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Kapitel 8

Kapitel 8

Ollie

Vicky sieht aus, als ob sie sich gleich übergeben muss. Ihre Wangen sind gerötet und sie beißt sich auf die Unterlippe.

„Hey, Vicks. Alles okay?"

„Äh ja, hör mal, ich muss dir was erzählen", sagt sie und verlagert ihr Gewicht von einen auf den anderen Fuß. Dann reicht sie mir ein Snickers. „Hier, für dich."

„Yeah, danke! Ich liebe Snickers!" Schnell reiße ich das Papier auf und beiße hinein. Schokolade, Karamell, Nuss. Göttlich.

Es ist schon dunkel draußen, das Coffee Corner ist geschlossen und wir räumen auf. Ich bin müde und mein Rücken tut vom langen Stehen weh. Deswegen lehne ich mit gegen den Tisch, den ich gerade sauber gewischt habe und vertilge den Schokoriegel mit einem großen Happs. Als Vicky nicht weiterspricht, sondern nur ihren Pferdeschwanz in den Händen zwirbelt und meinem Blick ausweicht, wird mir mulmig.

„Vicky?"

Endlich sieht sie mich an. „Werd nicht wütend, okay?"

„Wieso sollte ich wütend werden?" Ich stoße mich von dem Tisch ab und sehe auf das Snickerspapier. „Vicky? Was ist denn los? War der Riegel abgelaufen? Du weißt, dass mir das nichts ausmacht."

Sie atmet tief aus, dann zeigt sie auf ihr Handy. „Nein, das ist es nicht." Sie beißt sich auf die Lippe. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich an der Uni herumgefragt habe, wer dir mit deiner Webseite helfen könnte, ja? Weißt du noch?"

„Ja, klar weiß ich das noch." Ging es darum? Um den Wettbewerb?

Vicky blickt kurz zu Boden, dann verzieht sie entschuldigend das Gesicht. „Sei jetzt nicht böse, aber alle die ich gefragt habe, sagen dasselbe. Ich habe gerade noch eine Nachricht bekommt. Wieder dasselbe."

Hä? Ich verstehe nur Bahnhof.

„Vicky, ich weiß nicht was du meinst."

Sie seufzt, dann schließt sie kurz die Augen, als ob sie sich der Wahrheit nicht stellen will. Dann sieht sie mich mitleidig an. „Alle die ich gefragt habe, haben mir den selben Namen genannt. Ein Student der als Freelance Schreiber arbeitet und der auch Erfahrung mit der Gestaltung von Webseiten hat. Er soll der Beste sein."

Noch bevor sie den Namen ausspricht, weiß ich, von wem sie redet.

„Ben", sagt sie und sieht mich dabei entschuldigend an. „Dieser Ben."

Oh Fuck.

Ben

Endlich Feierabend. Der Abend war anstrengend. Das Pub war voll, die Leute laut und etwas hatte in der Luft gehangen. Eine Spannung, die ich nicht erklären konnte. Vielleicht gab es bald ein Gewitter. Oder es war Vollmond. Und es gab nur wenig Trinkgeld.

Jetzt will ich in jedem Fall nur noch nach Hause, duschen und ins Bett. Hinter mir wischt Marie die letzten Tische ab. Ich nehme mir die zwei großen schwarzen Müllsäcke und gehe durch den Pub, vorbei an den Toiletten und zur Hintertür. Mit der Schulter drücke ich die Tür auf und trete in die Gasse. Eine Lampe über der Tür spendet Licht, als ich die Müllsäcke in den Container werfe. Ich will gerade wieder hineingehen, als ich eine Stimme meinen Namen rufen höre.

„Ben!"

Ich drehe mich um und sehe Ravi auf mich zukommen. „Hey", sage ich und grinse müde. „Was machst du denn noch so spät hier?"

„Ich war auf dem Weg nach Hause, da hab ich dich gesehen." Er schlägt mir freundschaftlich auf die Schulter. „Alles gut? Wir haben uns seit letztem Wochenende nicht gesehen."

„Ja, tut mir Leid, ich hatte viel zu tun. Uni, Lernen, Arbeit, du weißt ja".

„Klar Mann, weiß ich." Ravi lehnt sich an die Mauer und steckt die Hände in die Hosentaschen. „Hör mal Ben, ich wollte dir noch mal danken, dafür, dass du diese Liebeslieder gespielt hast. Nina hat es gefallen und wir haben die ganze Woche gechattet. Und Morgen haben wir ein zweites Date. Kino und Abendessen."

„Wow, das freut mich für dich", antworte ich und meine es ehrlich. Ravi ist ein guter Mann und schon so lange auf der Suche nach jemandem, den er verwöhnen kann. Ich drücke den beiden den Daumen, dass es klappt.

Wir reden noch einen Moment, dann stößt sich Ravi von der Mauer ab. „Ich hau ab, Ben, muss nach Hause." Dann drückt er mich spontan an seine Brust und klopft mir auf den Rücken. „Danke Mann, wegen Nina. Bist ein echter Freund."

„Na klar, immer doch." Ich drücke ihn auch, dann lassen wir einander los. Zum Abschied winkt er mir noch einmal zu, dann verschwindet er die Straße herunter. Ich schüttele lächelnd den Kopf und gehe wieder hinein. Jetzt fühle ich mich besser.

Ollie

Blöder dämlicher Ben. Warum ausgerechnet er?

Mit den Händen in den Jackentaschen schlurfe ich die Straße herunter. Es ist dunkel und kalt und nieselt. Ich sollte umdrehen und wieder nach Hause gehen. Aber jetzt habe ich es schon so lange herausgezögert, wenn ich mich jetzt nicht beeile, ist das White Whale geschlossen, bevor ich da bin. Ist es vermutlich schon, es ist schon fast Mitternacht. Scheiße. Fuck.

Eigentlich ist ja Vicky an allem schuld. Was musste sie auch herumfragen wer mir helfen könnte? Ja ja, ich weiß. Sie hat das gemacht um mir zu helfen und es gut gemeint. Und sie konnte ja nicht wissen, das ausgerechnet Mr. Super-Schreiber-Ben derjenige ist, der von allen empfohlen wird. Hätte nie gedacht, dass er Englische Literatur studiert. Hätte eher auf Jura oder Wirtschaft getippt oder so.

Ich will ihn wirklich nicht fragen. Auf keinen Fall. Nope. Aber leider habe ich keine andere Idee. Und Vicky kann sehr überzeugend sein.

„Oliver Hunter, willst du nun diesen Wettbewerb gewinnen oder nicht?" hatte sie gefragt, die Hände in die Hüften gestemmt. Als ich nur genickt habe, hat sie mir mit ihrem Zeigefinger an die Brust getippt. „Dann kneif die Arschbacken zusammen und entschuldige dich bei Ben. Und frag ihn."

„Aber Vicky", hatte ich angesetzt, doch sie hatte mich rüde unterbrochen.

„Nichts „aber Vicky". Jetzt sei ein Mann und keine Maus." Und sie hatte dabei so entschlossen geschaut, dass ich nur genickt hatte. (Vicky kann ganz schön furchteinflößend sein, wenn sie will).

Das war vor zwei Tagen gewesen und seither hatte sie mich gefühlt jede Stunde gefragt, ob ich mich schon bei Ben entschuldigt hatte (hatte ich nicht). Und heute Abend, als wir den Coffeeshop zugemacht haben, hat sie mir die Pistole auf die Brust gesetzt.


„Wenn ich dich morgen sehe, sagst du mir besser, dass du ihn gefragt hast. Und wenn du das nicht gemacht hat, Ollie, dann frage ich ihn. Für dich. Wie so eine Ober-Glucke." Für den Bruchteil einer Sekunde hätte ich es fast darauf ankommen lassen. Aber das will ich dann doch nicht. Ich muss meine Suppe selber auslöffeln.

Und deswegen laufe ich jetzt im Nieselregen durch das nächtliche Brighton auf dem Weg zum White Whale, um mich bei fucking Ben zu entschuldigen. Weil er der Einzige ist der mir helfen kann, diesen blöden Wettbewerb zu gewinnen.

Warum war das Universum nur so gemein zu mir?

Ben

„Wiedersehen, komm gut nach Hause", verabschiede ich mich bei Marie und winke ihr zum Abschied. Dann ziehe ich den Reißverschluss meiner Jacke hoch und gehe die Straße hinunter. Durch den leichten Regen ist das Kopfsteinpflaster nass und rutschig. Aber die frische Luft tut gut, nachdem ich den ganzen Abend in dem stickigen, warmen Pub gesessen habe. Das Trinkgeld in meiner Tasche klimpert leicht. Ich habe es noch nicht gezählt, aber viel es ist nicht. Vermutlich wird es Zeit, mir einen richtigen Teilzeitjob zu suchen, egal wie gerne ich für Marie arbeite und Klavier spiele. Nur leider gibt es nicht viele Jobs in Brighton, zumindest nicht außerhalb der Ferienzeiten.

Ich überquere die Hauptstraße und laufe an einem geschlossenen Supermarkt und einem kleinen Café vorbei. Eventuell könnte ich an einer Tankstelle jobben. Oder einem der Lagerhäuser am Rand der Stadt. Ob sich das mit den Vorlesungszeiten vereinbaren lässt?

Da höre ich hinter mir ein Geräusch. Eine Flasche, die auf dem Boden zerspringt. Ich drehe mich automatisch um. Bei dem Anblick, der sich mir bietet, fängt meine Kopfhaut an zu kribbeln. Hinter mir laufen drei große, breitschultrige Kerle, Schlägertypen. Jogginghosen, Bomberjacke, Kapuzenpulli. Hooligans. Neonazis, wenn ich tippen müsste. Oder einfach auf Krawall gebürstete Prolls. Schnell drehe ich mich wieder um. Unwillkürlich gehe ich schneller.

„Jo!" ruft es von hinten.

Nicht umdrehen. Weitergehen. Einfach weitergehen. Mein Puls beschleunigt sich.


„Jo, Schwuchtel!"

Scheiße! Ich gehe schneller, drehe mich nicht um. Warum ist denn außer mir niemand unterwegs? Ich sehe mich um, doch ich sehe weder Fußgänger noch Autos. Um diese Zeit ist es hier wie ausgestorben.

„Ich rede mir dir, Arschloch!" Die Stimme ist laut und angetrunken. Aggressiv. Die anderen beiden lachen dreckig. Dann klirrt wieder etwas. Ich kann ihre Schritte hinter mir hören. „Ey, erst auf der Straße rummachen und jetzt abhauen, oder was? Biste kein echter Mann, du Weichei?"

Rummachen? Mit wem habe ich denn rumgemacht, was diese Typen gesehen haben könnten? Da war doch nur Ravi. Soll ich losrennen? Bin ich schneller als sie? Oder provoziert das die Kerle nur? Was soll ich machen? In so einer Situation war ich noch nie. Mist, Mist, Mist!

Bevor ich mich entscheiden kann, was ich machen soll, trifft mich etwas hart am Hinterkopf. Der Schmerz treibt mir die Tränen in die Augen und ich stolpere. Im nächsten Moment spüre ich einen Schlag in den Rücken, der Boden rast auf mich zu und ich falle, schlage auf, schürfe mir die Hände auf dem Asphalt auf. Es brennt.

Schmerz explodiert in meinem Rücken, meiner Seite, meinen Händen. Schläge. Lachen. Beschimpfungen. Beleidigungen. Noch mehr Schmerz. Ich schmecke Blut. Steh auf, Ben, lauf weg! Doch ein gemeiner Tritt trifft mich zwischen die Beine und ich heule vor Schmerz auf. Krümme mich zusammen. Kann nicht atmen. Mehr Schmerz. Mir wird übel. Bitte, lass es einfach vorbei sein.

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