Part 16
---------- Letztes Kapitel -----------
Er küsste sie. Sanft und vorsichtig, was einen starken Kontrast zu seinen sonstigen Handlungen bildete, küsste die Tränen von ihren Wangen. „Alles.", flüsterte er. „Gib mir alles von dir."
„Aber du wirst mich verlassen!", rutschte es ihr letztendlich mit einem herzzerreißenden Schluchzer raus und der Damm brach. All die Emotionen, all das hässliche und dunkle, das sie über Jahre in sich angestaut und weggesperrt hatte, brach an die Oberfläche in einer Flut von Gefühlen, die sie erstickten. Erics Bewegungen kamen zu einem abrupten Halt.
Der Schock über ihre Worte, sein plötzliches Innehalten, die Tatsache das er sich aus ihr zurückzog und ihr ein wenig Freiraum gab ließen ihre Augen sich mit Tränen füllen, die sie nicht länger zurückdrängen konnte.
In einem letzten Versuch, ihre Schutzmauern wieder hochzuziehen um dem Schmerz, der sie zu verschlingen drohte zu entkommen, wurde sie bockig. „Das ist es doch, oder? Du willst alle meine Geheimnisse, alles über mich wissen und wenn das Rätsel für dich ein für alle mal gelöst ist, dann bist du weg."
---------- Neues Kapitel ---------------
Ihre Arme waren frei und sie in einen flauschigen Bademantel gewickelt bevor sie die Tränen wieder weg geblinzelt hatte.
"Oh Ashley.", raunte Eric von hinten in ihr Ohr und nahm sie in den Arm. Warm, beschützend, fest.
Sie brach zusammen, ein Sturm an Gefühlen wirbelte durch sie hindurch, ließ Tränen fließen und wieder verebben wie Wellen im Meer. Eric hielt sie zusammen, sodass ihre Einzelteile nicht verloren gingen.
"Ich weiß, wer du bist Ashley.", raunte er ihr ins Ohr, hielt sie fester, als sie sich wieder zu winden begann und legte eine Hand über ihre Brust, wo ihr Herz mit der Geschwindigkeit und Stärke eines Presslufthammers versuchte zu entkommen. "Hier drin.", seine Hand wanderte zu ihrem Kopf. "Und hier." Er küsste ihre Wange. "Ich werde dich nicht verlassen, nur weil du mir erzählst wer du glaubst zu sein oder wegen der Geheimnisse, die du hast."
Endlich fand sie die Kraft, sich genug zu sammeln, um sich aus seinen Armen zu befreien. "Wieso musst du dann wissen, wer ich bin.", zischte sie, wütend jetzt, dass er sie zu diesem Punkt geführt hatte. Doch er ließ sich von ihrer Art nicht aufreiben.
"Muss ich nicht.", stellte er klar und ihr riss die Hutschnur.
"Wieso dann das Ganze?!", sie wirbelte ihre Hände durch die Luft, rappelte sich auf uns sprang auf die Beine, zeigte auf ihn und den leeren Raum als könne sie das Chaos in ihr zusammenfassen.
"Du musst es.", antwortete er ruhig, Blick nie von ihr abgewandt.
Bevor sie sich zurückhalten konnte, sprang sie tatsächlich nach vorne und drückte ihm die Luftzufuhr ab, im Versuch, ihn zu erwürgen.
"Du musst es, um die Vergangenheit loszulassen Ashley.", sprach er weiter, legte seine Hände um ihre Handgelenke und zog sie sanft, doch bestimmend von seinem Hals. Sie wehrte sich, versuchte erneut ihn zu erreichen, kratzte ihn.
"Ashley. Stopp." Ein tiefer Atemzug seinerseits. "Vampir. Keine Notwendigkeit zu Atmen, weißt du noch?" Er suchte ihren Blick. "Wir müssen drüber reden, wer du bist und wo du herkommst – Sonst kommen wir nicht weiter."
Sie schrie auf. Tief, animalisch - ein Urschrei. Und dann sackte sie zusammen, als habe jemand ihre Fäden durchgeschnitten.
Sie war komplett erschöpft. "Ich kann nicht mehr.", flüsterte sie und ließ sich gegen Eric sinken, der noch immer auf dem Boden lag. Mit seinen Muskeln bildete er nicht die gemütlichste Unterlage, dennoch war sie dankbar drum.
Ihre Beziehung mit Tom hatte sie zuvor fast zerstört und für ihn hatte sie, soviel wusste sie mittlerweile auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, nicht so tief, so viel gefühlt wie für Eric. Für Tom hatte sie sich verbogen und verdreht, um seinen scheinbaren Vorstellungen einer Freundin zu entsprechen. Bei Eric war sie nie jemand anderes gewesen als sie selbst – obwohl ihrer beider Beziehung auf einer beidseitigen Lüge bestand – im Kern, im Wesen war sie doch immer sie selbst gewesen. Sie wandte den Blick ab, als Erics ernsthafter Gesichtsausdruck nicht weichen wollte und er sie aus unergründlichen Augen beobachtete.
„Du hast Angst, verlassen zu werden.", stellte er mit klarer Stimme fest und zog sie näher.
„Wow, danke Dr. Freud. Was für eine tiefgehende Diagnose für eine junge Frau aus dem System, die jahrelang auf der Flucht war und der jegliche Bezugspersonen zwischen den Händen weggestorben sind!", bellte sie bissig. "War es schwer den Abschluss in Hobbypsychologie zu bekommen?"
„Was glaubst du passiert, wenn ich alle deine Geheimnisse kenne Ashley. Was ändert sich dann?", ging er nicht auf ihren Versuch, ihn mit den harten Worten von sich zu stoßen, ein.
Dann wird er dich nicht mehr wollen!, flüsterte die Stimme in ihrem Kopf. Nach außen zuckte sie nur mit den Schultern. Dann bist du wieder allein.
„Wenn ich dich verlassen wollen würde.", er setzte sich um, nahm sie mit und drehte sie so, dass sie ihm auf seinem Schoss gegenübersaß. Ihre Beine hatten sich verheddert, sie war mit dem Bademantel noch immer notdürftig bekleidet. Dann kam er ihr mit seinem Gesicht wieder näher, legte die Hand an ihre Wange „Dann könnte ich das auch so tun. Jetzt sofort. Meine Sachen packen und gehen!"
Seine Worte schnitten durch sie hindurch wie ein scharfes Messer durch Butter und ihr Gesicht verzog sich. Sie riss den Kopf aus seinem Griff. "Dann geh. Ich halte dich nicht auf."
Wieder hielt er sie fest. Wieder sprach er ruhig weiter. „Ich werde dir keine Ewigkeit versprechen, von der ich nicht weiß, wie sie sich entwickeln wird. Aber ich kann dir versprechen, dass die Geheimnisse!", er nahm ihr Gesicht erneut so, dass er ihre Augen sehen konnte. „Keinen Unterschied machen werden, wann und ob ich gehen werde. Oder wenn du gehen willst."
Und dann küsste er sie leidenschaftlich. Sanft und vorsichtig, fordernd und vereinnahmend und gleichzeitig alles von ihm in ihre Hände legend.
Als sie die Augen wieder öffnete waren ihre Hände in seinen Haaren und sie schniefte. „Ich verstehe, warum du Angst hast, dich mir zu öffnen. Ganz und gar.", setzte er an, ein fast trauriges Lächeln auf den Lippen. „Ich hätte mit mir nicht den Mut dazu. Aber wir wissen beide, das du die Mutigere von uns bist."
Ihr Herz tat weh. „Und wenn ich es nicht kann? Wenn ich mich nicht ganz öffnen will?" Was er eben mit ihr getan hatte, war ihr Innerstes mit einem Brecheisen aufzubrechen, und obwohl es nötig gewesen war, um dieses Gespräch in Gang zu bringen, war der Schmerz in ihren Gliedern und das raue Gefühl von absoluter Verletzlichkeit noch immer schwer zu ertragen. Bereits jetzt spürte sie ihre Schutzmauern sich wieder errichten, sie zur Vorsicht zu ermahnen, ohne dass sie wirklich zum Kern vorgedrungen waren. Sie wollte Eric hinein lassen. Doch sie wusste nicht, wie weit sie dazu wirklich in der Lage war.
Eric holte tief Luft. Atmete schwer. Dann ließ er die Schultern sinken.
„Nun. Dann werde ich wohl weiter versuchen es aus dir raus zu kitzeln. Auf die eine oder andere Art." Tatsächlich pickte er ihr zwei Mal in die Seite um sie am Bauch zu kitzeln und hörte dann wieder auf als sie sich zu winden begann und seine Hand wegschlug.
Er küsste ihre Nasenspitze als er ihren, sich zu besorgt wandelnden Blick bemerkte. In seiner üblich direkten Art fügte er hinzu: „Ich würde nicht von einer Zukunft mit dir sprechen, wenn ich nicht vorhätte, sie zu planen. Dafür bin ich zu alt. Für solche Zugeständnisse zu zynisch. Einen Grund zu lügen brauche ich ebenfalls nicht – dafür bin ich zu mächtig."
„Und so bescheiden.", murmelte sie. Eric ignorierte sie.
"Ich verlasse dich nicht Ashley. Nicht, weil du Geheimnisse behalten möchtest. Auch nicht, weil du sie mir erzählst – oder weil du mal einen schlechten Tag hast und wir uns vielleicht streiten." Er lehnte sich vor um ihr ins Ohr zu flüstern. „Tatsächlich finde ich unsere Streits sogar sehr anregend und werde dich das eine oder andere Mal absichtlich auf die Palme bringen!", gab er zu und brummte zufrieden, als sie erschauderte und eine Gänsehaut bekam.
Dann schwieg er endlich, sah sie an und wartete auf ihre Reaktion.
Es gab so viel, das es hier zu entdecken galt.
Ihr Herz schlug schneller.
In ihrem Kopf versuchte sie es. Formte die Worte. Doch ihr Mund blieb stoisch zu.
Eric wartete, streichelte über ihr Haar, fuhr ihre Gesichtszüge mit den Fingerspitzen nach. Seine ruhigen, konstanten Berührungen, die physische Versicherung, dass er noch bei ihr war, beruhigte sie, ließ den Knoten in ihrem Hals langsam verschwinden. Sie versuchte es erneut. „Was genau willst du denn von mir wissen?, flüsterte sie vorsichtig.
Etwas huschte über Erics Gesichtszüge. Dann legte er den Kopf schief. „Alles was du mir erzählen magst. Und wenn du bereit bist auch gerne, was du nicht erzählen möchtest. Über dich. Deine Familie. Deine Vergangenheit. Deine Gedanken und Wünsche und Zukunft. Ich will etwas mit dir aufbauen Ashley und das kann ich nur, wenn ich weiß, auf welchem Grund wir stehen."
All die Jahre des Alleinseins, der Zurückweisung ließen die Alarmglocken in ihrem Kopf schreien. Doch sie atmete tief durch.
Es kostete sie Überwindung auf seinem Schoß sitzen zu bleiben und nicht mit einer ablenkenden Aktion ihr Gespräch oder ihre Handlungen wieder in eine andere Richtung zu forcieren. Es wäre einfach, ihn jetzt zu verführen. Er war nackt, sie lediglich in einen Bademantel gehüllt. Und sie saß rittlings auf seinem Schoß, verdammt nochmal.
Sie hatte nicht das Bedürfnis nach Sex, eher nach einer zu heißen Dusche, einem weiteren Heulkrampf und einem riesigen Becher Haagen Daaz, doch sie wusste, dass ihr Körper aufholen würde, wenn sie erst einmal anfing. Es war nicht das erste Mal, dass sie so gehandelt hatte – aber er hatte recht. Sie nutzte Sex tatsächlich als Waffe. Wenn sie sich unsicher fühlte oder wenn sie das Thema wechseln wollte. Wenn sie unterlegen war. Denn im Sex war sie gut, da hatte sie die Kontrolle. Trainiert wie ein pawloscher Hund begann ihr Körper bereits, sich für eine weitere Runde Sex vorzubereiten und Eric, ihren Gegenüber, damit von ihrer Unterhaltung wegzuführen. Ihren Körper war sie gerne bereit zu geben, mit ihrer Seele war sie vorsichtiger.
Sie versteifte sich. Atmete nochmal. "Hilf mir dabei."
„Dann erzähl mir erstmal, was du glaubst, was ich wissen sollte. Wissen muss!", bat er an.
Das war nicht unbedingt leichter. Aber eingegrenzter.
„Henry ist nicht wirklich der Name meines Großvaters.", setzte sie an. Eric unter ihr versteifte sich, doch seinem Gesicht war nichts anzusehen. „Du sagst mir jetzt aber nicht, das ich dein..."
„Ugh. Was? Nein. Dann hätte ich dich vor ein paar Wochen auf der Türschwelle stehen lassen." Allein die Vorstellung schüttelte sie und obwohl Eric eindeutig nicht mit ihr verwandt war, reichte doch die Vorstellung aus, um jegliche zuvor aufgekommen sexuellen Gefühle im Keim zu ersticken.
Sie räusperte sich. "Die Blutlinie zu Thor ist ein wenig weniger lang, ein wenig weniger verwaschen, als wir dir haben glauben machen...", gab sie zu. Sie konnte die Erkenntnis sich festsetzen sehen.
„Thor ist dein Großvater."
„Überraschung?", flüsterte sie und duckte sich.
Eric fluchte leise, machte Anstalten sie von ihrem Schoß heben zu wollen und auf und ab tigern zu beginnen, als er sich an seine Worte von zuvor erinnerte sie nicht wegen ihrer Geheimnisse von sich zu weisen. Also blieb er sitzen, hielt sie fest (wenn auch etwas grob) und wurde wieder ruhiger.
„Annie ist ein kleines, durchtriebenes Luder gewesen.", brummte er. Noch immer war seine Stimme voller Liebe wenn er über sie sprach, doch etwas hatte sich verändert. Sein Ausdruck war nicht länger schmerzverzerrt. Er hatte sie los gelassen. Sein Blick war in die Vergangenheit gerichtet, dann fokussierte er sie auf ein neues.
Er strich ihr sanft über den Rücken. „Und was bedeutet das für dich?"
„Ich denke, das meiste weißt du schon", wand sie sich.
Er zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich. Aber ich höre zu, wenn du es mir erzählen magst."
Sie biss sich auf die Lippe.
„Willst du gar nicht wissen, wie es dazu kam?", fragte sie leise? „Ich weiß, ihr zwei hattet eine nicht unkomplizierte Vergangenheit und im Moment..."
„Willst du es mir denn erzählen?"
Sie biss sich auf die Lippe. „Ich glaube besser jetzt als nie..."
Er strich ihr über den Rücken. „Dann höre ich zu."
Ashley sah ihre Hände an. „Ihre Hochzeit zu Henry war arrangiert. Und gleichzeitig war Annie die letzte, die in die Ehe eigentlich einwilligen wollte.", Ashley lächelte. „Schon bevor ihr euch zwei getroffen habt, war sie... stur gewesen. Und gerissen. "
Eric schnaubte zustimmend. "Das sie vor etwas auf der Flucht war, war ihrerseits ein schlecht gehütetes Geheimnis." Sein Mundwinkel zuckte, als sein Blick wieder den fernen Ausdruck annahm.
„Sie hat nach verschiedenen Wegen gesucht, die Verbindung zu lösen, wollte ihren eigenen Weg gehen.", stimmte Ashley zögernd zu.
„... ihre Unschuld verlieren, damit die Hochzeit abgeblasen werden würde?", Eric hob eine Augenbraue.
Ashley wurde rot. Ja, sowas hatte sie auch gehört. Trotzdem, Eric jetzt darüber sprechen zu hören... Es war ihre Oma, verdammt nochmal.
„Du klingst nicht besonders geschockt."
„Darf ich dich daran erinnern, dass ich durch das Mittelalter gelebt habe? Du wärst überrascht, was ich Frauen alles habe tun sehen, um dem Gesellschaftsdruck und den vorgegeben Lebenswegen zu entkommen."
Ashley konnte einen Moment nur starren, dann schüttelte sie den Kopf. „So ein alter Mann..."
Er kniff sie in den Po. „Weiser Mann?"
„Hmm, nehmen wir Erfahren. Und jetzt lenk nicht weiter ab."
Sie grinste, merkte genau dass es eigentlich Eric war, der sie abgelenkt hatte, als sie sich nicht länger wohl gefühlt hatte, mit ihm zu reden. Er hielt den Ton locker, um es ihr zu erleichtern. Sie streichelte dankbar seine Wange.
„Sie setzte alle Hebel in Bewegung, nahm verschiedene Risiken in Kauf...", Ashley räusperte sich, zeigte auf Eric und senkte dann wieder in den Blick. "Aber keiner ließ von den Plänen ab. Unsere Familie, die Blutlinie... und die Blutlinie von ihrem angedachten Ehemann? Sagen wir einfach beide Familien wurden über viele Generationen in unterschiedlich mächtige und interessante Blutlinien eingeheiratet. So interessant, dass Henry ebenfalls ein vielfacher Ur-Enkel von Thor war."
Eric schnaubte etwas, dass stark nach "Notgeile Götter" klang, doch Ashley überging es. "Und am Tag ihrer Hochzeit - Da rannte sie in ihrem weißen Kleid hoch in die Berge, über einen Wanderweg fort und kehrte nicht wieder zurück."
Eric unter ihr versteifte sich. Ashley nickte vorsichtig. „Ja, ich habe mich auch gefragt, ob sie an dem Tag vielleicht dich gesucht hat. Aber es war hellster Sommertag, mit gleißendem Sonnenschein. Und sie wusste, wer du warst Eric. Sie war nicht doof."
„Aber ich hab ihr die Erinnerung an mich genommen, sie–", Eric stoppte, seine Augen wurden größer.
„Jaaaa. Das war vielleicht nicht ganz so effektiv, wie du es gerne gehabt hättest.", Ashley biss sich auf die Lippe und tippte ihre Stirn an. „Der eingebaute Anti-Vampir Schutz ist schon in unserer DNA verankert seit... langem."
Eric hob eine Augenbraue.
„Mein Stammbaum ist kompliziert, verästelt und gefüllt mit Sagen und Märchen. Weshalb meine Großmutter überhaupt erst als Braut für einen Nachfahren eines Wikingergottes ausgewählt worden war. Tatsache ist", Ashley grinste „Wir sind was ganz besonderes."
„Ganz besonders nervig!", grummelte Eric.
„Das auch."
Plötzlich küsste Eric sie, doch als sie wieder blinzelte, saß er unter ihr an seinem Platz, als wäre nichts gewesen – würde sie nicht immer noch seine Lippen im Nachklang an ihren spüren.
„Annie lief also in die Berge."
Ashley blinzelte. „Ja. Genau. Vielleicht auf der Suche nach dir, vielleicht dem Drang folgend ein paar Blumen zu pflücken. Sie war also verschwunden und statt zu heiraten, den Henry, der in den Heiratsurkunden eingetragen war, kam es anders."
"Was mich zu der Frage bringt: Wieso stand der Kerl in der Heiratsurkunde?"
Ashley atmete tief "Weil die Familien die Schande nicht ertragen konnten, dass Ashley... beziehungsweise Annie, wie du sie kennst, die Ehere der Familien beschmutzt hatte. Stattdessen wollten sie die Urkunde stehen lassen und Annie nach 5 Jahren für Tod erklären, sollte sie nicht gefunden und zu Henry zurück gebracht werden können. Also war sie verstoßen worden, einsam und allein."
Ein tiefes Grummeln entstieg seinem Brustkorb. Ashley rümpfte die Nase. "Ja, ich kann meine leibliche Familie soweit zurückreichend auch nicht besonders leiden..."
Tröstend legte sie ihm eine Hand an die Wange und küsste ihn. Der traurige Ausdruck in seinem Gesicht zwickte sie. Gleichzeitig war es tröstend zu wissen, das der Herzschmerz, den auch Annie auf ihrem Gesicht getragen hatte, als sie Ashley die Geschichte erzählt hatte, von beiden Seiten gespürt zu werden schien.
„Sie hatte ein paar Wanderern die Klamotten geklaut, das Kleid in den nächstbesten See geworfen und war auf eigene Faust im Wald geblieben, hatte Beeren gesammelt, sich einer weiteren Reisegruppe angeschlossen und war plötzlich auf einem Boot Richtung Amerika unterwegs gewesen. Für einen Neustart."
Eric lachte leise. "Ja. Das passt." Dann runzelte er die Stirn. "Wie passt Thor in das ganze?"
„Nun, wie wir beide wissen hat Annie eine nicht unbedenkliche Schwäche für Blonde Wikinger."
Eric schnaubte. Ihm schien nicht zu gefallen mit ihrem Großvater verglichen zu werden. „Und?"
„Und als er Annie begegnete, von ihrer Familie beschworen sie zu der Hochzeit zurück zu bringen...", Ashley räusperte sich. „Nun, wie es schien, hat Annie einiges von dir gelernt und sich mit ihrem... Charme aus der ganzen Situation heraus manövriert."
Wieder schien Eric in Gedanken weit, weit zurück zu reisen. Die Art, wie seine Augen bei seinen Erinnerungen zu funkeln begannen, in dem Wissen das er an sich und Annie und ihre gemeinsame Zeit dachte, bereitete ihr Übelkeit. Sie zog ihre Beine an und setzte sich mit etwas Abstand zu Eric. In seinen intelligenten Augen konnte sie hunderte von Gedanken gleichzeitig abspielen sehen. Damit er sich sortieren konnte (und sie sich selbst ebenfalls) wartete sie einen Moment, bis Erics Blick zu ihr zurückglitt.
„Und dann hat er sie einfach Schwanger sitzen lassen?", fragte Eric ungläubig.
Ashley schüttelte den Kopf. „Sie war eher mit dem Kind im Bauch abgehauen, bevor es jemand herausfinden konnte. Sie hat sich eine einflussreiche Hexe gesucht, sich und ihr Baby mit einem Zauber belegt, dass sie nicht aufspürbar sein würde und war verschwunden, bevor es jemand mitbekommen hatte. Der Zauber hatte für Generationen die Gotteskräfte in den Blutlinien unterdrücken sollen... Kräfte, die wie ein Beacon auf die tatsächlichen Götter wirkte und sie hätte aufspürbar machen können, damit auch noch ihre Kindeskinder vor all dem Übernatürlichem in Sicherheit sein würden." Ashley ließ zurückgehaltene Luft ihren Lungen entweichen. „Ehrlich gesagt, ich glaube das war eine schwere Zeit für sie. Ich glaube wenigstens zur Hälfte hatte sie sich aus reinem Trotz durchgebissen. Sie hätte leichter reisen können, wenn sie sich mit ihrer Familie ausgesprochen hätte. Vielleicht. Gleichzeitig hätte ich ihnen auch nicht länger vertraut, alleine nach der Tatsache, das sie von ihnen quasi verkauft worden war, wie ein teures Zuchtstück..."
„Verkauft?", fragte Eric drohend.
Ashley nickte langsam. „Nun, es war eine Menge Geld im Spiel. Und ihre Familie war nach dem Tod ihres Vaters im Krieg in eine finanzielle Notlage geraten. Henrys Familie war reich, hatte sie und ihre Familie unter die Fittiche genommen..."
Aufhören. Sie sollte aufhören. Eric sah richtig wütend aus. Auch ohne das sie sein leises Knurren wahrnahm.
„Es ist nie zu der Ehe gekommen, Eric!"
Das schien ihn nur bedingt milde zu stimmen. Plötzlich war sich Ashley nicht mehr so sicher, wie viel sie aus ihrem Leben, vielmehr aber aus dem Leben seiner Ex-Liebhaberin noch teilen sollte.
„Aber ihre Familie hat sie ausgenutzt. Sie hat sich für sie aufgegeben und Annie hat zu Lebzeiten..."
Ashley riss das Pflaster ab: „Annie lebt noch."
Eric riss den Kopf herum und sah sie misstrauisch an. Seine Stimme glich kaum mehr einem Zischen „Was?"
Ashley biss sich auf die Lippe. Mied Erics Blick. Was tat sie hier? Stellte sie ihn auf die Probe? Warum reizte sie es so aus? Sie könnte einfach die Klappe halten und niemand würde es jemals erfahren... wie auch? Trotzdem hörte sie sich sagen: „Sie ist bei Thor.", Ashley zeigte zur Decke. „In Walhalla."
Die Gefühle die Eric in der nächsten Minute durchlebte waren ihm alle auf dem Gesicht abzulesen. Und es waren eine Menge.
„Sie..." Er rieb sich mit der Hand übers Gesicht, seufzte schwer. „Du weißt aber schon, das Walhalla in der Religion gleichgesetzt werden kann mit eurem Himmel." Er fokussierte sie, ehe er mit ihr sprach, wie mit einem Kleinkind und trocken hinzufügt. „Und Himmel ist der Ort, wo all die hübschen Frauen hin verschwinden, wenn ich sie bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt habe."
Eine Sekunde verwundbar gezeigt und direkt wieder mit einem Witz abgeblockt. Was Freud und Eric mit einander hätten überarbeiten können...
„... ja, sie ist am Leben. Und zwar Putzmunter und... jung."
So. Sie hatte es gesagt. Ein Teil von ihr, den sie sich gar nicht genauer anschauen wollte, wusste, wieso sie diese Information lieber für sich behalten hätte. Genau aus dem Grund, den sie gerade vor sich sah. Eric sah aus, als wäre er von einem Güterzug überrollt worden. Und sein Blick? Sein Blick war voller Liebe, Hoffnung und Sehnsucht.
Nach seiner Annie.
„Scheiße...", flüsterte Ashley und versuchte das Brennen zu unterdrücken, das sich mehr und mehr in ihr Herz frass. Sie war zwar nie mit Batteriesäure überschüttet worden, aber das Gefühl in ihrem Brustkorb kam ihrer Vorstellung davon sehr nahe. Die Angst, der Schmerz die... Hilflosigkeit!
„Kann ich sie...", er schluckte „Sehen?"
Jeder Herzschlag tat ihr weh. Der Kloß in ihrem Hals nahm ihr die Luft zum Atem, zum Sprechen als sie leise nickte und zu schnell blinzelte. Sie holte tief Luft. Dann sah sie auf ihre Hände, ihre Ringe und zog den Aquamarin Ring ab und legte ihn in Erics Hand.
Er sah sie verwirrt an.
„Geh damit zu einem alten Tempel. Leg ihn in eine Schale zur Mittagszeit, tröpfle etwas von meinem Blut auf den Stein und dann warte...", flüsterte sie. „Alternativ kannst du dich von Thor zu ihr bringen lassen oder ihn bitten sie zur Erde zu bringen. Da ihr jedoch nicht auf dem besten Fuß miteinander steht ... Mit dem Ring stehen deine Chancen besser. Thor kann sehr... besitzergreifend sein."
Wow, sie, die Johannson Frauen hatten wirklich einen Typ Mann, der ihnen gefiel, wie es schien. Besitzergreifend, übergriffig, stoisch... Wie traurig eigentlich. Ashley machte Anstalten sich zurück ziehen zu wollen, Eric und seinen Gedanken den Freiraum zu geben, den er zu brauchen schien und den sie selber ganz gerne gehabt hätte um ihre Wunden zu lecken, als er einen Arm wieder um ihre Taille schlang und sie näher an sich zog.
„Du bist tatsächlich Thors Enkelin!", stellte er mit einem Stirnrunzeln fest. Dann schienen ihm all die kleinen Dinge wieder einzufallen, die passiert waren und seine Augen wurden bei jeder ein kleines bisschen Größer. „Nun, das erklärt ehrlich gesagt eine ganze Menge. Zum Beispiel wieso er den reinen Anblick von mir kaum erträgt. Ich gehe mit seiner Enkelin ins Bett!"
„Und du bist auch sonst so zurücknehmend und liebenswürdig, dass das der einzige Grund sein kann."
Er überging ihre Stichelei. „Was kannst du noch?"
Schweres Seufzen. Wieso erzählte sie ihm das alles noch? Seine Blicke zuvor waren eindeutig zu interpretieren gewesen. Er wollte seine "Annie" immer noch. Nicht sie. Trotzdem war es ihr, jetzt, nachdem sie einmal angefangen hatte, ein Bedürfnis ihm mehr zu erzählen. Alles. Wie eine entzündetet Wunde, die verkrustet war, hatte Eric mit seinem Handeln und seinem nachbohren die Kruste abgerissen. Jetzt trat der ganze widerliche Eiter an die Oberfläche und mit ihm all ihre dunkelsten Geheimnisse wie es schien.„Ich glaube ich kann alt werden...", murmelte sie und mied seinen Blick. „Sehr alt."
„Was bedeutet alt für dich?"
Sie sah ihm in die Augen. „Was bedeutet es für dich!"
Sein Mundwinkel hob sich. „Frage mit Gegenfrage beantworten." Dann legte er den Kopf schief. „Persönlich fühle ich mich an manchen Tagen noch jung. Aber ich glaube andere würden dir da widersprechen. An manchen Tagen spüre ich die Jahrhunderte jedoch in meinen Knochen, meinem Wissen, meiner Sicht auf die Dinge... Was glaubst du, wie alt du werden kannst?"
Ashley hob die Schultern. "Thor ist so alt, dass er aufgehört zu zählen hat. Doch auch er ist sterblich. Meine Mutter...", sie lächelte bei der Erinnerung. Dann wurde ihr Blick dunkel und sie brach ab. „Meine Mutter ist nicht alt geworden. Aber sie ist auch keines natürlichen Todes gestorben. Ich bin nur noch zu einem Viertel göttlich, Eric."
Eric brummte tief und strich ihre nun sanft leuchtende Haut entlang. „Göttlich, in der Tat!"
„Eriiiic", sie wand sich unter seiner Berührung-
Er schüttelte den Kopf. „Entschuldige. Red weiter."
Doch seine Hände konnte er nicht mehr bei sich behalten. Seine Finger malten Muster auf ihren Rücken, ihre Seite, ihre Schulter und sie musste sich konzentrieren.
„Eine Unendlichkeit geteilt durch vier kann immer noch eine lange Zeit sein.", sinnierte er. Dann sah er sie an. „Doch du bist in den letzten vier Jahren gealtert!", seine Hand strich über ihr Gesicht, über die Ansätze ihrer Falten an Mund und Augen. Sie schlug seine Hand weg. „Ey!"
Er lachte nur.
Sie schniefte.
„Für mich gibt es nicht gerade ein Handbuch, Eric.", maulte sie. „Glaub mir. Ich habe gesucht." Sie hob die Schultern.
„Was kannst du noch?", fragte Eric erneut, nun neugierig und seine Hand fuhr von ihrem Gesicht über ihren Hals zu ihrem Schlüsselbein, folgte seinen Bewegungen mit den Augen während sie erschauderte. „Von dem du weißt!"
„Ich kann..", sie schnappte nach Luft als Erics Finger ihre Brust erreichten und federleichte Kreise zogen, immer näher zur Spitze hin.
„Soll ich reden oder soll ich keuchen?", fragte sie atemlos und funkelte ihn an. Er nahm seine Hand weg und legte sie wieder auf ihren Rücken.
Schade. Auch ihre glühenden Haut bekam wieder einen normaleren Ton. Sie sah auf ihren nackten Körper hinab.
„Nun, zum einen kann ich leuchten!", fing sie an. Dann streckte sie ihre Arme aus. „Alles hat irgendwie mit Elektrizität zu tun.", erklärte sie weiter. „Moleküle in der Luft. Elektrische Ladungen. Strom. Anziehung..."
Sie schloss die Augen und atmete tief durch - um sich zu konzentrieren und um sich zu beruhigen. Sie würde es wirklich tun. Dann erhob sich ihr Körper in die Luft, Strom fuhr durch sie hindurch und sie schwebte. Als sie ihre Augen öffnete um Eric anzusehen, leuchtete ihr Blick golden. Sein Blick war gebannt.
„Ich kann schweben.", flüsterte sie das offensichtliche und zuckte beinahe schüchtern mit den Schultern. „Ich kann Materialien aus einem festen Zustand in einen flüssigen schmelzen, Blitze und Strom über meine Haut jagen und mich gegen Angriffe abschirmen...", gab sie zu und bemerkte wie sie rot wurde unter Erics wachsender Bewunderung. Sie schüttelte den Kopf und kam wieder auf ihn hinunter geschwebt, ließ das göttliche aus ihrem Geist weichen und hielt sich an seinen Schultern fest. „Das bin ich - ohne gefährliche Blutzauber und Seelenopferung!"
Eric versteifte sich. „Seelen-Opferung."
Sie biss sich auf die Lippe. „Mein Blut?"
Er nickte. „Es ist..." er legte den Kopf schief, seine Zunge über seine Unterlippe gleitend als erinnere er sich an den Geschmack. „Anders"
Oh boy. Alles oder nichts.
„Das goldene Leuchten das du siehst?" Sie holte tief Luft. „Es ist meine Seele."
Er runzelte die Stirn.
„Sie fließt du mich hin durch. Mein alles, mein ich, mein Wesen, mein... Gott? Wenn ich entscheide, dir etwas von diesem göttlichen Wesen zu geben, freiwillig mich dir hingebe, dann wird ein Teil von mir... platziert. In dir."
Es war zu viel. Sie würde jetzt einfach davon rennen. Oder er. Sie hatte gerade zugegeben, dass sie ihn an sich gebunden hatte. Mit ihrem Blut. Etwas, das auch Eric verstand.
„Als du mich nach dem Sonnenbad gerettet hattest..."
Sie nickte, Ohren heiß, Gesicht brennend rot. Er kniff die Augen zusammen.
„Ich konnte mich nicht erinnern, was passiert war!", wurde er vorwurfsvoll. „Kann es immer noch nicht." Das lief nicht gut.
„Ich bin mir nicht sicher, was ich wirklich getan habe. Ich habe noch nie... wollte noch nie so..."
Sie seufzte, fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Ich wollte dich retten."
„Und hast mich ohne mein Bewusstsein mit deiner Seele geschwängert?"
Jetzt war ihr Gesicht wirklich feuerrot. „Ja...", flüsterte sie.
Wie es schien, musste Eric das erstmal einen Moment sacken lassen. Er lehnte sich auf seine Arme aufgestützt zurück und betrachtete sie aus intelligenten Augen.
„Deswegen hast du mich auch gebeten, nicht zu zubeißen, als wir Sex hatten ... und du geleuchtet hattest.", verstand er.
Sie nickte. "Ich weiß nicht wie viel ich zu geben habe. Oder was passiert, wenn ich zu viel gebe. Thor hat mich gewarnt, niemals mein goldenes Blut weiterzugeben. Am besten gar nicht jemanden mein Blut trinken zu lassen. Es...", sie überlegte die nächsten Worte gut. "Wie du bei Monroe bemerkt hat, hat es ein paar Nebenwirkungen - und einen hohen Suchtfaktor unter den falschen Bedingungen wie es scheint. Meist habe ich es unter Kontrolle, tief im inneren verstaut. Aber manchmal, wenn meine Gefühl zu hoch kochen, tritt meine Seele an die Oberfläche."
Eric hörte gebannt zu. Dann legte er den Kopf schief. „Aber du leuchtest nicht jedes Mal, wenn wir Sex haben. Woran liegt das?"
Jamie lachte, als sie Erics wachsende Zweifel sah. Wer hätte das gedacht, dass man ihn tatsächlich noch verunsichern konnte.
„Es hat nichts mit deinem können im Schlafzimmer zu tun, falls du dir allen ernstes darüber Gedanken machen solltest." Sie lachte erneut. „Mein Gott Eric, in der Nacht in der ich nicht geleuchtet hatte, musstest du mich allen ernstes wieder zurück ins Bett tragen, weil meine Beine mir den Dienst versagt hatten."
Er grinste bei der Erinnerung und Ashley gehobener Augenbraue. Dann zog er sie wieder an sich.
„Wie ist es dann?" Ashley kaute auf ihrer Lippe, suchte die Worte um es zu erklären.
„Es ist... Ich glaube es funktioniert wie eine Schwingtür. Ein Schutz der Natur, um die Balance zu halten. Ich kann entweder geben, mich in freien Stücken entscheiden das du etwas nehmen kannst und damit eine Tür öffnen, die du jeder Zeit wieder durchschreiten kannst oder aber..."
„Oder aber ich gebe dir freiwillig etwas von meinem Blut, den fehlenden Teil von dir zurück und die Tür wird wieder geschlossen!", führte er ihren Satz zu Ende als er sich erinnerte.
Sie nickte. Er stieß fluchend die Luft aus.
„Deswegen bist du so zögerlich gewesen! Wenn du dich her gibst, dann..."
„... dann gibt es für mich keinen Weg, meine Kontrolle darüber, wie viel von mir genommen wird, einzuschränken. Es ist ein Spiel mit dem Feuer und mit dem Vertrauen. Ich kann mich dir hingebe en oder nicht. Aber immer nur alles oder nichts. Mein Leben in deinen Händen." Sie schluckte hart. Ihr Hals schnürte sich zu, als sie seinen Blick auf sich bemerkte.
„Und du hast mir alles gegeben."
Wieder nickte sie.
Sanft hob Eric sie hoch, stellte sie auf ihre Beine und gab ihr einen Kuss auf ihre Nasenspitze. In menschlicher Geschwindigkeit ging er zur Heizung mit den Handtüchern, zog zwei runter, wickelte sich eins um die Hüften und tat dann das gleiche mit Ashley nassen Haaren, ehe er seine Arme um sie legte und sie vorsichtig an sich zog um sie zu umarmen. „Danke!", flüsterte er überraschend ergriffen und plötzlich löste sich ein Knoten, von dem sie nicht gewusst hatte, das er sich um ihr Herz gelegt hatte und sie fing an zu weinen.
Sie hatte solch eine Angst vor Zurückweisung gehabt.
Eric sah ihr ins Gesicht, wischte mit seinen Daumen die Tränen weg und lächelte vorsichtig. Ohne Worte verstand er. Ihre Angst, ihre Zurückhaltung und die Wichtigkeit, das er ihr für ihr handeln gedankt hatte.
„Mir kommt dein Häuschen, auch wenn sehr schön, gerade ein wenig zu klein vor. Hättest du Lust eine Runde spazieren zu gehen?"
Ashley kämpfte noch immer mit ihren Gefühlen, wusste nicht so recht wo oben und unten ist, kam bei der Achterbahnfahrt, die sie die letzten Stunden, Tage ja fast Wochen durchgemacht hatte auch kaum noch hinterher... und konnte ein wenig frische Luft wirklich gut gebrauchen.
Sie lächelte ihn beinahe schüchtern an und nickte.
Erics Gesicht wurde weicher. „Gut, dann lass uns uns anziehen!"
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