10 |Gnabry x Goretzka
Ich steige aus dem Taxi aus, welches mich vom Flughafen bis hier herbegleitet hat. Ich bin froh, dass der Taxifahrer nicht mit mir reden wollte, da ich ihn 1. eh nicht verstanden hätte, da mir die Sprache dieses Landes noch absolut fremd ist und 2. ich nicht in der Stimmung für ein gemütliches Schwätzchen gewesen wäre. Meine Füße berühren den festen Boden und ich bekomme eine Watsche voller warmer spanischer Luft. Tief einatmend schaue ich auf das Gebäude mir gegenüber. Mein neuer Arbeitsplatz. Spanien ist meine neue Heimat ab kommender Saison. Ich habe mich gegen die Vertragsverlängerung des FC Bayern München, und für den Wechsel zu Real Madrid entschieden. Komplett in Gedanken stehe ich vor dem Gebäude, nicht wirklich mitbekommend, was neben mir passiert, als ich plötzlich zwei starke Arme um mich spüre und dann die lachende Stimme einer meiner besten Freunde.
David drückt mich lachend an sich, und es ist angenehm, eine vertraute Stimme hier zu hören, nach all den schimpfenden Spaniern am Flughafen. „Bereit, deinen neuen Vertrag zu unterschreiben? Bereit, mit mir Geschichte zu schreiben, Bruder? Wie früher!", grinst er mich an. War ich bereit? Ich hatte mir diesen Schritt lange überlegt, Wochen, sogar Monate. Ich stand im September kurz vor meiner Verlängerung, kurz nachdem Jo, mein bester Freund, und Leon, mein Fr..., wohl jetzt mein Ex-Freund verlängert hatten, doch dann lief plötzlich alles schief. Meine Spiele blieben ohne Tor- oder irgendeine Beteiligung von mir, ich spielte nur noch im Flügel, obwohl ich öfter drum gebeten habe, zentral zu spielen, uvm. Dazu die unfaire Behandlung gegenüber mir. Trotz meiner schlechten Phase hatte ich wesentlich mehr Tore geschossen als Leroy und Kingsley, und trotzdem bekommen die beiden mehr Gehalt. Auf meine Wünsche wurde nicht mehr eingegangen, und es war nur noch die Rede über die Verlängerungen des „Trios", meine wurde komplett in den Hintergrund gedrückt, weshalb ich mich entschied, dem Verein den Rücken zuzudrehen. Wie Niklas, Corentin und auch wie Robert es getan haben.
Ich setze mir ein schwaches Lächeln auf und schenke dieses David. „Natürlich Bro, bringst du mich zum Vorstand?". David grinst stark und legt einen Arm um mich, um mich zu begleiten. Ich öffne die Tür vor uns mit meiner rechten Hand, wobei meine Armbänder die Glastür streifen. Wie in Trance bleibe ich stehen, Hand immer noch an der Klinke und mein Blick starr auf die Armbänder gerichtet. „Hey, alles okay?", fragt David neben mir, und folgt meinem Blick zu meinem Arm. „Oh", antwortet er leise schluckend. Normalerweise trage ich nur ein Armband, aber dies schon ewig, schon damals, als David noch bei Bayern war. Es ist relativ schlicht, schwarz und ganz dünn mit einem kleinen Ring in der Mitte. Wir, also Leon und ich, hatten uns beide jeweils ein Armband damals gekauft, als klar war, dass wir beide zusammenspielen werden. Dass wir beide zum FC Bayern München wechseln, um Geschichte zu schreiben. Leon hatte mir meins am Abend angelegt und ich ihm seins, und seitdem hatte ich es nur bei Spielen ausgezogen, da Schmuck auf dem Spielfeld als eher „unpraktisch" galt, und Leon tat genau dasselbe wie ich. Egal auf welchem Bild von uns, und egal in welcher freien Minute, wir beide trugen immer das Armband. Ich das schwarze, er ein blaues. Es war eine Art unserer Zuneigung in der Öffentlichkeit, da wir uns als Fußballer ja nicht öffentlich küssen konnten, Händchen halten, geschweige denn, uns zu lange umarmen durften. Wir waren zu dem Zeitpunkt schon länger in einer Beziehung, angefangen hatte alles bei der Nationalmannschaft. Wir waren damals beide noch sehr jung, eingeschüchtert und es war für uns beide die erste Beziehung mit einer Person des gleichen Geschlechtes. Und es hat funktioniert, und die Zeit war wunderschön. Die einzigen, die davon wussten waren Jo und David. Und David eigentlich nur, weil er Leon und mich versehentlich mal erwischt hat, als wir beide naja, etwas beschäftigt waren.
Leise schlucke ich und gehe dann einfach, natürlich mit David, durch die Tür. Diese Zeiten sind vorbei. Unsere Beziehung war vorbei. Die Liebe ist erlischt, das hatte mir Leon deutlich mitgeteilt, als er seine Sachen aus unserer Wohnung geholt hat und enttäuscht das Armband auf den Tisch geworfen hat. Das Ganze ist mittlerweile schon mehrere Wochen her, und ich habe es bis jetzt nicht geschafft, die Armbänder abzunehmen und ich weiß nicht, ob ich jemals in der Lage dazu bin. Als er durch die Tür verschwunden ist, habe ich verzweifelt und mit Tränen sein Armband vom Tisch genommen und mir ums Handgelenkt gemacht, dauernd in der Hoffnung, er würde wieder durch die Tür kommen und es mir dann abnehmen, und es wäre alles wieder wie früher. Doch das geschah nicht. Ich habe noch am selben Abend eine Nachricht von Leroy bekommen, in welcher stand, dass Leon bei ihm ist und ich mir keine Sorgen machen muss, dieser aber nicht mit mir reden will.
Ich habe Leon an dem Abend mitgeteilt, dass ich nach Madrid ziehen werde. Er hat mir vor den Kopf, dass wir eine Familie gründen wollten, irgendwann heiraten, uns möglicherweise der Öffentlichkeit offenbaren wollten und ich das alles mit meinem Wechsel zerstören werde. Dass man am Beispiel von Lukas und Basti sieht, wie eine Fernbeziehung scheitert, dass es nicht einmal Julian und Kai geschafft haben. Aber ich habe meinen Entschluss gefasst. Und im nächsten Moment war er weg. Und damit meine letzten Jahre, meine Zukunftspläne, alles. Mit der Nachricht war alles vorbei und ich habe es riskiert, und in Kauf genommen.
Wir laufen schweigend durch die kühlen Hallen des Gebäudes in Richtung Vorstandsbüro. David weiß, dass ich jetzt nicht in der Lage bin, ein normales Gespräch zu führen, und respektiert das. Vor dem Büro angekommen klopft er mir auf die Schulter und lächelt mir aufmuntern zu. „Ich muss dich ab hier jetzt leider allein lassen, unterschreiben musst du allein. Aber ich warte auf dich", sanft klopft er mir bei den Worten auf die Schultern. Ich straffe diese, lächle ihm gequält zu und schaue auf die Uhr. Wir hatten die Verabredung zur Unterschrift um 12.30 Uhr, gerade liest die Uhr mir eine Zeit von 12.23 Uhr. Ich hatte also noch etwas Zeit. Die Einzelheiten zum Vertrag waren alle schon vereinbart, ich bekomme einen Vertrag bis zum Juni 2027, und ein jährliches Gehalt von etwa 18. Mio. Ich lege meinen Kopf an die kalte Betonwand und atme tief ein. Real bietet mir alles, was ich mir vom FC Bayern erwünscht habe, meine Spielposition, einen möglichen Stammplatz, das Geld, alles. Sogar das Wiedersehen mit einem meiner besten Freunde. Aber etwas fehlt. Oder besser gesagt, jemand fehlt. Und dieser jemand ist niemand geringeres als Leon.
Mich umfassen Erinnerungen von uns, kleinere von süßen Momenten, ob privat oder auf dem Feld, kleinere Streits von uns, Kuscheleinlagen auf dem Sofa nach einem anstrengenden Spiel. Aber eine Erinnerung ist groß und frisst meine Gedanken komplett auf.
Throwback
„Gott bin ich müde!", lacht Leon, als wir im Hotelzimmer der Nationalmannschaft angekommen sind. Wir teilten uns ein Zimmer, da der Jugendtrainer es für die beste Idee hielt. Ich war von Anfang an ein großer Gegner dieser Idee, hatte ich doch schon seit längerer Zeit Gefühle für meinen Spielkollegen entwickelt. Meinem Spielkollegen, der eine Freundin hat, um das zu erwähnen. Ein Schwuler, der Gefühle hat, und ein Hetero, der diese definitiv nicht erwidert. Leise lache ich und stimme ihm zu. Ja, müde war ich auch, es war ein anstrengendes Spiel, bei welchem ich sogar ein Tor reingebrettert habe. Ich liege mit dem Kopf in meinem Kissen, in der Versuchung, mich irgendwie von der Welt, und vor allem von Leon zu verstecken, als ich plötzlich ein Gewicht auf meiner Matratze spüre. Ich hebe den Blick und sehe in die schönsten braunen Augen, die auf dieser Welt existieren. Diese braunen Augen mit dem gewissen Funkeln und dazu dann Leons Mund, der zu einem breiten Grinsen gezogen wurde. Gott wie gerne würde ich jetzt – Nein, Gnabry. „Wir schlafen noch nicht! Wir haben grade gewonnen!!" grinst er mich an. Ich setze mich leise auf, in der Hoffnung, ihn nicht zu berühren, doch vergebungslos. Meine Hand streift seine. Unter Freunden normalerweise ohne Wirkung, doch bei mir entfacht diese einfache Bewegung ein komplettes Feuerwerk der Gefühle. Ich keuche leise auf, komplett ungewollt und hoffend, dass Leon dieses Geräusch nicht gehört hat. Doch da habe ich mich getäuscht. Er grinst nur noch stärker und umfasst meine Hand mit seiner. Er zieht mich plötzlich zu sich, was nur wenig Platz ist, da wir ja beide auf demselben Bett sitzen. Unsere Gesichter sind nur wenige Zentimeter entfernt und ich sehe wieder in diese wunderschönen Augen. „Sag jetzt Nein und ich küsse dich nicht, und wir vergessen das alles. Sag jetzt Ja und bei Gott, ich lasse dich heute Abend nicht mehr los", flüstert Leon mir zu. Statt ihm zu antworten, ziehe ich ihn an seinen Locken näher zu mir und lege meine Lippen auf seine.
Throwback Ende
Ich atme tief aus und ein. Seit dem Abend waren wir ein Paar. Wir haben es zwar nie laut ausgesprochen, aber es war für uns beide klar. Wir konnten nicht mehr ohne den anderen leben, das Atmen wurde ohne den anderen schwieriger. Wir waren abhängig ohne den anderen und es war klar, dass wir wohl oder übel im selben Verein spielen mussten. Leise steigen mir Tränen in die Augen, und ich höre die Uhr, die laut verkündet, dass 12.30 Uhr ist. Ich streiche mir die Tränen weg und will gerade an der Tür klopfen, als sich diese öffnet und der Vorstand von Real Madrid mich anlächelt.
„Hallo Serge, da bist du ja! Komm herein, komm herein, dann beenden wir die Geschichte mal und machen alles vollständig!", grinst er mich an und bittet mich mit einer Handbewegung, den Raum zu betreten. Leise, und mich wie ein Häufchen Elend fühlend betrete ich das Büro und sehe schon die Papiere auf dem Tisch liegen. Ich setze mich gegenüber dem Vorstand, welcher mich mit einem erwartungsvollen Blick ansieht. Mit einem starken Klumpen im Hals nehme ich den Stift in die Hand. Aber ich kann das nicht. Ich kann diesen Vertrag nicht unterschreiben. Ich kann nicht nach Madrid ziehen, zu Real wechseln. Ich kann Joshua nicht allein mit den Kindern und Lina lassen. Ich kann Leroy und Bambi nicht allein lassen. Und vor allem kann ich all das hier nicht ohne ihn. Ich kann nicht in einem Verein ohne ihn spielen. Ich brauche diesen Mann, ohne ihn fehlt mir jede Luft zu atmen, alles fühlt sich falsch an. Schluckend schaue ich dem Vorstand in die Augen und lege den Stift wieder auf den Tisch. „Es tut mir so leid, aber ich kann das nicht tun. Ich kann diesen Vertrag nicht unterzeichnen, es wäre nicht richtig", entschuldige ich mich ehrlich auf englisch, und verlasse fluchtartig den Raum. Ich hoffe so sehr, mein Berater killt mich jetzt nicht und klärt das.
Ich laufe mit schnellen Schritten in Richtung Ausgang, die ganzen Zurufe von David und den anderen Spielern ignorierend, und rufe mir so schnell es geht ein Taxi. Im Taxi angekommen versuche ich verzweifelt Leon anzurufen, doch chancenlos. Meine Finger tippen schnell den Namen „Leroy" und ohne darüber nachzudenken, klingelt mein Handy schon und ruft Leroy an. Ich warte ein paar Sekunden, bis ich die vertraute Stimme meines Kollegen höre, der mich fragt, wieso ich denn anrufe.
So Serge, was erwartest du dir jetzt, indem du Leroy anrufst? Dass dir Leon dann um die Arme fällt und dir alles verzeiht? Ich atme tief ein und antworte Leroy mit einem „Ich habe den Vertrag nicht unterschrieben und Sitze im Taxi auf dem Weg zum Flughafen." Einen Moment lang höre ich nichts von der anderen Seite der Leitung, Leroy ist die Nachricht wohl am Verarbeiten. „Du hast den Vertrag nicht unterschrieben? Du bist kein Real Spieler?", fragt Leroy mich entgeistert und ich nicke nur, mein Kopf ignoriert wohl, dass Leroy mich nicht sehen kann. „Ich komme nachhause", flüstere ich leise. „Gott Serge du Vollidiot, ich werde dir das nie verzeihen", antwortet er.
Ich schlucke laut und traue mich nicht, es Leroy zu sagen. Ihn zu fragen, wo Leon ist und ob er mir diesen geben kann, als mir dieser auch schon antwortet, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Leon ist ein Häufchen Elend und sitzt jeden Abend bis weiß Gott wann in eurer Wohnung. Beeil dich und rette das", seufzt Leroy und ich nicke wieder nur, und lege dann den Anruf auf, als wir am Flughafen angekommen sind. Der Mitarbeiterin am Flughafen teile ich mit, dass ich den ersten Flug nach München brauche, egal wie teuer. Sie nickt nur und reicht mir dann nach der Bezahlung mein Flugticket. Ehrlich gesagt habe ich nicht mal bemerkt, wie viel dieses Ticket gekostet hat, aber mein Kontostand wird wir wohl nicht danken.
Eine Stunde später sitze ich in dem überfüllten Flugzeug in Richtung München. Meine Nervosität steigt von Sekunde zu Sekunde, und ich bin die ganze Zeit nur dabei, mit Leons Armband zu spielen. Mein Kopf ignoriert wohl auch den Fakt, dass ich hier im Economy Bereich sitze, und irgendwer hier sicher einen super tollen Medienbericht auf die Beine stellen wird. Ich hoffe nur darauf, dass dieser Flug endlich vorbei ist.
Ich bin die erste Person, die das Flugzeug verlässt, dafür habe ich gesorgt. Mit schnellen Schritten rufe ich mir das erste Taxi, das mir in die Augen springt und bitte es, zur genannten Adresse zu fahren. Unserer ehemaligen Wohnung, welche wir uns 4 Jahre lang geteilt haben. München ist kälter als Madrid, ist das erste was mir in den Kopf steigt, als das Auto losfährt. Und anders gebaut. Und schöner. Leise hole ich mein Handy heraus und schaue auf die Uhr. Es ist 16 Uhr. Ich fahr 2 1/2h geflogen. Ich wäre jetzt schon seit etwa 3 ½ h Spieler bei Real Madrid, und diese hätten die Nachricht vermutlich vor 3 h der Öffentlichkeit verkündet. Ich sehe auf die hunderten Nachrichten, die auf meinem Handy erscheinen. Instagram Kommentare, Twitter Kommentare, Medienberichte. Doch eine Nachricht auf dem Handy weckt mein Interesse. Leon hatte mir eine Nachricht auf Whatsapp geschrieben, diese allerdings wieder gelöscht. Ich öffne den Chatverlauf, die letzte bestehende Nachricht noch ein „Ich liebe dich auch" von Leon. Leise beobachte ich die gelöschte Nachricht, welcher er um 12.35 Uhr abgesendet hat, und gleich danach gelöscht hat. Als ich mich noch weiter mit der Frage auseinandersetzen wollte, was für eine Nachricht das denn war und wieso er sie gelöscht hat, reißt mich der Taxifahrer schon aus meiner Starre, indem er mir mitteilt, dass wir angekommen sind. Dass wir zuhause angekommen sind.
Schluckend und mit zitternden Beinen steige ich aus, gebe dem Taxifahrer definitiv zu viel Geld, aber wie sagt man so schön, Karma. Ich suche den Schlüssel in meiner Jackentasche und schließe die Tür zur Wohnung auf. Ich laufe die Treppen hoch, brauche eine Ablenkung und kann jetzt definitiv nicht Fahrstuhl fahren. Zitternd und außer Atem oben angekommen sperre ich die Tür auf. Lautlos schließe ich die Tür wieder und stelle meine Tasche im Eingangsbereich ab. Es riecht immer noch wie an dem Tag, als ich mich in Richtung Madrid auf den Weg gemacht habe. Eine Mischung aus meinem und Leons Parfüm. Nicht wirklich wissend, was ich jetzt tun soll, bleibe ich einfach im Eingangsbereich stehen und schließe die Augen. Vielleicht war Leon gar nicht zuhause, sondern woanders. Oder er will mich nicht sehen?
Immer noch mit geschlossenen Augen lausche ich den Schritten, und als ich die Augen öffne steht er vor mir. Mit geöffnetem Mund und zerzausten Haaren. Und roten Augen. Schluckend erwidere ich Leons Blick, versuchend, mir die Tränen zu verdrücken, als mich dieser auch sofort in seine Arme zieht. An ihn gedrückt lasse ich den Tränen freien Lauf, und er anscheinend auch, denn ich merke etwas nasses an meinem Nacken. Ewigkeiten stehen wir so da, ich an ihn gepresst und andersrum auch, ohne irgendwas zu sagen. Ohne uns zu bewegen. Nur wir zwei, wie wir uns halten und weinen. Wie wir den anderen nie wieder loslassen wollen. Wie wir am liebsten ineinander verschmelzen würden, um all den Schmerz loszuwerden.
Nach einer weiteren Ewigkeit zwingt Leon mich mit seiner Hand, ihn anzusehen. Ich sehe in diese braunen Augen, die mir so oft schon den Verstand geraubt haben. Die mir so oft schon gesagt haben, wie sehr sie mich lieben. Die so enttäuscht waren, als ich meinen Wechsel bekannt gemacht habe. Fast an seinem Blick zerbrechend erwidere ich seinen Blick, und kriege nur mit schwacher Stimme ein „Ich habe nicht unterschrieben, ich konnte es nicht", raus. Doch diese Worte reichen. Leon zieht mich näher an sich und legt alle seine Emotionen in den Kuss. Seine Lippen sind rau und sein Kuss hart, und ich lege meine Hände in seinen Nacken, um den Kuss nochmal mehr zu intensivieren. Und so stehen wir da, mitten im Eingangsbereich und unsere gesamten Emotionen in diesem einen Kuss.
Einige Stunden später liege ich mit geschlossenen Augen auf dem Sofa, meinen Kopf auf Leons Brust und seine Hände dabei, meine Zöpfe zu öffnen. Nach dem Kuss haben wir ein langes Gespräch geführt, wir beide haben uns entschuldigt, ich für meinen Wechsel, er sich für seine Reaktion. Wir haben über die Zukunft gesprochen und gehofft, dass ich es bei Brazzo und Kahn noch nicht komplett versaut habe. Wir haben über die letzten Tage getrennt gesprochen. Wie sehr wir uns gefehlt haben und wie sehr wir den anderen jeweils gebraucht haben. Und wir haben uns gesagt, wie sehr wir uns lieben. Wie schlimm die Zeit getrennt war und dass das nie wieder vorkommen darf.
Ich habe endlich meine Luft zum Atmen wieder. Ich weiß zwar nicht, wie das mit meiner Karriere jetzt weitergehen soll, ob es überhaupt weiter gehen kann, aber eines weiß ich. Ich habe Leon. Und Leon ist mir wichtiger als jede zentrale Spielerposition und wichtiger als jede Million auf dieser Welt. Leise kuschle ich mich noch mehr an Leon, will diesen Moment nicht verpassen als ich auch schon seine Lippen auf meiner Stirn spüre, und dann ein leise geflüstertes „Ich liebe dich, wir schaffen das, alles wird gut."
Ja, alles wird gut. Nächste Woche findet das Gespräch mit dem Bayern Vorstand statt, bei welchem Leon (und wahrscheinlich auch Joshua) mich begleiten werden. Alles wird gut.
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Ich melde mich auch mal wieder mit einem etwas längeren Kapitel und ich hoffe, es gefällt euch.
Was denkt ihr? Wechselt er? Bleibt er?
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