Serge Gnabry x Leon Goretzka
Ibiza, 01.05.2022,01:43
POV: Leon Goretzka
Erschöpft ließ ich mich zum ersten Mal nach Stunden auf einen der Barhocker in dem Clubfallen, in welchem wir uns befanden. Obwohl der Club im Vergleich zudenen, die wir aus München kannten relativ klein war, hatte er dennoch etwas an sich, was uns dazu veranlasste hierzubleiben. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass wohl niemand von uns mehrso richtig bei Sinnen war, aber wer konnte es uns verübeln? Die 10.Meisterschaft in Folge gewinnt man eben nicht jedes Jahr und so beschlossen wir gestern spontan als Mannschaft nach Ibiza zu fliegen, um das ganze noch einmal so richtig zu feiern – auch wenn wir das nach unserer Niederlage gegen Mainz vielleicht nicht mehr ganz so verdient hätten.
Grinsend beobachtete ich wie meine Freunde zu der Musik hüpften und lautstark den Text mitgrölten, den vermutlich niemand so richtig konnte. Insbesondere bei einer Person blieb dabeimein Blick hängen. Schmunzelnd sah ich zu wie Serge auf Leroys Rücken sprang, so dass letzter fast das Gleichgewicht verlor, da erauf das plötzliche Gewicht auf seinem Rücken nicht vorbereitet war.„Meine Güte Serge sieht heute aber auch wieder gut aus.". Ich erschrak leicht, als ich mich zu Josh wendete und in sein grinsendes Gesicht sah. „Mal wieder nur am stalken, HerrGoretzka?". Leicht beschämt wendete ich mein Blick ab, während Josh zwei Tequila bestellte. „Komm schon, wirst du jemals mit ihm reden?". Ich antwortete ihm nicht. „Leon ihr beide seit meine besten Freunde und wenn ich zwei Personen, abgesehen von meiner Familie, in und auswendig kenne, dann seid das ihr beide. Ich weiß,was ihr für einander empfindet. Warum traut ihr euch nicht endlich einfach mal miteinander zu reden? Wie lange geht das schon? Ein, Zwei Jahre?" Gedankenverloren schaute ich zu Joshua.
„Jo, du weißt, das ist nicht so einfach. Selbst wenn wir beide was für einander empfinden würden, wir üben beide einen Beruf aus, der es uns leider nicht ermöglicht zusammen zu sein.". Der Barkeeper stellte uns die zwei Tequila Shots hin. „Ich finds immer wieder erstaunlich, dass sowas aus deinem Mund kommt. Warst du nicht derjenige, der letztes Jahr beim Spiel gegen Ungarn ein Herz geformt hat um den Fans zu zeigen, was deine Meinung dazu ist?". Schmunzelnd sah er mich an und hielt dann seinen Tequila hoch um mit mir anzustoßen. „Du hast soweit ich weiß lauter Zustimmung für diese Aktion bekommen.".Ich stieß mein Glas gegen Joshuas und exte mit ihm den Tequila, worauf ich das angenehme Brennen in meiner Kehle spürte. „Es ist ein Unterschied, ob ich mich für LGBTQ Rechte einsetze oder es selber bin. Wer weiß, ob wir so eine Zustimmung auch bekommen würden, wenn wir wirklich zusammen wären? Ich würde sozusagen meine Existenz dadurch aufs Spiel setzen und Serge auch." Joshua sah mich aufmerksam an. „Aber ihr werdet es nie herausfinden, wenn ihres nicht wagt? Niemand zwingt euch dazu, euch von heute auf morgen zu outen. Ihr solltet nur endlich zu euren Gefühlen stehen. Das kann bei euch ja nichtmal mehr eine Schwärmerei sein.".
Nachdenklich strich ich über den Ring von dem Armband an meinem linken Handgelenk. Es ist ein Geschenk von Serge, was er Joshua und mir letztes Jahr zu unserem Geburtstag geschenkt hat. Ein Zeichen unserer Freundschaft. Etwas was mich indirekt auch mit Serge verbindet. „Ich kann nicht mehr dabei zu sehen, wie ihr innerlich gefühlt immer mehrkaputt geht, nur weil ihr Angst davor habt, dass zu sein, was ihr seid. Ihr beide hängt wie zwei Kletten aneinander, sowohl im Training als auch Zuhause." Ich bestellte erneut zwei Tequila Shots. „Weißt du was? Vielleicht sollte ich mit ihm darüber reden." Joshua schaute mich grinsend an. „Woher der Sinneswandel?". „Ich schätze der Alkohol der seit sechs Stunden Nonstop durch meine Venen fließt beeinflusst mich ein wenig." Und das war gar nicht mal so gelogen. Zugegeben sah ich Joshua wirklich nicht mehr komplett klar vor mir. Der Barkeeper stellte erneut die beiden Gläschen vor uns. Ich blickte zu Joshua „Auf gut Glück." Die Gläser stoßen gegeneinander, als wir die klare Flüssigkeit herunterspülten. Gerade als ich das Glas wieder auf den Tresen absetzte, spürte ich eine Kraft die mich fast vom Hocker umhaute. Aus dem Augenwinkel nahm ich war, wie Serge und Leroy halb auf unsgesprungen sind. „ MEISTER SIND WA! MIA SAN MIA! WEG MIT DEN SHOTS,HIER WIRD JETZT GETANZT!" Lachend drehte sich Joshua zu Leroy um,welcher sich an Joshuas Stuhl abstützte um nicht komplett das Gleichgewicht zu verlieren. „Bin dabei, auf gehts.".
Belustigt sah ich zu, wie sich Leroy und Joshua tanzend durch die Menge kämpften zurück zu den anderen von uns, die zusammen im Kreis und mit Bier in der Hand zu „Freed from Desire" mitsangen. Serge setzte sich auf den nun freien Hocker vor mir. Er bestellte zwei Bacardi Mischen, die uns sofort hingestellt wurden. Ich nippte kurz und fing dann an zu husten. „Alles gut?" fragte Serge mich lachend. „Ich wusste nicht, dass die Mischen hier so stark sind." Ich räusperte mich in der Hoffnung, dass der Hustanfall vorbei geht. „Ich wollte dir eigentlich vorschlagen eine Wette einzugehen, wer das Glas schneller ext, aber wahrscheinlich muss ich dann Angst um dein Leben haben." Herausfordernd sah ich ihn an. „Wette gilt." Grinsend hielt Serge sein Glas hoch und zählte dann von drei runter. Nach kurzer Zeit knallte ich das Glas auf den Tisch und wischte mir kurz mit dem Handrücken über den Mund. Woraufhin auch Serge sein Glas absetzte. „Gewonnen!" Belustigt sah mich Serge an. „Man siehts dir an.". - „Was soll das denn jetzt bedeuten?" - „Deine Pupillen sind riesig." - „Musst mir ja nicht so intensiv in die Augen schauen.". - „Ich mag deine Augen aber." Ich spürte die röte in meinen Wangen aufkommen und ich konnte beim besten Willen nicht sagen, ob es wegen Serges Kompliment war oder wegen der Menge Alkohol die ich in gerade zu mir genommen hatte. „Ich finds schön, wie du nie mit Komplimenten von mir klar kommst."
Schmunzelnd hielt mir Serge seine Hand hin, woraufhin ich ihn fragend ansah. „Die anderen warten auf uns und ich würde den Alkohol ganz gerne genießen." Selbstsicher legte ich meine Hand in seine, woraufhin ich eine wohlige Wärme spürte und ein kribbeln, welches sich durch meinen ganzen Körper zog. Wie konnte er selbst in meinem benebelten Zustand noch so eine Wirkung auf mich haben? Zusammen standen wir auf und kämpften uns einen Weg durch die Menge zu den anderen. Jubelnd wurden wir mit in den Kreis aufgenommen und tanzten mit den anderen, wobei Serge auf meinen Rücken sprang und wir kurz in die Mitte des Kreises taumelten. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Joshua das ganze freudig beobachtete, während er von Niklas und Leroy abwechselnd in eine Richtung gedrückt wurde. Als der DJ anfing „More" von Usher zu spielen sprang der jüngere von mir ab und zog mich an der Hand von den anderen Weg in Richtung Mitte der Tanzfläche, wo eine leichte Erhöhung war, auf die er mich draufzog. Zugegeben war diese Erhöhung ungefähr so groß wie ein Esstisch, wodurch normalerweise etwa fünf Personen drauf passten.
Das einzige Problem war nur, dass sowohl Serge als auch ich mittlerweile soschwankten, dass es wohl besser war, wenn wir alleine drauf blieben. Serge wirbelte mich kurz im Kreis und nahm dann meine Hand um mich näher an ihn zu ziehen. Überrascht von der plötzlichen Nähe zu ihm, legte ich wie automatisch meine Hände auf seine Hüften, woraufhin wir uns weiter zum Takt bewegten. Ich schaute kurz im Club herum, um wenigstens etwas von meiner Orientierung aufrecht zuerhalten, woraufhin Serge kurzerhand meinen Kopf zu sich drehte und mich somit Zwang ihm in die Augen zu sehen. Diese tief braunen Augen faszinierten mich zwar schon immer, aber hier in diesem Club in Ibiza, weit weg von unserem Leben als berühmte Personen und mit viel Alkohol intus, fühlte es sich so an, als würden sie mich verschlingen. Selbst wenn ich wollte, ich könnte den Blick nicht abwenden. Ich spürte wie der kleinere seine Hände in meinem Nacken verschränkte und mich langsam aber bestimmend immer näher zu sich zog. „Ich will dich, Leon. Jetzt und hier." Sein heißer Atem an meinem Ohr fühlte sich berauschend an. Langsam drehte er seinen Kopf wieder zu mir. Meine Umgebung nahm ich bereits nur noch in Zeitlupe war.
Das einzige was ich normal wahrnahm, war wie Serge immer näher zu mir kam und ich dann einen sanften Druck gegen meine Lippen spürte. Willig öffnete ich meinen Mund, um seiner Zunge Eintritt zugewähren. Ich spürte wie sich seine Hände in meinen Haaren vergruben, woraufhin ich ihn erregt noch näher zu mir zog. Aus Luftmangel löste er sich kurz von mir, wodurch ich meine gespiegelte Gier in seinen Augen entdecken konnte. Bereits eine Sekunde später schmeckte ich erneut den Bacardi Geschmack der Mische von vorhin. Nach einigen Minuten ließen wir ein wenig von einander ab. Serge stützte sich mittlerweile mit Händen und Kopf auf meinen Schultern ab um nicht von der Erhöhung zu fallen. Sein Gleichgewichtssinn war wahrscheinlich genauso wie meiner, getränkt von Alkohol und Lust gerade sehr angeschlagen. Langsam hob er den Kopf, wodurch ich sah, dass sein Brustkorb sich in etwa so schnell bewegte wie meiner. „Was jetzt?" Fragend sah ich Serge an, der seine Augen auf meine Lippen fixiert hatte, welche wahrscheinlich, so wie auch seine, angeschwollen und rot waren. Der jüngere antwortete mir nicht,sondern nahm nur meine Hand um mich aus dem Club zu ziehen an die frische Luft.
Durcheinander fand ich mich einige Minuten später mitten in den Straßen von Ibiza um ca. 5 Uhr nachts, immernoch Serges Hand haltend, welcher mich weiterhin fortzog. „Wo willst du hin?" Ruckartig zog ich an seiner Hand woraufhin er endlich stehen blieb und sich zu mir umdrehte. „Vertrau mir." Ich spürte kurz erneut seine Lippen auf meinen, wurde aber sofort weitergezogen.
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„Was ist das?" Verwirrt sah ich Serge hinterher, der die Leiter an dem kleinen Häuschen hochkrabbelte, welches sich mitten im Strand befand. Erneut bekam ich nur ein „Vertrau mir" als Antwort und folgte ihm. Das Häuschen war gerade mal so groß, dass wir beide reinpassten. Mit angezogenen Knien setzte ich mich gegenüber von Serge. „Ich liebe dich, Leon". Perplex schaute ich ihm in die Augen. „Okay vielleicht kam das doch etwas zu plötzlich... Aber es ändert nichts an der Tatsache. Ich habe mich in dich verliebt Leon. In deine schokoladen braunen Augen, deine Grübchen beim Lächeln, deinen perfekten Charakter, deinen gesamten Körper, gott sogar in diese eine Locke, die dir manchmal beim Training ins Gesicht fällt habe ich mich verliebt. Ich liebe dich mit jeder einzelnen Faser von meinem Körper und ich weiß du fühlst das selbe."
Lächelnd nahm ich seine Hand und strich kurz über den Ring von seinem Armband.„Ich liebe dich auch, Serge". Ich hob den Blick um in seine erfreuten Augen schauen zu können. Er rutschte rüber um unsere Lippen erneut zu verbinden. „Sagen wir es jemanden?" - „Du meinst, nachdem wir im Club rumgemacht haben? Ja bin auch dafür,dass wir es geheim halten." Lachend boxte ich ihm gegen die Brust und legte dann einen Arm um ihn um ihn näher an mich zu ziehen. „Ich mein das ernst, Serge. Wie machen wir das?" - „Vielleicht sollten wir erst einmal das hier und jetzt genießen und das ganze morgen klären? Ich hatte gehofft wir können uns hier ungestört den Sonnenaufgang anschauen." Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute ich zu ihm herunter. „Seit wann so romantisch, Gnabry?" - „Seitdem ich die Person küssen konnte, die mir am meisten bedeutet." Ich spürte wie mir erneut die Hitze in die Wangen stieg. „Wie kann ein Mensch mit so viel Selbstbewusstsein und einem so großen Ego bloß rot werden, wenn er solche simplen Sachen hört?" - „Weiß nicht, vielleicht weil sie von der Person kommen, die mir am meisten bedeutet."
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