Marco Reus & Robert Lewandowski (Advents OS)
Für ZudesMonty Viel Spaß beim Lesen
Robert
Weihnachtsfeier bei Łukasz in Dortmund.
Welcher Teufel mich geritten hat, seine Einladung anzunehmen, weiß ich nicht mehr. Vermutlich habe ich einfach den Hang dazu, mir selber wehzutun. Mit Sicherheit werde ich 'Ihn' wiedersehen. Was wir hatten, kann man mit einer Naturgewalt gleichsetzen. Wir haben uns geliebt, haben gestritten, uns angebrüllt und danach voller Leidenschaft versöhnt.
Es gab niemand nach ihm, der ihm der ihm auch nur im entferntesten das Wasser reichen konnte. Ich habe versucht, mich abzulenken, ihn zu vergessen, aber das hat nicht geklappt. Er ist immer da, in meinem Herz, meinem Kopf, meiner Seele. Ohne ihn ist mein Leben dunkel, leer und kalt.
Doch mein Weggang aus Dortmund bedeutete gleichzeitig das Ende unserer Liebe. Ich wollte an der Beziehung festhalten, Marco nicht. Am Tag meines Abschieds hat er sich von mir getrennt. Mein Herz ist bei ihm geblieben, auch wenn viele Kilometer zwischen uns liegen.
Jetzt stehe ich in Łukasz' Wohnung, ein Bier in der Hand und starre missmutig vor mich hin. Die anderen Jungs haben alle Spaß, lachen, unterhalten sich oder tanzen. Frustriert stelle ich die Flasche ab und betrete den Garten über die Terrasse.
Es ist eiskalt, mein Atem bildet kleine Wölkchen. Ich reibe mir die Arme, natürlich habe ich meine Jacke drin vergessen. Langsam schlendere ich über den Rasen und denke über eine Ausrede nach, warum ich die Feier verlassen muss. Leise Stimmen bringen mich dazu, stehen zu bleiben.
"Du musst mit ihm reden, Woody." Das ist eindeutig Schmelles Stimme.
"Ich kann nicht."
"Denkst du nicht, dass Lewy ein Recht darauf hat, zu erfahren, dass du ihn immer noch liebst?"
"Wozu? Er hat mich längst vergessen und wahrscheinlich auch ersetzt."
"Du bist so ein sturer Esel", seufzt Schmelle.
Mir klopft das Herz bis zum Hals und ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Vorsichtig weiche ich zurück, damit die beiden mich nicht hören und gehe wieder hinein. Ich brauche dringend was zu trinken.
Minuten später kommen die beiden herein, Marco sieht fertig aus. Mir ist klar, dass ich den ersten Schritt machen muss. Also atme ich tief durch und gehe zu ihm hinüber. Sein Blick bohrt sich in meinen, Tränen glitzern in seinen Augen, dann senkt er den Kopf.
"Können wir miteinander reden?", bitte ich ihn leise.
Schmelle stupst ihn an, weshalb er nickt und in den Flur deutet. Gleich darauf stehen wir uns im Gästezimmer gegenüber. Marco nagt unsicher an seiner Unterlippe und zupft an seinem Pulli. Na gut, Zeit Farbe zu bekennen und alles auf eine Karte zu setzen.
"Ich habe dich weder vergessen, noch ersetzt, weil es niemand gibt, der dazu fähig wäre. Ich liebe dich immer noch wie am allerersten Tag. Du bist alles was ich will und jemals wollte. Gib uns bitte eine Chance, Marco."
Schweigend schaut er mich an, seine Augen sind bei meinem Worten riesengroß geworden. Einzelne Tränen laufen über seine Wangen und tropfen auf seine Hände. Ich nehme ihn in den Arm und spüre, dass er am ganzen Körper zittert.
"Ich liebe dich auch", flüstert er und drängt sich noch näher an mich.
Marco
'Er hat mich nicht vergessen und er liebt mich noch.'
Das ist alles, woran ich gerade denken kann. Seine Nähe ist wie eine warme Decke, die in die man sich eingewickelt hat. Wie lange wir in Vladis Gästezimmer stehen, uns einfach festhalten und schweigen, weiß ich nicht, aber es ist mir eigentlich auch egal. Die Hauptsache ist, dass Robert da ist.
Irgendwann hebt er mein Kinn an, um mich küssen zu können. Es ist, als würde dieser Kuss alle verschobenen Teile gerade rücken. Mein Leben hat endlich wieder einen Sinn. Wie von selber gleiten meine Hände unter sein Hemd, berühren die weiche Haut über stahlharten Muskeln und entlocken ihm ein leises Stöhnen.
Wir ziehen uns aus, fallen auf das Bett und lieben uns mit einer Zärtlichkeit, die mir den Atem raubt. Schwer atmend sinkt Robert auf mir zusammen. Ich umarme ihn und spüre sein wild schlagendes Herz. Ein leises Kichern entkommt mir. Robert hebt den Kopf und schaut mich fragend an.
"Die Jungs sind nebenan", erkläre ich lachend. "Und du warst nicht gerade leise."
"Du auch nicht, Kochanie."
Mir wird heiß, bestimmt ist mein Gesicht feuerrot. Ich verstecke es an seiner Schulter und bringe ihn damit zum Lachen. Sanft streicht er mir durch die Haare und entlockt mir damit ein leises Seufzen.
"Die Jungs kennen uns lange genug und sie werden sich bestimmt für uns freuen. Aber bevor wir wieder hinüber gehen, muss ich dir noch was sagen."
"Was denn?"
"Ich habe dich und Schmelle im Garten gehört. Ich wollte euch nicht belauschen, aber in gewisser Weise bin ich froh darüber."
Ich lächle ihn an. "Ich auch. Ich glaube nicht, dass ich dich angesprochen hätte."
Wir kuscheln noch eine Weile, machen uns dann sauber und gehen Hand in Hand ins Wohnzimmer zurück. Sofort liegen alle Blicke auf uns und würde am liebsten im Boden versinken. Unsere Freunde jubeln und beglückwünschen uns. Sie haben alle mit uns gelitten, weil sie vor allem mein Gejammer ertragen mussten.
Schmelle umarmt mich. "Ich bin froh, dass ihr euch ausgesprochen habt."
"Ja, so kann man das auch nennen", ruft Jule und sorgt damit für Gelächter.
Mir ist das egal. Alles was zählt, ist der Mann an meiner Seite und die Liebe, die er mir schenkt. Ich schaue ihn an und sehe das glückliche Glitzern in seinen Augen. Beinahe hätte ich ihn für immer verloren, weil ich ein Dickkopf war.
Weit nach Mitternacht ist die Feier zuende und wir verabschieden uns von Vladi. Robert geht zu seinem Auto, ich zu meinem. Er wird die nächsten Tage bei mir verbringen. Eine halbe Stunde später kuscheln wir uns in meinem Bett zusammen.
"Gut, dass du Vladis Einladung angenommen hast", sage ich leise.
"Ich wollte eigentlich gehen, bevor ich Schmelle und dich im Garten gehört habe."
"Danke, dass du geblieben bist."
"Ich liebe dich und als ich gehört habe, dass du mich auch noch liebst, musste ich die Chance nutzen."
"Ich liebe dich auch, Schatz."
Robert zieht mich noch näher an sich und verbindet unsere Lippen zu einem zärtlichen Kuss. Ihn wieder in meinem Leben zu haben und meinen Schatz nennen zu dürfen, ist das schönste Weihnachtsgeschenk von allen.
Schönen ersten Advent an euch alle.
Hugs and kisses xx
Nicky
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