Kylian Mbappé & Neymar Jr
Kylian
"Merde", fluche ich und werfe den Controller auf das Sofa.
Ney neben mir lacht, während ich vor mich hinschimpfe. Ist ja klar, dass er das gut findet. Er hat ja auch alle fünf Partien FIFA gegen mich gewonnen. Wütend funkle ich ihn an, was ihn noch mehr zum Lachen bringt.
"Komm schon, Kyky. Das ist nur ein Spiel."
"Ja und ich will gewinnen", grummele ich.
"Weiß ich doch."
Er schmunzelt und legt den Arm um mich. Sofort kribbelt mein ganzer Körper und ich bekomme Gänsehaut. Ich hoffe, dass ihm das nicht auffällt. Eine wirklich gute Ausrede habe ich dafür nämlich nicht parat.
"Spielen wir noch eine Runde?"
"Na gut, eine noch."
Ich muss ja wohl nicht extra erwähnen, dass ich auch die verloren habe. Schmollend hocke ich neben Ney und schaue zu, wie er die Controller wegräumt. Er wirft mir einen Seitenblick zu und lächelt.
"Komm, ich lade dich zum Essen ein. Was hältst du von japanisch?"
Versöhnlich legt er den Arm um mich und zieht mich sanft an sich. Ich kann nichts sagen, weil mein Körper plötzlich in Flammen steht. Seine Berührung löst etwas in mir aus, dass ich nicht in Worte fassen kann.
Es raubt mir den Atem, bringt mein Herz zum Rasen und meinen Körper zum Kribbeln. Ich fühle mich, als würde ich schweben und wäre so leicht wie eine Feder.
"Kylian, geht es dir gut?", fragt er besorgt und streicht mir über die Wange.
Blinzelnd komme ich wieder zu mir und schaue ihn an. In seinen braunen Augen spiegelt sich die Sorge um mich. Ich lächle und er atmet erleichtert auf.
"Ich...ich habe nur geträumt."
"Das war aber ein schöner Traum", neckt er mich.
"Ja", hauche ich und schaue verlegen auf den Boden.
"Bestimmt von der kleinen Blonden, die dich so umgarnt hat."
"Nein, eigentlich nicht", platzt es aus mir heraus.
'Merde Kylian, wieso kannst du nicht einmal deine große Klappe halten?'
Wenn Ney mir so nahe ist, kann ich einfach nicht klar denken. Forschend schaut er mich an, sein Gesicht ist dabei nur Zentimeter von meinem entfernt. Ich kann seinen Duft einatmen, die braunen Augen ziehen mich in ihren Bann. Unbewusst lecke ich mir über die Lippen und sein Blick huscht zu meinem Mund.
Ein kleines Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, dann kommt er noch ein wenig näher. Mein Herz rast, mein Atem verschnellert sich. Doch dann kommt mein Verstand wieder zum Einsatz und ich schaffe es, mich aus seinem Bann zu befreien. Ich lege die Hände an seine Brust, schiebe ihn zurück und springe auf.
"Lass uns Essen gehen. Das bist du mir schuldig, nachdem du mich so abgezockt hast", bringe ich atemlos heraus.
Ney nickt und lächelt, aber in seinen Augen hat er einen seltsamen Ausdruck. Die Stimmung zwischen uns hat sich verändert, die Unbeschwertheit ist verflogen. Ein Knistern hat sich zwischen uns aufgebaut und ich würde diese Spannung gerne brechen.
"Ich schlüpfe schnell in andere Klamotten", sage ich leise und will an ihm vorbeigehen.
Doch seine Hand auf meinem Arm hält mich auf. Ich spüre, dass er zittert. Ehe ich reagieren kann, legt er die Hand an meine Wange und streicht sanft darüber.
"Kylian", flüstert er.
Neymar
Ich habe keine Ahnung, was heute los ist. Die Stimmung zwischen Kylian und mir ist angespannt und er weicht mir aus. Jetzt will er an mir vorbei, aber ich halte ihn fest. Meine Finger zittern, ich bin nervös und das liegt alleine an dem Mann vor mir. Mir ist schon lange klar, dass er für mich mehr ist, als ein Freund, aber ich habe das stets vor ihm versteckt.
"Ney, was machst du da?", wispert er.
"Das, was ich schon längst hätte machen sollen", antworte ich ebenso leise.
Ich gebe ihm nicht die Chance, noch etwas zu sagen, sondern küsse ihn einfach. Meine Lippen streichen zärtlich über seine, ich atme seinen Duft ein und ziehe ihn noch näher an mich. Zumindest will ich das, denn plötzlich sind seine süßen Lippen verschwunden und ich werde zurückgestoßen.
"Ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt gehst." Kykys Stimme zittert, Tränen schimmern in den dunklen Augen.
Zögernd mache ich einen Schritt auf ihn zu, aber er hebt abwehrend die Hände. Energisch schüttelt er den Kopf und deutet dann zur Tür. Mit hängenden Schultern drehe ich mich um und verlasse das Wohnzimmer. Es behagt mir nicht, ihn in diesem aufgewühlten Zustand alleine zu lassen.
Im Flur drehe ich mich nochmal zu ihm um und mein Herz setzt bei seinem Anblick einen Schlag lang aus. Tränen laufen über sein Gesicht, er steht immer noch mitten im Raum. Als ich erneut einen Schritt auf ihn zumache, schaut er mich an.
"Verschwinde endlich, Neymar."
Autsch, das tut weh. Er nennt mich nur dann Neymar, wenn er wirklich wütend auf mich ist.
"Bis morgen beim Training", murmele ich noch, dann gehe ich, auch wenn ich am liebsten bleiben würde.
Im Auto hole ich mein Handy heraus und rufe Julian an. Ich kann hier nicht wegfahren, ohne dass Kylian Unterstützung hat. Da ich nicht für ihn da sein darf, was ich ein wenig verstehen kann, muss sich jemand anders um ihn kümmern.
"Ney, was gibt's?"
"Hallo Jules, kannst du mir einen Gefallen tun?"
"Was ist passiert, Ney?"
"Kylian...ich...ich habe ihn geküsst."
Eine Sekunde herrscht Stille am anderen Ende. "Oh wow, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Was kann ich denn jetzt für dich tun?"
"Kannst du herkommen und für ihn da sein? Er hat mich weggeschickt und ich habe gesehen, dass er geweint hat. Ich hätte mich einfach beherrschen müssen, ich bin so ein Idiot."
"Du bist kein Idiot, du bist verliebt. Ich bin in ein paar Minuten da. Fahr nach Hause, ich kümmere mich um ihn."
"Danke Jules."
Der Weg nach Hause kommt mir endlos vor. Die Straßen sind voll und auch wenn ich mich aufrege, geht es nicht schneller. Dabei will ich einfach nur nach Hause und mit meinem Kummer alleine sein.
'Das hast du ja wirklich toll hinbekommen, Ney. Kyky ist dein bester Freund und du küsst ihn einfach, weil du deine Hormone nicht im Griff hast. Herzlichen Glückwunsch, du Idiot.'
Kylian
Kaum ist Ney weg, klingelt es an meiner Tür. Da ich niemand sehen will, ignoriere ich es einfach. Doch der Jemand vor der Tür ist hartnäckiger als gedacht. Seufzend gehe ich hin, um aufzumachen.
"Ney, ich habe dir doch..."
"Ich bin nicht Ney", sagt Julian und schenkt mir ein Lächeln. "Darf ich reinkommen?"
Ich gehe zur Seite, um ihn in die Wohnung zu lassen. "Was machst du hier?"
"Ich war grad in der Gegend", fängt er an, aber ich unterbreche ihn.
"Lüg mich nicht an, Jules. Hat Neymar dich angerufen?"
"Er hat sich Sorgen um dich gemacht, Kyky. Geht es dir gut?"
"Nein, es geht mir nicht gut. Ich habe meinen besten Freund verloren. Wieso macht er denn sowas?"
"Was meinst du?"
"Er hat mich geküsst", gestehe ich leise.
"Wolltest du es nicht?"
"Natürlich wollte ich es."
Verwirrt schaut Julian mich an. "Wo ist dann das Problem?"
"Es sollte romantisch sein, nicht zwischen Tür und Angel. Das hat sich falsch angefühlt. Verstehst du, was ich meine?"
"Sehr gut sogar", sagt er und seufzt leise.
"Trinkst du ein Glas Wein mit?"
Scheinbar habe nicht nur ich Probleme. Julian sieht aus, als könne er auch Trost brauchen.
"Gerne."
"Ärger mit Presko?", frage ich halte ihm ein Glas hin.
"Nein, nicht direkt. Wir lieben uns, aber er ist kein Stück romantisch."
Julian seufzt und trinkt einen Schluck Wein. Ich kann ihn gut verstehen, Ney ist scheinbar auch kein Romantiker. Trotzdem hängt mein Herz an ihm und ich möchte gerne mit ihm zusammen sein.
"Da haben wir uns ja zwei Prachtexemplare ausgesucht", scherze ich.
"Ich liebe Presnel, auch wenn er nicht romantisch ist."
"Vielleicht überrascht er dich eines Tages."
"Hey, wie sind wir eigentlich von Ney und dir, auf Pres und mich gekommen?"
"Ähm..."
"Kyky, über mich zu reden, löst dein Problem nicht. Was willst du wegen Ney unternehmen?"
"Gar nichts. Ich will das nicht auf diese Weise. Der Mann, den ich liebe und der mich liebt, sollte mich erobern."
"Bist du die Prinzessin im Elfenbeinturm?" Jules grinst mich verschmitzt an.
"Pff, du bist blöd."
"Im Ernst. Ich verstehe dich, aber du solltest mit Ney darüber reden, was dich gestört hat, damit er überhaupt die Chance bekommt, es richtig zu machen."
Jules hat ja recht, aber wenn ich mit Ney über den Kuss rede und was ich mir wünsche, muss ich ihm auch gestehen, dass ich in ihn verliebt bin.
"Ich habe Angst, Julian. Was, wenn er gar nicht so empfindet wie ich? Dann blamiere ich mich bis auf die Knochen."
"Der Kerl liebt dich, Kylian."
Trotzdem halte ich mich am nächsten Tag beim Training so gut es geht von Ney fern. Ich weiß, dass seine Blicke mir folgen, aber ich ignoriere es einfach. Nach dem Training will ich schnell verschwinden, aber Ney macht diesen Plan zunichte.
"Kylian, kann ich kurz mit dir reden?"
"Ich habe keine Zeit", wehre ich ab.
"Bitte, nur fünf Minuten."
Er greift nach meiner Hand, aber ich drehe mich weg und gehe auf Abstand. Ich werde ihn nicht nochmal so nah an mich heran lassen, dass er mich verletzen kann.
Neymar
Ich zucke zurück und schaue ihn wortlos an. Wird er mich wirklich hier stehen lassen, ohne mit mir zu reden?
"In Ordnung, du hast fünf Minuten. Komm mit raus."
Wir gehen zu seinem Auto, er packt seine Tasche in den Kofferraum und wendet sich mir zu. Mit verschränkten Armen steht er vor mir und scheint unerreichbar zu sein.
"Was willst du?"
"Kyky, es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so überfallen dürfen. Das war unüberlegt und impulsiv, aber ich konnte nicht widerstehen. Die Spannung zwischen uns war greifbar und ich dachte, du willst es auch. Da lag ich wohl falsch. Bitte verzeih mir, ich war ein Idiot."
Bei meinen Worten wird sein Ausdruck weicher und er lässt die Arme sinken, was mir ein wenig Mut macht.
"Es ist ja nicht so, dass ich es nicht wollen würde", sagt er leise. "Aber nicht zwischen Tür und Angel, während wir auf dem Weg zum Essen gehen sind."
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Damit hat er mir indirekt gestanden, dass er in mich verliebt ist. Jetzt darf ich keinen Fehler machen, um ihn nicht erneut zu verschrecken.
"Würdest du mit mir auf ein Date gehen?", bitte ich ihn.
Jetzt lächelt er mich strahlend an und mein Herz macht einen freudigen Hopser.
"Ja, das würde ich sehr gerne."
"Das freut mich. Darf ich dich heute Abend abholen? Ich könnte einen Tisch reservieren."
Kylian nickt. "19 Uhr wäre gut."
Ich mache einen kleinen Schritt auf ihn zu und breite die Arme aus. Er so selber entscheiden, ob ich ihn umarmen darf oder nicht. Kylian überbrückt den Abstand und ich lege die Arme um ihn. Mit einem leisen Seufzen kuschelt er sich an mich und ich schließe glücklich lächelnd die Augen.
"Ich bin froh, dass du mir nicht mehr böse bist", flüstere ich. "Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als du mich Neymar genannt hast."
Jetzt lacht er leise. "Ich wusste, dass du nur dann auch wirklich reagieren würdest."
"Ist alles gut zwischen uns?"
"Alles in Ordnung", entgegnet er und gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Und danke, dass du Jules zu mir geschickt hast. Es hat gut getan, mit ihm zu reden."
"Ich wollte nicht, dass du alleine bist nach meiner blöden Aktion."
"Ich muss dann los, Ney. Wir sehen uns heute Abend."
Während ich ihm nachschaue, kommen auch die anderen Jungs aus der Kabine. Julian gesellt sich zu mir und ich schaue ihn dankbar an.
"Danke", sage ich leise.
"Hab ich gerne gemacht. Es hat auch mir gut getan, mit Kylian zu reden. Tu ihm nicht weh, Ney. Er sehnt sich nach ein wenig Romantik", verrät mir der Teamkollege.
"Ich weiß. Wir gehen heute Abend auf ein Date."
"Das freut mich für euch. Ich wünschte Presnel wäre nur ein kleines bisschen wie du."
"Rede mit ihm. Er wird es bestimmt verstehen."
"Dein Wort in Gottes Ohr."
Bevor ich nach Hause fahre, bestelle ich einen Tisch in einem exquisiten Restaurant und gebe genaue Anweisungen, wie ich mir den Abend vorstelle.
Kylian
Ich wollte ja eigentlich nicht so schnell einknicken, aber ich kann Ney einfach nicht widerstehen. Den ganzen Nachmittag bin ich aufgeregt und rufe schließlich Julian an.
"Hey Kyky, ist alles in Ordnung?"
"Ich bin nervös, Jules. Was, wenn ich es vermassle?"
"Red keinen Unsinn. Du kannst gar nichts falsch machen. Sei einfach du selber. Und jetzt mach dich fertig, du willst deinen Liebsten doch nicht warten lassen."
Mist, Mist, Mist. Es ist schon spät, ich habe nur noch eine halbe Stunde Zeit, bis Ney kommt, um mich abzuholen. Schnell schlüpfe ich in eine schwarze Jeans, ein hellblaues Shirt und schwarze Sneaker. Um meine Haare brauche ich mir zum Glück keine Gedanken zu machen.
Pünktlich klingelt es an der Tür und ich eile hin, um sie zu öffnen. Ney sieht atemberaubend aus, sein Blick wandert über mich und er nickt anerkennend.
"Gut siehst du aus. Können wir los?"
"Du siehst auch toll aus. Ja, von mir aus gerne."
Er hält mir die Autotür auf, rückt mir im Restaurant den Stuhl zurecht und benimmt sich wie ein richtiger Gentleman. Ich bin beeindruckt und fühle mich geschmeichelt. Es beeindruckt mich, wie sehr Ney sich ins Zeug legt, um mir zu gefallen.
Der Abend wird wunderschön. Wir unterhalten uns, lachen und haben richtig Spaß. Beim Dessert füttert Ney mich mit Vanilleeis und Früchten. Sein verliebter Blick ruht auf mir, mein Körper kribbelt und mir ist warm. Ich will nicht, dass dieser tolle Abend schon endet.
Auf dem Heimweg sind wir beide schweigsam, bis Ney seine Hand auf meinen Oberschenkel legt. Ich drehe mich zu ihm und er lächelt, während er mir einen kurzen Blick zuwirft.
"Danke, dass du mir die Chance gegeben hast."
"Der Abend war wirklich schön. Schauen wir noch einen Film zusammen? Ich will dich noch nicht gehen lassen."
Ney lächelt und nickt. "Sehr gerne."
Wir legen uns auf das Sofa, suchen uns einen Film aus und ich schmiege mich ganz nah an meinen Freund. Seine Finger streichen über meinen Rücken und entlocken mir ein leises Seufzen.
"Ich liebe dich, Kyky", flüstert Ney mir zu.
"Ich liebe dich auch, Ney."
Heute hat er mir bewiesen, dass er romantisch sein kann und mich damit sehr glücklich gemacht. Vielleicht können wir ja Presnel einen Schubs in die richtige Richtung geben. Allerdings zählt im Moment nur der Mann, in dessen Armen ich liege.
Ney schaut mir lächelnd in die Augen, kommt immer näher und nachdem ich die Augen geschlossen habe, liegen seine Lippen auf meinen. Wir küssen uns zärtlich und ich vergesse alles um mich herum. Mein Herz gehört für immer Ney, ich lasse ihn nie wieder los.
"Du machst mich glücklich", murmelt er und küsst mich erneut.
"Du mich auch."
Damit ist fürs erste alles gesagt, deshalb verwickle ich ihn wieder in einen Kuss und lasse die für mich sprechen. Das ist sowieso die beste Art miteinander zu kommunizieren.
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