Wenn ich verneinte, würde ich wahrscheinlich auf ewig hier versauern. So schloss ich den Mund wieder und sammelte mich. Alles oder Nichts, hämmerte es durch meinen Kopf und ich sah Claud an. Der hatte ein seltsames Lächeln aufgesetzt. "Na gut Claud. Ich werde deine Gefährtin", brachte ich mit aller aufwindbaren Höflichkeit heraus.
"Wie wunderbar", sagte er und lachte, als er sich vorbeugte und meinen Hals entlang küsste. Mir wurde schlecht, doch ich hielt still. Er hielt meinen Kopf in seinen Händen und küsste meine Lippen. Ich schloss etwas unwillig die Augen und hoffte, dass es schnell vorbei ging. "So kleine Prinzessin, du gehörst jetzt mir. Halte still", er beugte sich wieder zu meinen Hals, doch dieses Mal küsste er diesen nicht, sondern biss zu. Ich unterdrückte einen Aufschrei und biss die Zähne zusammen, als er seine Besitzmakierung an meinem Hals setzte. Komm schien er sich entschieden zu haben, dass sie nun tief genug ist, leckte er über die Wunde noch ein paar Mal. Das war das schlimmste Erlebnis, das ich je erlebt hatte.
"Ich werde jetzt den Kampf gewinnen und dann wird es Zeit, dass du meine Fähe wirst. Ich weiß schon, was wir beide alles machen werden. Du wirst besser als Nell sein. Und nur mein, ich werde aus dir die perfekte Gefährtin machen, verlasse dich drauf. Schließlich wirst du nun für den Rest deines Lebens mein Besitz sein, so wie es in den Regeln geschrieben steht", Claud erhob sich. Vielleicht konnten mich jetzt die Restlichen verstehen, die meinen, dass es gar nicht so schlimm war, die Gefährtin von jemanden zu sein. Wir Werwölfe hatten einige Regeln. Und so ziemlich alle waren nicht gerade frauenfreundlich.
Ich sah Claud mit innerlichen Abscheu hinter her und fragte mich, wie lange ich dieses Spiel treiben müsste, bis es eine Möglichkeit zur Flucht gab. Ich ging nochmal alle Regeln durch, um irgendeine Lücke zu finden, die mich vor diesen wahnsinnigen hier retten könnte.
Erstens, das Gesetz der Loyalität. Wer das Rudel verrät muss sterben. Es wird ausschließlich auf den Alpha gehört.
Zweitens, die Vampire sind Todfeinde
Es wird nie ein Bündnis mit ihnen geben.
Drittens, um ein Alpha zu werden, muss ein Wolf einen Kampf mit diesem austragen. Der Herausforderer muss eine Gefährtin haben, um seine Führungsqualitäten beweisen zu können.
Viertens, die lebenslange Gefährten muss freiwillig ihrem Mann das Einverständnis der Ehe geben und darf auch nur von ihm berührt werden. Nach der Erwähnung hat die Fähe kein Endscheidungsrecht mehr. Das gilt nicht für Fähen, die nicht erwählt sind. Sie dürfen nur mit ihrer Erlaubnis berührt werden, da sie rein und unberührt an ihren Gefährtin gehen soll.
Es gab noch ein paar weitere über Nahrung und der gleichen, doch egal wie sehr ich sie auseinander nahm, so gab es wirklich keine, die mich vor Claud schützen.
War es blöd, wenn ich so eine Aufzählung im Kopf machte? Ich fand sowas irgendwie beruhigend, doch viele hielten das für verrückt. Es dauerte noch etwa zwei Stunden, die Sonne war schon unter gegangen, als meine Zellentür erneut aufging. Alexander sah auf mich hinunter. "Claud hat gesiegt. Ivan ist nun der neue Omega, wie es die Regeln besagen", er machte meine Handschellen auf und stützte mich leicht. "Ich bringe dich nach oben. Claud meinte, er wolle heute sofort mit dir einiges ausprobieren", mit einem mitleidigen Blick wurde ich nach oben mit genommen. Meine Beine fühlten sich an, als wären sie aus zerbrechlicher Keramik.
Als sich die Zimmertür des Königsschlafsaal hinter mir schloss, zuckte ich zusammen und wollte am liebsten umdrehen und weglaufen. Claud stand vor mir, lächelnd und mit etwas in der Hand, das aussah, wie ein Bündel aus Stoff. Ich schluckte und schlang die Arme etwas um mich, als würde mich das schützen. Claud klopfte mit der freien Hand auf das Bett und ich ging mechanisch zu ihm, kaum war ich in seiner Reichweite, packte er meine Hand und zog mich die restlichen Meter schwungvoll zum Bett. Dann drückte er mir das Stoffbündel in die Hand. "Zieh dich um, ich hole noch was", er sah mich seltsam gierig an und ging aus der Tür, mich vollkommen am Ende zurück lassend. Ich holte aus den Beutel ein Kleid, das empfindlich kurz und unangemessen war. Es reichte gerade mal bis zu der Mitte meiner Oberschenkel, was für diese Zeit unüblich und falsch war. Der Ausschnitt war tief und gab mehr Preis, als ich wollte.
Mit größten Widerwillen beugte ich mich den Befehlen des neuen Alpha und zog es an. Meine alten Sachen legte ich auf einen Stuhl. Als Claud zurück war, hatte er eine Kette in der Hand, an deren Ende ein Schloss baumelte, den man öffnen konnte. Erneut musste ich schlucken. Claud liebte Spiele anscheinend. Er sah mich an, wie ein ausgehungerter Wolf seine Beute. "Du siehst noch besser aus, als ich es mir vorgestellt habe Prinzessin. Los, hinsetzen, ich will verhindern, dass du auf dumme Gedanken kommst", seine Worte zwangen mich, mich hinzusetzen. Der Befehl des Alphas war ein Gesetz, dem man sich nicht widersetzen konnte.
Ich krallte mich in die Decke und sah zu wie der kalte Ring sich um die Klinke der Tür schloss. Ich fühlte mich wie ein Hund, ein Haustier und ich wusste, dass ich nun auch ein solches Mal. Zufrieden mit sich selbst strich Claud über meine Seiten und mein Schlüsselbein. Ich biss mir auf die Lippe. "Leg dich hin, du wirst heute Nacht noch so schlafen, aber morgen werden wir ein wenig spielen, ich will sehen, was nun mir gehört", Claud legte einen Arm um meine Hüfte und legte sich ihn. So wollte er mit mir die Nacht heute schlafen und ich stand kurz davor das Bett vollzukotzen.
Bald schon spürte ich, dass Claud tief und fest schlief. So sachte es ging hob ich seinen Arm hoch und legte ihn um ein Kissen, während ich aus dem Bett schlüpfte und das Kleid auszog. Schon hatte ich wieder Hose, Unterwäsche, Schuhe und Hemd unterm Arm und Band sie mir mit einem Seil als Bündel an meinem Bein fest. Statt dem Kleid, trug ich einen langen Mantel von Claud Dann öffnete ich das Fenster und rutschte in der Dunkelheit über die Ziegel und hinunter zum Waldboden, in dem ich die letzten zwei Meter hinab sprang. Ich sah noch einmal nach oben, dann legte ich den Mantel ab. Kaum war ich unter dem Schein des abnehmendes Mondes zum Wolf geworden, lief ich mit allen Kleidern los.
Ich wusste, mir blieb nur wenig Zeit. Nicht mehr lange und Claud würde erwachen. Wenn er bemerken würde, was geschehen war, würde er mich jagen. Schließlich wollte er sich eine Blamage ersparen, das sein Weib keine Nacht bei ihm blieb. Allein der Gedanken daran, dass er mich wieder berühren würde trieb mich an, noch schneller zu laufen. Zwar war ich nicht die stärkste, doch schneller als Claud war ich auf jeden Fall. Ich bemühte mich leise zu sein, keinen Mucks von mir zu geben, um vielleicht einen akzeptablen Vorsprung zu haben. Als ich einen Fluss passierte, tauchte ich dort ein, um meine Spuren zu verwischen. Einfach wollte ich es schließlich dem Monster von Alpha nicht machen. Ich fragte mich, wieso Ivan eigentlich noch lebte. Es war unüblich bei so einem Kampf den anderen am Leben zu lassen. Was hätte Claud vor?
Als ich die Sonne im Rücken spürte, durchzuckten mich die ersten Schmerzen der Verwandlung. Es war eine qualvolle Angelegenheit, die ich im Laufen regelte. Als ich als Mensch durch die letzten Ausläufe des Waldes rannte, fühlte ich mich seltsam frei. An einem Gebüsch machte ich Pause und zog mich um. Gleich hatte ich die Grenze erreicht, dann war ich frei. Noch ein paar Meter. Eine unbekannte Macht ließ mich wie angewurzelt stehen bleiben. Ich wollte einen Fuß über die Grenze setzten, doch es war, als würde mich jemand an den Beinen zurück zerren. Mein Rudel und der Befehl des Alphas. Ich konnte diese Bindung nicht abstellen. Ich fiel schon auf die Knie, und spürte den Druck auf meinen Schultern. Schmerzen durchfuhren meinen Kopf und mein Herz. Ich schlug die Finger in die Erde und versuchte mich vorwärts zu ziehen. Ich hatte die Macht dieser Verbindung unterschätzt.
Aber ich wollte kein Teil dieses Rudels sein. Ich wollte mein eigenes Rudel sein. Ich keuchte und knurrte gleichzeitig: "Ich bin Viorica von Dacia und ich bin mein eigenes Rudel" Ich zog mich auf Händen und Füßen vorwärts. "Ich bin kein Teil mehr von Clauds Rudel, das Ivan mich erschaffen hat ist irrelevant. Ich bin kein Omega dieser verdammten Köter, nicht die Frau und der Besitz von Claud. Ich bin der Alpha meines eigenen Rudels. Ich bin der Alpha meiner selbst", ich zog mich weiter vorwärts. Meine eigenen Worte drangen in mein Herz und meinen Kopf. Sie befreiten mich von den Schmerzen, als ich sie verinnerlichte und weiter kämpfte.
Ich schaffte es auf die Beine zu kommen. Ohne straucheln und seltsame Verrenkungen, mein Körper legte diese ab. Urplötzlich fühlte ich mich hier falsch am Platz, als wäre ich ein Eindringling. Ich war frei. Mit einem letzten Satz sprang ich über die unsichtbare Grenze. Die Mauer aus Verbindungen, die sich seit meiner Verwandlung gebildet hatte, war verschwunden. Ich war kein Teil mehr des Rudels von Claud, geschweige denn seine Frau. Ich spürte wie unbedeutend die Markierung an meinem Hals wurde. Nicht mehr als eine Narbe von dem Kampf um meine Freiheit.
Ich lief los, mein Herz fühlte sich so leicht an, dass ich das Gefühl hatte zu fliegen, als ich über die Felsen sprang, wie es nur Werwölfe und Vampire vermögen. Und als ich so über die weiten Landschaften von Rumänien, kam mir das Bild eines kleinen Jungen in den Sinn. Auch wenn ich nicht wusste wer er war, so wusste ich was es zu bedeuten hatte. Ich begann mich zu erinnern. Ich begann mich wieder zu erinnern, wer ich vor meiner Verwandlung zum Werwolf war. Dieses Glücksgefühl löste vor allem eine Sache in mir aus. Ich stellte mir eine Frage, die noch nie in meinen Gedanken relevant war, da ich dachte ich kenne die Antwort. Ich habe schließlich Menschen getötet und mörderische Kämpfe ausgetragen.
Doch wenn ich lieben und vermissen konnte, wenn ich bereuen und Gnade schenken konnte. Wenn ich mich den Befehlen eines Tyrannen entziehen und nach der Freiheit gierte, nie mehr ein Teil einer Mörderbande zu sein, war ich dann wirklich eine Bestie ohne Verstand und Seele?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro