Leute, Leute, ich hab großartige Neuigkeiten! Oh mann, ich hab gerade einen Adrenalinkick³, ich bin total aufgedreht! Ich muss euch das direkt erzählen, weil im RL um diese Uhrzeit gerade niemand da ist und ich gleich platze.

Okay, einmal einatmen, dann ausatmen, wieder ausatmen ... erstmal wieder ruhig werden und runterkommen.

Okay, fertig.

Gut, jetzt alles noch mal von vorne, schön der Reihe nach.

Ich hab euch gestern die formale Planung meiner Reise vorgestellt, die sich insgesamt über ein Jahr gezogen hat (aber auch nur, weil ich zwischendrin fertig studieren musste). Heute geht's um ... ich nenne es mal die schöne Planung ^^ Denn auch, wenn ich jetzt Visa und Reispass und Kreditkarte und so habe, fehlt doch noch etwas ganz Entschiedendes:

Genau, wo in Japan geht's überhaupt hin und wie finde ich da Leute, die mich aufnehmen und mir Arbeit geben?

Auch da hab ich wieder einen kleinen Tipp von besagter Freundin bekommen, die letztes Jahr in Japan war. Und zwar gibt es eine Seite namens workaway.info. Dort kann man sich für ein Jahr kostenpflichtig für 34€ anmelden, als Host oder als Workawayer - wie es so schön heißt. Sprich, ich finde dort Kontakte zu vertrauenswürdigen (!) Gast- und Arbeitsgebern (Das müssten sonst schon motivierte Trolls sein, die 34€ zum trollen ausgeben).

Ihr ahnt sicher schon, worauf dieses Kapitel hinausläuft. Freut euch, dann kennt ihr die Pointe schon, aber ich bleibe jetzt bei meinem chronologischen Erzählschema :P

Wir fangen also an mit

Emotionssprung #1: Nervosität

Und zwar meine ich erste Nervosität vor der Anmeldung auf der Seite. Ja, ich gehöre tatsächlich zu den Menschen, die sowas Kleines schon nervös macht! Ich war auch nervös, bevor ich mich bei Wattpad angemeldet habe, allerdings nicht mehr so nervös wie das erste Mal, wo ich mich irgendwo im Internet angemeldet habe, weil ich inzwischen dran gewöhnt habe.

Jedenfalls war es dieses Mal wieder stärker als sonst. Schließlich mache ich damit einen Schritt weiter in Richtung Reise. Einen Schritt weiter, der es schwerer machen wird, umzudrehen. Schließlich hab ich dann wieder etwas bezahlt, dann muss ich es auch nutzen, es soll sich dann ja auch lohnen.

Nein, ich mache das lieber morgen, ich bin schließlich ein Meister der Prokrastination. Das dort im Gif könnte ich sein xD

Jedenfalls sahen so meine Gedanken aus. Unnötige Sorgen und Ängste. Und mein Hirn wurde plötzlich ganz kreativ, Gründe zu finden, wieso ich das nicht machen sollte und dass ich es deswegen besser aufschiebe, damit ich das Problem ein andernmal lösen kann.

Zum Glück hab ich dann bemerkt, was da wieder in meinem Kopf abgeht (das Problem ist mir nicht neu). In dem Moment hab ich einfach auf "Anmelden" geklickt  und fertig. Einfach machen hilft immer.

Emotionssprung #2: Vorfreude

Jedenfalls hab ich nach der Anmeldung dann mal so die Angebote durchgesehen. Und, die kleine Zwischenüberschrift spoilert es schon – ich merkte dann, wie sich Vorfreude in mir breit machte. Es gibt einige Angebote in Japan und eins klingt besser als das andere.

Trotzdem ist ein Working Holiday dann irgendwo auch ein Urlaub, ich will ja auch was vom Land sehen. Das heißt, ich sollte mal schauen, wo ich ungefähr hin will.

Ich bin dann ganz stumpf vorgegangen, hab eine Karte von Japan bei Google Maps aufgerufen, hab dann die Namen von verschiedenen Städten eingegeben, die ich da so gelesen habe und mir bei Google Bilder Fotos angesehen. Und wo es schick aussah, den Ort hab ich dann auf meine Reiseliste gesetzt xD

Momentan stehen 5 Orte auf meiner Liste: Osaka, Hokkaido, Kyoto, Tokyo und Fukuoka. Kürzlich ist noch Okinawa dazugekommen.

Irgendwie ist das wie Urlaubsshopping ^^

Ob dieser Plan so bestehn bleibt, ist davon abhängig, ob ich Hosts finde, ob mich die nehmen, oder ob in Japan nicht noch was passiert, was mich umplanen lässt xD Das ist ja das schöne, es ist noch nichts in Stein gemeißelt ^^

Emotionssprung #3: Anspannung

Jedenfalls reicht angucken nicht, ich muss mit Leuten Kontakt aufnehmen. Für meine Ankunft suchte ich also gleich das sympatischte Angebot hinaus - ein Gästehaus in Osaka, welches einen sehr freundlichen und familiären Eindruck machte. Okay, wie schreibe ich die an? Am besten schaue ich erstmal gründlich in der Stellenbeschreibung nach:

Okay, da stehen ein paar Fragen, die muss ich einfach nur beantworten, dazu ein paar Daten wie Name, Alter und Nationalität, dann reicht das schon. Cool ^^

Yay, es ist fertig!

Aber ... halt ... ich hab diesmal nicht auf deutsch sondern gleich auf englisch geschrieben. Das muss ich nochmal Korrekturlesen!

Okay, ich habe 4 Rechtschreibfehler gefunden, es sollte nun gut sein. Inzwischen ist es 5 Uhr morgens, also 13 Uhr in Japan. Ich hab die Nachricht abgeschickt und bin ins Bett gegangen.

Emotionssprung #4: Hyperaktive Freude

Als ich aufgestanden bin hatte ich direkt eine Antwort. Und nicht nur das, sie war sogar positiv! Trotzdem wollte die Inhaberin gerne nochmal bei ein paar Punkten nachhaken, die ihr wichtig waren. Das waren Sauberkeit und Freundlichkeit - beides für mich kein Problem. Ich mich also gleich an die Tastatur gesetzt und eifrig Antwort getippt.

Stellt euch die beiden Memes und den Ablauf bei #3 einfach nochmal genauso vor ...

Emotionssprung #5: Unbehagen

Es sind inzwischen 4 Tage vergangen, aber ich habe immer noch keine Antwort. Soll ich nochmal nachhaken? Nein, das wäre nicht gut, das sieht nach Drängeln aus, die Inhaberin hat sicher viel zu tun, sie wird schon antworten. Aber wenn mein Schreiben jetzt nicht gut war? Wenn ich etwas missverständlich geschrieben habe? Soll ich lieber noch einen anderen Host zur Sicherheit anschreiben? Ich will ja in zwei Wochen dort sein.

Oder ist Nachhaken gerade gut? Will sie, dass ich nachhake um damit deutlich zu machen, wie wichtig mir die Stelle ist?

Ach, diese furchtbare Ungewissheit!

Ich hab sie dann angeschrieben und freundlich nachgefragt.

Emotionssprung #6: Höchste Anspannung

Und ich hab sofort eine Antwort bekommen. In der stand, dass sie mit mir skypen will. Am besten sehr bald, wann ich denn Zeit hätte.

Ach du heilige S... o.O

Nun, wir haben heute geskyped. Vor ungefähr 2 Stunden inzwischen.

Emotionssprung #7: Große Erleichterung und Freude

Und was soll ich sagen, ich hab den Job :D

Meine Gastgeberin ist sehr nett und freundlich ^^ Sie bezieht auch gleich mit ein, dass ich vorraussichtlich einen Jetlag haben werde, das heißt, ich arbeite erstmal Nachmittags, bis ich mich an die japanische Zeit gewöhnt habe, sie kennt das schon mit den Leuten aus Europa ^^

Jedenfalls ist damit mein erster Zielort in Japan safe :D

Ich bin dann mal weg und buche meinen Flug.

いってきます。

(ittekimasu = Floskel, die man sagt, wenn man das Haus verlässt).

~ Fuchsi am 30.11.2018