15 | Gnabry x Goretzka
13. Juli 2018, München, 23:14
Die Stimmung im Raum war ausgelassen, jeder Meter war von einer Person besetzt. Die Personen im Raum sind entweder am Tanzen, halten gerade ein Pläuschen, nehmen einen Schluck aus ihrem Becher oder sitzen knutschend auf dem Sofa – schmunzelnd wende ich meinen Blick von meinem besten Freund und seiner Freundin, die sich definitiv bald ein Zimmer suchen sollten.
Ich habe meine Freunde eingeladen, um in meinen Geburtstag hineinzufeiern. Seien es meine zukünftigen Teamkameraden beim FC Bayern, zu welchem ich am 01. Juli gewechselt bin, Kollegen beim DFB – oder auch ganz normale Freunde von mir. Mein Haus war definitiv überfüllt. Ich habe noch etwas weniger als eine Stunde, weshalb ich mich an einer kleinen Gruppe vorbei nach draußen schleiche. Thomas und Niklas sind gerade dabei, sich gegenseitig im BeerPong fertig zu machen und David hat den Spaß seines Lebens, den beiden dabei zuzusehen.
Draußen angekommen – was länger gedauert hat als eigentlich geplant, atme ich tief ein und schaue auf meine Uhr: 23:29. Eine halbe Stunde etwa hatte ich noch, bevor ich von zig Menschen belagert und gefeiert werde, denn immerhin wird man nur einmal 23, oder nicht? Ich schaue in den Himmel hoch und genieße die frische Luft. Vom ganzen Alkohol und der stickigen Luft, der Party und der lauten Musik raucht mein Kopf etwas, und genießt es, gerade einmal 10 Minuten raus aus der Menge zu sein. Ich liebe meine Freunde und ich liebe Partys, aber als David plötzlich mit einer Menschenmenge vor meiner Tür stand, obwohl wir meinen Geburtstag eigentlich klein feiern wollten, hätte ich ihn am liebsten in die Hölle verfrachtet.
„Na, auch weg vom Trubel?", höre ich die Stimme meines festen Freundes. Ja, festen Freundes. Leon und ich waren schon zusammen, bevor wir beide spontan entschieden, im selben Jahr zum FC Bayenr zu wechseln. Ich drehe mich um und sehe Leon, meinen Leon, mit seinem typischen Grinsen auf dem Mund. Er hat seine Haare komplett verwuschelt (oder war das ich vorhin noch?) und trägt eine kurze, weiße Hose mit einem lockeren Shirt darüber, welches ich ihm am liebsten immer wieder über den Kopf ziehen würde. Das dieser Anblick gerade andere Sachen in mir auslöst, ist aufjedenfall nicht nur meinen Gedanken im Kopf zu verdanken, sondern auch dem Alkohol – und meinem unfassbar heißen Freund.
Seufzend nicke ich dem Größeren zu. Leon setzt sich zu mir auf die Bank und mustert mich einen Moment, ehe er seinen Blick von mir nimmt und ihn auf das kleine Päckchen in seiner Hand haftet. Verwirrt schaue ich auf das in rotes Geschenkpapier verpackte Geschenk. „Ich weiß, du hast noch nicht Geburtstag, aber ich würde es dir gerne abseits des Trubels geben, dann kriege ich vielleicht auch einen Kuss dafür. Ich hab's sogar selbst verpackt", sagt er nur, ehe er mir das Paket schon in die Hände legt und stolz grinst. Ich wollte ihm sagen, dass er mir doch nichts schenken braucht, doch er verstummt mich mit seinem Blick. Mit seinem typischen Blick, wenn er mir widerspricht, ohne eine Diskussion starten zu wollen.
Das Paket ist unfassbar leicht und ich wundere mich, was drin sein könnte. Mit einem fragenden Blick, ob es denn wirklich okay ist und er sich sicher ist, welcher nur von einem kräftigen Nicken beantwortet wird, löse ich die Schleife und öffne vorsichtig das Geschenk, bedacht dabei, es ja nicht zu zerstören. Ich löse den Deckel der Schachtel und schaue verwirrt in die kleine Kiste – dort liegt ein wunderschönes schwarzes Armband mit zwei silbernen Ringen. Er reckt seinen Arm in die Höhe, auf welchem dasselbe Armband in einem Blauton auf seiner Haut ruht. „Wir sind ja jetzt beide beim FC Bayern, da dachte ich mir, wir könnten etwas gebrauchen, was uns verbindet – abseits und auf dem Spielfeld. Obwohl auf dem Spielfeld etwas schwierig, außer du hast Bock es zu tapen. Und es soll als Liebeserklärung dienen, als Versprechen, dass ich dich niemals verlasse, aber das ist mir gerade zu kitschig also musst du dich schon mit dem Verbindungsding genügen." Ich muss grinsen, typisch Leon und schaue dann auf das Armband in der schwarzen Samtbox, ehe ich es raushole und Leon meinen Arm hinstrecke.
Leon nimmt vorsichtig meinen Arm und legt mir das Armband an. Wie ein Idiot, und unglaublich glücklich, schaue ich auf das Armband, ehe ich meinem Freund um den Hals falle und meine Arme um seinen Nacken lege. Ich nehme sein Gesicht mit meinen Händen und umfasse es, ihn dabei zwingen, mir in die Augen zu sehen. Ich flüstere ein leises „Danke, Schatz", als ich schon seine Lippen auf meinen spüre und wir in einen leidenschaftlichen Kuss verfallen. Meine Hände gleiten dabei in seine Haare und ziehen leicht an diesen. Wohl bedacht darauf, dass uns ja keiner der Gäste sieht, da Joshua der Einzige ist, der von uns weiß, küssen wir uns leicht versteckt.
„Wie wäre es, wenn wir zu zweit oben feiern? Nur wir zwei, die kriegen es doch eh nicht mit. Muss mich doch bedanken", flüstere ich in den Kuss, und erhalte nur ein starkes Grinsen und einen fordernden Kuss als Antwort, ehe Leon mich schon hochzieht und in Richtung unseres – bald gemeinsames – Schlafzimmer zieht. Man kann in der Stille nur noch ein leises "Ich liebe dich" hören, als es dann auch wieder ruhig um uns wird, und man nur noch die Gäste feiern hören kann.
-- Autor Anmerkung --
Was ganz Kurzes für Zwischendurch, aber ich wollte das unbedingt grade schreiben. Die Geschichte hier kann als Vorkapitel für mein 10. OS sein, da Serge dort auf die Armbänder anspielt, oder einfach als separates Kapitel gesehen werden. Eigentlich wollte ich das Ende anders gestalten (bisschen intimer), aber ich krieg den Teil (noch) nicht leserlich hin...
Freut ihr euch schon auf die neue Bundesliga Saison? Und welchen Verein supportet ihr eigentlich? Schreibt mir das mal.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro