Kapitel 22
Kapitel 22
Ollie
Okay, im Flirten bin ich Mist. Aber soooo schlecht war der Spruch jetzt auch nicht, oder? Aber ich konnte genau sehen, wie Ben sich versteift hat. Als ob ich etwas Beleidigendes gesagt hätte. Er sah für einen Moment genauso aus, wie er sich mir gegenüber immer im Coffee Corner verhalten hat. So steif und hochnäsig. Doch dann war er wieder er selber. Als ob er für einen Augenblick jemand anderer gewesen wäre. Komisch.
Ich betrachte Bens Rücken, wie er da vor seinem Laptop sitzt. Neben ihm liegt ein Buch, aus dem lauter bunte Post Its herausschauen. Und daneben steht eine Tasse Tee, aus der er jetzt einen Schluck nimmt. Der Kaffee, den ich ihm mitgebracht habe, steht unangerührt daneben.
„Oi!" rufe ich und Ben schreckt so zusammen, dass er die Tasse fast fallengelassen hätte. Er dreht sich zu mir um und hebt fragend die Augenbrauen. „Sag mal, stimmt was mit dem Kaffee nicht? Zu viel Zucker?"
Ich will es wirklich wissen, damit ich es nächstes Mal richtig mache. Ben sieht zu dem Kaffee, dann zu mir. Er beißt sich auf die Unterlippe, dann holt er tief Luft.
„Also", sagt er und streicht sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Eigentlich mag ich keinen Kaffee."
„Hä?" Das Wort rutscht mir raus, bevor ich es stoppen kann. „Aber du bist wochenlang ins Coffee Corner gekommen und hast dir dort jedes mal einen schwarzen Kaffee geholt."
Ben wird wieder rot. „Uhm...ja, das stimmt."
„Aber du magst keinen Kaffee?"
„Richtig. Ich bevorzuge Tee. Earl Grey oder Darjeeling."
„Aber", setze ich an, doch dann fällt der Groschen. Mein Grinsen ist so breit, dass ich es an den Ohren spüre. „Bist du wegen mir ins Coffee Corner gekommen?"
Ben windet sich auf seinem Stuhl und sieht überall hin, nur nicht zu mir. „Vielleicht."
„Nix da vielleicht", antworte ich. Mit drei großen Schritten stehe ich vor ihm. Bevor Ben noch etwas sagen kann, nehme ich sein Gesicht in meine Hände und presse meine Lippen auf seine. Er erwidert den Kuss sofort und seine Finger krallen sich in mein Shirt. Als wir von einander ablassen, sind seine Haare verwuschelt und meine Knie weich.
„Nächstes Mal bringe ich dir Tee mit", sage ich nur, dann drehe ich mich um und gehe zurück in die Küche. Ich kann nicht aufhören zu lächeln.
Ben
Damit wäre das wohl geklärt. Oliver hat ganz eindeutig nichts gegen wilde Knutschsessions mit mir.
Ich beobachte für einen Moment wie er über seine Zutaten blickt, die Lippen noch leicht rot von meinen Küssen. Dann nickt er zu sich selbst und bindet sich seine Schürze um. Als er meinen Blick auffängt, wirft er mir einen Luftkuss zu. Ich lache, dann drehe ich mich zu meinem Computer um. Wenn das so weitergeht, schafft keiner von uns beiden seine Arbeit. Um nicht noch mehr abgelenkt zu werden, setze ich meine Kopfhörer auf, schalte meine Musik an und versuche mich zu konzentrieren.
Ollie
„Und, was sagst du?" Ben sitzt auf der Couch, einen Teller mit meiner neuesten Kreation in den Händen. Er kaut, dann wiegt er den Kopf hin und her. So schlecht?
„Um, also", beginnt er, dann sieht er mich entschuldigend an. „Sei mir nicht böse, aber das ist nicht mein Geschmack." Er stellt den Teller auf dem Couchtisch ab. „Tut mir Leid."
Ich blicke auf das Stück Torte vor mir. Eine Torte nach Schwarzwälder Art, nur anstelle der Kirschen habe ich Organfilets benutzt und anstelle des Kirschwassers Orangenlikör. Ich nehme ein großes Stück auf die Kabel und schiebe sie mir in den Mund. Nur um gleich darauf zu Husten. Okay, viel zu viel Likör.
Angewidert stelle ich meinen Teller weg. „Puh..." sage ich und schüttele den Kopf. „Das war nichts."
„Nein, wirklich nicht." Ben lacht, dann zuckt er mit den Schultern. „Aber die Idee mag ich. Nur vielleicht nimmst du beim nächsten Versuch etwas weniger Alkohol."
„Nee," sage ich und lasse mich an die Rückenlehne fallen. „Nächstes Mal probiere ich etwas Anderes."
„Die Torte an sich sieht aber gut aus", sagt Ben und deutet auf die Torte, die noch auf der Arbeitsplatte steht. „Das Orange und das dunkele Schwarz der Böden harmoniert gut. Dazu die weiße Sahne...Und die Jury muss ja nicht probieren. Du könntest sie „Bumble Bee Cake" nennen oder so etwas in der Art."
Der Name gefällt mir, doch ich spüre einfach, dass die Torte es bei den Juroren nicht auf ein Siegertreppchen schaffen würde. Aber ich will Bens Idee nicht kleinreden. „Ja, gute Idee. Aber ich will trotzdem noch ein paar andere Sachen probieren." Ich sehe zur Torte. „Wenn ich darf", schiebe ich schnell hinterher. Immerhin habe ich ihn heute praktisch überfallen.
„Aber sicher", sagt Ben. „Wann immer du willst."
Er scheint das Jogginghosen Debakel mittlerweile weggesteckt zu haben. Wir schweigen eine Weile. Keiner von uns scheint zu wissen, was er sagen soll. Draußen ist es noch hell, aber hier am Meer kommt die Dunkelheit schnell. Vielleicht sollte ich nach Hause gehen. Ich habe seine Zeit lange genug in Anspruch genommen. Ich will gerade meinen Mund öffnen, um mich zu verabschieden, als Ben sagt: „Geh noch nicht."
Ben
Ich will nicht, dass er schon geht. Auch wenn er den halben Tag hier war, haben wir kaum geredet. Er hat gebacken, ich habe gelernt. Ich will einfach noch etwas Zeit mit ihm verbringen. Ihn besser Kennenlernen.
„Okay", antwortet Oliver, dann kaut er kurz auf seiner Wange. Sein Blick bleibt an meinen Lippen hängen. Wir sitzen zu weit auseinander, als dass er sich einfach vorbeugen und mich küssen könnte. Dafür müsste einer von uns schon aufstehen und näher heranrücken. Soll ich? Ich weiß nicht. Ich würde gerne...
Zum Glück nimmt mir Oliver die Entscheidung ab. Er ist der mutigere von uns beiden. Mit einem entschlossenen Blick rutscht er so nah an mich heran, dass sich unsere Knie berühren. Dann legt er ganz langsam seine Hand an meine Wange. Ich schließe die Augen, ich kann einfach nicht anders. Als seine warmen Lippen meine berühren, fühle ich mich seit langer Zeit einfach nur glücklich.
Ollie
Ich kann nicht genau sagen, wie wir von der Couch auf dem Boden gelandet sind, aber es ist mir auch egal. Bens lange, schlanke Finger fahren über meinen Rücken, meine Schultern und vergaben sich dann in den Haaren in meinem Nacken. Mein Shirt liegt irgendwo hinter mir. Genauso wie seins. Ben ist schlanker als ich, aber nicht schmächtig. Seine Unterarme sind kräftig, aber nicht übertrieben muskulös und ich glaube, das ich noch nie so attraktive Unterarme gesehen habe.
Meine eigenen Unterarme liegen auf dem Boden und stützen mein Gewicht, damit ich Ben, der unter mir liegt, nicht erdrücke. Meine Daumen streichen links und rechts über seine Schläfen, als ich mich zu einem weiteren Kuss hinunterbeuge. Ben kommt mir entgegen, unsere Lippen treffen sich und es ist wunderbar. Ben ist mutiger geworden, seine Zunge erkundet meinen Mund und ich stöhne, ich kann nicht anders. Ben grinst an meinem Mund, dann legt er ein Bein über meines und....fuuuck!
Ich muss alle meine Beherrschung aufbieten, um mich nicht auf ihn fallen zu lassen. Mann....ich will ihn. Als ich Ben ansehe, grinst er nur, als ob er genau wüsste, was er mir antut. Dann beugt er sich hoch und nimmt meine Unterlippe zwischen die Zähne.
Fuuuuuuck.
Ben
Ich könnte Oliver stundenlang küssen. Seine Lippen, seine Wange, seinen Hals, seine Brust. Die breiten Schultern und die schmalen Hüften. Alles an ihm ist weich und hart zugleich. Sein Gewicht auf mir fühlt sich so unglaublich gut an. Als ob er mich erdet, mich zudeckt und beschützt. Dieses Gefühl von Geborgenheit habe ich so lange nicht gespürt. Erst jetzt merke ich, wie sehr ich es vermisst habe.
Und ich will mehr.
Langsam ziehe ich mein Bein, dass ich über Olivers geschoben habe, nach oben. Dadurch drücke ich Oliver näher an mich. Über mir stöhnt er, dann beißt er sich auf die Lippen. Er schaudert, dann küsst er mich leidenschaftlich. Meine Hände fahren über seinen Rücken, bis ich den Hosenbund erreiche. Ich zögere kurz, doch dann lasse ich meine Fingerspitzen unter den Stoff gleiten.
Ollie
Fuck. Fuck. Fuck.
Wenn Ben so weitermacht, komme ich gleich hier. Auf dem Fußboden.
Ben
Oliver knurrt (ich grinse), dann küsst er mich wieder voller Inbrunst. Meine Finger tasten sich ein Stück weiter vor. Ich kann gar nicht glauben, dass ich so unverfroren bin. Normalerweise nehme ich nicht die Initiative, zumindest nicht in meinen bisherigen Beziehungen. Aber mit Oliver ist es anders. Ich will ...ich will....ihn.
„Schlafzimmer?"
Ollie
Ben flüstert das Wort und für eine Sekunde weiß ich nicht, ob ich es mir nur eingebildet habe. Ich sehe zu ihm herunter. Seine Wangen sind gerötet, seine Lippen vom Küssen geschwollen. Aber seine grauen Augen leuchten. Ich habe es mir nicht eingebildet.
Ich lecke mir über die Lippen. „Schlafzimmer."
Ben
Meine Jogginghose liegt irgendwo neben dem Bett, genauso wie meine Socken. Und Olivers Jeans. Und seine Socken. Aber das ist mir egal. Denn Oliver küsst sich seinen Weg an meinem Körper hinab und seine Zunge stellt Dinge mit mir an, die ich nicht für möglich gehalten hätte. So etwas habe ich vorher noch nicht gespürt. Eine solche Leidenschaft, ein solches Feuer.
Ich verbrenne, wenn er nicht aufhört. Er soll nicht aufhören.
Ollie
Ich kann nicht aufhören, selbst wenn ich wollte. Ben liegt vor mir, nur in seiner Unterwäsche (schwarze halbhohe Boxershorts), die Augen geschlossen und vor Verlangen stöhnend. Ich kann ganz eindeutig sehen, dass er erregt ist (den engen Boxershorts sei Dank) und meine eigenen Boxershorts sind genauso eng. Aber ich will das hier langsam angehen, will es genießen. Er – Ben – soll es genießen. Wir haben nicht darüber geredet, aber ich habe das Gefühl, dass er schon lange mit niemanden mehr zusammen war. Umso mehr ein Grund, langsam vorzugehen.
Ich küsse über seinen Bauch und er gibt ein sanftes Wimmern von sich, bevor er sich die Hand vor den Mund hält. Als ich meine Zunge in seinen Bauchnabel gleiten lasse, wimmert er wieder, doch er stoppt sich.
„Shh," sage ich und nehme sanft seine Hand von seinem Mund. „Du kannst mit mir so laut sein, wie du willst." Bens Augen sind groß, fast furchtsam. Ich küsse ihn, sanft diesmal, bevor ich da weitermache, wo ich aufgehört habe. Als ich seinen Bauch diesmal küsse, unterdrückt Ben sein Wimmer nicht. Gut so, wenn es für ihn wirklich lange her ist, muss er sich entspannen.
Ich gleite tiefer und lecke über die Innenseite seiner Oberschenkel. Er gibt ein überraschtes Quieken von sich und ich knabbere an der weichen Haut, bevor ich einen Kuss auf die Stelle drücke. Als ich sein Knie erreiche, bin ich steinhart.
Ben
Oh. Mein. Gott.
Das ist Folter. Die reinste Folter. Zugegeben, es ist schon lange her, dass ich mit jemandem intim war, aber das hier...so habe ich mich noch nie gefühlt. Ich brenne und schmelze und fliege und erfriere, alles zugleich. Bisher war es eigentlich immer...schnell und vorbei, bevor es richtig angefangen hat. Aber Oliver...er macht einfach immer weiter. Küsst und leckt und knabbert und liebkost meinen Körper, als ob er jeden Zentimeter erkunden will. Es ist wunderbar...aber es reicht nicht. Ich will mehr.
Als Oliver mit seinen Liebkosungen wieder an meinen Lippen angekommen ist, schlinge ich meine Arme um ihn und drehe uns so, dass er jetzt unter mir liegt. Jetzt bin ich an der Reihe. Ich fange bei seinen wunderschönen Locken an und fahre mit meinen Fingernägeln über seine Kopfhaut. Er schließt die Augen und knurrt, bevor er mir einen Kuss auf die Lippen presst. Als wir nach Atem ringend auseinander gehen, lächelt Oliver fast zärtlich zu mir auf.
Doch ich will auch Olivers Körper kennenlernen, genauso wie er meinen erkundet hat. Ich küsse jede seiner Rippen, auch wenn sie durch Muskeln (und ein wenig Speck, das muss vom ganzen Backen kommen) (ich liebe es) verdeckt sind. Dabei massieren meine Daumen seine Taille, was Oliver ein tiefes Brummen entlockt.
Langsam, behutsam, küsse ich mich nach unten, bis ich den Bund seiner Boxershorts erreiche. Dort halte ich kurz inne und atme tief ein. Männlich. Erregt. Wunderbar.
Ich weiß nicht, ob Olivers Reaktion beabsichtigt war oder reiner Instinkt, aber seine Hüften zucken nach oben und sein in Stoff verpacktes Glied stößt gegen meine Lippen.
„Fuck, sorry", schnauft er und liegt wieder still (oder so still, wie er im Moment kann). Doch es muss ihm nicht Leid tun. Ganz und gar nicht.
Ollie
Fuck. Das wollte ich nicht. Dass ist einfach so passiert. Das sollte keine Aufforderung sein.
Ich sehe hinab auf Ben. Seine Haare hängen ihm ins Gesicht und ich will sie hinter seine Ohren streichen, um sein Gesicht besser sehen zu können. Doch als ich mich gerade hinunterbeugen will, begegnen sich unsere Blicke. Seine Augen funkeln. Ohne den Blick von meinem zu lösen, schiebt er seine Zeigefinger unter den Bund meiner Shorts. Er sieht mich fragend an.
Oh fuck.
Ben
Ich weiß nicht, ob ich das wirklich machen soll, aber ich will es. Habe es vorher noch nie so gewollt wie in diesem Augenblick. Ich sehe Oliver fragend an. Er beißt sich auf die Unterlippe, dann nickt er.
Langsam ziehe ich seine Shorts nach unten. Er hebt die Hüften an um mir zu helfen. Sein steifes Glied springt mir entgegen und ich kann nicht anders, ich muss lächeln. Er ist wunderschön. Bevor ich es mir anders überlegen kann, nehme ich ihn in die Hand und positioniere mich über ihm. Wieder suche ich Olivers Blick. Diesmal nickt er sofort. Enthusiastisch.
Ich nehme ihn in den Mund, so tief ich kann. Olivers Finger graben sich in meine Haare, er zieht, bis es fast weh tut. Er stöhnt laut auf. „Fuuuuuuck."
Ollie
Heiß. Er ist so heiß. Und feucht. Ich....fuck...es ist...fuck!
Ben
Er ist groß und warm und hart und perfekt.
Ollie
Ben ist gut, so gut. Zu gut. Wenn er so weitermacht, ist es gleich vorbei. Und das will ich nicht. Nicht so. Ich will...ich will in ihm sein. Ja, ja. Das ist es, was ich will. Egal wie gut das hier ist.
Mit äußerster Willensanstrengung ziehe ich an Bens Haaren. Doch er versteht mich nicht, denn seine Zunge gleitet an meinem Glied auf und ab, auf und ab. Und seine Lippen....fuuuuck.
Ich ziehe kräftiger und höre nicht damit auf, bis Ben den Blick hebt und mich fragend ansieht. Der Anblick von Ben (zerzauste Haare, rote Wangen) mit mir in seinem Mund, lässt mich fast überkochen. Doch ich beherrsche mich, schüttele den Kopf und deute vage auf mich.
Mit einem leisen Ploppen lässt Ben mein Glied aus seinem Mund gleiten. Die Luft fühlt sich kalt an auf meiner nassen Haut und ich schaudere. Dann liege ich erst einmal da, keuchend, schaudernd und versuche, nicht zu kommen. Das Bett bewegt sich unter mir und dann spüre ich Bens Hand, die über meine verschwitzte Brust reibt.
„Alles in Ordnung? Habe ich etwas falsch gemacht?"
Er klingt verunsichert. Schnell schüttele ich den Kopf und presse ihn an mich, küsse seinen Hals, sein Ohr, seine Schläfe. „Nein, nein, hast du nicht." Ich suche seinen Blick und stupse seine Nase mit meiner an. „Es war schön, richtig schön."
„Aber?" Ben runzelt die Stirn, immer noch verunsichert. Ich sehe, wie es hinter seiner Stirn arbeitet. Er trägt immer noch seine Boxershorts (verdammt sexy) und ich schiebe langsam meine Hand unter den Bund und lege sie auf seinen Hintern. Seine Augen werden groß und sein Atem stockt für eine Sekunde.
Dann beuge ich mich vor und flüstere in sein Ohr: „Aber...ich will viel lieber in dir drin kommen."
Ben
Oh.
Ollie
Für einen Moment sagt Ben nichts, bewegt sich nicht einmal. Ich sehe es hinter seiner Stirn arbeiten. Dann, als habe er eine Entscheidung getroffen, nickt er.
„Gut."
Doch ich kann das nicht so stehenlassen. Ich streiche ihm über die Wange. „Nur, wenn du das auch willst, okay?"
Er küsst meine Handinnenfläche. „Ich will schon, nur..." Er redet nicht weiter, sondern senkt den Blick. Ben sieht in diesem Moment so verletzlich aus, dass ich meine Worte am liebsten zurücknehmen will. Wenn er sich unwohl fühlt oder es nicht mag, dann will ich es auch nicht.
„Ben, hey, es ist schon okay. Wir können auch," setze ich an, doch er unterbricht mich.
„Ich will das." Er sucht meinen Blick und seine Augen sind groß und entschlossen. „Es ist nur schon eine Weile her."
Das hatte ich mir schon gedacht. „Wie lange?" frage ich, bevor ich mich stoppen kann. Ollie! Wie blöd kann man sein, dass beim Sex zu fragen?? Doch Ben zuckt nur die Schultern und sagt leise: „Drei Jahre."
Fuck.
„Fuck."
Er lacht ein kleines, selbstironisches Lachen. „Tja. Lauf weg, so lange du noch kannst." Ben wendet den Blick ab und ich sehe, wie sich sein ganzer Körper verspannt. So, als erwarte er tatsächlich, dass ich jetzt gehen würde. Aber das werde ich auf gar keinen Fall.
Sanft lege ich meine Hand unter sein Kinn und hebe es an, bis ich in sein Gesicht sehen kann. Dann küsse ich ihn. „Ich laufe nicht weg, Ben." Etwas zuckt durch seinen Blick, dann nickt er ein klitzekleines bisschen. Wenn ich meine Hand nicht unter seinem Kinn gehabt hätte, hätte ich die Geste vermutlich nicht einmal bemerkt.
„Ich werde dir nicht wehtun, Ben", verspreche ich ihm. Und das meine ich ernst. Ich werde ihm nicht wehtun. Niemals. Dafür ist er mir viel zu wichtig geworden.
Ben
Drei Jahre sind eine lange Zeit und ich weiß, dass Oliver kurz vor dem Explodieren ist. Aber er nimmt sich Zeit. So viel Zeit. Langsam bereitet er mich vor, versichert sich immer wieder, ob es mir gut geht, ob er weitermachen soll. Aber es geht mir gut. So gut wie schon lange nicht mehr.
Und als er endlich (endlich!) in mich stößt, frage ich mich, warum ich überhaupt gezögert habe. Oliver ist rücksichtsvoll und sanft und enthusiastisch zugleich. Und er ist guuuuuut. Er weiß genau was er tut. Als ich meinen Höhepunkt erreiche, hält er mich an sich gedrückt und hört nicht auf, stößt weiter und weiter, tiefer, härter und ich schwebe, ich glühe, ich verbrenne! Oliver folgt mir kurz darauf, er knurrt und stöhnt und zittert und ich halte ihn und küsse ihn und es ist einfach unvergleichlich.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro