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Julian Draxler & Presnel Kimpembe

Presnel

"Was macht ihr Silvester?", frage ich in die Runde.

Sofort fangen die Jungs an, durcheinander zu reden. Lachend halte ich mir die Ohren zu und schüttele den Kopf. Julian legt mir den Arm um die Schultern und mein Herz rast automatisch los. Er darf niemals von meinen Gefühlen für ihn wissen, ich will seine Freundschaft auf keinen Fall verlieren.

"Leute, wenn ihr nicht alle auf einmal redet, versteht man vielleicht auch, was ihr sagt", unterbricht Jules die Mannschaft.

Die Jungs lachen und berichten nacheinander von ihren Plänen für Silvester. Je mehr sie erzählen, desto trauriger werde ich. So wie es im Moment aussieht, werde ich den Jahreswechsel alleine verbringen. Als letztes ist mein bester Freund an der Reihe.

"Ich mache mir einen gemütlichen Abend, mir ist nicht nach feiern", sagt er.

"Das werde ich wohl auch machen."

"Dann trefft euch doch", wirft Keylor ein und schaut uns nacheinander an.

"Ich...ich weiß nicht. Ich glaube, das ist keine gute Idee", stottere ich.

Julian wirft mir einen seltsamen Blick zu, sagt aber nichts dazu. Schweigend packt er seine Sachen, nimmt die Tasche und verlässt die Kabine, bevor ich ihn aufhalten kann.

"Sag mal, hast du Fieber?" will unser Torwart wissen.

"Nein, wie kommst du auf die Idee?"

"Unser Presko ist wohl eher blind", murmelt Kylian und bringt mich dazu, ihn wütend anzufunkeln.

"Sagt mal, geht's noch?"

"Da liefert dir Jules eine Steilvorlage ihm endlich näher zu kommen und du lässt ihn abblitzen."

"Redet doch keinen Blödsinn", wehre ich ab. "Julian und ich sind nur Freunde."

"Als ob keiner von uns merkt, wie ihr euch anseht und wie ihr miteinander umgeht. Du machst dir was vor, Presko", sagt Keylor sanft und schenkt mir ein Lächeln.

"Hört auf damit", knurre ich, nehme meine Sachen und verlasse das Trainingsgelände.

Allerdings kann ich vor den Worten, die in meinem Kopf kreisen, nicht weglaufen. Die Gedanken verfolgen mich und drängen sich immer stärker auf. Kann es sein, dass Jules wirklich etwas für mich empfindet? Nein, das kann einfach nicht sein. Das hätte ich doch gemerkt? Oder etwa nicht?

Zuhause angekommen werfe ich die Tasche in die Ecke, trete die Schuhe von den Füßen und gehe in die Küche, um Kaffee zu kochen. Danach lasse ich mich aufs Sofa sinken und wische mir übers Gesicht. Die Worte der Jungs, meine Gedanken und mein verräterisches Herz haben ein Eigenleben entwickelt und wollen mir klar machen, dass ich einen Fehler mache, wenn ich nicht mit Jules feiere.

Das Klingeln meines Handys unterbricht die wenig hilfreichen Gedankengänge. Ich nehme den Anruf an, ohne zu schauen wer versucht, mich zu erreichen.

"Hallo?"

"Hallo Presnel", höre ich Julians Stimme. Niemand spricht meinen Namen so aus wie er.

"Jules, was gibt's?"

"Würdest du...mit mir Silvester feiern? Bitte? Ich weiß, du hast vorhin gesagt, das wäre keine gute Idee, aber ich will den Abend nicht alleine verbringen."

Ich kann förmlich seinen Welpenblick vor mir sehen und es fällt mir schwer, ihm etwas abzuschlagen. "Natürlich können wir uns treffen. Bei dir oder bei mir?"

"Am liebsten bei dir, ich mag deine Wohnung."

"Gut dann bei mir. Und Jules?"

"Ja?"

"Ich freu mich drauf."

Julian

Zum Glück konnte ich Pres doch noch überreden, mit mir zu feiern. Ich möchte wirklich nicht alleine Zuhause hocken und an ihn denken. Viel lieber bin ich mit ihm zusammen und kann ihn in aller Ruhe ansehen. Allerdings muss ich aufpassen, dass er auf keinen Fall merkt, was ich für ihn fühle. Zu hören, dass er sich darauf freut, den Abend mit mir zu verbringen, macht mir Mut.

Zwei Tage später stehe ich nervös vor seiner Tür und muss mich zuerst sammeln, bevor ich klingeln kann. Je länger ich ihn kenne, desto schwerer fällt es mir, meine Gefühle für ihn zu verbergen. Endlich kann ich mich dazu durchringen, die Klingel zu betätigen. Kurz danach wird die Tür geöffnet und Pres steht vor mir.

"Hallo Jules, komm rein, das Essen ist schon fertig."

"Du hast gekocht?", frage ich überrascht.

"Ich habe es zumindest versucht", murmelt er und zuckt die Schultern.

"Dann lass uns reingehen, damit nicht noch was anbrennt."

Ich stelle mein Gastgeschenk auf den Tisch im Esszimmer, ehe ich ihm in die Küche folge. Dort duftet es richtig gut und ich schaue neugierig in die Töpfe, die auf dem Herd stehen.

"Das sieht lecker aus. Was ist das?"

"Rinderschmorbraten, Grillgemüse und im Rohr brutzelt Kartoffelgratin."

"Du hast mir nie verraten, dass du kochen kannst", schimpfe ich scherzhaft und stoße meine Hüfte gegen seine. Pres grinst, legt den Arm um mich und hält mich sanft fest.

"Wärst du dann öfter zum essen vorbei gekommen?"

"Definitiv ja. Meine Kochkünste beschränken sich auf Spaghetti mit Soße oder Spiegeleier. Entweder ich gehe essen oder lasse mir was liefern", gestehe ich und werde rot.

"Ich würde gerne öfter für dich kochen", sagt er leise.

Die Luft zwischen uns knistert plötzlich, deshalb befreie ich mich aus seiner Umarmung und lächle ihn an. "Darf ich probieren?", frage ich und er nickt begeistert.

Presnel ist ein begabter Koch, das Essen schmeckt hervorragend. Der Rotwein, den ich mitgebracht habe, passt ausgezeichnet zu dem Rinderbraten. Nachdem wir fertig sind, räumen wir das Geschirr weg und machen es uns auf dem Sofa bequem.

"Zocken wir eine Runde oder möchtest du lieber einen Film schauen?", will mein bester Freund wissen.

"Lieber einen Film."

"Okay, such du einen aus. Ich hole uns was zu knabbern."

Während er in die Küche geht, trete ich vor das große Regal mit den DVDs und ziehe nach kurzer Suche einen der Filme heraus. Ich lege ihn in den Player, schalte den Fernseher ein und starte den Film. Als Pres hereinkommt, grinst er.

"Ich wusste es."

"Du hast mir die Auswahl überlassen", verteidige ich mich lachend.

"Schon gut, schon gut."

Er stellt zwei Schüsseln auf den Tisch. Eine mit Popcorn, die andere mit Chips. Dann holt er noch eine Flasche Wein und gießt uns zwei Gläser ein, bevor er sich zu mir aufs Sofa fallen lässt.

"Danke, dass du doch ja gesagt hast", flüstere ich und rücke näher zu ihm.

"Es tut mir leid, dass ich dich zuerst abgewiesen habe. Ich habe nicht nachgedacht."

Presnel

Ehrlich gesagt fällt mir denken ziemlich schwer, wenn Jules in meiner Nähe ist. Jetzt rutscht er noch ein Stück zu mir herüber und mein Herz überschlägt sich fast vor Freude. Allerdings sollte ich nicht zu viel in jede seiner Gesten und Taten hinein interpretieren. Ich habe doch gar keine Ahnung, ob er auf Männer oder Frauen steht. Bis jetzt habe ich ihn nie mit jemandem gesehen.

"Schon in Ordnung, Presko. Mach dir keine Gedanken darüber. Jetzt bin ich ja da und wir schauen einen Film bis das neue Jahr anfängt."

"Musste es wirklich unbedingt dieser Film sein?"

Jules grinst. "Was hast du an Titanic auszusetzen? Ich mag den Film. Du etwa nicht?"

"Naja, er ist ziemlich traurig und ich...bin ziemlich nah am Wasser gebaut."

"Komm her, ich tröste dich", sagt er sanft, legt den Arm um mich und kuschelt sich an meine Seite.

Himmel hilf, ich glaube, mir springt gleich das Herz aus der Brust. Ich habe furchtbare Angst, dass Jules etwas merken könnte, aber ich bin nicht in der Lage, mich von ihm zu lösen. Dafür genieße ich seine Nähe viel zu sehr. Vorsichtig lehne ich meine Wange an seinen Kopf, spüre die weichen Haare und atme seinen einzigartigen Duft ein.

"Was würde ich nur ohne dich machen?", flüstere ich atemlos.

"Alleine heulen?"

"Spinner."

"Willst du lieber was anderes sehen?"

"Nein, ist schon in Ordnung. Möchtest du Popcorn?"

"Gerne."

Ich stelle die Schüssel zwischen uns und während wir gebannt auf den Fernseher starren, greifen wir immer wieder nach der süßen Nascherei. Dabei berühren sich irgendwann unsere Finger und ich spüre ein Kribbeln, dass sich in meinem ganzen Körper ausbreitet. Jules zuckt etwas zurück, lehnt sich aber gleich wieder an mich.

Irgendwas passiert hier grade zwischen uns, aber ich kann den Finger nicht drauf legen. Erneut will mir etwas von dem Popcorn nehmen und streife wieder seine Finger. Doch diesmal greift er nach meiner Hand und hält sie fest. Er hebt den Kopf, um mich ansehen zu können und lächelt mich liebevoll an.

Mein Herz überschlägt sich fast vor Freude und ich erwidere das Lächeln. Langsam kommt er mir immer näher, ich kann seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Im letzten Moment weicht er zurück, lässt meine Hand los und springt auf.

"Ich...es...es tut mir leid. Ich hätte nicht herkommen sollen. Verzeih mir bitte, Pres", stottert er.

Ich stehe auf, nehme wieder seine Hand und umarme ihn sanft. "Jules, beruhige dich. Es gibt nichts zu verzeihen. Ich mag dich, ich mag dich sehr. Viel mehr als man seinen besten Freund gern haben sollte."

Überrascht schaut er mich an und ein zaghaftes Lächeln zupft an seinen Mundwinkeln. "Ich mag dich auch, Pres. Mehr als das, ich bin in dich verliebt."

Stürmisch umarme ich ihn noch fester und höre ihn leise kichern. "Deshalb wolltest du nicht, dass ich herkomme, hab ich recht? Du hattest Angst, dich zu verraten, genau wie ich."

"Keylor und Ky haben gesagt, dass ich ein Blindfisch bin und nicht sehen würde, dass du etwas für mich empfindest."

"Dann bin ich genauso blind, wie du. Ich habe nichts gemerkt."

Julian

Pres hält mich im Arm und ich fühle mich unendlich wohl bei ihm. Ich hätte nie gedacht, dass er die gleichen Gefühle für mich hat wie ich für ihn. Wir kuscheln uns auf dem Sofa zusammen, ich lehne mit dem Rücken an seiner Brust und unsere Finger sind ineinander verschlungen. Da der Film immer noch läuft, schauen wir weiter zu und schon bald höre ich Pres schniefen.

"Wein doch nicht", flüstere ich und drehe mich zu ihm um.

"Ich habe dich gewarnt", murmelt er und verbirgt sein Gesicht an meinem Hals.

Sanft streiche ich ihm über den Rücken. Ich neige nicht dazu, bei Filmen zu weinen, aber ich kann ihn verstehen. Die Geschichte ist wirklich bewegend und das die Liebe der beiden kein Happyend hat, gefällt meinen Freund gar nicht. Er hat ein unglaublich großes Herz und trägt so viel Liebe in sich.

"Ich hätte eine Komödie auswählen sollen", seufze ich. "Aber schau mal, auch wenn die beiden kein glückliches Ende bekommen, wir zwei kriegen auf jeden Fall eins."

Er hebt den Kopf und schaut mir in die Augen. Endlich breitet sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus und ich wische ihm sanft die Tränen von den Wangen.

"Danke Jules. Dafür, dass du immer für mich da bist, mir Flügel verleihst und mich auffängst, wenn diese versagen. Ich liebe dich, Jules. Ich weiß, es ist zu früh für diese Worte, aber sie kommen aus tiefstem Herzen."

Bei seinen Worten wird mir warm, mein Körper kribbelt und die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen Salsa vor Freude. Mein Blick fällt auf die Uhr und ich löse mich ein Stück von Pres.

"Es ist gleich Mitternacht. Wollen wir nach draußen gehen?"

Von seiner Dachterrasse aus hat man einen Blick über ganz Paris. Mein Freund nickt, steht auf und eilt in die Küche. Gleich darauf höre ich einen Korken ploppen und Pres flucht leise. Mit zwei Gläsern Sekt in der Hand kommt er schließlich zu mir zurück.

"Ich hasse Sektflaschen", grummelt er.

Ich grinse und nehme ihm eins der Gläser ab. "Lass uns raus gehen."

"Lach du nur", schimpft er wenig ernst.

Hintereinander treten wir auf die große Terrasse und ich bewundere einmal mehr die atemberaubende Aussicht. Die ganze Stadt ist hell erleuchtet, Menschen tummeln sich auf den Straßen. Ich lasse meinen Blick schweifen und bin einmal mehr froh, dass ich hierher gekommen bin. Nicht nur heute zu Pres, sondern in diese Stadt und den Verein, bei dem wir uns kennengelernt haben.

Er stellt sich hinter mich, ich lehne mich an ihn und spüre seine Wärme in meinem Rücken. Dann fangen die Glocken an zu läuten und drehe mich zu meinem Freund um. Lege meine Hand in seinen Nacken, ziehe ihn näher und küsse ihn zärtlich. Voller Liebe erwidert Presnel den Kuss, bevor er sich von mir löst.

"Frohes neues Jahr, Jules. Ich liebe dich."

"Frohes neues Jahr, Pres. Ich liebe dich auch."

Presnel

Das neue Jahr fängt auf jeden Fall schon mal gut an. Ich halte Jules im Arm, wir haben uns geküsst und schauen jetzt das große Feuerwerk an. Seine Augen glänzen vor Freude. Mein Freund hat sichtlich Spaß und ich kann mich nicht an ihm satt sehen.

Schon am ersten Tag als er zum Training kam, war ich von ihm fasziniert. Seine Lebensfreude ist ansteckend und ich fühlte mich gleich zu ihm hingezogen. Dann wurde ich dazu auserwählt, ihn unter die Fittiche zu nehmen, ihm alles zu zeigen und zu erklären.

Beim Gedanken daran, muss ich unwillkürlich grinsen. Ich konnte nur ein paar Worte deutsch, mein Freund nur ein wenig französisch. Wir haben uns mit Händen und Füßen unterhalten. Missverständnisse waren da vorprogrammiert, aber es hat unserer Freundschaft nicht geschadet. Im Gegenteil, wir wuchsen immer enger zusammen und waren bald die besten Freunde.

"Woran denkst du, Schatz?"

"An unser Kennenlernen und die Sprachschwierigkeiten am Anfang."

Jules lacht und umarmt mich fest. "Ich glaube, wir haben den Rest der Mannschaft ganz schön genervt. Eigentlich weiß ich bis heute nicht, warum wir nicht einfach englisch gesprochen haben."

"Weil es Spaß gemacht hat, den Jungs auf die Nerven zu fallen."

Spielerisch boxt er mich in den Bauch und schüttelt den Kopf. "Kindskopf", neckt er mich lächelnd.

Nachdem das Feuerwerk zu Ende ist, mache ich uns Tee zum aufwärmen und wir kuscheln uns auf dem Sofa aneinander. Irgendwann fängt mein Schatz an zu gähnen und reibt sich die Augen.

"Wollen wir schlafen gehen?"

"Das hört sich nach einer sehr guten Idee an."

"Dann ab mit uns."

Wir machen uns bettfertig und liegen uns dann in meinem großen Bett gegenüber. Auf einmal bin ich unsicher und traue mich nicht, näher an ihn heran zu rutschen. Zum Glück ist Jules weniger schüchtern als ich. Er überbrückt den Abstand und schmiegt sich an mich. Bei dieser Geste explodiert in meinem Inneren ein Feuerwerk, größer als jenes, welches wir um Mitternacht beobachtet haben.

"Der Abend war wunderschön", flüstere ich. "Ich bin froh, dass du da bist."

"Ich wäre auf jeden Fall hergekommen. Glaubst du wirklich, ich hätte dich alleine feiern lassen? Du kennst mich doch, Pres."

Jetzt ist es an mir, ihn zu küssen. Seine Lippen sind leicht rau und dabei unglaublich weich. Wir passen zueinander wie zwei Teile eines Puzzles. Ohne Jules an meiner Seite fühle ich mich irgendwie nicht vollständig. Er macht mich komplett, in mehr als einer Weise. Dass ich ihn jetzt im Arm halten darf, ist die Erfüllung eines lang gehegten Traumes.

"Was glaubst du, was die anderen dazu sagen werden, dass wir ein Paar sind?", frage ich nachdem wir den Kuss beendet haben.

"Die werden sich freuen. Was denkst du denn?"

"Naja, ich weiß nicht. Auch wenn die Jungs gesagt haben, dass wir endlich den Hintern hoch bekommen sollen, weiß ich nicht, wie sie reagieren werden."

"Spätestens beim Training am Freitag werden wir es wissen. Schlaf jetzt, Schatz. Es wird alles gut."

Seufzend schließe ich die Augen und schlafe ein, mit der Gewissheit, dass Jules bestimmt recht hat.

Julian

Zwei Tage später ist Training. Da ich meine Sachen Zuhause holen musste, fahren Presnel und ich getrennt zum Trainingsgelände. Ich bin vor ihm da und warte am Auto auf seine Ankunft. Als er auf den Parkplatz fährt, fange ich automatisch an zu lächeln. Langsam gehe ich zu ihm hinüber und öffne seine Tür.

"Hallo Schatz", begrüße ich ihn.

"Hallo Jules", antwortet er mit einem schmalen Lächeln.

"Okay, was ist los mit dir?", verlange ich zu wissen.

"Nichts, alles in Ordnung. Lass uns rein gehen, sonst kommen wir zu spät."

Für den Moment gebe ich mich damit zufrieden. Allerdings nur, weil ich hier keinen Streit provozieren will. Es liegt mir fern, dieses Problem vor der Mannschaft zu diskutieren. Wir waren uns doch einig, den Jungs von uns zu erzählen. Scheinbar hat Presnel seine Meinung dazu geändert.

Schweigend nehme ich meine Tasche und folge ihm in die Kabine. Sofort verstummen alle Gespräche als wir eintreten. Neugierige Blicke liegen auf uns und ich fühle mich wie ein Insekt unter dem Mikroskop.

"Frohes neues Jahr", werfe ich in die Runde, um die Stimmung aufzulockern.

"Frohes neues Jahr", kommt es vielfach zurück.

Ohne meinen Freund nochmal anzusehen, gehe ich zu meinem Platz, ziehe mich um und bin der erste, der Richtung Fußballfeld geht. Schritte folgen mir, aber ich bleibe nicht stehen, um zu warten. Leider ist Kylian ziemlich anhänglich und lässt sich nicht einfach abschütteln.

"Was ist passiert, Jules?"

"Ich habe keine Ahnung", sage ich leise. "Heute morgen war noch alles gut und jetzt...jetzt fühlt es sich an, als wäre er ein Fremder."

Mein Herz ist schwer, am liebsten würde ich weinen. Mühsam halte ich die Tränen zurück und fange an, Kylian den Ball zu zuspielen. Wortlos schieben wir die Kugel hin und her, während wir auf die anderen Jungs warten.

Das Training zieht sich gefühlt eine Ewigkeit. Endlich ist es vorbei und ich lasse mich auf den Rasen fallen. Nun ist es mit meiner Beherrschung vorbei. Ich lege den Arm über mein Gesicht und fange an zu weinen. Jemand kniet sich neben mich, aber ich will jetzt niemand sehen.

"Jules?" Seine Stimme beschert mir Gänsehaut.

"Was ist?", krächze ich.

"Es tut mir leid, Babe. Bitte sieh mich an."

Zögerlich lasse ich den Arm sinken und schaue in seine braunen Augen. Reue spiegelt sich darin und ganz viel Liebe. Er steht auf, greift nach meiner Hand und zieht mich auf die Füße. Dann nimmt er mich ganz sanft in den Arm und ich lehne den Kopf an seine Schulter.

"Ich wollte dir nicht wehtun. Kannst du mir verzeihen? Ich hatte auf einmal solche Angst."

"Hast du jetzt keine Angst mehr?", vergewissere ich mich, weil ich über seine Schulter sehe, dass die Mannschaft uns beobachtet.

"Nein. Ich will mich nicht verstecken und vor allem will ich dich nicht verlieren."

"Dann küss mich, Schatz."

Das lässt er sich nicht zweimal sagen. Zärtlich verbindet er unsere Lippen zu einem innigen Kuss. Ich lächle in den Kuss hinein, weil ich weiß, dass die Jungs das sicher auf Fotos festhalten werden. Erst als sie anfangen zu klatschen, beenden wir den Kuss und schauen uns lächelnd an.

"Ich liebe dich, Jules."

"Ich liebe dich auch, Pres."

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr meine Lieben. Wir lesen uns 2020.

Hugs and kisses xx
Nicky

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