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6

Ich hänge in der Erinnerung fest. Die Nacht mit John war ... erregend, neu. So hat mich noch kein Mann genommen. Nach dieser ersten Runde folgten noch zwei, mit Drinks und wilden Fummel-Pausen. Seine Bar war am nächsten Tag sicher nicht mehr ganz so gut bestückt.

"Was?" Ninni holt mich aus meinen - sehr heiße - Gedanken. "Du hast einfach so mit ihm geschlafen? Ihr habt nicht an Verhütung, an Krankheiten oder Schwangerschaft gedacht?" Vorwürfe liegen in ihrer Stimme und ihren Worten. Ich kann es ihr nicht verübeln.

"In diesem Moment nicht", gestehe ich. "Am nächsten Morgen, als ich aus seinem Haus geflüchtet bin allerdings schon."

"Du hättest dir was einfangen können!" Ungläubig schaut meine Schwester zu mir. Ich kann nicht widersprechen, sie hat Recht. Es war gedankenlos, unreif und alles, nur nicht erwachsen.

"Lass gut sein, Ninni", kommt Elli mir zu Hilfe. "Wir wissen, dass in dieser Nacht ein kleines Wunder geschehen ist und damit meine ich nicht nur Mia." Sie zwinkert mir zu, als müsste ich wissen, wovon sie spricht. Doch ich starre nur verständnislos. "Na zwischen dir und John gab es gleich diese Chemie. Ihr gehört zusammen, da bin ich mir sicher. Deshalb seid ihr euch auch wieder begegnet. Deshalb weiß er, wer du bist, obwohl er total betrunken war."

"Hör auf", unterbreche ich sie bestimmt. "Wir sind nicht für einander bestimmt. Ich kenne ihn gar nicht! Außerdem war es eine einmalige Geschichte. Schluss, aus." Ich will aufstehen und in mein Schlafzimmer gehen, doch Ninni hält mich zurück.

"Charlotte Klapp, ich liebe dich, aber du benimmst dich wie ein verzogenes Kind gerade." Überrascht drehe ich mich um, kann kaum glauben, was meine Schwester gesagt hat. "Tut mir leid, aber ich muss dir das jetzt sagen. Du hattest Sex mit einem Mann, der in der Öffentlichkeit steht. Okay, dir war nicht bewusst, wer er ist. Aber als du es erfahren hast, meinst du nicht, du hättest ihm von der Schwangerschaft erzählen sollen? Durch Max hättest du die Möglichkeit gehabt, Kontakt aufzunehmen. Da John dich erkannt hat, scheint die Nacht auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen zu sein. Jetzt ist die Möglichkeit, reinen Tisch zu machen."

"Und wozu? Sag, Ninni, wenn das alles so einfach ist, wie soll ich ihm nach vier Jahren in die Augen schauen und ihm sagen, dass er ein Kind hat? Er wird doch denken, dass ich Geld will. Und glaube mir, ich komme gut allein zurecht!" Wut steigt in mir auf. Sie mag recht haben, es wäre nur fair, wenn er von seiner Vaterschaft gewusst hätte. Doch nach vier Jahren?

"Er ist der Vater", beharrt meine Schwester. "Abgesehen davon, wenn er Mia erstmal sieht, wird er die Wahrheit auch nicht anzweifeln. Sie ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten - wenn man erstmal weiß, wer die Gene gegeben hat. Und da du so lange geschwiegen hast, wird er auch nichts unterstellen können." Sie kommt auf mich zu, zieht mich in ihre Arme. Erneut fließen Tränen. "Lotti, wir wollen doch für dich da sein. Nimm mir meine Worte bitte nicht übel." Und damit gibt Ninni mir den Rest. Gemeinsam sinken wir zu Boden, ich weine bitterliche Tränen. Elli setzt sich zu uns, legt ihren Kopf auf meine Schulter.

"An jenem Abend ... ich wollte doch nur jemand anderes sein", erkläre ich schluchzend. "Deshalb auch der Name. Chichi."

"Du nennst dich nur im Internet so", stellt Elli fest. Und sie hat Recht. Früher habe ich den Namen in Chats benutzt. Ich war nicht ich, konnte sein, wer immer ich wollte.

"Die Nacht mit John war das beste, was mir je passiert ist. Kein Mann vorher war so ... ungehemmt und zu gleich sanft. Aber Hamburg ist nicht Berlin und er ist kein gewöhnlicher Kaufmann oder Büroheini. John steht in der Öffentlichkeit, macht Musik, die ... naja, sie lässt Frauen in keinem guten Licht stehen. Dazu noch der ganze Alkohol und die Drogen. Ich will das nicht für mein Kind."
Elli und Ninni nicken, schweigen aber. "Er kommt nächste Woche nach Berlin, Promo oder so. Er schrieb, dass er mich treffen will. Aber ich kann nicht." Flehend sehe von meiner Schwester zu meiner besten Freundin.

"Dann eben nicht dieses Wochenende." Elli zuckt die Schultern. "Werde dir klar darüber, dass er nun mehr über dich weiß, zum Beispiel, dass Max dein bester Freund ist. Überlege dir, wie du ihn vorsichtig an Mia heranführen kannst. Und bitte bedenke dabei, dass auch sie ein Recht darauf hat zu wissen, wer ihr Vater ist."

Ich stimmen leise zu, lasse mich von meinen zwei liebsten Mädels ins Bett bringen. So liegen wir zu dritt in meinem Bett, sagen nichts mehr, bis ich eingeschlafen bin.
Am nächsten Morgen sind sie nicht mehr da.

Um acht Uhr machen Mia und ich uns auf den Weg in ihre Kita. Mit viel Geduld warte ich, bis sie sich allein in der Kita umgezogen hat, bevor ich mich von ihr verabschiede und selbst zur Arbeit fahre.
John hat sich nicht mehr gemeldet, seine Nachrichten und seine Nummer habe ich gelöscht.

Ich habe Elli versprochen, darüber nachzudenken. Das werde ich. Und wenn ich mich dazu entscheiden sollte, werde ich ihn persönlich aufsuchen.

Am Nachmittag fahre ich mit Mia, wie versprochen, zu meinen Eltern. Da ich noch einkaufen muss, lasse ich sie dort und mache mich gleich wieder auf den Weg.
Während ich durch die Reihen des Ladens gehe, klingelt mein Handy.

Komme heute Abend zurück. Mittwoch Abend zusammen essen? Max

Lächelnd schicke ich einen Daumen nach oben. Doch offenbar meinte er nicht, bei mir zu Hause.

Super, wir treffen uns im Blockhouse am Theo. 18 Uhr.

Wir waren dort schon öfter essen, aber nie unter der Woche. Normalerweise kommt Max wochentags zu mir, am Wochenende darf er dann  entscheiden. Da er es jetzt schon als abgemacht sieht, nehme ich mir vor, meine Eltern zu fragen, ob Mia bei ihnen schlafen darf.

Ich erledige schnell meinen Einkauf, bringe die Sachen nach Hause und verstaue sie an ihrem Ort. Als ich wieder in mein Auto steige, ruft mich eine unterdrückte Nummer an.

"Ja?"
"Chichi?" Ich erkenne die Stimme sofort. John scheint nicht aufzugeben.
"Wer ist da?", gebe ich die Verwirrte.
"John."
"Aha, was willst du?" Ja, gut, ich bin nicht gerade freundlich. Aber der gestrige Abend liegt mir noch im Magen, meine Nerven liegen ohnehin blank.
"Du hast nicht mehr geschrieben."
"Ja, John, richtig. Und ich sagte dir auch schon, dass es damals etwas einmaliges war. Also bitte lass gut sein." Ich lege auf, ohne auf eine Antwort zu warten.

John ruft nicht noch einmal an. Irgendwie stört es mich, dass er so leicht aufzugeben scheint. Aber das ist ja eigentlich das, was ich wollte. Er soll nicht durch Zufall von Mia erfahren. Wenn ich es ihm überhaupt sage, muss es von mir persönlich kommen.

Den restlichen Nachmittag verbringen wir im Garten meiner Eltern und grillen abends gemeinsam. Als Mia immer wieder die Augen zufallen, machen wir uns auf den Weg nach Hause.
Meinen Eltern habe ich noch nichts von John erzählt. Erst muss ich mich entscheiden. Oder habe ich es vielleicht schon?

"Mama?" Mia hält meine Hand, als ich sie in ihr Bett gelegt habe.

"Ja, Spatz?"

"Hat jeder eine Mama?"

"Sicher", antworte ich.

"Und hat auch jeder einen Papa?" Sie schaut mich mit großen Augen an. Wieso kommt heute dieses Thema? Ich atme tief durch und setze mich neben ihr Bett.

"Ja, Spatz, jeder Mensch hat eine Mama und einen Papa." Sanft streiche ich über ihre blonden Locken.

"Ich nicht", stellt sie trocken fest. Tief muss ich ein- und ausatmen, bevor ich Mia antworten kann. Innerhalb von Sekunden muss ich entscheiden, was ich Mia nun erzählen soll.

Wie konnte ein einziges Besuch in Hamburg so viel Chaos in mein Leben bringen? Wieso musste ich ihm begegnen und warum fragt Mia mich ausgerechnet jetzt danach?

"Spatz, du hast auch einen Vater. Er wohnt weit weg, in einer anderen Stadt. Er ist groß und stark und ... Und er ist nett. Wirklich ein netter Mann." Mehr kann ich nicht sagen, denn mehr weiß ich gar nicht über ihn. Klar, ich könnte Mia noch seinen Namen sagen, aber wozu? Sie wird ihn nicht kennenlernen.

"Hat er Haare?", will Mia wissen und kuschelt sich noch näher an mich.

"Ja, er hat Haare", gluckse ich. "Er hat blonde Haare, wie du. Und Locken, wie du."

"Wirklich?" Ihre Augen werden groß und erstrahlen, als hätte ich ihr den Weihnachtsmann persönlich vorgestellt.

"Aber ja. Du hast sehr viel von deinem Papa." Das Wort klingt falsch in meinen Ohren. Er ist kein Papa, wenn man für John eine Bezeichnung finden wollen würde, wäre es wohl Erzeuger.
Mein Gewissen meldet sich und sagt mir, dass ich doch noch einmal meine Entscheidung überdenken sollte.

"Kann ich ihn mal sehen?"

"Ich kann es versuchen", antworte ich, gebe Mia noch einen Kuss, schalte die Nachtlampe ein und gehe aus dem Zimmer.

"Ich hab dich bis zum Himmel lieb, Mama!", ruft meine Tochter mir hinterher.

"Ich hab dich bis zum Himmel lieb, mein Schatz."

Die Nacht ist kurz für mich, meine wirren Gedanken gönnen mir keine Pause. Bei jedem Versuch zu schlafen, sehe ich erst Mia, dann John vor mir. Wer die beiden zusammen sehen würde, würde die Ähnlichkeit sofort erkennen. Würde er selbst es auch merken? Vielleicht muss ich erst noch Max einweihen, ehe ich mich final entscheiden kann. Morgen im Restaurant findet sich bestimmt die Gelegenheit dafür. Mit dem Gedanken finde ich zumindest für wenige Stunden einen nicht wirklich erholsamen Schlaf.

Am Dienstag und Mittwoch auf Arbeit kann ich mich nicht konzentrieren. Eltern erkundigen sich sogar bei meiner Kollegin, ob alles in Ordnung bei mir sei. So hätten sie mich noch nie erlebt. Ja, wie auch? So ging es mir auch noch nie.

Nach Feierabend fahre ich direkt nach Hause, Mia wird von meinen Eltern abgeholt, da sie dort schläft. Ich bin froh, dass ich sie habe. Nicht nur, weil ich so auch ein Privatleben genieße, was wirklich nicht oft vorkommt. Besonders dankbar bin ich, dass Mia in meinem Vater einen männlichen Vertrauten hat. Sie liebt ihren Opa als wäre er ein Heiliger oder gar ein Gott. Mir soll es recht sein, denn auch er vergöttert seine Enkelin.

Nach einer heißen Dusche, die mich auch nicht entspannen kann, stehe ich vor meinem Kleiderschrank und weiß nicht weiter. Das BlockHouse ist ein Steak-Restaurant, aber auch nichts wirklich schickes. Was soll ich also anziehen?
Draußen ist es warm, ich hoffe, dass wir im klimatisierten Inneren sitzen werden. Trotzdem greife ich mach einem kurzen Kleid mit einem Farbverlauf von rosa zu blau. Dazu wähle ich wieder die Sandaletten, die ich schon in Hamburg getragen habe.

Ich bin gerade fertig mit einem leichten Make-up, als es an der Tür klingelt.
"Wer ist da?", frage ich durch die in die Jahre gekommene Gegensprechanlage.

"Max, ich dachte, ich hol dich ab", kommt knisternd die Antwort.

"Ich komme runter." Ich lasse die Knöpfe der Anlage los, nehme meine kleine blaue Tasche und lege den Riemen über den Kopf, sodass sie mir schräg am Körper hängt und ich sie nicht festhalten muss.
Mit einem lauten Klicken schließe ich die Wohnungstür hinter mir und schließe zweimal ab. Das Haus ist alt, aber gepflegt. Ich wohne gern hier, auch wenn unsere Nachbarn durch das Klicken der Tür immer hören, wenn ich komme oder gehe.

"Du siehst gut aus", begrüßt mich Max. Wir umarmen uns kurz, bevor wir zu seinem braunen Mercedes gehen. Ich mag das Auto, doch ist mir mein altes Civic doch irgendwie sympathischer. Die alten Wagen haben noch Charakter, finde ich.

"Wie komme ich zu der Ehre? Und wieso bist du schon zurück?"

"Du bist meine beste Freundin, warum sollte ich dich nicht abholen?", antwortet Max schulterzuckend. "Bonez hat sich einen Track angehört und wollte sofort loslegen. Also sind wir alle gestern losgefahren und hier bin ich." Auf meinen Armen bildet sich eine Gänsehaut. Er ist also auch schon in Berlin. Nicht erst am Wochenende.

"Das klingt doch vielversprechend."
Max erzählt mir von seinen neuen Songs und worum es hauptsächlich geht. Nämlich darum, dass seine Ex eine Bitch ist. Was ich ihm schon am ersten Abend gesagt hatte, doch er wollte ja nicht hören. Nun steht eine hässliche Scheidung, nach gerade einem Jahr Ehe an und Max hat Angst, er könnte blechen müssen.

Als wir endlich auf der Reichsstraße einen Parkplatz in ausreichender Größe gefunden haben, schlendern wir gemütlich Richtung Osten zum Theo. Die Sonne steht noch hoch am Himmel und trotzdem bringen die ersten kleinen Geschäfte schon ihre Reklame ins Innere.
Zwischendurch müssen wir immer wieder stehen bleiben, einige Jugendliche haben herausgefunden, dass Max heute hier sein würde. Jeder will ein Foto, jeder bekommt es, denn Max ist es wichtig. Er vertritt die Meinung, wer nett fragt, wird belohnt.

Als wir das Restaurant betreten hält mein Freund mich kurz zurück.
"Küken, was ich vergessen habe zu fragen, es stört dich doch nicht, dass ein paar der Jungs mit uns essen?" Max schaut mich aus unschuldigen Augen an.

"Welche Jungs?", frage ich misstrauisch, denn ich verstehe mich nicht mit all seinen Freunden.

"Nur Marten, Maxwell, Kris und John", winkt er ab. Ich spüre, wie mir die Farbe aus dem Gesicht weicht, meine Beine werden weich, die Geräusche um mich herum werden leise. Kaum hat mein bester Freund die Namen ausgesprochen, da steht er auch schon hinter Max.

"Hey, Chichi!"

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