22. 12. 🕯️🕯️🕯️🕯️

Shipping: Fiete Arp x Finn Porath
Genre: Funny, fluff
Wörter: Edeka-Tüte, Harry Potter, Mentos, Ratte, Fenstermalfarbe
Für idk___why

Abwartend stand Fiete vor der Haustür des Mehrparteienhauses und wartete, bis ihm diese geöffnet wurde. Seine Finger fühlten sich durch die winterlichen Temperaturen
trotz Handschuhe ganz taub an und seine Wangen und Ohren schmerzten von der Kälte.

Als das Summen des Türöffners ertönte und er die Haustür öffnete, fühlte sich die Wärme, die ihm von drinnen entgegen kam wie ein Geschenk an.
Schnell ging er die Treppe hoch, in den ersten Stock, wo Finn schon grinsend am Türrahmen lehnte.
»Hey Fiete«, begrüßte er seinen besten Freund und zog ihn in eine kurze, freundschaftliche Umarmung.

Nun, für Finn war es eine bestimmt nur eine freundschaftliche Geste.
Fietes Herz hingegen begann bei der plötzlichen Nähe schneller zu schlagen und seine eigentlich eiskalten Wangen wurden warm.

Er folgte Finn in seine Wohnung und verstaute seine Jacke, Mütze und Handschuhe in der Garderobe.
Die alte Edeka Tüte, in welcher sich die Dinge, welche sie für ihr heutiges Vorhaben, Finns Wohnung weihnachtlich zu schmücken brauchten befanden, stellte er erst einmal neben dem Schuhregal ab.

Als er sich die Hände wusch, ließ er die Finger länger als sonst unter dem Wasserstrahl, damit das Gefühl wieder in seine Fingerspitzen zurückkehrte.

»Du bist ja ein halber Eisklotz!«, scherzte Finn. »Bist du etwa nicht mit dem Auto gefahren?«
Fiete schüttelte den Kopf. »Wollte Benzin sparen. Umwelt und so. Hab ja nur zehn Minuten bis zu dir und Spazieren gehen ist immer gut«, meinte er.
»Du hörst dich an wie meine Mutter«, bemerkte Finn.
»Tja, aber ich hab recht.«
»Aber eingefroren bist du trotzdem fast. Und ich muss jetzt dafür sorgen, dass du wieder auftaust.«
Fiete lachte leise. Er liebte es, dass der etwas Ältere es mit allem schaffte, ihn zum Lachen zu bringen.

»So, was hast du dabei?«, wollte Finn neugierig wissen und lugte in Fietes Tüte.
»Erst einmal Lichterketten«, begann er mit seiner Aufzählung und zog besagte aus der Tüte. »Dann auf jeden Fall Tannengrün, aber das nadelt, deswegen eher für den Balkon. Und zum Schluss Fenstermalfarbe.«
Und eine Packung Mentos, aber die musste er ja nicht erwähnen, schließlich hatte er selbst keine Ahnung, seit wann diese unangerührt in seiner gebrauchten Einkaufstüte lag.

»Fenstermalfarbe? Du weißt selber, dass wir beide nicht gerade die größten Künstler sind«, gab Finn zu bedenken.
Fiete zuckte mit den Schultern.
»Ach was! Das kriegen wir schon hin. Außerdem soll es auch kein Kunstwerk werden, sondern Spaß machen und ein bisschen mehr Weihnachtsstimmung in deine kahle Bude bringen«, stritt Fiete ab.

Finn seufzte ergeben.
Er konnte nicht abstreiten, dass er das Dekorieren seiner Wohnung dieses Jahr wirklich stark vernachlässigt hatte, was eigentlich ziemlich untypisch für ihn war, wenn man bedachte, wie sehr er die Weihnachtszeit liebte und wie viel Aufwand in die weihnachtliche Dekoration seiner Wohnung in den letzten Jahren stecke.

»Hast du Vorlagen für einfache Motive?«, fragte Finn.
Sie saßen auf einer Decke, welche er auf dem Wohnzimmerboden ausgebreitet hatte, damit sie nicht so froren.
Fiete zog einige der Farbtuben aus der Tüte und reihte sie vor ihnen auf.
Dazu legte er sowohl ihm, als auch Finn eine der Folien, auf welche man die Farben auftrug hin.

»Ich mach' ein Rentier«, verkündete Fiete, nachdem sie Pinterest für ein paar Minuten nach Motiven durchsucht hatten.
Finn entschied sich für einen Schneemann.
Zu schwer konnte das ja nicht sein. Einfach drei Kreise aufeinander mit einem Orangenen Dreieck im Gesicht.
Und vielleicht noch ein paar schwarzen Punkten für das Gesicht und die Knöpfe.
Da klang Fietes Idee schon deutlich komplizierter.

Die nächste Viertelstunde arbeiteten beide konzentriert an ihren Bildern und sie beide versuchten wirklich ihr Bestes, um das Ganze in ein halbwegs ansehnliches Ergebnis zu verwandeln.

»Soll ich den Fernseher anmachen? Dann können wir nebenbei ein bisschen zuschauen«, schlug Finn vor.
Fiete nickte nur, hörte aber eigentlich nur halb zu, so fokussiert war er auf seine Zeichnung.
Finn nahm die Fernbedienung vom Sofa und schaltete den Fernseher ein.
»Harry Potter und der Stein der Weisen?«, fragte Finn.
»Mhm«, brummte Fiete und nickte zustimmend mit dem Kopf.

Also suchte er den Film und drückte dann auf Play.
Nun sah Fiete auch endlich auf und begann zu lächeln.
Das Intro des Films hatte er schon unzählige Male gesehen, genau wie den Rest, doch er schaute die Filme der Reihe jedes Mal wieder mit so einer Faszination, als würde er sie zum ersten Mal sehen.

Kurz überlegte er, ob er die Fenstermalfarbe einfach vergessen sollte und Finn dazu überreden sollte, einfach nur den Film mit ihm anzusehen.
Mit Lebkuchen und den Plätzchen, welche sie letzte Woche gemeinsam gebacken hatten, in eine warme Decke gekuschelt.
Und vielleicht konnte er ganz unauffällig Körperkontakt zu Finn suchen. Seinen Kopf auf seiner Schulter ablegen oder einfach nur sein Bein gegen das des Mittelfeldspielers lehnen oder seinen Arm um Finns Schulter legen.

Doch er hatte die Idee gehabt, Fensterbilder zu machen, also konnte er nun schlecht sagen, dass ihm das eigentlich doch gar nicht so wichtig war.

»Und, wie kommst du voran?«, lenkte Finn seine Aufmerksamkeit auf sich.
Fiete sah erst zu dem Blonden, dann auf sein bisheriges Werk.
Finns Blick folgte seinem eigenen.

Je länger er das Bild ansah, desto mehr musste er sein Lachen unterdrücken.
Okay, es sah definitiv noch schlimmer aus, als er erwartet hatte.
Und Finn machte sich gar keine Mühe mehr, sein Lachen zu unterdrücken.
Zuerst kicherte er nur ein wenig, doch schnell änderte sich das hohe Kichern in ein lautes Lachen.

Füge liebte Finns Lachen. Es klang so echt und ehrlich und war so ansteckend. Nicht nur für ihn, sondern für jeden.
Und um ehrlich zu sein fand er es auch ziemlich süß.

»Ich will deine künstlerische Seite nicht verletzen, aber das sieht aus wie eine Mischung aus einem Elch und einer Ratte«, japste Finn.
Und dies brachte Fiete nun ebenfalls endgültig zum Lachen.
Er sah das Bild an und erkannte definitiv, was Finn meinte.

»Du übertreibst«, versuchte er ihm zu widersprechen, was aber ziemlich schwer war, wenn man vor Lachen kaum Sprechen konnte, ohne noch mehr zu lachen.
»Das sieht überhaupt nicht aus wie 'ne Ratte!«

»Doch, das tut es«, beharrte Finn glucksend.
In seinen Augenwinkeln bildeten sich Lachtränen, so stark war sein Lachanfall.
»Das sieht aus wie 'ne richtig miese Ratte«, fügte er hinzu, konnte kaum atmen vor Lachen.
Er griff nach Fietes Arm und vergrub sein Gesicht am Arm seines Mitspielers.

»Vielleicht ist Fenstermalfarbe doch nicht so unser Ding«, stellte Fiete lachend fest.
Finn schüttelte den Kopf.
»Hab's dir gesagt.«

Nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatten, saßen sie beide schwer atmend da, immer noch breit grinsend.

Für einen Moment schwiegen sie beide.
Fiete ließ seinen Blick über das Gesicht seines besten Freundes gleiten.
Ein paar Strähnen seiner blonden Haare hingen ihm unordentlich in die Stirn, seine blauen Augen funkelten und sein Lächeln war so echt wie selten.

»Du hast da Farbe«, bemerkte er.
»Wo?«, hakte Finn nach und fasste sich instinktiv ins Gesicht.

»Warte.«
Fiete wischte die noch nicht getrocknete Farbe mit dem Daumen von Finns Wange.
Dabei war das Gesicht des Älteren gefährlich nah an sein eigenes gerückt.

Fietes Herz raste und in seinem Bauch tobten die Schmetterlinge.
Sein Daumen, welcher immer noch Finns Haut berührte kribbelten und er hoffte, dass er nicht rot wurde.

»Kann ich mal was probieren?«, fragte Finn unsicher.
Fiete nickte, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

Finn würde doch wohl nicht das tun, was er dachte.

Er würde nicht ...

Er ...

Finn näherte sich langsam seinen Lippen und sah ihn dabei ununterbrochen an, um keine Reaktion zu verpassen.

Okay.

Vielleicht.

Er legte seine Hand an Fietes Hinterkopf und vergrub sie in seinen blonden Locken, welche mittlerweile wieder etwas länger geworden waren.

»Darf ich dich ... küssen?«

Die Frage war kaum Hörbar, trotzdem verstand Fiete jedes Wort klar und deutlich.

Er war überwältigt.
Er hätte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass Finn seine Gefühle möglicherweise auch empfand.
Er war sprachlos.

Statt zu antworten nahm er deshalb einfach die Hand seines Gegenübers in seine und überbrückte die letzten paar Zentimeter.

Seine Lippen berührten die von Finn.
Finns Lippen waren weich und warm und fühlten sich wie für Fiete geschaffen an.
Und Fiete wusste schon in diesem Moment, dass er dieses Gefühl, Finn zu küssen nie wieder missen wollte.

Seine Lippen prickelten, nein sein ganzer Körper kribbelte.

Sanft bewegten sie ihre Lippen gegeneinander.
Der Kuss war nicht intensiv oder fordernd, sondern eher ausprobierend, forschend und vorsichtig und trotzdem das schönste, was Fiete je gespürt hatte.

Er wusste nicht, was sie nach diesem Kuss nun waren. Wie es weitergehen würde.

Aber nach diesem Kuss war zuversichtlicher, dass Finn das selbe für ihn empfand.

Und was auch immer nun auf sie wartete, er konnte es kaum erwarten.

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1448 Wörter

Einen schönen vierten Advent euch allen! <3