Fuchsis Reise ins Paradies?
Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich stehe hier Ende Januar in T-shirt und kurzer Hose bei Sonne und 20°C mit meinen Füßen im Meer.
Und nein, ich bin immer noch in Japan ^^ Tatsächlich kann man hier in gerade wohl so gut wie alle Wärmezonen erleben. Während mein mexikanisch-amerikanischer Freund sich vor ein paar Tagen noch in Sapporo zuschneien lassen hat, stehe ich jetzt auf Okinawa in der Sonne.
Ihr findet Okinawa ganz unten links in der Ecke. Das ist eine ganze Spur weiter südlich von Osaka - also kein Wunder, dass es hier warm ist xD
Tatsächlich arbeite ich hier nicht, sondern mache "nur" fünf Tage "Urlaub" ^^ Ich dachte mir, wenn ich schonmal in Japan bin, dann fliege ich dorthin und nerve alle, die sich im deutschen Winter den Arsch abfrieren mit Südseebildern, Palmen, Sonne und Traumstränden!
Karma lässt grüßen, sag ich euch.
Aber eins nach dem anderen. Lasst mich ganz von vorne anfangen.
Also ... Nachdem ich mich schweren Herzens von meinen Freunden und Kollegen in Osaka getrennt habe (und das hinterließ wirklich ein komisches Gefühl in der Magengegend), hab ich all meinen Kram zusammengepackt und im Keller unseres Hostels versteckt.
Wieso? Der Flieger, den ich nehme, gehört zur Billigklasse und erlaubt mir nur 7kg Handgepäck. Für 5 Tage Urlaub schleppe ich doch nicht meinen 20kg Rucksack mit xD Außerdem muss ich auf diese Weise nochmal in Osaka vorbeischneien, was gar nicht so schlecht ist, wenn man meine nächste Arbeitsstelle bedenkt. Dazu später mehr.
Jedenfalls hat alle super funktioniert. Der Flieger kam zwar unerwartet eine halbe Stunde zu spät und die Sitze hatten Konfortabilitätslevel Sardinenbüchse (echt, noch nicht mal bei Ryan Air hat man so wenig Platz o.O), aber ansonsten gab es keinerlei Probleme. Hab alles gefunden, war viel zu früh da und da ich im Inland unterwegs bin, gab es keine ewigen Kontrollen wegen Ausweis und Reisepass. Am Automaten Ticket holen, durch den Sicherheitscheck, fertig. Auf dem Rückflug muss ich also nicht zwei Stunden eher dort sein - gut zu wissen.
Ein bisschen suboptimal war nur mein Aufzug. In Osaka herrschten am Morgen 3°C ... ich musste also noch auf lange Jeans und meinen dicken Winterpulli zurückgreifen. Gleichzeitig sollte ich aber auch einen etwas dünneren Kapuzenpulli dabeihaben, der nur wieder unnötig Platz und Gewicht frisst. Hab den kurzerhand um meine Hüfte gebunden - muss ja. Ich kann nicht direkt in Sommerklamotten losfahren. Schon schade genug, dass ich meine Sandalen zurücklassen musste.
In Naha angekommen - der größten Stadt auf Okinawa - wurde ich auch direkt von milden Temperaturen und Sonnenschein empfangen.
Bin direkt zum Hostel, hab eingecheckt und den Winterkram dort gelassen. Noch auf dem Weg dorthin hab ich bereits den hiesigen Gullideckel gefunden:
Bisher keiner in Farbe - ich arbeite dran. Okinawa scheint jedenfalls Fische zu mögen - diese sehen mir aber verdächtig nach Piranhas aus ... ich hoffe, die gibt es hier nicht an den Stränden. Aber Piranhas sind auch eher Süßwasserfische, richtig? Sollte also keine Gefahr bestehen.
Beim Erkunden der Stadt hab ich dann den wohl beeindruckensten chinesischen Garten ever (in my life so far) gefunden.
Ich meine, zieht euch das rein! Es ist Ende Januar! Der Reiher dort ist übrigens echt! Ein Garten, der was auf sich hält, hat natürlich einen echten Reiher. Und Kois!
Die Schildkröte gab's wohl noch extra oben drauf o.O Ich glaube, ich hab in diesem Garten etwas den Auslöser meiner Kamera vergewaltigt ^^'' Ich sollt mich demnächst jedenfalls nach einer neuen Speicherkarte umsehen. Die 32GB sind fast voll.
(Hey, ich bin in Japan, ich passe mich nur an und benehme mich auch wei ein Einheimischer xD )
Aber genug von dem Garten, weiter im Text ^^ Wofür ich hergekommen bin, sind schließlich weiße Südseestrände ^^ Also gleich den nächsten Strand bei Google Maps gesucht. Und was soll ich sagen?
Das hab ich mir doch etwas anders vorgestellt ^^'' Der Strand bestand vorwieglich aus irgendwelchen Kalkrückständen und somit nicht unbedingt eine Wohltat für die Füße. Von der Länge von nicht mal 100m mal zu schweigen. Und dann ist da ... naja ... dieses hässliche Ding von Schnellstraße.
Na gut, nicht so schlimm, war ja nur der nächstbeste und dann auch noch mitten in der Stadt. Immerhin hatte ich Sonne und Meer. Die richtig tollen Strände kann ich mir später im Hostel heraussuchen ^^
Aber vorher hab ich mir noch Ananas- und Schokoeis in der Stadt gegönnt:
Es gibt hier wohl eine ziemlich große Ananasplantage. Heißt, die Dinger werden nicht importiert! Kein Vergleich im Geschmack also zu dem, was man in Deutschland bekommt °-° Ich bin wirklich im Paradies!
Und das ist der Punkt, an dem das Karma anfängt ...
Zurück im Hostel hab ich mich natürlich auf die Suche nach den besten Stränden auf Okinawa gemacht ... und festgestellt, dass die drei besten allesamt auf einer anderen Insel namens Miyakojima liegen
Nooooooin! Dabei hab ich doch extra vorher geschaut! Okinawa. Ich bin doch auf der richtigen Insel!
Fast. Okinawa ist nicht nur der Name der Hauptinsel, es ist auch der Name einer japanischen Präfektur (sowas wie größere Gemeinden). Und zu der Präfektur Okinawa gehören gefühlt tausende von Inseln. Das heißt, ich bin zwar richtig (in der Präfektur Okinawa) aber auf der falschen Insel (Okinawa anstatt Miyakojima).
Shit ... okay, machen wir das Beste drauß. Die Hauptinsel muss doch auch tolle Strände haben. Ja, eine Burg, ein Mausoleum, eine Ananasplantage, einen der letzten subtropischen Regenwälder ... ahja, Strände!
Der längste ist 700m ... damit kann man arbeiten. Aber irgendwie gehört jeder Strand zu einem anderen Hotel und ist nur zwischen April und Oktober zum Schwimmen freigegeben, wenn man denn dorteine Nutzungsgebühr bezahlt. What the F*** wir haben 20°C, das ist für einen kleinen Polarfuchs wie mich genug zum Schwimmen!
Fassen wir zusammen: Jeder Strand ist also an ein Hotel gebunden, nochmal 1-2h Busfahrt vom Flughafen entfernt und dann noch nichtmal zum Scwimmen freigegeben?
Das ist echt nicht fair ...
Und es geht keine Fähre von hier nach Miyakojima. Nur ein Flug. Der fast doppelt so teuer ist wie der, den ich gekauft habe ... und ich wollte eigentlich Urlaub machen, anstatt auf Flughäfen zu hocken ...
Aber da hört es noch nicht auf. Das Hostel, dass ich gebucht habe, ist ein ziemlicher Reinfall. Ich meine, die Lage ist gut, der Preis spottbillig und es hat eigentlich alles, was man braucht ... ABER
Mein Bett ist ein Holzklotz mit einem Futon drauf. Und ist für meine Körpergröße zu kurz. Naja, ich schlafe eh etwas eingeigelt auf der Seite ... was wegen dem Konfortabilitäslevel Folterbank leider nicht geht. Ich hab das Gefühl, direkt auf dem Hüftknochen zu liegen. Und außerdem knarzt es wie Sau, wenn ich mich nur einmal umdrehe, als sei es der Leidtragenden von uns beiden.
Ich hab versucht zusätzlich noch auf der Decke zu schlafen ... keine Veränderung. Jetzt war ch froh, meinen fetten Winterpulli dabei zuhaben. Der zusammen mit meinem dünnen Kapuzenpulli haben es fr den Oberkröper einigermaßen erträglich gemacht. Aber meine Hüfte fühlt sich jetzt an, als sei ein Stepptänzer mit Spikes darauf Amok gelaufen.
Schlimmer als das Bett waren jedoch die anderen Gäste. Bis jetzt hat es immer gut geklappt, mit anderen in einem Raum zu schlafen. Aber diesmal ist es eine Zumutung. vielleicht, weil es ein 16er und kein 6er Zimmer ist.
Einer der Gäste mir gegenüber im Bett gibt alle paar Sekunden ein merkwürdiges Wispern von sich, als würde er einen uralten Dämon beschwören wollen. Was ihn nach ein paar Anläufen auch gelingt, denn mein Bettnachbar fängt kurz darauf zu schnarchen an. Und zwar auf Schnarchlevel Waldrodung! Mindestens drei andere schnarchen auf dem normalem Schnarchlevel Holzsäge unterstützend dazu.
Die Wände sind dünn und im angrenzendem Gemeinschaftsraum ist es laut. Das kommt dazu. Und nein, Ohrenstöpsel waren keine Option - hatte ich erstens im Haptgepäck gelassen und zweitens musste ich meinen Wecker hören. Ihr erfahrt gleich wieso.
Um 22:30 kommt dann einer der Staffmitglieder mit einem lauten "Shitsureishimaaaaasu" hinein und macht das Licht aus. Käme mir gelegen, wäre da nicht die fette Lampe in der Mitte des Raumes, die anbleibt - und dreimal dürft ihr raten, wessen Bett genau davor steht ...
Okay, die ist jetzt nicht so hell, aber trotzdem nervig und unnötig - da durch das Fenster das Licht der übergrellen Neonbeleuchtung ins Zimmer fällt. Hab die Lampe deshalb ausgemacht.
Nur wenige Minuten später kommt ein andere Gast herein, macht einen Lärm als würde er Loriots Zimmerverwüstung nachahmen wollen, flucht irgendwas auf japanisch ... und macht die dämliche Lampe wieder an!
Und hier soll ich 4 weitere Nächte verbringen? Meine Erinnerung bringt als schlimmere Nacht nur gerade die aus dem letzten Jahr hervor, in der ich 9-mal gekotzt habe - immer mit vorangehendem Schwächeanfall. Mehr fällt meinem Kopf nicht ein, zu furchtbar sind gerade die akkuten Erfahrungen, die vor 9 Stunden hier ihren Lauf nahmen. Um 5:30 hab ich es aufgegeben zu schlafen und mir einen Flug nach Miyakojima gebucht. Scheiß aufs Geld, ich will jetzt meinen Strand - zumindest für einen Tag!
Im Moment sitze ich am Flughafen in Naha, mit keinem geraden Knochen mehr im Leib, übermüdet und nur angetrieben vond er Hoffnung, mein Strandparadies in den nächsten Stunden doch noch zu finden. Der Flug geht in 49 Minuten.
Jedenfalls etfliehe ich zumindest einer Nacht in dem anderen Hostel und muss nur noch 3 überleben. Ich für meinen Teil mache jetzt das Beste draus und bleib positiv - ich sollte mir morgen dann den Regenwald anschauen - ist sicher auch ein Erlebnis ^^ Strände finde ich hoffentlich später im Mai noch auf Fukuoka - und hoffentlich gleich in den nächsten 2 Stunden auf Miyakojima. Werde ich mein Strandparadies letztendlich noch finden?
Ich halte euch auf den Laufenden.
Just stay positive - es ist ein Abenteuer - und im schlimmsten Fall eben eine Erfahrung, von der ich meinen nichtvorhandenen Enkeln erzählen kann xD
~ Fuchsi am 29.01.2019 über den 28.01.2019 >^..^<
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