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"Was?" John kommt mir nach, erwischt meinen Arm und wirbelt mich zu sich herum. Sein Gesichtsausdruck verbirgt nicht, in welcher Stimmung er sich gerade befindet. John ist sauer. "Ich soll verschwinden? Jetzt?"

"Max wird bald zurück sein. Man sollte uns nicht zusammen sehen, schon gar nicht mein Kind." Unser Kind, verbessere ich mich selbst. Wie sollte ich es erklären, dass er hier ist? Sie würde sich sofort mit Fragen auf mich stürzten, ihn vermutlich augenblicklich um den Finger wickeln. Vielleicht würde Mia ihn aber auch ignorieren, mir von ihrem Tag im Zoo berichten und mir die unzähligen Geschenke von Max zeigen. Pff, als ob. Wenn meine Tochter eins nicht ist, dann ist es schüchtern.

"Du willst mich verarschen!" John hebt die Stimme, doch ich zucke nicht einmal mit der Wimper. "Kein Schwein interessiert sich dafür, dass wir hier in Max Haus sind!"

"Mich interessiert es", gebe ich ruhig zurück. Ich werde mich nicht darauf einlassen und hier wie verrückt herum schreien. "Meine Tochter würde fragen, wer du bist und warum du hier bist. Was genau willst du ihr antworten? Dass du ihre Mama auf der Terrasse gefickt hast?"

"Du bist verrückt. Das muss es sein. Du bist völlig wahnsinnig! So etwas sage ich doch nicht zu einem Kind!" Als würde ihn diese Unterhaltung furchtbar anstrengen, streicht John sich über das Gesicht. "Ich würde ihr sagen, dass ich ein Freund von Max bin und nur etwas vorbeigebracht habe. Ich würde ihr sagen, dass ihre Mama mir angeboten hat, auf Max zu warten. Glaubst du denn, ich wäre hier wegen dir?" Seine Augen wirken plötzlich furchtbar abfällig, als er mich ansieht. "Ich wusste nicht, dass du hier bist und hättest du nicht nackt da gelegen, wäre nichts passiert."

Sauer schnaube ich auf. Als hätte ich es darauf angelegt, von ihm verführt zu werden. Denn das hat er. Alles ging von ihm aus, ich habe mich nur nicht dagegen gewehrt. Was nicht für meine willensstarke Seite spricht.
"Du hättest den Gentleman mimen können!", speie ich ihm entgegen. "Du hättest keinen blöden Spruch ablassen müssen! Hättest du es nicht darauf angelegt, hättest du dich umgedreht und gewartet, bis ich mich angezogen habe. Aber nein, du musstest es wissen, musstest deinem Ego Bestätigung geben."

"Ha!", lacht John laut auf. "Baby, ich sag dir jetzt mal was. Wenn du einen Gentleman suchst, bist du in unseren Kreisen falsch. Ich bin kein netter Typ, ich bin nicht mal ansatzweise gut. Aber ich weiß den Anblick eines heißen Körpers zu schätzen. Und man sieht dir gewiss nicht an, dass du einmal schwanger gewesen bist. Mach mir also keinen Vorwurf, dass ich bei deinem Anblick automatisch hart werde. Was mein Ego betrifft ... Das kann ich leichter streicheln lassen." Sein Blick wandert über meinen Körper, während John sich provokativ in den Schritt fasst.

"Danke für die Aufklärung, aber das habe ich schon festgestellt, dass du nicht der nette Nachbar bist. Und jetzt verschwinde endlich!" Nun werde ich doch lauter, schubse ihm leicht gegen die Brust.

"Vorsicht, Baby, man könnte meinen, du legst es auf einen Streit an." Er grinst! Er grinst mich wahrhaftig an. Das darf doch nicht wahr sein! John bewegt sich gerade auf dünnem, sehr dünnem Eis.

"Nenn mich nicht Baby und jetzt mach, dass du hier raus kommst." Er bewegt sich nicht. John grinst auf mich herab, verschränkt die Arme vor der Brust. "John, ernsthaft, verschwinde."

"Sorry, Baby, aber ich habe noch ein paar Dinge mit Max zu besprechen. Sein Album soll schließlich fertig werden. Ich setze mich einfach ein wenig auf die Terrasse und warte. Kannst mir ja was zu Essen machen." John dreht sich, noch immer grinsend, um und geht hinaus. Nein, jetzt gerade ist er nicht John, in diesem Moment ist er durch und durch Bonez. Das Mitglied und der Mitbegründer der Straßenbande. Ein Drogen verherrlichender Idiot, der die meiste Zeit High und besoffen ist. Ist er vielleicht besoffen, weil er High ist? Oh wie ich ihn hasse! Ihn und seinen beschissenen Lifestyle.

Am liebsten würde ich ihm einen schallenden Schlag verpassen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie er reagiert. Ich habe Gerüchte gehört, er soll mal seine Ex geschlagen haben, allerdings hat er in mehreren Posts auf Insta geschrieben, dass er nie die Hand gegen eine Frau erheben würde. Außer beim Sex. Und das ist nicht gelogen, wie ich aus sicherer Quelle weiß.

Ich gehe nach draußen, nehme mein Handy vom Tisch und drehe mich wieder um.
"Du schuldest mir einen Reader", sage ich über die Schulter.

"Du schuldest meinem Schwanz ..." Ich gehe rein, ignoriere John und was er sagen will. Ich schulde ihm gar nichts, nicht ein bisschen.
Nur die Wahrheit, schaltet sich mein Gewissen ein.
Während ich meine Sachen zusammen suche, entsperre ich mein Handy und wähle Max Nummer.

"Was los?", meldet sich mein bester Freund.

"John ist hier. Ich verschwinde. Bringst du Mia bitte zu mir nach Hause, wenn ihr soweit seid?"

"Küken, das ist jetzt blöd", gesteht Max. "Ich habe ihr gerade versprochen, dass ich mit ihr heute Abend die Eiskönigin II schaue und wir uns Popcorn machen." Ich seufze auf. Wir hatten vor ein paar Tagen telefoniert und genau dieses Programm für heute geplant. Ich kann jetzt nicht einfach sagen, dass wir es doch nicht machen. Mia würde den restlichen Tag jammern.

"Stimmt, habe ich vergessen. Entschuldige." Wir verabschieden uns und legen auf. Frustriert gehe ich in die Küche und öffne den Kühlschrank.

"Noch da?" John steht im Türrahmen. "Gibst du mir ein Bier?"

"Nein."

"Baby, komm schon. Wir haben beide vorhin Dinge gesagt, die wir sicher nicht so gemeint haben. Jetzt gib mir ein Bier." John kommt auf mich zu, bleibt etwa einen Meter vor mir stehen.

"Ich meinte nicht, dass ich dir keins geben will. Meine Tochter wird nachher hier sein. Wenn Max weiß, dass wir kommen, hat er generell keinen Alkohol da. Wenn du trinken willst, musst du woanders hingehen. Also: tschüß."

John nickt, kommt noch näher auf mich zu. Fieberhaft überlege ich, wie ich ihn aus dem Haus bekomme, bevor Mia hier auftaucht. Würde er die Ähnlichkeit sehen? John bleibt nicht stehen, ich hebe meine Hand, drücke damit gegen seinen Bauch, um ihn zu stoppen.
"Bitte, geh einfach", flüstere ich.

"Wieso?"

"Weil ich dich bitte. Du verstehst das nicht, aber ich kann dir keine andere Antwort geben." John legt seine Hand an meine Wange, streicht mit der anderen mein Haar über die Schulter. Ich vermeide es, ihn anzusehen, hoffe, dass meine Bitte ausreichen mag.

"Was ich in meiner letzten Nachricht geschrieben habe, meine ich ernst. Ich laufe keiner Frau auf dieser Welt hinterher. Das ist kein noch so heißer Hintern wert, dass ich mich zum Affen mache." Seine Stimme ist ernst, der tiefe Ton bereitet mir Schmetterlinge im Bauch. Auch wenn seine Worte endgültig klingen. "Ich will dich kennenlernen, du blockst ab. Fein, ich lasse dich in Ruhe, wenn du das wirklich willst. Aber dann gibt es keine zweite Chance mehr. Verstehst du, Chichi?"

"Verstanden", antworte ich. Wehmut kommt in mir auf. Er scheint wirklich anders zu sein, als er sich gibt. Nur offenbar kommt meine Eingebung zu spät. Ich kann jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Selbst wenn Mia ihren Vater irgendwann kennenlernen soll, ist heute nicht der Tag der Tage.

"Ich verschwinde", sagt John, nun distanziert und kühl. Seine Hände verlassen meinen Körper. Eine unbeschreibliche Leere, wie ich sie noch nie gespürt habe, umgibt mich, wird Teil von mir. In meiner Brust fühlt es sich an, als würde ich etwas Wichtiges verlieren.
Er kommt nur bis zur Küchentür, als von draußen ein Motor zu hören ist. Ich kenne den Sound, bin selbst schon unzählige Male mit dem Wagen gefahren.

Ich versteife mich, in meinen Ohren pfeift es und mir wird eiskalt.
Max und Mia sind zurück.

"Mama", ertönt draußen ihre Stimme, als der Motor erstirbt. Ich gehe schnellen Schrittes und lächelnd an John vorbei, um meine Tochter zu begrüßen.

"Hallo Spatz!" Mia wirft sich in meine Arme, ich hebe sie hoch und wir drehen uns einmal im Kreis. Ich spüre Johns Anwesenheit, er beobachtet uns von der Tür aus. Max gibt mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange, geht dann weiter zu seinem Kumpel.

"Max hat mir einen Eisbären gekauft, guck." Mia hält das riesige Tier vor mein Gesicht. "Ich darf ihn behalten, oder?"

"Natürlich. Am besten, wir lassen ihn hier, dann hast du bei Max immer ein Kuscheltier."

"Onkel Max!", ruft Mia und zappelt, bis ich sie hinunter lasse. Ich drehe mich zur Tür, schaue John ins Gesicht. Er beachtet mich nicht, hat nur Augen für den blonden Wirbelwind. "Oh, wer bist du?" Mia bleibt neben Max stehen, schaut zu John hinauf. Er geht runter, hockt sich vor meine Tochter und hält ihr die Hand hin. Sie kennt diese Begrüßungsgeste aus dem Kindergarten und ergreift die dargebotene Hand.

"Ich bin John", stellt er sich vor. Noch immer meidet John es, zu mir zu blicken. Sieht er es? Zieht er die richtigen Schlüsse?

"Warum hast du so eine dicke Kette? Ist die nicht schwer?" John lacht bei der Frage, nickt aber.

"Die ist mega schwer. Willst du sie mal haben?" Mia nickt. Freudestrahlend dreht sie sich zu mir, als John ihr die Kette um den Hals gelegt hat.

"Mama guck!", ruft sie mir zu. Ich zücke mein Handy und mache ein Foto von meiner Prinzessin. Die Kette ist ihr viel zu groß. Ohne John zu fragen, geht sie damit ins Haus.
Max, der bis eben geschwiegen und beobachtet hat, wendet sich mir zu.

"Ich kümmere mich um sie. Ich denke, ihr seid noch nicht fertig für heute." Als Antwort bekomme ich nur ein Nicken zustande.

"Schon gut. Ich bin wegen deinem Album gekommen", winkt John ab und lässt mich stehen.
Ich verharre einen Moment in der Auffahrt zu Max Haus, lege den Kopf in den Nacken und schicke ein Stoßgebet gen Himmel. Herr, steh mir bei. Mir schwant nichts Gutes, wenn ich daran denke, dass John sicher Fragen stellen wird.

"Mama, komm, wir hören die neue Musik von Onkel Max!" Mia steht in der Tür, die Schuhe hat sie schon ausgezogen, die Kette hängt ihr noch immer bis zum Bauchnabel. Lächelnd gehe ich ins Haus, will mich innerlich auf alles was kommen könnte wappnen.

"Warum darf ich nicht zuhören?" Mia stampft zehn Minuten später immer noch mit dem Fuß auf. Sie will einfach nicht einsehen, dass die Musik nichts für ihre unschuldigen Ohren ist.

"Mia", seufzt Max.

"Du hast gesagt, es ist unser Tag. Und du hast gesagt, wir gucken Elsa!"

"Eins oder zwei?", will John wissen. Er hockt neben Mia, schaut sie seit geschlagenen zehn Minuten an.

"Wieso oder?", fragen Mia und ich im Chor. Überrascht schaut John mich an. "Was? Wir lieben die Filme und wenn wir sie gucken, dann beide hintereinander", erkläre ich leise.

"Schafft sie das?" Ich weiß, was John meint. Vielen Kindern sind zwei so lange Filme zu viel.

"Nein", mischt sich Max lachend ein. "Aber Lotti guckt beide hintereinander und Mia darf Teil zwei immer am nächsten Morgen mit einer Schüssel Cornflakes gucken."
John nickt, sein Blick wandert von Max zu Mia und schließlich zu mir.

"Dann mach ich mich mal auf den Weg. Wir können auch morgen noch über die Songs reden." John steht auf, schüttelt seine Beine leicht aus. Sie müssen ganz schön Kribbeln, nachdem er so lange gehockt hat.

"Magst du Elsa nicht? Wir können auch was anderes gucken." Mia geht auf John zu, nimmt seine Hand und zieht ihn zu einer Kommode.
Das Wohnzimmer ist zugleich Esszimmer. Von der Küche gelangt man in die Essecke. Ein großer Tisch mit einer Naturholzplatte steht dort mit acht Stühlen, darüber ein Kristall-Kronleuchter. Max hat einen sehr eigenen Geschmack.

Der Wohnbereich wird von einer schwarzen Eckcouch dominiert, der Fernseher hängt an der Wand, darunter steht ein unechter Kamin. Die Kommode, in der Max alle Lieblingsfilme von Mia aufbewahrt steht rechts neben dem Kamin.
"Guck, du darfst heute aussuchen, weil du noch nie mit uns geguckt hast", erklärt Mia großzügig.

John schmunzelt, zieht sie dabei ein wenig zu sich heran.
"Welcher ist dein absoluter Lieblingsfilm? Welchen guckst du immer und immer wieder?" Mia lächelt, als wäre sie die Königin unseres Landes.

"Na weißt du doch", sagt sie. "Elsa natürlich. Ich liebe Olaf. Mama will mir einen bauen, wenn Schnee liegt."

"Dann gucken wir den", erklärt John und klatscht in die Hände. Mia quiekt vor Vergnügen.

Ich ziehe mich in die Küche zurück, den Tränen nah. Ich habe nicht damit gerechnet, der ganze Tag war völlig abstrus.
John hat sich jetzt schon in Mias Herz geschlichen, das weiß ich ganz genau. Wer ihr ohne zu zögern erlaubt, Elsa zu gucken, ist ihr bester Freund.
Ich suche in den Schränken in der Küche nach Popcorn-Mais und einem hohen Topf. Ich habe keine Ahnung, ob John das süße Zeug mag, aber ich will vorbereitet sein.

Mit aller Ruhe, die ich aufbringen kann, versuche ich mich auf das Popcorn zu konzentrieren. Ich fülle Rapsöl in den Topf, sodass der Boden bedeckt ist und gebe den Mais darauf. Den Herd stelle ich auf niedrige Hitze, wir wollen die Körner schließlich nicht verbrennen. Während das Öl und der Mais warm werden mische ich Zucker und Zimt an. Wenn die Körner ein wenig heller geworden sind, also kurz bevor sie zu poppen beginnen, darf der Zucker erst dazugegeben werden. Sonst verbrennt alles.

"Ich habe mir damals schon etwas in der Art gedacht", erklingt Max Stimme leise neben mir. Statt ihm zu antworten, schaue ich konzentriert in den Topf. "Immer, wenn ich von den Jungs erzählt habe, sind dir die Tränen gekommen. Du wolltest mit Mia nie nach Hamburg kommen. Ich wundere mich über mich selbst, dass ich die Ähnlichkeit nicht gesehen habe. Und ich frage mich, wieso du mir nichts gesagt hast."

Meine Schultern beginnen zu Beben, ich unterdrücke die Schluchzer, die mich mit sich reißen wollen. Kontrolle ist jetzt das einzige, was ich noch habe. Die Tränen laufen bereits, sie kann ich nicht mehr stoppen. Wie konnte ich zulassen, dass John Mia kennenlernt? Was, wenn er Mia bei sich haben will? Wenn er sie mir weg nehmen will? Ich würde es nicht überleben.
Max nimmt mich von hinten in den Arm, in seinen Worten klang kein Vorwurf mit.

"Shh, ist gut. Du schaffst das, wie alles andere auch immer", flüstert er mir zu. Deshalb ist Max mein bester Freund. Er akzeptiert, ohne Fragen, ohne Vorwürfe.

"Weinst du, Mama?" Mia schiebt Max beiseite. Hastig wische ich die Tränen weg, hebe Mia hoch und setze sie in sicherer Entfernung zum Herd auf die Arbeitsplatte.

"Ja, Spatz. Ich habe mir am Topf weh getan. Geht gleich wieder." Mia nimmt meine vermeintlich verletzte Hand und pustet darauf. "Danke, ist schon viel besser."

John tritt neben uns, lehnt sich an die Arbeitsplatte, fixiert mich, wie ein Raubtier seine Beute.

"Komm, Prinzessin. Wir gehen dich schon mal umziehen, dann ist das Popcorn so weit und unser Film kann starten." Max nimmt Mia auf den Arm, lässt John und mich allein.

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