SHIBUYA POWER!
Dieser Moment, wenn man das erste Mal in Akihabara ist und keine Speicherkarte in seine Kamera eingelegt hat. Und es nicht bemerkt, weil die Kamera trptzdem ein schönes Geräusch von sich gibt und anschließend auf dem Disply das geschossene Bild zeigt. Shit happens, sag ich euch.
Allerdings hatte ich Glück im Unglück, denn in Akihabara hab ich nicht sonderlich viele Fotos gemacht. Akihabara aka Electro Town hat noch nicht einmal seinen eigenen Gullideckel. Oder besser gesagt, Akihabara hat denselben Gullideckel wie Shinjuku.
Ich war auch nur zum Einkaufen dort. Ich hab nicht gefunden, was ich gesucht habe, was dazu führte, dass ich mir japanische Videospiele gekauft hab. Sie waren so schön günstig ...
Es gibt keine englische Spur, damit kann ich japanisch lernen ^^ Naja, bei Sonic Geerations gibt's vermutlich nicht viel Text ... bei Final Fantasy X sieht die Sache schon etwas anders aus ... Ich beriete mich mal aufs wahllose Köpfe drücken Zuhause auf meiner Playstation vor. Das ist sicher, wie damals Tekken 3 oder heute Super Smash Bros zocken, wenn man das Spiel selbst nicht besitzt xD
... mit Quests. Und Story. Und komplizierten Ausrüstungsgegenständen und Fähigkeiten.
Ich bekomme das hin ^^''
Egal, um Akihabara geht es heute nicht, das verschiebe ich. Ich werde sicher nochmal dorthin gehen. Ich werde eines meiner Mitbringsel für meine Freunde dort abhaken und alleine dafür möchte ich nochmal zurück. Ich nehme mir dafür einen ganzen Tag.
Nein, heute war ich in einem anderen Stadtteil von Tokyo unterwegs, nämlich dem Stadtteil Shibuya!
Shibuya ist einer der großen Hauptbahnhöfe hier in Tokyo – nicht ganz so fett wie Shinjuku, aber groß genug. Im Gegensatz zu Shinjuku mit den vielen Restaurants, Bars und Wolkenkratzern hat Shibuya ... irgendwie dasselbe. Mit mehr Läden zum Einkaufen. Und mehr Musik. Und mehr Menschen. Und mehr vollgepackten Straßen.
Und was wollte ich da, nachdem ich gestern schon in Akihabara einkaufen war?
Ganz genau, richtig geraten. Ich wollte mir eine Kreuzung anschauen.
Nein, das ist kein Witz. Aber dazu komme ich später, alles schön der Reihe nach.
Zuerst bin ich Richtung Harajuku gefahren. Oder besser spaziert. Ich wollte für zwei Stationen nicht umsteigen, da kann ich mich auch so umschauen. Harajuku liegt ziemlich ziemlich nahe an meinem Hauptziel dem Bahnhof Shibuya und wurde mir jetzt zweifach empfohlen: Von meiner Freundin, die Japan bereits bereist hat und einem meiner Kollegen. Er sagt, die eine Straße sei wohl sehenswert.
Okay, ich schau's mir mal an. Aber zunächst mache ich einen Spaziergang durch den nahe gelegenen Yoyogi Park. Der wirkte auf mich zuerst recht karg ... mag an den vielen Krähen liegen, die in den Bäumen hocken und mich zugekrächzt haben. Und Krähen kennen wir ja alle aus der Schatzkiste der ungeschriebenen Stilmittel: Wenn ein Ort so richtig einsam ist, dann krächszt da eine Krähe herum. Hier waren es gleich dutzende.
Trotzdem war der Park gut besucht und viele Japaner haben sich ein wenig erholt. Sei es beim Picknick oder beim Fisbeespielen. Dennoch ... den Lärm der Stadt hört man auch in diesem Park – auch wenn der übelst groß ist o.O
Der Park spuckte mich dann in Harajuku aus. Oder besser gesagt, in der Nähe davon. Ich konnte von dort aber ein riesiges Torii sehen, was auf Schrein hindeutete.
Ihr wisst was das bedeutet, da musste ich mal eben hinschauen. Aber ihr kennt das ja alles schon genauso wie ich, also haken wir das mal eben schnell ab. Ich hab heute schließlich eine Kreuzung für euch °-°
Einmal Seiteneingang (weil keine Menschen und hübsch):
Der private Sakevorrat des Obermönchs:
Der mit Touristen geflutete Haupteingang (echt, mehr Gaiins als Japaner)
Und der Schrein an sich:
So, fertig. Das Ding nannte sich Meiji-Schrein. Wurde nach dem Tod des Meiji Tennos 1920 fertig gestellt - alo relativ neu das Ganze. So sieht der auch aus. Trotzdem sammeln die bereits spenden zur Renovierung.
Danach bin ich dann aber direkt nach Harajuku gelaufen:
Das sollte ich mir anschauen? Diese Straße? Sicher, dass nicht eine andere gemeint ist? Das ist hier dichtbefahren und die Straßen sind Menschenüberlaufen. Und die Geschäfte sehen jetzt nicht so besonders aus ... hab ich was übersehen? Ich biege einfach mal irgendwo ab, hier ist es mir zu voll.
Uh, das sieht cooler aus °-° vielleicht gibt es hier eines dieser Katzencafés von denen ich gehört habe.
Nope, fehlanzeige. Ein Klamottenladen nach dem anderen. Nichts für mich. Da finde ich erstens nichts in meinem Stil und zweitens nichts in meiner Größe. Zeitverschwendung. Ich hasse Shoppen. Jedenfalls diese Art davon.
Ansonsten hab ich nur Zoff gefunden
Nein Danke, den kann Harajuku schön behalten!
Also hab ich mich auf den Weg nach Shibuya Eki (=Bahnhof) gemacht. Und Shibuya sieht schon gleich viel cooler aus. Da spielen Leute Mario Kart mitten auf der Straße:
Sogar kostümiert xD Ich frag mich nur, seit wann Tigger bei Mario Kart mitfährt ...
Aber noch bin ich nicht am Ziel, ich will zum Bahnhof. Dort soll eine ganz berühmte Statue stehen. Nämlich die von Hachiko – dem wohl berühmtesten Hund Japans.
Dazu gibt es eine kleine Geschichte, die ich bereits in Odawara aufgeschnappt habe.
Es war einmal ein japanischer Geschäftsmann. Dieser war stolzer Besitzer des loyalen Hund Hachiko. Jeden morgen begleitete Hachiko sein Herrchen zum Bahnhof Shibuya, wo der Angestellte dann in den Zug stieg und zur Arbeit fuhr. Abends kam Hachiko eigenständig zum Bahnhof zurück, um sein Herrchen abzuholen. Eines Tages jedoch starb sein Herrchen auf der Arbeit. Und so wartete Hachiko vergebens am Bahnhof. Auch am nächsten Tag wartete Hachiko auf sein Herrchen, das er aber niemals wiedersehen würde. Und so ging es weiter. Anstatt wegzulaufen und aufzugeben, lief Hachiko jeden Abend nach Shibuya, um zu schauen, ob sein Besitzer endlich von der Arbeit käme. Menschen waren von der Loyalität des Hundes so angetan, dass sie ihn zu füttern begannen. Und so lebte Hachiko noch einige Jahre, bis auch er schließlich starb. Seitdem ist er das Sinnbild für Loyalität in Japan und die Menschen errichteten für ihn am Bahnhof ein Denkmal in Form einer Statue.
Das war die Geschichte von Hachiko. Und weil die Statue wohl so gut zu finden ist, sagen die Japner, wenn sie sich in der innenstadt von Tokyo miteinander verabreden wollen „Wir treffen uns bei Hachiko!"
Ich hab dementsprechend erwartet, dass die Statue ein wenig größer und gut sichtbar ist.
Naja, man bemerkt sie anhand der Leute, die sich darum scharen. Und auf dem Boden davor hab ich diesen nicht-Gullideckel gefunden.
Ja ... auch Shibuya teilt sich den Gullideckel mit Shinjuku ... Irgendwie bin ich enttäuscht. Ich hab etwas mehr von Tokyo dahingehend erwartet.
Back to topic.
Da war sie nun, meine Kreuzung. Die Kreuzung, die ich unbedingt sehen wollte!
Wieso erkläre ich in meiner ersten kleinen Lifereportage. Wer kein Bock auf ein Video hat, oder es gerade aufgrund von wenig Datenvolumen, Gesellschaft oder anderen Gründen nicht anschauen kann, sondern lieber lesen möchte – es gibt auch einen Textblock. Den dürfen die Videogucker dann gerne überspringen :P
Aber schaut euch lieber das Video an >^..^<
https://youtu.be/CtA8Bw3H4dU
Okay, dann nicht, dann lest halt diesen Textblock. Die Kreuzung direkt vor dem Bahnhof Shibuya ist wohl eine der berühmtesten der Welt und vermutlich diejenige, die in jeder Reportage über Tokyo mal gezeigt wird. Und zwar, weil über diese Kreuzung täglich Millionen von Menschen latschen. In einer einzigen Rotphase sammeln sich an allen Enden regelrechte Menschentrauben an. Das ist mega witzig, das zu beobachten. Und auch, sich da durchzudrängeln und dabei ein Video zu drehen :P Ich muss ziemlich dämlich gegrinst haben, ich fand es nur saukomisch. Ich hatte noch nie so viel Spaß, eine dämliche Kreuzung zu überqueren, sag ich euch xD
Ich hab natürlich auch Fotos gemacht – und zwar aus dem erwähnten Starbucks. Ich würde eigentlich nie zu Starbucks gehen. Ich will das nicht unterstützen. Und ich finde Kaffee ekelhaft. Zum Glück, so kann ich das gesparte Geld besser in Sak... Videospi... Eiscr... Reisen investieren ^^ Naja, ich musste ja auch nichts kaufen. Ich musste mich einfach nur mal reindrängeln und ein paar Fotos und Videos über die Köpfe der Leute hinwegmachen, die sich einen Kaffee gegönnt haben und diesen gemütlich beim Blick auf das Gewimmel genießen wollen. Oder vermutlich eher, die das Gewimmel genauso filmen wollen, extra früh hier angetanzt sind, um einen Sitzplatz am Fenster zu bekommen und sich den Kaffee geholt haben, um beim Warten nicht einzuschlafen. Ernsthaft, da hatte jeder einen kleinen Tripod mit Kamera oder Handy auf der Fensterbank aufgestellt xD Sind wahrscheinlich die Pros, die das Gewimmel hundert Mal filmen, um dann am Ende das beste Video herauszusuchen.
Für mich ist das Beste, das, wo ich da war. In Fuchsis Anwesenheit wird alles besser. Wenn Fuchsi nämlich weg ist, bekommt Fuchsi es eh nicht mehr mit.
Fuchsi gains Eingebildetheit +10
Ist doch so!
Ich nenne folgendes Bild liebevoll "Die Ordnung vor dem Sturm"
Und dieses hier passend dazu "Das Gewusel"
Ich würde es ja wahre Kunst nennen, aber tausend Leute haben diese Bilder vor mir geschossen - ist schließlich der bekannteste Blick auf die Kreuzung xD Dennoch ist MEIN Gewusel einzigartig :P
Jedenfalls hab ich die beste Zeit abgepasst – Zwielicht. Da hat beim Sarbucks nichts gespiegelt und es waren genügend Menschen da. Ich bin zur Rushhour nochmal zurückgekehrt – und ja, es waren etwas mehr.
So, damit hab auch ich meinen Beitrag dazu geliefert, Tokyo als total überfüllte Großstadt darzustellen ^^
Eigentlich wollte ich mich danach mit den Kollegen zum besseren Kennenlernen noch in Shinjuku treffen. Yakitori futtern und für 1000 Yen alles an Sake trinken, was in zwei Stunden hinuntergeht ... aber nach diesem Tag war ich am Ende meiner Kräfte und hatte zudem Kopfschmerzen. Es ist fucking laut in Tokyo. Und nichts zehrt meine Energiereserven so schnell auf wie Menschen und Lärm. Und davon gibt's in Shibuya reichlich. Jede Laterne spielt J-Pop ... was eigentlich ganz nett ist, ich mag J-Pop.
https://youtu.be/pEu24RhglSU
Aber auch jede Reklame dröhnt dir ihre Spots in die Fresse, genauso wie jeder Shop seine eigen Musik im Eingang hat. Wenn man dann auch noch in Shops wie Animate herumschnuppern geht, wird's noch schlimmer. Animate ist ein Animemerchandise Shop. Die haben Mangas, Sammelkarten, DVDs, kleine Figuren, Anhänger ... und an jedem Regal irgendetwas das Lärm macht. Und zwar so nah aufeinanderfolgend, dass sich das alles zu einer ekligen schrägen Kakphonie vermischt. Mich als HSP macht das nach kurzer Zeit ziemlich fertig x) Würde ich da arbeiten, ich wäre nach einigen Wochen tot.
https://youtu.be/zRpF5VdDFqQ
Ich hab das Saufen lieber abgesagt ... ich will nicht so viel trinken x/ Zumal ich hier in Tokyo schon genug Geld ausgeben werde. Trinken und Essen kann ich, wenn ich zurück in Osaka bin, da ist das alles wesentlich günstiger.
Nope, nach vier Stunden Innenstadt musste ich zurück, Energie tanken. Und dazu brauche ich Ruhe x)
... die ich hier aber dank dünnen Wänden und meinen Nachbarn, die einen Horrofilm schauen nicht bekomme, weswegen ich jetzt dieses Kapitel schreibe. Naja, dann schlafe ich morgen ein wenig länger.
Bevor ich wieder in die Stadt fahre. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte x) Mehr als drei Tage am Stück sollte ich mir die Innenstadt nicht geben.
Ja matane!
~ Fuchsi am 12.03.2019
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