Łukasz Piszczek & Marcel Schmelzer (M-Preg)
Für painoton Deine Idee hat mich dazu inspiriert, dem Shot einen kleinen Plottwist zu verpassen. Danke dafür. Und dafür, dass du ihn schon mal vorab gelesen hast.
Warnung: M-Preg. Wer das nicht lesen will, darf sich hier verabschieden
Tell me you want it
A thousand miles away from the day that we started
But I'm standing here with you, just trying to be honest
If honesty means telling you the truth
Well, I'm still in love with you
~Still - Niall Horan~
Marcel
Zwei Jahre.
730 Tage.
17520 Stunden.
Ja, ich hatte sogar die Stunden ausgerechnet. Die Stunden, seitdem ich alleine war. Die Stunden, seit Łukasz mich verlassen hat. Die Stunden, in denen ich mich einsamer gefühlt habe, als ein Eremit in einer Höhle mitten im Wald.
Ich verstehe nicht, wieso er alles was wir hatten, weggeworfen hat. Sein Vertrag beim BVB wurde nicht verlängert, das hat er zum Anlass genommen, nach Polen zurückzukehren. Ein Wort von ihm und ich wäre mitgegangen. Diese Option gab es in seinen Planungen allerdings nicht.
Deshalb sitze ich alleine hier am Phoenix-See und starre aufs Wasser. Die ersten Wochen und Monate waren schrecklich für mich. Ich habe geweint, mich verkrochen und alle von mir ferngehalten. Nach einer Weile konnte ich dann wenigstens Marcos Nähe ertragen.
Ohne ihn wäre ich längst noch nicht soweit, wie ich jetzt bin. Langsam, ganz langsam, habe ich wieder angefangen zu leben. Bin einkaufen gegangen, habe mir ein neues Bett und ein neues Sofa gekauft. Habe die Bilder von Łu und mir in eine Kiste gepackt und auf den Dachboden gebracht.
Die Mannschaft hat akzeptiert, dass ich nicht über meinen Exfreund reden will. Trotzdem hängt das Thema wie eine dicke, schwarze Wolke über allem. Nicht über ihn zu reden, belastet mich genauso sehr, wie über ihn zu sprechen. Das ist ein Teufelskreis.
Schritte nähern sich und ich wende den Blick vom glitzernden Wasser ab. Ein Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, als ich Marco und die Kleine sehe. Sie kommt auf mich zu und streckt mir die Arme entgegen. Gehorsam hebe ich sie auf meinen Schoß und bekomme einen feuchten Kuss auf die Wange gedrückt.
"Hallo Marcel, wie geht es dir?"
Marco setzt sich neben mich und mustert mich aufmerksam.
"Hallo, ihr zwei. Mir geht es gut. Wirklich", sage ich nachdrücklich, weil sein Blick kritisch wird.
"Heute ist..."
"...der Tag an dem Łu gegangen ist. Es geht mir trotzdem gut. Weißt du, er ist abgehauen und hat nicht zurückgeschaut. Ich habe lange genug getrauert. Zeit endlich nach vorne zu sehen. Immer nach hinten zu schauen hat mir nichts gebracht, das weißt du so gut wie ich."
"Hast du ein Date?", fragt Marco aufgeregt.
Ich lache und schüttele den Kopf. "Nein. Wie kommst du denn darauf?"
"Naja, ich dachte...ach, vergiss es. Es ist toll, dass du nach vorne schauen willst."
Wir stehen auf und gehen zum Spielplatz, weil die Kleine langsam quengelig wird. Während sie im Sandkasten spielt, unterhalten Marco und ich uns noch eine Weile. Eine Stunde später verabschiedet er sich von mir und ich winke den beiden noch nach, ehe ich mich auch auf den Weg nach Hause mache.
In einem Café hole ich mir ein Stück Kuchen, welches ich mir Zuhause gönnen werde. Ich nehme den kleinen Karton, bezahle und verlasse den Laden. Zumindest versuche ich es, pralle aber gegen ein weiches Hindernis, das mich mit einem schnellen Griff vorm hinfallen bewahrt.
"Nicht so stürmisch", sagt eine weiche, warme Stimme, die mich auf der Stelle erstarren lässt.
Ich hebe den Kopf, unsere Blicke treffen sich und die Welt hört für eine Sekunde auf, sich zu drehen.
"Łukasz."
Łukasz
Zwei lange Jahre war ich nicht mehr hier. Dabei war Dortmund mal meine Heimat. Doch nachdem ich die Stadt und Marcel, Hals über Kopf verlassen hatte, wollte ich auf keinen Fall zurückkommen. Warum ich ausgerechnet heute hier bin, kann ich gar nicht sagen. Zu meinen ehemaligen Kollegen habe ich nur sporadisch Kontakt.
Die Zeit war hart für mich. Von Marcel getrennt zu sein, war die Hölle. Warum ich trotzdem ohne ihn nach Polen gegangen bin? Ich wollte ihn einfach nicht aus seinem gewohnten Umfeld reißen und eine Absage seinerseits hätte ich nicht ertragen. Deshalb habe ich ihn bei meinen Plänen außen vor gelassen.
Diese Entscheidung hat mich viele Tränen gekostet, aber ich halte es nach wie vor für richtig. Die Sehnsucht nach Marcel trage ich im Herzen, sie wird nie weniger, sondern eher jeden Tag mehr. Nach zwei Jahren Abwesenheit kann ich mich unbehelligt in Dortmund bewegen, niemand spricht mich an.
Als ich gerade in ein Café will, um mir Kaffee und ein Stück Kuchen zu gönnen, rennt jemand in mich rein. Ich greife beherzt zu und bewahre den Mann vor mir, hinzufallen.
"Nicht so stürmisch."
Beim Klang meiner Stimme, erstarrt der Mann und hebt langsam den Kopf. Als unsere Blicke sich treffen, setzt mein Herz einen Schlag aus.
"Łukasz."
Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus. Ich bin nicht in der Lage, etwas zu sagen oder zu tun. Die Welt hat aufgehört sich zu drehen, die Zeit ist stehen geblieben.
"Marcel", hauche ich schließlich, lasse ihn los und mache einen Schritt zurück.
Sofort fehlt mir seine Wärme, aber ich habe kein Recht mehr, ihn im Arm zu halten. Verwirrt schaut er mich an, schüttelt den Kopf und reibt sich die Augen.
"Bist du wirklich echt?", murmelt er.
"Komm mit raus, wir halten hier alles aus."
Er folgt mir vor die Tür, lehnt sich an die Wand hinter sich und schließt die Augen. Als er sie wieder öffnet, schwimmen Tränen darin. Eine rollt über seine Wange und ich würde sie am liebsten wegwischen.
"Ich...ich habe grade erst angefangen, wieder zu leben und jetzt tauchst du hier auf", flüstert er. "Warum musst du die Wunde nochmal aufreißen?"
"Marcel, ich...es tut mir leid. Ich wusste doch nicht, dass du hier sein würdest."
"Spar dir deine Entschuldigung, Łukasz. Verschwinde einfach wieder nach Polen. Irgendwann werde ich über dich hinweg sein und dann kann ich endlich wieder ein normales Leben führen. Ein Leben ohne dich."
Er wischt sich übers Gesicht, wirft mir einen wütenden Blick zu und will weggehen. Doch ich halte ihn am Arm fest und hindere ihn daran. Sofort entzieht er sich mir.
"Fass mich nie wieder an. Hau ab, Łukasz. Die Stadt ist nicht groß genug für uns beide. Ich will dich nie wieder sehen."
Seine Wut ist deutlich zu spüren und es erschüttert mich, wie sehr ich ihn verletzt habe. Dann dreht er sich endgültig um und eilt davon.
'Das hast du ja toll hinbekommen, Łu.'
Marcel
Denkt er wirklich, mit einer windigen Entschuldigung ist es getan? Das kann nicht sein ernst sein. Zitternd vor Wut und mit Tränen in den Augen eile ich nach Hause. Dort lasse ich mich auf das Sofa fallen und versuche, mich zu beruhigen. Aber ich schaffe es nicht alleine. Deshalb wähle ich Marcos Nummer und hoffe, er meldet sich.
"Marcel, hast du Sehnsucht nach mir?", flachst er.
"Łukasz ist in der Stadt", hauche ich kraftlos.
"Was? Wie kommst du denn darauf?"
"Ich bin in ihn reingerannt, als ich mir Kuchen geholt habe. Marco, ich...ich kann das nicht. Er soll verschwinden. Was soll ich denn jetzt machen?"
"Bist du Zuhause?"
"Ja, ich bin weggerannt."
"Gut, bleib da. Ich komme gleich vorbei."
"Danke Marco."
Zwanzig Minuten später klingelt es und ich gehe zur Tür, um aufzumachen. Marco wirft einen kurzen Blick auf mich und zieht mich in eine feste Umarmung. Das er da ist, tut mir gut. Endlich bin ich wieder in der Lage durchzuatmen.
"Geh ins Wohnzimmer, ich mache Kakao", sagt er und schiebt mich in die Richtung.
Wortlos tue ich, was er sagt. Auf dem Sofa wickle ich mich in die weiche Decke. Ich friere, obwohl es eigentlich ein warmer Tag ist. Marco kommt herein, gibt mir eine Tasse und ich wärme mir die Hände daran.
"Was soll ich denn jetzt machen?", frage ich verzweifelt. "Łu wird sich sicher nicht von mir vertreiben lassen. Ich habe ihm gesagt, dass er verschwinden soll."
"Du kennst Łukasz, er wird nicht einfach wieder gehen. Marcel, du liebst ihn doch noch."
"Soll ich einfach so tun, als wäre nichts gewesen? Auf wessen Seite bist du eigentlich, Marco?"
"Auf deiner natürlich. Trotzdem kann ich Łu verstehen. Du weißt, wie er ist und ich glaube nicht, dass er mit eurer Beziehung abgeschlossen hat."
"Ich kann das nicht, Marco. Er hat mich aus seinem Leben gestrichen. Łukasz kann doch nicht davon ausgehen, dass ich ihn mit offenen Armen empfangen werde."
"Musst du ja auch nicht. Mir wäre es auch am liebsten, wenn er sich von dir fernhält. Es hat lange genug gedauert, dich einigermaßen aufzubauen. Ich will nicht, dass du erneut in dieses schwarze Loch fällst."
"Kannst du nicht mit ihm reden?", bitte ich meinen guten Freund.
"Schmelle, ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist."
"Ich verstehe schon. Łukasz ist trotzdem dein Freund und du willst keinen Ärger mit ihm. Irgendwie bekomme ich das schon alleine hin. Er ist mein Exfreund und ich muss das allein regeln."
"Du weißt, dass ich immer für dich da bin, aber diese Sache solltest du wirklich selber regeln. Rede mit Łu und mach ihm klar, dass er dich in Ruhe lassen soll. Wenn du das willst. Denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dich auch ein wenig freust, dass er da ist. Ich sage damit nicht, dass ich es gut finde, er hat dir ziemlich weh getan, aber es ist dein Leben oder vielleicht sogar euer Leben. Darüber kann und werde ich mir kein Urteil erlauben."
"Du hast ja Recht. Danke, dass du für mich da bist und dir mein Gejammer anhörst."
"Dafür sind Freunde da."
Łukasz
Nachdem Marcel weggelaufen ist, habe ich keine Lust mehr auf Kaffee und Kuchen. Ich gehe zurück ins Hotel und werfe mich aufs Bett. Die erste Begegnung nach der langen Zeit habe ich mir anders vorgestellt. Wahrscheinlich bekomme ich keine Chance mehr, in Ruhe mit ihm zu reden.
Abends gehe ich zu einem Italiener, bestelle Pizza und ein Glas Wein. Ich habe keinen Appetit, aber ich muss etwas essen. Die Hälfte der Pizza lasse ich einpacken und nehme sie mit. Doch mein Weg führt mich nicht zum Hotel, sondern zu Marcels Haus.
In einigen Fenstern brennt Licht, dann öffnet sich die Haustür und Marco kommt heraus. Als er mich entdeckt, bleibt er stehen, sieht zur Tür und schließt sie dann hinter sich.
"Łukasz, was für eine Überraschung."
"Hallo Marco, wie geht es ihm?"
"Kannst du dir das nicht denken? Er ist verletzt, traurig, wütend und enttäuscht. Du warst, nein, du bist seine große Liebe. Dein Weggang hat ihm das Herz gebrochen. Warum bist du hier?"
"Ich wollte mit ihm reden. Ihm sagen, wie leid es mir tut und dass ich ihn mehr als alles andere auf der Welt liebe."
"Ein wenig spät, nicht wahr?"
"Ich weiß." Ich senke den Kopf und drehe mich um. "Vielleicht sollte ich wirklich einfach verschwinden. Marcel will mich ohnehin nicht mehr hier haben."
Er legt mir die Hand auf die Schulter. "Gibst du so schnell auf, Łu?"
"Was soll ich denn machen?"
"Rede mit ihm. Marcel wartet insgeheim doch nur darauf. Der Mann liebt dich immer noch. Aber wenn du ihm noch einmal wehtust, bekommst du es mit mir zu tun."
"Wenn er mir noch eine Chance gibt, werde ich ihn auf Händen tragen."
"Dann geh und rede mit ihm. Was ist eigentlich da drin?" Er deutet auf den Karton.
"Eine halbe Pizza. Ich habe keinen großen Hunger gehabt. Hier nimm sie, ich esse sie ja sowieso nicht mehr."
"Danke und jetzt geh zu Marcel und erklär ihm alles. Das hat er verdient."
Ich gehe langsam zur Tür, atme tief durch und drücke auf die Klingel. Schritte sind zu hören, dann öffnet sich die Tür und der Mann meiner Träume steht vor mir.
"Was willst du hier?"
"Ich möchte dir erklären, warum ich ohne dich weggegangen bin. Darf ich bitte reinkommen?"
Zuerst denke ich, er haut mir die Tür vor der Nase zu, aber dann nickt er und geht zur Seite, damit ich das Haus betreten kann. Ich kann erkennen, dass er geweint hat und ich würde ihn am liebsten an mich ziehen und ihm sagen, das alles wieder gut wird.
"Geh ins Wohnzimmer. Magst du was trinken?"
"Ein Glas Wasser, bitte."
Ich sehe ihm nach als er in die Küche geht und wende mich dann Richtung Wohnzimmer. Dort hat sich einiges verändert. Das alte Sofa ist weg, auch unsere Bilder sind verschwunden. Seufzend gehe ich zum Fenster und schaue in den Garten hinaus.
Marcel
Er ist hier. In meinem Haus. Nur ein Zimmer weiter. Mein Herz rast und meine Hände zittern. Ich bin kaum in der Lage, Wasser in ein Glas zu gießen. Will ich hören, was Łukasz mir zu sagen hat? Einerseits ja, andererseits nein. Eine erneute Enttäuschung kann ich nicht ertragen.
Ich zwinge mich dazu, hinüber zu gehen und mich ihm zu stellen. Vielleicht bleibt er ja in Dortmund, dann kann ich ihm nicht ewig aus dem Weg gehen. Wir müssen das klären, egal, was am Ende dabei herauskommt.
Łu steht am Fenster und starrt hinaus. Ich stelle mich zu ihm und reiche ihm das Glas. Er lächelt mich an und trinkt einen Schluck.
"Danke Marcel." Mein Name kommt weich über seine Lippen, fast wie eine Liebkosung.
"Du wolltest reden", sage ich.
"Ja, ich...Hör zu, es tut mir leid, wie das gelaufen ist. Mein Vertrag wurde nicht verlängert und du warst so traurig und enttäuscht darüber. Du bist geblieben, weil es die beste Option für dich war."
"Du hättest nicht gleich nach Polen flüchten müssen. Weißt du, wie ich mich gefühlt habe? Nein, weißt du nicht. Jeder hat mich nach dir gefragt, alle wollten wissen, warum ich hier geblieben bin. Ich bin zusammengebrochen, Łukasz. Hätte Marco sich nicht so hartnäckig um mich bemüht, weiß ich nicht, wo ich heute wäre. Vermutlich tot und begraben."
Bei den letzten, nur mehr geflüsterten Worten zuckt er zusammen und Tränen sammeln sich in seinen Augen.
"Ich wollte dich nicht aus deinem gewohnten Umfeld reißen. Ich wollte nicht egoistisch sein und dich vielleicht zu etwas drängen. Mir ist klar, dass ich mit dir hätte reden sollen, aber hinterher ist man immer schlauer, nicht wahr? Marcel, Kochanie, ich wollte dir nie im Leben wehtun."
Jetzt laufen die Tränen über seine Wangen, er senkt den Kopf und schluchzt leise. Sein ganzer Körper zittert, er muss sich an der Fensterbank abstützen, um nicht auf den Boden zu sinken.
"Zwei Jahre, Łu. Warum bist du nicht schon früher gekommen?"
"Hätte ich gewusst, wie schlecht es dir geht, wäre ich sofort gekommen, aber ich hatte zu niemandem Kontakt. Erst als ich die letzten Bilder von dir gesehen habe, wurde mir klar, wie sehr du leidest. Da habe ich meine Sachen ins Auto gepackt und bin hergekommen."
"Du hast dir keines unserer Spiele angeschaut?"
"Ich konnte nicht. Das hätte mir das Herz noch mehr gebrochen. Ich verstehe, wenn du mir keine Chance mehr geben willst. Ich habe viel zu viel falsch gemacht."
Er trinkt das Wasser aus, stellt das Glas auf den Tisch und wendet sich zum Gehen. In mir tobt ein Kampf, ob ich ihn gehen lassen oder aufhalten soll. Erst als er schon im Flur ist, bin ich in der Lage, zu handeln.
"Warte Łukasz. Willst du jetzt immer vor mir weglaufen?"
"Heute nachmittag bist du vor mir weggelaufen."
Ich winke ab und entlocke ihm ein schiefes Grinsen. "Bitte bleib hier. Es...es ist schön, dass du da bist."
Erleichtert atmet er auf, kommt auf mich zu und bleibt ganz nah vor mir stehen.
"Ich liebe über alles, Marcel", flüstert er.
Łukasz
Er macht noch einen winzigen Schritt auf mich zu und ich breite die Arme aus, damit er sich an mich kuscheln kann. Endlich wieder seine Wärme und Nähe zu spüren, überwältigt mich schier. Marcel zittert, ein leises Schluchzen entschlüpft ihm.
"Ich bin ja da, Kochanie. Alles wird wieder gut, das verspreche ich dir."
"Ganz sicher?" Er hebt den Kopf und schaut mir fest in die Augen.
"Ich lasse dich nie wieder alleine."
"Du lebst in Polen und ich hier. Wie soll das gehen?"
"Ich werde dort leben, wo auch du bist. Wenn du hier bleiben willst, komme ich zurück. Du kannst dir aber auch gerne ansehen, wo ich jetzt wohne und dann deine Entscheidung fällen. Ich werde nie wieder über deinen Kopf hinweg entscheiden."
"Können wir uns damit ein wenig Zeit lassen? Ich...ich muss erst wieder Vertrauen zu dir aufbauen, bevor ich mich entscheide. Darf ich dich nach Polen begleiten? Ich würde schon gerne sehen, wo und wie du lebst."
"Jederzeit. Ich hatte sowieso nicht vor, lange hier zu bleiben. Das Hotel ist noch für drei Tage bezahlt, dann fahre ich zurück. Kommst du mit mir?"
Marcel lächelt mich an und ich weiß, ich habe die richtigen Worte gefunden. "Ja, ich würde gerne mitkommen. Bleibst du noch hier? Ich will nicht, dass du schon gehst."
"Ich bleibe so lange du willst."
Wir setzen uns aufs Sofa, schauen uns in die Augen und halten uns an den Händen. Schon früher konnten wir uns wortlos verständigen und das klappt immer noch.
Vier Tage später sind wir auf dem Weg nach Polen. In den vergangenen Tagen haben wir viel Zeit miteinander verbracht, geredet und auch geweint. Ich habe auch ein paar der alten Kollegen getroffen und musste versprechen, den Kontakt zu halten.
Während der Fahrt hängen wir beide unseren Gedanken nach. Aus dem Radio kommt leise Musik und bietet ein bisschen Ablenkung. Ich will die Stille durchbrechen, aber ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll.
"Łu?", fragt Marcel schließlich und beendet das Schweigen.
"Ja?"
"Ich bin aufgeregt."
"Dafür gibt es keinen Grund. Möchtest du eine Pause machen? Ein paar Kilometer weiter ist ein Rasthof."
"Ja bitte. Ich könnte was Süßes vertragen."
Auf dem Rasthof decken wir uns mit Kaffee, Keksen und Gummibärchen ein. Da es ein schöner Tag ist, setzen wir uns auf eine Bank und genießen die Sonne. Ich spüre, dass Marcel ruhiger wird und er lächelt endlich.
"Wie weit ist es noch?"
"Naja, ungefähr vier Stunden werden wir noch unterwegs sein."
"Das ist noch ein ganz schönes Stück."
"Ich wollte nicht fliegen."
"Du fliegst immer noch nicht gerne", stellt er amüsiert fest.
"Nein und ohne dich an meiner Seite steige ich in kein Flugzeug."
Ich küsse ihn auf die Wange und wir gehen Hand in Hand zum Auto. Den Rest der Fahrt unterhalten wir uns und die Zeit vergeht wie im Flug. Als ich das Auto vor meinem Haus abstelle, schaut sich mein Freund überrascht um.
Marcel
"Wow, das ist ja wunderschön."
Mitten in einem traumhaften Garten, mit Blumen und Bäumen, steht ein gemütlich aussehendes Haus. Ein weißer Zaun umgibt das Grundstück. Auf einer Seite des Hauses rankt Efeu bis zum Dach, lediglich die Fenster sind frei.
"Ich war gleich verliebt in das Haus, als ich es besichtigt habe."
Er schließt die Tür auf und lässt mich zuerst eintreten. Auch innen ist es gemütlich und ganz eindeutig von Łu eingerichtet. Im Wohnzimmer lasse ich mich erschöpft auf die große Couch fallen. Obwohl ich nicht gefahren bin, war es anstrengend und wir waren viele Stunden unterwegs.
"Ich mache Kaffee", sagt mein Freund ich nicke nur, bevor ich mich aufraffe und ihm in die Küche folge.
"Kann ich dir helfen?"
Łukasz kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. Noch immer spürt er, wenn ich seine Nähe brauche und ist ganz selbstverständlich für mich da. Ich seufze und atme tief durch.
"Nein, ich bekomme das hin. Leg dich aufs Ohr, du bist bestimmt müde."
"Ein bisschen. Danke Łu."
Ich küsse ihn auf die Wange und bringe ihn damit zum Lächeln. Dann schlurfe ich wieder hinüber und lege mich hin. Die Augen fallen mir zu und ich gleite in den Schlaf.
Eine sanfte Berührung am Arm weckt mich auf. Gähnend strecke ich mich und öffne blinzelnd die Augen.
"Hey Schlafmütze, ich habe Abendessen gemacht", sagt mein Freund leise.
"Wie spät ist es?"
"19 Uhr. Du hast drei Stunden geschlafen."
"Warum hast du mich nicht früher geweckt? Jetzt kann ich bestimmt die ganze Nacht nicht schlafen."
"Ich habe es versucht, du hast so tief geschlafen, dass ich es aufgegeben habe, dich wecken zu wollen."
"Naja, ich habe die letzten zwei Jahre irgendwie kaum geschlafen", sage ich leise.
"Marcel, es..."
"Hör auf dich zu entschuldigen, Łu. Können wir die Vergangenheit ruhen lassen und nochmal von vorn anfangen?", bitte ich ihn.
"Du willst das wirklich?"
"Ja, das will ich. Würdest du mich endlich küssen?"
Łukasz zieht mich in seine Arme und küsst mich zärtlich. Dieser erste Kuss, nach so langer Zeit, fühlt sich unglaublich an. In meinem Bauch kribbelt es und mein Herz rast.
"Ich liebe dich, Kochanie", flüstert er an meinen Lippen.
"Ich liebe dich auch, Schatz. Lass mich bitte nie wieder alleine."
"Nie mehr, das verspreche ich dir."
"Was gibt's denn zu essen?", lenke ich das Gespräch auf ein anderes Thema.
"Gulasch, Kartoffeln, Nudeln und Salat."
"Das klingt lecker."
Beim Essen schauen wir uns immer wieder an, die Luft zwischen uns knistert. Ich sehne mich danach, meinem Freund noch näher zu kommen. Scheinbar geht es Łu genauso, denn kaum habe ich meinen Teller leer gegessen, steht er auf, nimmt meine Hand und zieht mich in Richtung Schlafzimmer.
Wir ziehen uns unter Küssen und streicheln aus. Als wir nackt voreinander stehen, zögert er plötzlich. Ich lege die Hand auf seine Brust und suche seinen Blick.
"Was ist los, Schatz?"
"Bist du dir absolut sicher, dass du das tun willst?"
"Auf jeden Fall. Ich will dir endlich wieder nahe sein."
Łukasz
Ich umarme ihn und seufze leise auf als sich unsere Körper berühren. Langsam schiebe ich ihn zum Bett, wir lassen uns darauf fallen und ich fange an, Marcel zu verwöhnen. Viel zu lange habe ich auf ihn verzichten müssen.
"Bitte Schatz, ich muss dich endlich spüren", murmelt er schon Minuten später.
"So ungeduldig?"
"Ich habe lange genug gewartet. Wir können uns später Zeit lassen."
Da ich ihm keinen Wunsch abschlagen kann, bereite ich ihn sorgfältig vor, bevor ich mich tief in ihm versenke. Er ist mir noch immer so vertraut, dass wir gleich einen gemeinsamen Rhythmus finden und uns immer schneller auf den Gipfel treiben. Schwer atmend breche ich auf ihm zusammen, nachdem wir beide fast gleichzeitig gekommen sind.
"Ich liebe dich, Łukasz", flüstert er und streicht mir die verschwitzten Haare aus der Stirn.
"Und ich liebe dich, Marcel."
Eng umschlungen bleiben wir noch eine Weile liegen, dann ziehe ich mich aus ihm zurück, was er mit einem leisen Wimmern quittiert. Ich hole einen Waschlappen im Bad, mache ihn sauber und kuschle mich wieder zu ihm ins Bett.
Viel Schlaf bekommen wir in dieser Nacht nicht, aber das ist mehr als in Ordnung für mich. Schmerzerfülltes Stöhnen weckt mich am Morgen. Sofort bin ich hellwach und setze mich auf.
"Geht es dir gut, Kochanie?"
Er lächelt mich an und nickt. "Ja, die letzte Nacht war nur etwas anstrengend. Ich hatte niemand in den letzten zwei Jahren."
Sanft streiche ich ihm durch die Haare. "Das weiß ich. Lass uns duschen, dann verarzte ich dich."
Wir stehen eng umschlungen in der Dusche, lassen das warme Wasser auf uns prasseln und seifen uns gegenseitig ein. Danach trockne ich ihn liebevoll ab und versorge ihn mit Heilsalbe. Er seufzt leise und ich küsse ihn lächelnd auf die Schulter.
"Danke, du bist der Beste."
Nach zwei Wochen sind wir uns wieder so nahe, wie vor meiner Flucht aus Dortmund. Wir gehen ins Kino, in den Zoo und sogar ins Museum. Ich will Marcel nicht mehr gehen lassen und würde am liebsten hierbleiben. Doch ich weiß nicht, wie er darüber denkt.
"Du bist so nachdenklich, Schatz. Was ist los mit dir?"
Marcel legt von hinten die Arme um mich und küsst mich auf die Wange.
"Ich habe über uns nachgedacht", gebe ich zu und drehe mich zu ihm um.
Sofort wird er ernst, Angst spiegelt sich in seinen Augen. "Stimmt etwas nicht?"
"Keine Sorge, alles ist in Ordnung."
"Sicher?"
"Naja, ich habe daran gedacht, wo wir in Zukunft wohnen werden. Ich fühle mich sehr wohl hier und kann mir eigentlich nicht vorstellen, wieder in die Stadt zu ziehen", berichte ich ihm von meinen Gedanken.
"Musst du auch nicht. Ich würde auch gerne hierbleiben."
Glücklich umarme ich ihn und küsse ihn verlangend. Seit wir wieder zusammen sind, bekomme ich einfach nicht genug von meinem Freund und er nicht von mir. Da wir hier alleine sind, weil die nächsten Nachbarn etwas weiter weg wohnen, schäle ich ihn aus seinen Kleidern und wir geben uns unserer Leidenschaft hin.
Marcel
Zwei Monate später ist mein Umzug fast über die Bühne. Ich stelle gerade die letzte Kiste in den Transporter, der meine Sachen nach Polen bringt. Marco hat uns tatkräftig geholfen und ich lade ihn abends zum Essen ein.
Am nächsten Morgen sind wir mit dem Transporter auf dem Weg in mein neues Zuhause. Łukasz sitzt diesmal auf dem Beifahrersitz und ich bin froh, dass ich fahren kann. Ich habe seit ein paar Tagen ein seltsames Gefühl im Bauch, kann mir aber nicht erklären, wo es herkommt.
"Morgen Abend lade ich dich auf ein romantisches Date ein." Łu legt die Hand auf mein Bein und ich schenke ihm einen schnellen Blick.
"Das hört sich wunderbar an."
Zwei Stunden später steuere ich den Rasthof an, wir holen uns was Süßes und Łukasz bestellt Kaffee.
"Für mich lieber Tee", bitte ich ihn.
"Geht es dir gut?"
"Ja, ich habe nur ein Grummeln im Bauch und Pfefferminztee wäre da bestimmt besser."
Besorgt schaut er mich an und streicht mir über die Wange. "Soll ich lieber fahren?"
"Nein, es sind keine Schmerzen und ich fühle mich auch nicht schlecht. Das ist bestimmt nur die Aufregung."
"Na gut. Tee und ein Stück Kuchen für dich."
"Danke, mein Schatz."
Den restlichen Weg über, wirft mein Schatz mir immer wieder besorgte Blicke zu. Ich lächle und lege meine Hand auf seine.
"Es geht mir besser, Łu. Mach dir bitte keine Sorgen."
Da es schon abends ist als wir ankommen, räumen wir nur noch ein wenige Kisten aus und beschließen, den Rest morgen zu machen.
Als endlich der letzte Karton im Haus verstaut ist, lehne ich mich erschöpft an den Wagen, nachdem ich die Tür geschlossen habe. Mir ist heiß, ich habe ein flaues Gefühl im Bauch und mir ist schwindlig. Ich trinke einen Schluck Wasser und wische mir über die Stirn.
"Kochanie, geht's dir gut?"
"Ja, nichts was eine kalte Dusche nicht wieder ins Lot bringen könnte."
"Dann ab ins Bad mit dir. Ich bringe den Transporter zurück."
"Das ist lieb von dir."
Die Dusche tut gut und ich lege mich danach aufs Bett, um ein kleines Nickerchen zu halten. Umziehen ist Stress pur und ich hoffe, ich muss das nie wieder machen. Łu kuschelt sich nach einer kurzen Dusche ebenfalls zu mir ins Bett und ich schmiege mich an ihn.
"Wollen wir das Date verschieben?"
"Nein, lass uns einfach noch eine halbe Stunde liegen bleiben, dann können wir uns fertig machen."
Dem stimmt er zu und ich schließe die Augen. Mein knurrender Magen gönnt uns allerdings nicht lange Ruhe. Also machen wir uns fertig. Ich hole meine schwarze Skinny Jeans und ein Hemd aus dem Schrank. Als ich hineinschlüpfen will, scheitere ich jedoch. Irritiert gehe ich zum Spiegel und betrachte mich forschend von allen Seiten.
"Was machst du da, Kochanie?" Mein Schatz legt die Arme von hinten um mich und küsst mich in den Nacken.
"Ich passe nicht mehr in meine Lieblingsjeans. Dein Essen ist viel zu gut, ich habe zugenommen."
"Du isst nicht mehr als früher und wir gehen jeden Tag joggen. Das kann eigentlich gar nicht sein."
Er hat recht, aber als ich mich zur Seite drehe, ist deutlich zu erkennen, dass mein Bauch leicht gewölbt ist.
Łukasz
Grinsend tätschle ich seinen Bauch. "Ab morgen gibt's Salatdiät", necke ich ihn. Bei seinem seltsamen Blick werde ich jedoch schlagartig ernst. "Hey, ich hab das nicht so gemeint."
"Schon gut. Ich ziehe eine andere Hose an, dann können wir los."
Da ich vor dem Date keinen Stress will, nicke ich nur. "Alles klar. Ich sollte mich auch fertig anziehen."
"Ich liebe dich, Schatz."
"Ich liebe dich auch."
Der Abend wird wunderschön. Das Essen schmeckt hervorragend, wir unterhalten uns und die komische Stimmung von vorher ist verflogen. Die Nacht verbringen wir aneinander gekuschelt und ich bin der glücklichste Mann der Welt.
Morgens bin ich zuerst wach und tappe in die Küche, um Kaffee zu kochen. Mit zwei Tassen des duftenden Wachmachers betrete ich das Schlafzimmer und stelle sie auf dem Nachttisch ab, damit ich Marcel wecken kann.
"Guten Morgen, Kochanie. Ich habe Kaffee gemacht."
Murrend öffnet er die Augen und setzt sich auf. "Guten Morgen", murmelt er mit rauer Stimme.
Ich reiche ihm die Tasse, aber er nimmt sie nicht. Stattdessen schlägt er sich die Hand vor den Mund, springt auf und rennt ins Bad. Verwirrt folge ich ihm und sehe ihn vor der Toilette kauern. Erneut würgt er und übergibt sich. Sanft streiche ich über seinen Rücken und warte, bis er fertig ist.
Schwer atmend lehnt er sich an mich und schließt erschöpft die Augen. Liebevoll halte ich ihn fest und hauche Küsse auf seine Haare.
"Ich glaube, das Essen war schlecht", flüstert er.
"Dann wäre mir auch übel. Vielleicht hast du dir eine Magen-Darm-Grippe eingefangen."
"Schon möglich. Ich will wieder ins Bett."
Ich helfe ihm hoch, er putzt sich die Zähne und anschließend trage ich ihn ins Schlafzimmer. Er kuschelt sich unter die Decke und atmet tief durch.
"Kannst du den Kaffee wegbringen, bitte?"
"Magst du einen Tee?"
"Nein. Kannst du...ich meine..."
Wortlos lege ich mich hinter ihn, schlinge die Arme um seine Taille und reibe zärtlich seinen Bauch. Seufzend drängt er sich noch enger an mich.
"Ich vereinbare einen Termin bei meinem Arzt."
"Muss das sein?"
"Kochanie, du fühlst dich seit Tagen komisch und hast dich grade zweimal übergeben. Also ja, es muss sein."
"Na gut, aber ich will erst noch ein wenig liegen bleiben."
"Schlaf noch ein wenig. Ich bleibe bei dir."
Als ich sicher bin, dass er eingeschlafen ist, rufe ich den Arzt an und vereinbare einen Termin mit ihm. Ich lasse Marcel eine Stunde schlafen, bevor ich ihn wecke, damit wir den Termin wahrnehmen können.
Im Wartezimmer klammert er sich an meiner Hand fest und wirft mir einen unsicheren Blick zu. Mein Lächeln bleibt unerwidert und ich habe das Gefühl, dass er mir etwas sagen will.
"Marcel, was ist los?"
"Łu, ich...", er stockt und atmet tief durch. "Ich habe einen Gendefekt."
Er kommt nicht dazu, mehr zu sagen, weil wir aufgerufen werden.
Marcel
Im Sprechzimmer begrüßt uns ein junger Arzt und fragt nach meinen Beschwerden. Ich werfe Łu einen entschuldigenden Blick zu.
"Würdest du uns alleine lassen, bitte?"
"Marcel, was soll das?"
"Bitte Łukasz. Ich erkläre dir später alles."
Widerwillig verlässt er das Zimmer und ich schildere dem Arzt meine Beschwerden. Seit gestern Abend ist mir völlig klar, was mit mir los ist.
"Na gut, dann machen wir einen Ultraschall und schauen uns das Ganze mal an."
Ich lege mich auf die Liege, ziehe mein Shirt hoch und starre gebannt auf den kleinen Bildschirm. Der Arzt sieht sich alles genau an, hält das Gerät schließlich still und deutet auf zwei kleine, etwa erbsengroße Punkte.
" Herzlichen Glückwunsch, Herr Schmelzer. Sie bekommen Zwillinge. Sie sind ungefähr in der siebten Woche."
Mein Herz rast, Tränen brennen in meinen Augen und laufen über meine Wangen. Łukasz und ich sind erst knapp drei Monate wieder zusammen und jetzt werden wir plötzlich Eltern. Das geht mir alles ein wenig zu schnell, aber ich kann es auch nicht ungeschehen machen.
Der Arzt druckt die Bilder aus, notiert etwas in einem kleinen Büchlein, in das er die Fotos steckt und mir dann überreicht. Mit zitternden Fingern greife ich danach und schiebe es in meine Tasche.
"Wir sehen uns bitte in zwei Wochen zur nächsten Kontrolle. Schonen Sie sich und lassen Sie sich von Łukasz verwöhnen."
"Danke, bis zum nächsten Mal."
Vor der Tür wartet mein Freund auf mich und will mich in den Arm nehmen, aber ich wehre ihn ab. Verwirrt schaut er mich an.
"Können wir Zuhause reden, bitte?"
"Ganz wie du willst."
Ich weiß, dass ihm das nicht passt, aber er akzeptiert es. Auf dem Heimweg schweigen wir und hängen beide unseren Gedanken nach. Wie soll ich ihm das bloß erklären? Wahrscheinlich stehe ich am Ende alleine da und muss zurück nach Deutschland. Dabei wollte ich nie ein alleinerziehender Vater sein.
Zuhause angekommen gehe ich erstmal ins Bad und wasche mir das Gesicht mit kaltem Wasser. Dann gehe ich ins Wohnzimmer, wo mein Freund auf dem Sofa sitzt. Ich lasse mich neben ihn sinken und greife nach seiner Hand.
"Łukasz, ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll. Ich..."
"Bist du krank?"
"Ja, nein, also...naja...", stottere ich und beschließe, ihm einfach das Bild zu zeigen.
Ich hole es aus der Tasche und halte es ihm hin. Er nimmt es, schaut es aufmerksam an und hebt dann den Kopf.
"Was soll ich darauf sehen?"
Obwohl mir nicht danach ist, muss ich lächeln. Mit dem Finger zeige ich auf die beiden kleinen Punkte.
"Das sind..."
"Tumore? Hast du Krebs? Du hast was von einem Gendefekt gesagt."
"Nein, ich habe keine Tumore. Lass mich doch bitte ausreden. Das sind unsere Kinder. Ich bin schwanger, Łu."
Die folgende Stille ist ohrenbetäubend. Mein Freund starrt auf das Bild, dann wirft er mir einen forschenden Blick zu.
"Du bist...schwanger?"
Ich nicke zaghaft.
"Das sind unsere Babys?"
Erneut nicke ich.
"Ich werde Vater?"
"Ja, in etwa sieben Monaten."
Atemlos sitze ich neben ihm und warte auf die Reaktion meines Freundes.
Łukasz
'Ich werde Vater. Wir werden Eltern. Mein geliebter Mann wird mir zwei Kinder schenken.'
Tränen brennen in meinen Augen und ich umarme Marcel so fest ich kann. Er klammert sich an mir fest und ich spüre, dass er zittert.
"Ich liebe dich, Kochanie. Du machst mich unglaublich glücklich", flüstere ich ihm ins Ohr.
"D-Du freust dich?" Er schiebt mich zurück, um mich ansehen zu können.
"Natürlich freue ich mich, Kochanie. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Vater werden würde und jetzt schenkst du mir gleich zwei Kinder. Ich liebe dich und unsere Kinder."
Jetzt schluchzt er und wirft sich wieder in meine Arme. Endlich fällt die ganze Anspannung von ihm ab und das Zittern lässt langsam nach. Ich wiege uns sanft hin und her, bis ich höre, dass er gleichmäßig atmet. Vorsichtig hebe ich Marcel hoch und trage ihn ins Schlafzimmer.
Zwei Wochen später sind wir erneut beim Arzt. Der Kontrolltermin steht an und diesmal darf ich dabei sein. Wieder macht der Arzt einen Ultraschall und zeigt mir die Babys auf dem Bildschirm. Noch sind sie nicht mehr als zwei kleine Punkte, aber ich liebe sie bereits jetzt über alles.
Noch haben wir niemand von unserem Babyglück erzählt. Marcel will warten, bis der dritte Monat um ist. In den ersten Wochen besteht immer die Gefahr einer Fehlgeburt und wir wollen kein Mitleid, wenn es doch nicht klappen sollte. Er schont sich, schläft viel und wir machen kurze Spaziergänge im Wald.
Gerade haben wir es uns auf dem Sofa bequem gemacht, da zuckt er vor Schmerz zusammen und wimmert leise. Besorgt setze ich mich auf und lege den Arm um ihn. Meine Hand streicht sanft über seinen Bauch und Marcel seufzt leise.
"Soll ich den Arzt anrufen?"
"Nein, es geht bestimmt gleich wieder. Die beiden wachsen und brauchen Platz. Könntest du mir eine Wärmflasche machen?"
"Natürlich. Magst du auch einen Tee? Mach es dir bequem, ich bin gleich wieder da."
"Ja bitte. Du bist der beste Mann der Welt." Tränen schimmern in seinen Augen.
Ich küsse ihn sanft und gehe in die Küche hinüber. Hoffentlich geht alles gut. Marcels Körper ist eigentlich nicht dafür gebaut, ein Kind auszutragen und jetzt ist er mit Zwillingen schwanger. Gott, ich könnte einen Rat von einem Freund brauchen, aber ich habe versprochen, nichts zu verraten.
Automatisch fülle ich die Wärmflasche, mache Tee und trage beides ins Wohnzimmer. Er hat sich unter die Decke gekuschelt und reibt seinen Bauch, die Augen hat er geschlossen. Noch hat er mich nicht bemerkt, deshalb höre ich ihn leise reden.
"Hey ihr Zwei. Ich weiß, ihr braucht Platz, aber lasst euch ein wenig Zeit mit dem wachsen. Euer Papa muss sich erst daran gewöhnen, euch in sich zu haben. Es ist ein Wunder und ich liebe euch sehr. Ich will euch auf keinen Fall verlieren. Papi macht gerade eine Wärmflasche für euch, damit ihr es schön warm habt."
Ich gehe zu ihm und er fängt an zu lächeln. Seine Augen öffnen sich und unsere Blicke finden sich. Sanft lege ich die Wärmflasche auf seinen Bauch und er seufzt leise.
"Danke Łu."
Marcel
Die Schwangerschaft macht mich fertig. Jeden Morgen muss ich mich übergeben, mein Körper verändert sich und macht den Zwillingen Platz, wo eigentlich keiner ist. Das bereitet mir Schmerzen und mir bleibt gar nichts anderes übrig als mich zu schonen.
Ich merke, dass Łukasz sich große Sorgen um mich und die Babys macht. Da ich ihm verboten habe, darüber zu reden, kann er seine Ängste niemandem anvertrauen. Vielleicht sollten wir es wenigstens Marco erzählen. Er hat selber eine Tochter und versteht, wie man sich als werdender Vater fühlt.
"Schatz, ich würde Marco und Scarlett gerne von der Schwangerschaft erzählen. Wir brauchen beide jemand zum reden, der uns versteht."
Sofort nickt er und lächelt mich strahlend an. Ich mache ein Foto vom Ultraschallbild und schicke es meinem guten Freund. Eine Weile kommt keine Reaktion, aber dann geht ein Videoanruf bei mir ein.
"Hallo Woody", begrüße ich ihn lächelnd.
"Hallo Schmelle. Ich wusste gar nicht, dass ihr ein Kind adoptieren wollt."
"Wollen wir auch nicht. Das sind unsere Kinder", sagt Łu.
Verwirrt schaut Marco uns an und winkt schließlich seine Frau zu sich. "Wie meinst du das?", will er wissen.
"Ich bin schwanger", sage ich leise.
Während Woody aussieht als würde er gleich einen Herzanfall erleiden, grinst Scarlett nur. "Herzlichen Glückwunsch ihr beiden. Ich freue mich sehr für euch. Wenn du Fragen hast, dann ruf mich an, meine Nummer hast du ja."
"Danke Scarlett."
"Woody, lebst du noch?", neckt Łu ihn.
"Ich...du...ihr...Wow. Herzlichen Glückwunsch. Das kommt überraschend. Ich muss mich erstmal sortieren."
"Beeil dich damit. Łukasz kann deinen Rat brauchen. Du warst schließlich mal an seiner Stelle."
"Okay. Wie weit bist du denn schon?"
"In der zehnten Woche. Eigentlich wollten wir es noch keinem sagen, aber wir brauchen beide Unterstützung."
"Ich wusste nicht, dass du schwanger werden kannst."
"Ich auch nicht", wirft Łu ein und schaue ihn schuldbewusst an.
"Es tut mir leid, Schatz. Ich hätte es dir sagen sollen, bevor wir ohne Schutz miteinander geschlafen haben."
"Ich lege auf. Klärt das unter euch. Wenn was ist, meldet euch jederzeit. Bis bald und alles Gute."
Nachdem Woody das Gespräch beendet hat, wende ich mich meinem Freund zu. Er lächelt mich an und ich fühle mich ein wenig leichter. Łu legt sanft die Hand an meine Wange und küsst mich zärtlich.
"Es hätte nichts geändert", sagt er, nachdem wir den Kuss gelöst haben.
"Was meinst du?"
"Wenn du mir gesagt hättest, dass du schwanger werden kannst, hätte ich trotzdem ohne Schutz mit dir geschlafen. Ganz einfach, weil eine Familie mit dir, die Erfüllung all meiner Träume ist."
"Ich liebe dich, Schatz. Mir ist klar, dass ich dir das viel zu wenig sage und zeige, aber ich liebe dich wirklich mit jeder Faser meines Herzens. Du bist der beste Mann der Welt."
"Ich liebe dich auch, Kochanie. Und auch, wenn du es mir nicht dauernd sagst, weiß ich es."
Łukasz
Die nächsten Monate sind aufregend, turbulent und doch wunderschön. Von Woche zu Woche wächst Marcels Bauch und ich verliebe mich mit jedem Tag noch mehr in ihn. Er wird ein toller Vater, dass weiß ich. Wie liebevoll er jetzt schon mit den beiden umgeht, obwohl sie noch gar nicht geboren sind.
Marco und Scarlett kommen mit der Kleinen zu Besuch. Während mein Freund mit Scarlett shoppen geht, um die Babys einzukleiden, bauen Marco und ich das Kinderzimmer auf. Wir sind zwar keine großen Handwerker, aber wir haben Spaß dabei.
Am Ende des Tages stehen die Betten, die Wickelkommode und der Schrank. Den haben Marcel und Scarlett bereits gut gefüllt. Ich glaube, die Zwillinge haben mehr als sie jemals anziehen können. Doch so lange mein Mann Freude daran hat, werde ich mich nicht beschweren.
Heute haben wir einen erneuten Kontrolltermin und ich hoffe, das man sehen kann, welches Geschlecht die Babys haben. Wie gebannt starre ich auf den Monitor und versuche, etwas zu erkennen.
"Also, wir haben zwei kerngesunde Babys und wenn sie wollen, kann ich ihnen sagen, ob es Jungs oder Mädchen sind."
"Ja bitte. Łukasz stirbt sonst vor Neugier."
Der Arzt deutet auf den Bildschirm. "Nun, hier haben wir einen Jungen." Er fährt mit dem Gerät weiter und mein Herz rast wie verrückt. "Und ein kleines Mädchen."
Glücklich umarme ich meinen Freund und küsse ihn liebevoll. Lachend erwidert er die Umarmung.
"Schatz, du erdrückst uns."
"Entschuldige bitte. Komm, ich helfe dir auf."
Zuhause helfe ich Marcel aufs Sofa und setze mich zu ihm. Er nimmt meine Hand und drückt sie sanft.
"Wir sollten über Namen nachdenken. Viel Zeit haben wir ja nicht mehr", sage er und streicht über seinen Bauch.
Plötzlich hält er inne und fängt an zu grinsen. Dann zieht er meine Hand zu der Stelle und ich lege sie darauf. Was ich spüre, treibt mir die Tränen in die Augen. Die beiden treten kräftig und wollen wohl auch, dass wir Namen für sie finden.
"Hast du schon eine Idee?"
Wir diskutieren eine Weile, ziehen ein Buch und sogar das Internet zu Rate, aber irgendwie gefällt uns kein Name so wirklich. Verzweifelt raufe ich mir die Haare.
"Was hältst du von Lorena?", fragt mein Freund.
"Gefällt mir sehr gut."
"Gut, dann hat die Kleine schon mal einen Namen."
"Marcio", murmele ich, weil ich über einen Namen nachdenke, der Marcel ähnelt.
"Hört sich schön an."
"Also Marcio und Lorena? Was sagt ihr Zwei dazu?", frage ich und küsse Marcels runden Bauch.
"Sie sind einverstanden. Ich wünschte, sie wären schon auf der Welt. Es ist alles so anstrengend, wenn man schwanger und deshalb dick ist."
"Vier Wochen noch. Das schaffen wir. Ich bin für dich da."
Die Hormone bei Marcel spielen verrückt und ich rufe oft abends Marco an, wenn er schläft, um einfach mit ihm zu reden. Er versteht es, mich aufzubauen und motiviert mich zum durchhalten.
"Łu, du musst ruhig bleiben. Mir ist klar, dass deine Nerven strapaziert sind, aber du darfst nicht durchdrehen. Marcel braucht dich jetzt. Er fühlt sich unwohl und zwei Babys sind eine große Belastung für seinen Körper, der dafür nicht gemacht ist."
"Danke für deinen Rat, Marco."
Marcel
Natürlich weiß ich, dass ich zur Zeit eine Belastung für Łukasz bin. Ich kann mich kaum noch allein anziehen, bin unförmig und habe Schmerzen. Mein Körper kämpft gegen die ungewohnte Schwangerschaft und ich bin nur noch müde.
Vier Wochen später ist es dann endlich soweit. Für heute ist der Kaiserschnitt angesetzt und obwohl ich mich freue, die Zwillinge bald im Arm halten zu können, habe ich auch Angst davor. Łu fährt mich ins Krankenhaus, er wird natürlich im Kreißsaal dabei sein.
Ich werde für die Geburt vorbereitet und klammere mich an der Hand meines Freundes fest. Er lächelt mich sanft an und küsst mich zärtlich auf den Mund.
"Ich habe Angst, Schatz. Was, wenn etwas schief geht?"
"Die Babys sind gesund und kräftig. Es wird alles gut gehen. Ich bin bei dir."
Es dauert gefühlt Stunden, bis der erste Schrei ertönt. "Ein gesunder, kräftiger Junge", sagt die Hebamme.
Łu darf die Nabelschnur durchtrennen und den Kleinen kurz sehen, bevor zum wiegen gebracht wird.
Sekunden danach der nächste Schrei und auch unsere Tochter ist auf der Welt. Auch sie wird von Łu abgenabelt und gewogen.
"Sie dürfen die beiden jetzt baden."
Unsicher schaut mein Schatz mich an. "Geh schon. Ich muss noch genäht werden."
Als der Arzt seine Arbeit erledigt hat, sagt er mir noch, was ich beachten muss und verabschiedet sich dann. Eine Schwester wird mich auf mein Zimmer bringen. Doch vorher darf ich meine Babys halten, die gerade von Łukasz und der Hebamme hereingebracht werden. Sie legen die Zwillinge auf meine Brust und ich halte sie liebevoll fest.
"Lorena und Marcio", murmele ich leise. "Ich liebe euch."
Łukasz küsst mich auf die Wange und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. "Ich bin unendlich glücklich, Kochanie. Ich liebe euch über alles."
Nachdem ich ausgiebig mit den Babys gekuschelt habe, werde ich auf mein Zimmer gebracht. Lorena und Marcio liegen gemeinsam in einem Bettchen. Das wollten Łu und ich so. Sie sind Zwillinge und haben neun Monate zusammen in meinem Bauch verbracht. Ich bin sicher, sie brauchen die Nähe und will sie nicht auseinander reißen.
Müde schließe ich die Augen und gleite in einen leichten Schlaf. Als ich nach einer Weile wieder aufwache, sehe ich das mein Freund Lorena auf dem Arm hat und ihr die Flasche gibt. Marcio quengelt leise, er hat bestimmt auch Hunger.
"Schatz, hast du für den Kleinen auch eine Flasche?", spreche ich ihn an.
Mit vor Freude strahlenden Augen nickt er und deutet auf den Nachttisch. Vorsichtig setze ich mich auf, hole Marcio aus dem Bettchen und drücke ihn sanft an mich.
"Nicht weinen, mein Engel. Papa hat etwas Gutes für dich."
Ich teste die Temperatur der Milch, bevor ich meinem Sohn das Fläschchen hinhalte. Sofort saugt er eifrig und ich lächle selig. Wenn ich die beiden so sehe, haben sich die Strapazen der Schwangerschaft auf jeden Fall gelohnt. Lorena und Marcio machen unser Glück komplett.
Łukasz
Ein halbes Jahr nach der Geburt der Zwillinge, heiraten wir. Es ist eine kleine Zeremonie, bei der nur unsere Familien und Marco mit Scarlett und er Kleinen dabei sind.
Die Zeit mit meinen zwei Kleinen genieße ich sehr, auch wenn es am Anfang schwierig für uns war. Keiner von uns hat Erfahrung mit Kindern und ich war oft der Verzweiflung nahe. Trotzdem möchte ich meine Familie um nichts auf der Welt missen.
Zwei Jahre später
"Łu, kannst du die beiden von deiner Mutter abholen?", ruft Marcel mir aus dem Bad zu.
"Na klar. Kommst du nicht mit?"
"Nein, ich habe einen Termin."
Verwirrt schaue ich ins Bad. "Du hast nichts von einem Termin erzählt."
"Das muss ich wohl vergessen haben."
Ich mache einen Schritt auf ihn zu und er umarmt mich liebevoll. Sanft küssen wir uns und ich streiche ihm durch die Haare.
"Ist alles in Ordnung, Kochanie?"
"Ja, alles bestens."
Da mir nichts ungewöhnliches an ihm aufgefallen ist, glaube ich ihm. "Na gut. Ich hole die Zwerge ab. Mama ist bestimmt froh, wenn sie ihnen nicht den ganzen Tag hinterher rennen muss."
Grinsend schaut er mich an. "Sie sind so lebhaft wie du", neckt er mich.
"Ich kann kaum glauben, dass sie schon so groß sind. Sie sind doch grade erst auf die Welt gekommen."
Marcel seufzt. "Mir fehlt die Zeit auch. Die beiden werden viel zu schnell groß. Sei mir nicht böse, aber ich muss los. Bis später."
"Bis später, Kochanie."
Ich fahre zu Mama, wo ich schon sehnsüchtig erwartet werde. Marcio und Lorena rennen auf mich zu und ich hebe sie beide hoch, um sie auf die Wange zu küssen.
"Papi, wo Papa?"
"Papa muss noch was erledigen. Er wartet Zuhause auf uns."
Meine Tochter nickt und kuschelt sich an mich. Zuhause rennen die beiden so schnell sie können ins Wohnzimmer.
"Papa, Papa", ruft Marcio und ich höre meinen Mann lachen.
"Hallo, meine zwei Engel. Geht ihr bitte spielen? Ich muss noch mit Papi reden, bevor wir essen."
Er sieht mich an und ich gehe zu ihm, um ihn in den Arm zu nehmen. Wir tauschen einen zärtlichen Kuss, dann lehnt Marcel den Kopf an meine Schulter. Ich streichle über seinen Rücken und entlocke ihm ein leises Seufzen.
"Kochanie, was ist los?"
Er hebt den Kopf und schaut mich mit Tränen in den Augen an. "Łukasz, ich...ich habe es wirklich nicht drauf angelegt. Es tut mir so leid, aber es ist einfach passiert."
"Hast du mich betrogen?", frage ich ruhig, obwohl ich innerlich zittere.
"Nein, das würde ich nie tun. Du bist doch meine große Liebe."
Vorsichtig, als könne er mich verscheuchen, greift er in seine Tasche und zieht etwas heraus, dass er mir gibt. Langsam falte ich das Bild auf und starre es einen Moment an, bevor ich realisiere, was da zu sehen ist. Zwei winzige Punkte in einen schwarzweißen Gewirr.
"Ich bin schwanger Łu und es werden erneut Zwillinge."
Zuerst weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll, aber schließlich überwiegt die Freude. Ich küsse ihn innig und lege die Hand auf seinen noch flachen Bauch.
"Ich liebe dich, Kochanie. Du sorgst dafür, dass uns nie langweilig wird."
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