Sergio Ramos × George Russel
❝Das war aber eine nette Umschreibung 'ich hätte deinen Kumpel fast tot gefahren, aber hey'.❞
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"Wer hat sich denn das eigentlich schon wieder ausgedacht?", sauer stapfte George mit einem grimmigen Gesichtsausdruck neben Carlos her, der im Gegensatzt zu ihm sehr glücklich aussah. Zu glücklich für Georges Geschmack.
"Jetzt stell dich nicht so an", maßregelte ihn der Spanier und schaute sich mit glänzenden Augen in der Umgebung um, "das ist immerhin eine Spendengala und für den wohltätigen Zweck. Und du wurdest eingeladen."
"Ja weil Charles krank ist", moserte der Jüngere weiter und zupfte genervt an seiner Krawatte herum. Eigentlich sollte man meinen, dass er sich inzwischen schon an die lästige Kleiderordung auf solchen Events gewöhnt hatte. Aber die Realität sah anders aus. Am liebsten würde der Brite nur in seinen eigenen Klamotten, am besten einer bequemen Jogginghose, herum laufen. Scheiß auf Etikette. Und doppelt Scheiß auf diese dumme Krawatte. Wieso konnte etwas so kleines so teuer sein und sich dann so schrecklich anfühlen. Sollte er einmal ein Krawattenbuisness aufmachen, würde er sich definitiv weniger kratzenden Stoff aussuchen, das schrieb sich der Formel 1 Fahrer auf die Kappe.
Ohne Vorwarnung zog Carlos auf einmal am Ärmel des Jüngeren und schleifte diesen in Richtung von 4 Menschen, die George alle nicht kannte. Ganz große Klasse. Immerhin konnte er im Vorbeigehen noch ein Sektglas von einem vorbei laufenden Kellner ergattern. Er hatte es ja nicht so Sekt, eigentlich nur mit Champagner. Gehörte auch irgendwie mit zum Formel 1 fahren dazu.
"Hey man, lange nicht gesehen", wurde Carlos auch schon mit einem breiten Lächeln begrüßt und in eine Umarmung gezogen. Mit einem Kritikerblick scannte George den Mann vor ihm von oben nach unten. Kleiner als er, Bart, kurze Haare. Nope, noch nie gesehen. An der Seite hatte er eine Blondine mit einem Kurzhaarschnitt, aber auch die kam dem Briten nicht weiter bekannt vor.
Carlos schien sich darum allerdings nicht weiter zu kümmern, sondern begann ganz begeistert mit dem, George vermutete ebenfalls ein Spanier, zu quatschen. Seine Frau oder Freundin schenkte dem Brünetten war ein nettes Lächeln, hielt sich aber weiterhin an eine zweite Frau neben ihr. Bevor er allerdings weiter darüber rätseln konnte, wer da nun eigentlich vor ihm stand ertönte ein lauter Gong. Da Carlos öfter solche Veranstaltungen besuchte, dackelte George diesem einfach wie ein verlorenes Entenküken hinterher. Natürlich nicht, ohne sich noch vorsorglich ein zweites Sektglas zu schnappen. Der Gong war anscheinend auch das Zeichen dafür, dass nun die Spendengala so richtig los ging. Von wem diese organisiert wurde, wusste der Mercedes Fahrer gar nicht. Er war auch eigentlich nur hergekommen, weil er eh in der Nähe war und Charles ihn sehr penetrant angebettelt hatte. Und ihm versprochen hatte, beim nächsten Formal 1 Rennen, natürlich beim Playstation Spiel, kein gutes Auto zu nehmen. Also praktisch ein free win für den Briten.
Die Gala war tot langweilig und damit war auch beschlossen, dass er selbst für einen free win nicht noch einmal für so etwas herkommen würde. Dann lieber einen Lamborghini verlosen, oder ähnliches. Das einzige was ihm die Gala etwas schön gemacht hatte, war das 5te Glas Sekt. Das war irgendein rosaner gewesen, der nach Himbeere geschmeckt hatte. Lecker.
Nebenbei hatte er von Carlos erfahren, dass die Fremden von vorhin anscheinend Real Madrid Spieler gewesen war. Daniel oder so ähnlich hatte der Kurze, mit den ebenfalls kurzen Haaren, gehießen. Nun wusste der Brite immerhin, dass hier nicht nur irgendwelche Geschäftsmänner und Formel 1 Fahrer waren, sondern auch Fußballer. Die sich allerdings weiterhin nur auf spanisch mit Carlos unterhalten hatten. Anscheinend war ihr Englisch zu schlecht und Georges Spanisch wahrscheinlich noch schlechter.
Theoretisch gab es auch noch eine Party dannach. Aber George hatte nicht lange überlegen müssen, ob er zu dieser hingehen sollte oder nicht. Auch nach der Veranstaltung hatte sich kein bekanntes Gesicht gezeigt, zumindest keines das nicht nur spanisch mit ihm reden wollen würde, also hatte der Brite kurzerhand seine Beine in die Hand genommen und sich schnellst möglich aus dem Staub gemacht. Es war nicht verwunderlich, das er damit nicht der einzige war. Auf dem Weg über den Parkplatz standen etliche teure Autos schon in einer Art Warteschlange, deren Besitzer es wohl auch nicht abwarten konnten endlich fahren zu dürfen. In Gedanken machte sich der Brünette eine Notiz, dass er seinem Berater und Management weitergeben musste, ihn nicht auf solche Veranstaltungen zu schicken. Von selber würde er auf diese Idee nun ja auch nicht mehr kommen.
Ein bisschen sauer war er weiterhin, denn der nächste Flug nach Hause ging erst morgen Vormittag und so musste er jetzt unnötigerweise in einem Hotel übernachten. Seine wenige freie Zeit konnte man auch durchaus besser verplanen.
Gerade als er sich murrend zwischen zwei wartenden Autos durchschlängelte, gab es auf einmal links von ihm ein typisches quietschendes Bremsgeräusch. Erschrocken drehte George den Kopf und wurde direkt von hellen Scheinwerfern geblendet. Mit einem Schlucken und klopfenden Herzen musste er fest stellen, dass diese auch ganz schön nah an ihm dran waren. Ein paar Zentimeter weiter und er wäre wohl nicht so sanft berührt worden.
"Alter kannst du nicht aufpassen?!", energisch war die Fahrertür aufgerissen worden, und ein ziemlich wütend aussehender Typ war ausgestiegen.
George verstand immer noch nicht ganz was gerade eben passiert war, außer das der Mann ihn fast überfahren hatte.
"Hä?", brachte er erstmal nur über die Lippen, während sein Herz gegen die Brust klopfte, "das ist hier aber auch keine zweispurige Autobahn, sondern ein Parkplatz, du Idiot. Also wenn hier einer hätte aufpassen müssen, dann ja wohl du."
Der Verrückte Audi Fahrer schüttelte nur den Kopf und machte einfach Anstalten weiter fahren zu wollen.
Entrüstet sah der Brite ihm dabei zu, wie er dabei war wieder in sein Auto zu steigen. "Das ist jetzt grade nicht sein Ernst?", flüsterte George fassungslos vor sich hin. Da fuhr der Typ ihn einfach fast tot und machte dann nicht einmal den Anschein, das es ihm leid tat, oder fragte ihn, ob er Hilfe brauchte.
Sauer stapfte der Brünette schließlich an der Seite des Autos entlang und bei der Fahrerseite angekommen, klopfte er energisch gegen das Fenster. "Sag mal spinnst du eigentlich komplett?", schnautzte er den anderen an, sobald er dessen Fenster herunter gefahren hatte.
Nun hatte der Formel 1 Fahrer immerhin die Möglichkeit, mit Hilfe einer Laterne, seinen Gegenüber zu Mustern. Sein kompletter Hals war voll mit Tattoos, genau so wie die Hände. Die Haare trug er etwas länger und nach hintengegeelt, das auffälligste waren aber die vollen Lippen. Vom Gefühl her ein Südländer, und bei der hohen Anzahl an Spaniern, die George heute schon gesehen hatte, würde es ihn nicht wundern, wenn es sich bei seinem beinahe Mörder ebenfalls um einen Landsmann von Carlos hielt.
Die braunen Augen blitzen ihn jedoch nur mit sehr viel Wut an, und auch das restliche Gesicht sah nicht minder freundlich aus.
"Wenn du so blöd bist vor mein Auto zu rennen, dann selber Schuld. Und jetzt weg hier, manche Leute sind beschäftigt und haben nicht die ganze Nacht Zeit."
Georges Mund klappte bei der Ansage erst auf, dann wieder zu und nocheinmal auf. So eine unangenehme Person war ihm ja schon lange nicht mehr unter gekommen. Selbst bei schlechten Rennen nicht.
"Arschloch", murmelte er einfach leise und trat einen Schritt zurück, während das Fenster wieder nach oben gefahren wurde. Kopfschüttelnd sah der Brite dabei zu, wie der weiße Audi mitsamt Besitzer an den den anderen vorbei, theoretisch gesehen immer noch auf der Gegenfahrbahn, rauschte.
Mit den Händen fuhr er sich durch die kurzen Haare, bevor er sich dazu entschied einfach weiter zu gehen. Diesmal passte er allerdings auf, dass er nicht nocheinmal ausversehen fast angefahren wurde.
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"Heyy, du auch hier, man."
Mit einem Lächeln begrüßte ihn Alex zusammen mit einer Umarmung und George wurde ganz warm ums Herz, als er einen seiner besten Freunde mit so einem dicken Grinsen auf den Lippen sah.
"Es ist Carlos Geburtstag, ich glaube nicht das man auch nur den Ansatz einer Chance hat, nicht zu erscheinen."
Alex begann laut zu lachen und auch der Brite musste Grinsen. Der Spanier war schon von besonderer Natur. Waren aber irgendwo alle Spanier. Wie schon ein paar Mal in den letzten Wochen musste George dabei an den Spanier vom beinahe Unfall nach der Spendengala denken. Natürlich hatte er Carlos am nächsten Tag davon erzählt und dieser war genau so fassungslos gewesen wie er.
"Komm, wir gehen dem Geburtstagskind mal hallo sagen", aufgeregt zog Alex am Ärmel des Mercedes Fahrer und diesen dann mit sich in Richtung Spanier.
Der Brünette unterhielt sich am anderen Ende des Raumes mit Fernando Alsonso und einer weiterhin Person in weißem Hemd und schwarzer Jeanshose. Von hinten konnte George diese allerdings nicht erkennen. Carlos dagegen hatte seine Sportkollegen schon gesehen und winkte sie auch nun zu sich rüber.
"Alles Gute zum Geburtstag."
"Danke ihr beiden", mit einem Lächeln umarmte der Spanier seine beiden Freunde, während Fernando ihnen mit einem Weinglas in der Hand zu prostete.
Nun deutete Carlos mit einer Handbewegung in die Richtung des Fremden und George brauchte ein paar Sekunden, bevor ihm die Kinnlade nach unten fiel. Da stand er einfach so vor ihm. Der arrogante Audifahrer von der Spendengala, der ihn fast einfach so über den Haufen gefahren hätte.
"Ich glaub ihr kennt euch alle noch nicht, zumindest du als anti Fußballfan, George", begann Carlos einfach fröhlich mit einer Vorstellungsrunde und schien das Entsetzen vom Briten nicht wirklich wahr zu nehmen, "das ist Sergio, ehemaliger Real Madrid Spieler und bester Verteidiger der Welt. Und ein guter Freund von mir."
Vom 'besten Verteidiger der Welt' kam nur ein raues Lachen, während er durch seine Augen George herausfordernd anblitzte.
"Danke hermano, wirklich. Aber kein Stress, wir durften schon Bekanntschaft miteinander machen."
Georges entfloh ein leises Schnauben. Das war aber eine nette Umschreibung 'ich hätte deinen Kumpel fast tot gefahren, aber hey'.
Carlos runzelte etwas verwirrt die Stirn und wollte wohl grade zur Nachfrage ansetzen, als er Lando in der Menschenmasse entdeckte, der sich suchend umsah. Sofort schlich sich ein breites Lächeln auf die Lippen des Spaniers und er kümmerte sich nicht weiter um seine aktuellen Gesprächspartner, sondern eilte in Richtung des McLaren Fahrers. Fernando und Alex schienen sich auch nicht weiter für die beiden zu interessieren, sondern waren ganz vertieft in die verschiedenen spanischen Weine, die Carlos organisiert hatte.
"Wir haben also Bekanntschaft machen dürfen", brach George nun das Eis zwischen ihm und dem Spanier, wenn auch mit einem ironischen Unterton. Dieser zog sichtlich unbeeindruckt nur eine Augenbraue nach oben und setze sein Whiskeyglas an die Lippen.
Nun, da er auf eine Antwort warten musste, hatte George auch die Gelegenheit den Älteren etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Und mit ausreichend Licht zur Hilfe. Unter dem weißen Hemd, das vorne eindeutig zu wenig geschlossene Knöpfe hatte, ließen sich hunderte von Tattoos auf der gebräunten Haut erkennen. Aber nicht nur Tattoos, sondern auch ganz deutliche Muskeln. Für einen ehemaligen Fußballspieler sah er noch ganz schön passabel aus, stellte George fest. Wobei er auch nicht allzu viele ehemalige Fußballspieler kannte. Nur aus Fifa und da konnte man keine allzu hohen Erwartungen stellen. Die konzentrierten sich eher auf Neymars ständig wechselnde Haarfarbe, als auf gute Grafik.
"Ich sags gerne noch einmal, du bist mir vors Auto gelaufen, chico."
Zwar beliefen sich George Spanischkünste auf die Wörter 'hola' und 'torro', dennoch wusste er sehr wohl etwas mit dem Wort chico anzufangen und wurde augenblicklich rot. Um die Peinlichkeit etwas zu übertuschen verschränkte er abwehrend die Arme vor der Brust.
"Vielleicht solltest du anfangen Auto fahren zu lernen, bevor du wirklich noch ein armes Kind oder so tot fährst."
Sichtlich amüsiert blieb Sergio weiterhin bei der hoch gezogenen Augenbraue, hatte er ein provozierendes Grinsen auf den Lippen.
"Sagt wer?"
"Ein Formel 1 Fahrer, der ja wohl am meisten Ahnung von Autos hat."
Damit hatte er ihn, war sich George sicher. Das war immerhin ein handfestes Argument, da konnte selbst dieser selbstgefällige Mistkerl nichts dagegen sagen.
"Wenn ich Tipps von einem Formel 1 Fahrer haben möchte, wende ich mich wohl lieber an Verstappen, meinst du nicht auch."
George blieb wirklich für mehrere Sekunden die Sprache weg. Wie konnte dieser dumme Arsch es überhaupt wagen, so etwas von sich zu geben. Als hätte er selber keine Ahnung von seinem Job, nur weil Max einfach besser war als manch anderer.
"Du bist so ein Arsch", brachte er schließlich nur hervor, war sich selber auch bewusst, dass das kein gutes Konterargument gewesen war.
"Mir kommt es fast so vor, als hätte ich diese liebreizenden Worte schon einmal von dir vernommen, cariño. Ahh, ich glaube auf dem Parkplatz. Du solltest dir dringend neue Sprüche zu legen."
Am liebsten hätte George ihn nochmal als Arsch beleidigt. Und seinen dummen Whiskey in das dummerweise sehr hübsche Gesicht gekippt, um das selbstgefällige Grinsen von seinen Lippen zu waschen.
Wortlos wandte er sich nun einfach vom Fußballer, Ex-Fußballer, ab. Das brauchte er sich nun wirklich nicht geben. Vielleicht fand er ja auf dem Weg Daniel oder so, der konnte ihn bestimmt den Tag etwas schöner machen.
"Hey jetzt warte doch mal."
Zum zweiten Mal an dem Abend wurde er am Ärmel fest gehalten, nur diesmal nicht von seinem lieblings Formel 1 Kollegen, sondern von einem gutaussehenden Arsch mit einem großen Charakterdefizit.
"Was?", fauchte er, bereute es im gleichen Moment aber auch direkt wieder. Das war peinlich und selbst für ihn eine übertriebene Aktion. Netterweise ließ Sergio sie jedoch unkommentiert. Fast hätte George so etwas erwartet, wie 'ganz ruhig Kätzchen'.
"Nicht gleich so energisch minino."
Warum musste er das denken? Hätte er es nicht einfach sein lassen können. Der verfluchte Spanier trieb ihn noch von einer Brücke.
"Tut mir leid, dass du so blöd bist und vor mein Auto rennst, weswegen ich dich fast angefahren hätte."
Immerhin hatte er den Anstand wenigstens etwas schuldbewusst auszusehen. Wahrscheinlich war das aber auch nur der Angst geschuldigt, blöd vor Carlos da zu stehen, wenn sich raus stellte, dass er hier das gesuchte Arschloch war.
"Das war die schlechteste Entschuldigung der Welt", trotzdem musste er leicht grinsen und verfluchte sich noch im selben Moment dafür. Der Andalusier war der Feind. Man lachte nicht über die Witze seines beinahe Mörders. Auch nicht, wenn er gut aussah, immerhin befand sich George in der Realität und nicht in irgendeiner dummen Fanfiktion.
"Kann ich's wieder gut machen? Komm ich geb dir einen Drink aus", versuchte es Sergio nun auf die nette Nummer, was ihm nur ein Seufzen vom Briten einbrachte, der ihm trotzdem zur Bar hinterher trottete.
"Die Getränke sind übrigens kostenlos, dass ist immer noch Carlos Geburtstag."
"Na perfekt, dann spar ich ja sogar noch was."
George erwiderte darauf erstmal nichts mehr. Was sollte man auch groß sagen? Er hatte ja schon immer ein Talent dafür gehabt, in komische Situationen rein zu rutschen, aber das hier setzte allem auch schon wieder irgendwo die Krone auf.
"Was willst du trinken?", fragte Sergio ihn, wobei er sich auf einen der Barhocker setze, die vor dem Thresen aufgestellt worden waren. Der Brite ließ sich etwas zögerlich auf dem rechts davon nieder. Kurz war er verleitet gewesen, einen Barocker Platz zwischen ihnen zu lassen, war sich dann aber doch bewusst geworden, dass das ganz schön kindisch war.
"Keine Ahnung."
Sergio schaute ihn kurz skeptisch an, bevor er sich zum Barkeeper wand und auf spanisch bei diesem bestellte. Wieso konnte hier überhaupt jeder spanisch außer ihm?
Schließlich wurde ihm vom Brünetten ein Glas mit einem grünen Inhalt rüber geschoben. Kritisch beäugte George den Inhalt des Glases. Immerhin hatte der Andere keine Chance gehabt den Inhalt zu vergiften.
Der Andalusier war sichtlich amüsiert von seinem Grübeln und Zögern, während er selbst zufrieden ein weiteres Glas Whiskey trank.
Nun begann der Brite auch noch leicht an seinem Glas zu schnuppern und Sergio musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht laut aufzulachen. Der vertraute ihm ja mal so gar nicht.
Schließlich setzte George das Glas an die Lippen und verzog direkt das Gesicht. Gott war das Zeug stark.
"Also, was macht ein Formel 1 Fahrer denn so in seiner Freizeit, außer sich über den Haufen fahren zu lassen?"
"Weiß nicht, kannst ja Carlos fragen", antworte George etwas schnippisch, auch wenn er ja eigentlich froh war, nicht mit einer Stille konfrontiert zu sein.
"Also ich mach gerne Sport, verbringe Zeit mit Freunden und meinen Hunden. Und ich fahre gerne Auto."
Fast hätte George ihn gefragt, was für ein Auto der Ältere fuhr, aber da war ja was mit einem Audi.
Ein richtiges Gespräch kam nicht zu stande. George hielt sich an seinen grünen Allkohol, von dem er nicht wirklich wusste, was drin war.
"Meine Frau hat sich übrigens am Abend von der Gala von mir getrennt."
Oh. Das kam aus dem Nichts und der Brite brauchte ein paar Sekunden um die Information zu verdauen. 'Sorry das ich so schlecht drauf war', war damit wohl verbunden.
Der Spanier drehte nun gedankenverloren an einem der vielen Ringe an seinen Fingern. George musste schlucken, und erst jetzt fiel ihm auf, dass der Ältere wirklich schöne Hände hatte. Gerade die Tattoos waren natürlich ein Hinkucker.
Mit einem leisen Räuspern holte er die die Aufmerksamkeit seines Gegenübers wieder auf sich.
"Das tut mir leid. Hätte ich das gewusst, wäre ich nicht vor dein Auto gelaufen, um dir den Stress zu ersparen", mit einem zögerlichen Lächeln sah er zum anderen, ob sein kleiner Witz denn angebracht gewesen war. Tatsächlich begann der Andalusier leise zu Lachen.
"Mach dir kein Kopf, es war eh schon lange klar, dass das nicht ewig halten würde. Dafür kann ich jetzt wieder mit süßen Jungs an der Bar flirten", er zwinkerte dem Briten ganz bewusst zu, bevor er mit einer Handbewegung noch ein Glas Whiskey bestellte.
George kompletter Hals war ganz plötzlich sehr trocken. Flirtete der ehemalige Fußballer grade mit ihm? Auf Carlos verdammten Geburtstag?
"Ehh", brachte er schließlich nur sehr überfordert hervor. Er hatte seit Jahren nicht mehr wirklich mit Männern geflirtet, war mit der Formel 1 auch immer eher schwierig gewesen.
Mal wieder zog Sergio eine Augenbraue hoch und hatte wieder dieses verdammte Funkeln in den braunen Augen.
"Also wenn du heute noch nichts vor hast, Carlos hat mir ein Hotelzimmer direkt neben der Bude hier gegeben."
Vor lauter Überforderung nahm George einen großen Schluck des Alkohols zu sich, was er im gleichen Moment wieder bereute. Sofort setzte ein Hustenreiz ein und der Spanier schob ihm schnell ein Glas Wasser rüber.
"Also bevor du mir hier erstickst sag bitte lieber nein. Mein erster Hilfe Kurs is jetzt auch schon wieder vorbei und bei Sevilla wird das nicht so groß geschrieben."
"Wie jetzt Sevilla?", fragte George verwirrt nachdem er den starken Allkohol mit Wasser runter gespült hatte, "spielst du noch Fußball?"
"Ja nur halt nicht mehr bei Real Madrid."
"Ach deswegen hast du so nen krassen Körper, ich war schon ganz verwundert, wenn man sich...eh... so ehema-", zum Ende hin wurde der Brite immer leiser und wenn es überhaupt noch möglich war, nahm sein Gesicht die Farbe rot noch mehr an als eh schon. Manchmal könnte er sich wirklich selbst schlagen, weil er immer erst sprach und dann drüber nach dachte, was er sprechen sollte.
Der Spanier hingegen schien sehr amüsiert zu sein, dem Gesichtsausdruck nach.
"Ach mach ruhig weiter. Ich finds immer sehr schön von attraktiven Männern, wenn sie mir sagen, dass ich gut aussehe."
Aus einer Kurzschlussreaktion heraus, und um aus der peinlichen Situation zu kommen, stellte George sein Glas energisch auf den Tisch und sprang vom Barhocker.
"War da nicht grade irgendwas mit Hotelzimmer?"
In einem Zug leerte der Andalusier sein Glas und stellte es neben das vom Formel 1 Fahrer.
"Immer mir nach."
Hätte ihn Alex heute morgen gefragt, was an diesem Abend noch so gehen könnte, hätte George ihm vermutlich vieles gesagt. Dass er mit Daniel ein paar Shots trinken würde, betrunken Lieder mit Lando sang, oder vielleicht sogar mit irgendwem über Aliens reden würde. Aber ganz sicher hätte er seinem Freund nicht gesagt, dass er drauf und dran war mit einem der bekanntesten Spieler der Welt auf sein Hotel Zimmer zu gehen, um etwas zu tun, was ganz sicher kein UNO Spielen war.
Nachdem sie in die kühle Nachtluft traten, er hatte ehrlicherweise nicht mal gemerkt, wie spät es eigentlich geworden war, führte ihn der Spanier in das gegenüber liegende Gebäude. Ein ziemlich teures Hotel.
Als sie mit dem Aufzug nach oben fuhren legte der Ältere wie selbst verständlich eine Hand an den Rücken des Jüngeren und George musste schlucken. Dort wo er seine Hand durch den Pulli spüren konnte, wurde ihm sofort heiß.
Oben angekommen ging Sergio ganz zielstrebig auf eine der Türen zu und öffnete diese mit einer goldenen Schlüsselkarte.
Beim Eintreten warf George einen schnellen Blick in den Raum. Großes Doppelbett, Panoramablick und weicher Teppichboden.
"Und jetzt?", fragte er den Spanier leise, während er dessen Gesichtskonturen in dem noch dunklen Raum mussterte. Durch die große Glasfront kam allerdings genug Licht rein, sodass man alles sogar sehr gut erkennen konnte.
"Jetzt", murmelte der Ältere ebenfalls leise, während er auf den Briten zu ging und die Schlüsselkarte in Richtung eines Tisches warf.
Den Satz vervollständigen ließ George ihn allerdings nicht. Kurzschlussreaktion sei dank. Mit einem kleinen Schritt war er dem Anderen näher gekommen und legte einen Hand in dessen Nacken, bevor er ihn in einen Kuss zog. Sergio schien ihm aber auch nicht wirklich böse zu dein.
Stattdessen erwiderte er den Kuss mit Leidenschaft und drängte George gleichzeitig in Richtung Wand.
Als er mit dem Rücken auf diese auftraf, entfloh dem Briten ein leises Keuchen, was in ihrer Knutscherei aber total unterging.
Eine Hand hatte Sergio an den Hinterkopf des Jüngeren gelegt, um diesen ein wenig zu schützen, mit der anderen fuhr er bestimmt unter den Pullistoff.
Ungeduldig begann George an der Jeans des Älteren herum zu zerren, war sich sehr wohl bewusst, dass sie beide schon hart waren.
Als Sergio federleichte Küsse auf seinem Hals und Schulteransatz verteile, ließ George den Kopf nach hinten gegen die Wand fallen. Zum Glück hatte der Spanier mitgedacht und dessen Hand federte die unkontrollierte Bewegung ab. Sanft begann er mit der linken Hand den Rücken des Briten rauf und runter zu fahren, was George immer wieder ein Keuchen entlockte.
Nun begann er zielstrebiger an der Hose des Spaniers zu ziehen, nachdem er die Knöpfe geöffnet hatte. Mit einem Ruck zog er ihm die schwarze Jeans aus und Sergio half ihm netterweise ein wenig.
"Du hast so schöne Augen", raunte ihm der Andalusier in dem Moment zu, als sie sich gegenseitig in die Augen schauten. Georges Kehle wurde enger und in seinem Bauch begann es vor Vorfreude zu kribbeln.
Er wusste nicht wirklich etwas darauf zu erwidern, viel mehr war sein Gehirn komplett vernebelt und das kam ganz sicher nicht nur vom Allkohol.
Ohne weiter darüber nach zu denken, begann George sich in Richtung Fußboden zu bewegen, in dem er auf die Knie ging. Der Spanier schien kurz überrascht von so viel Initiative, behielt aber eine Hand in den weichen Haaren des Jüngeren und begann durch diese zu kraulen.
Mit einem fragenden Blick deute George auf die schwarze Boxershorts und biss sich dabei auf die Lippen. Sergio wurde wenn es ging noch härter, bei dem Anblick, der sich ihm bot. Er nickte nur hektisch und begann sich mit der bisher noch ungenutzten Hand an der Wand hinter dem Engländer abzustützen. Dieser leckte sich kurz über die Lippen, bevor er den Spanier von der Boxershorts befreite. Er war nie wirklich schüchtern gewesen, wenn es um Sex ging, trotzdem war es lange her, dass er einem anderen Mann einen Blowjob gegeben hatte.
Vorsichtig tastete er sich vor imdem er mit der Zunge erst entlang der Innenschenkel des Spanier fuhr. Sergio ließ leise stöhnend den Kopf in den Nacken fallen und sein Griff in den braunen Locken wurde stärker.
Das ermutigte den Brünetten nun doch sein Glied in den Mund zu nehmen und langsam es langsam mit der Zunge zu umrunden, während er mit dem Kopf vor und zurück ging.
"Joder. Por favor cariño!"
Sergio ließ den Kopf nun nach vorne fallen und legte die Stirn an die kühle Wand.
George hätte nie gedacht, dass ihn Spanisch mal so anturnen würde. Angespornt von der Reaktion des Älteren nahm er ihn noch ein bisschen tiefer auf und begann seinen Kopf schneller zu bewegen. Irgendwann fing Sergio an ihn mit der Hand in den Haaren zu lenken, auch wenn er aufpasste, ob George das auch gefiel oder ob es ihm zu viel wurde.
"Gleich-", brachte er nur hervor und wollte mit der Hand George deutlich machen von ihm abzulassen. Dieser schüttelte sich aber nur und machte genau so weiter wie davor.
Schließlich kam der Andalusier mit einem lauten Stöhnen und musste erstmal ein paar Sekunden lang Luft holen.
Mit zittrigen Knien richtete sich George wieder vom weichen Teppich aus, leckte sich den salzigen Geschmack von den Lippen und strich sich ein paar verschwitzte Haarsträhnen aus dem Gesicht.
"Wars gut?", fragte er grinsend in die Stille des Zimmers rein und Sergio konnte nichts anderes als leise zu Lachen.
Mit einem kleinen Schritt schloss der Spanier zu ihm auf und begann ihn wieder zu küssen. Unsicher ob Sergio sich selber schmecken wollte, ließ George die Lippen erst noch geschlossen. Doch Sergio vertiefte den Kuss ganz bewusst wieder und legte seine Hand auf den Hintern des Jüngeren.
"Ich glaub ich muss mich bei dir revanchieren."
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Heyo,
endlich mal wieder ein neuer OS, was man nicht alles tut um dem Geschichte lernen fürs Abi zu entkommen.
Ich hoffe ihr hattet alle ein tolles Wochenende und viel Spaß mit dem doch recht lustigen couple.
Lasst mir gerne eure Meinung da, das freut mich immer :D
》ᴾᴬᴵᴺᴼᵀᴼᴺ《
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