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Verwirrung (Leon x Joshua)(7/7)

Leon Gortzka x Joshua Kimmich

Teil: 7/7

Warnung: mpreg, Drama


pov Joshua

Ich war gerade gedanklich dabei, alles zu planen, als es klingelte. Wer könnte das wohl sein? Ach ja, Manu auf den hab ich ja schon wieder komplett vergessen. Ich ging also zur Tür und öffnete sie. Zum Vorschein kam ein sehr besorgter Manu, welcher in der einen Hand zwei Pizzakartons und in der anderen Hand eine Packung Eis hielt. Ich begrüßte ihn jedoch nur kurz und zog ihn dann schon an der Hand ins Innere. Er sah mich zwar kurz verwirrt an, folgte mir jedoch dann. Schließlich fragte er dennoch: „Eh, ich will dir ja jetzt echt nicht zu nahetreten, aber hast du nicht eben noch geweint? Ist zwischen dir und Leon wieder alles okay?" Ich seufzte kurz und ließ mich aufs Sofa fallen, ehe ich antwortete: „Nee, zwischen Leon und mir ist leider gar nichts gut, aber das muss ich ändern. Du hast mir die Augen geöffnet ich muss ihn zurückgewinnen und das versuch ich mit einem Antrag. Eigentlich will ich ihn morgen schon machen. Wie du gesagt hast, ich bin ja eigentlich kein Schisser, warum bin ich also einer in dieser Situation? Ich setz im Spiel auch immer alles auf eine Karte, warum also nicht in der Liebe? Ich muss halt kämpfen. Entweder man gewinnt oder verliert, aber ich meine wir sind Spieler von Bayern München, wir verlieren nicht. Also werd ich heute nicht damit anfangen. Ich hab vorher schon mit Max telefoniert und wir haben zusammen den perfekten Antrag geplant. Leon muss einfach „ja" sagen, sonst... sonst... naja ich weiß auch nicht was ich sonst machen würde. Ich kann ihn einfach nicht verlieren, er ist mein Lebe..." Manu stoppte mich, in dem er sagte: „Stopp, nein fang nicht wieder so an. Wir haben noch einiges zu planen, wenn du es morgen schon durchziehen willst, also auf geht's. Trübsaalblasen kannst du an einem anderen Tag, jetzt müssen wir planen. Weißt du schon, wo du ihn machen willst?" Ich weihte ihn also in meinen Plan ein: „Ich würd ihn gern im Stadion machen, da bräucht ich eventuell deine Hilfe, wenn es dir nichts ausmacht, aber du bist ja schließlich unser Kapitän und dich respektieren halt alle und für dich ist es wahrscheinlich ein leichtes an einen Schlüssel zu kommen und vielleicht noch ein Mikrofon des Stadionsprechers zu besorgen. Kein Problem, wenn du mir nicht helfen willst. Das ist ja schon etwas viel verlangt, aber ja ich dachte mir nur vielleicht könntest du mir dabei helfen, also ehhh..."

Manu unterbrach mich erneut: „Natürlich helf ich dir, das ist ja selbstverständlich. Du und Leon seid ja nicht nur meine Kollegen, sondern auch gute Freunde. Auch wenn ich das natürlich für jeden aus unserem Team gemacht hätte. Ich helfe dir gerne. Ich werd gleich morgen in der Früh mit den Verantwortlichen reden. Heute ist es vielleicht schon ein bisschen zu spät, da würde ich sie echt ungern stören." Stürmisch warf ich mich in seine Arme und schrie: „Danke. Danke. Danke. Manu du bist echt der beste. So dann muss ich morgen am Vormittag nur noch um die fünfhundert bis tausend Teelichter kaufen, aber ich glaube das müsst ich beim IKEA eigentlich schnell besorgen können. Den Ring hab ich auch schon. Dann wären die Sachen also schon einmal erledigt. Jetzt brauch ich nur mehr eine Person die Leon zu mir ins Stadion lockt. Am besten geeignet wäre wahrscheinlich Serge, da er hier wahrscheinlich sein bester Freund ist, aber der wird wahrscheinlich richtig sauer auf mich sein. Ich hab's aber auch echt verbockt. Naja, ich muss einfach hoffen, dass er morgen im Training mit mir spricht." Manu sagte dann jedoch: „Ach, lass das meine Sorge sein. Ich bin schließlich Kapitän, wenn er dir nicht helfen will, regle ich das für dich. Ich kann euch beide einfach nicht unglücklich sehen. Wir brauchen dich und Leon ja auch auf dem Platz nebeneinander und ich hab bis jetzt noch keine zwei Spieler erlebt die auf dem Platz und auch neben dem Platz so gut harmonieren. Das ist etwas Besonderes, für das sich Kämpfen auf jeden Fall lohnt."

Ich umarmte Manu ein weiteres Mal bevor ich mich daransetzte meine Rede zu schreiben. Manu half mir anfangs dabei, ehe er ein bisschen in der Wohnung herumlief, da ich gerade dabei war mir auszurechnen, wie viele Kerzen ich ungefähr brauchen würde. Plötzlich hörte ich aus dem Esszimmer Manus Stimme: „Was ist das hier eigentlich für ein Geschenk?" Ich war gerade fertig geworden und beschloss somit zu Manu zu gehen. Er stand neben einem wirklich sehr schönhergerichteten Tisch und zeigte auf eine kleine Box mit einer Schleife drumherum. Ich hatte keine Ahnung was darin war und bekam jedoch nur noch mehr Schuldgefühle. Leon hatte sich so viel Mühe gegeben und ich Idiot zerstör alles. Ich sagte Manu also: „Keine Ahnung muss wohl von Leon sein. Zum Essen sind wir gar nicht mehr gekommen. Ich hab es schon vorher verbockt." Mir stiegen wieder Tränen in die Augen. Manu sah es und strich mir liebevoll über den Rücken, ehe er aufgeregt sagte: „Du musst es öffnen. Ich will unbedingt wissen was drin ist." Ich schüttelte kurz meinen Kopf begann dann jedoch die Schleife vorsichtig zu lösen. Als ich die Schachtel langsam öffnete fielen mir sofort zwei kleine Strampler ins Auge. Sie waren rot mit einem kleinen Bayernlogo. Als ich sie umdrehte konnte ich dann noch Kimmich und Goretzka erkennen und unsere jeweiligen Nummern. Sie waren einfach nur sooo süß. Als ich daran dachte, sie dem Kleinen anzuziehen, kamen mir schon wieder die Tränen. Ich musste Leon unbedingt zurückgewinnen, da ich auch unbedingt bei dem kleinen Wunder sein wollte. Ich liebte Kinder und einen kleinen Mini-Leon sowieso. Hoffentlich würde es seine schönen braunen Löckchen und sein strahlendes Lächeln erben. Es wäre so süß. Das Baby war eindeutig ein Grund mehr Leon zurückzuerobern. Es war sicherlich jetzt schon schwer genug mit einem Kind im Bauch und jetzt war er ja noch gar nicht weit, aber Leons Leben würde sicherlich nur noch viel komplizierter werden, je weiter seine Schwangerschaft fortschreiten wird. Ich musste ihm unbedingt zur Seite stehen und wenn alles schiefgehen würde, halt nur als Freund. Besser als gar nichts.

Manu und ich beschlossen dann auch eigentlich relativ früh schlafen zu gehen, da wir heute eh nichts mehr erledigen konnten. Manu quartierte sich im Gästezimmer ein, wofür ich ihm sehr dankbar war, da ich ungern alleine daheim war.

Am nächsten Morgen wachte ich sehr bald auf und als ich auf die Uhr sah, war es erst sechs Uhr. Eigentlich eher untypisch für mich, dass ich so bald aufwachte, aber da ich die ganze Nacht eigentlich so gut wie kein Auge zubekommen hatte, war es kein Wunder. Ich beschloss schon einmal hinunterzugehen und Kaffee zu kochen. Vielleicht sollt ich noch ein wenig aufräumen, bevor heute Abend Leon hoffentlich wieder kommen würde. Ich räumte also auf und machte noch ein ausgiebiges Frühstück für Manu und mich.

Dieser kam dann pünktlich um neun Uhr in die Küche. Er musste wohl eine innere Uhr haben, da wir immer um ungefähr neun Uhr aufstehen mussten, um noch rechtzeitig ins Training zu kommen. Heute fiel jedoch die Vormittagseinheit sowieso aus, also hatten wir es eigentlich nicht eilig. Manu und ich frühstückten also gemeinsam, ehe wir uns auf de Weg zum IKEA machten. Währenddessen rief unser Kapitän bei den Verantwortlichen fürs Stadion an und fragte um Erlaubnis. Diese wurde ihm auch relativ schnell erteilt und er erfuhr, dass Julian Nagelsmann wohl einen Schlüssel fürs Stadion besäße, welchen er sich ausleihen dürfte. Auch das mit dem Mikrofon und den Stadionlautsprechern wurde schnell geklärt. Die Security wurde auch über unsere Ankunft informiert und somit konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Als wir dann auch noch die sechshundert Kerzen, welche beinahe meinen ganzen Kofferraum ausfüllten, gekauft hatten, mussten wir uns eh schon beeilen nicht zu spät zum Training zu kommen. Wir fuhren noch kurz zu Manu, damit er sich seine Sachen holen konnte und dann direkt zum Trainingsplatz.

Als wir die Kabine betraten, war es ungewöhnlich ruhig. Alle sahen ein bisschen verängstigt aus, vor allem die jüngeren Spieler. Ich erkannte nicht sofort wieso, als ich auch schon die Wand in meinem Rücken spürte. Serge war auf mich zu gelaufen und hatte mich nach hinten geschubst. Er war zwar nicht sehr groß, aber anscheinend sehr kräftig. Er sah mich böse an, ehe er zischte: „Dass du dich überhaupt noch hier blicken lässt, nach dem was du Leon angetan hast. Spazierst hier einfach in die Kabine als wäre nichts. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie dreckig es Leon die letzten Stunden ergangen ist und du bist dran schuld. Ich würde dir gerade echt so gerne eine verpassen, aber ich lass es besser. Leon würde mir das nie verzeihen, aber ich hoffe, du weißt, dass du es verdient hättest." Ich musste heftig schlucken. Was hab ich Leon nur angetan? Dann stotterte ich jedoch: „Serge, es tut mir echt total leid. Ich wollt doch gar nicht mit ihm Schluss machen und vor allem nicht, seit ich von dem Baby weiß. Ich war doch einfach nur so verunsichert und dachte wirklich er will sich von mir trennen. Ich werd es wieder gut machen, versprochen, aber dafür brauch ich deine Hilfe."

Serge schnaubte hörbar: „Joshua, spinnst du jetzt total. Ich werde dir doch jetzt nicht helfen. Ich weiß wir sind auch beste Freunde, aber in diesem Fall bin ich dann doch auf Leons Seite." Ich bettelte: „Bitte, Serge. Ich hab schon etwas geplant, aber du musst dafür sorgen, dass Leon heute um neunzehn Uhr in der Allianzarena ist. Bitte. Ich ... ich, das ist meine letzte Chance. Ich will doch für ihn und das Kind da sein. Man ich liebe sie doch beide so sehr. Ich will ihn endlich fragen, ob er mein Mann werden will. Ich weiß es ist echt nicht ideal, aber vielleicht kann er mir diesen einen Fehler verzeihen, wenn er weiß, wie ernst es mir eigentlich wirklich ist." Serge seufzte leise, stimmte aber dann zu: „Okay, ich mach's, aber nur weil ich nicht jeden Tag einen heulenden Leon neben mir im Bett liegen haben will. Natürlich kann er gerne zu mir kommen, aber glücklich gefällt er mir dann doch besser. Außerdem ist es ja viel schöner, wenn ihr euch wieder vertragt und wir gemeinsam mit unseren Kindern etwas unternehmen können und ich mich mit jemanden über das komische Verhalten unserer Partner aufregen kann." Ich war einfach nur verwirrt. Von was sprach Serge denn da? Er hatte doch keinen Partner, geschweige denn ein Kind.

Serge musste mein verwirrter Gesichtsausruck aufgefallen sein, denn er ergänzte sofort: „Oh, du weißt es noch gar nicht. Leroy und ich erwarten auch ein Kind." Mir klappte die Kinnlade herunter. Ich hatte so viele Fragen, die ich natürlich sofort stellte: „Was? Seit wann seid ihr denn zusammen? Und wow, man sieht ja noch gar nichts. Im wievielten Monat bist du denn?" Serge lachte darauf nur und sagte: „Seit gestern eigentlich und naja bei mir wird man so bald auch nichts sehen. Leroy ist schwanger, nicht ich." Wow, das hätte ich jetzt noch weniger erwartet, aber naja. Ich freute mich auf jeden Fall für meine Freunde und nahm Serge kurzerhand in den Arm und flüsterte: „Du wirst sicher ein toller Vater. Ich freu mich wirklich für dich und Leroy. Ihr habt es verdient glücklich zu sein und wenn ich so darüber nachdenke, passt ihr auch echt gut zusammen. Warum hab ich das bloß nicht kommen gesehen?" Serge kicherte leicht, ehe er erwiderte: „Danke, Joshi. Du wirst sicherlich auch ein guter Vater. Verbock es nicht. Bitte. Leon ist wirklich fertig. Er meinte, er würde vielleicht sogar wechseln wollen, wenn das mit dir nicht mehr klappt. Er will dann wieder näher zu seiner Familie und Max ziehen. Das solltest du verhindern. Ich brauch ihn hier, du brauchst ihn hier, das ganze Team braucht ihn hier. Er meinte auch, dass er Stabilität braucht, da wäre so ein Heiratsantrag vielleicht gar nicht soooo schlecht. Ich hoffe wirklich, dass das klappen wird, sonst werd ich wieder richtig sauer, hast du mich verstanden?" Ich nickte bloß. Das Leon wechseln wollte, kam für mich wirklich aus heiterem Himmel und das musste ich auch unbedingt verhindern, denn dann hätte ich ihn endgültig verloren. Zum Glück konnte ich wenigstens Serge wieder halbwegs gutstimmen.

Als ich mich in der Kabine umschaute konnte ich zu meinem Glück feststellen, dass nur mehr Serge und ich in hier waren. Die anderen mussten wohl während unseres Streits gegangen sein, was auch gut war, denn alles mussten sie wirklich nicht wissen. Das Training verging schnell, da ich in Gedanken sowieso bei meinem heutigen Plan war. Ich ging die ganze Zeit meinen Text durch und konnte mich dadurch gar nicht auf die Übungen konzentrieren. Das gefiel Nagelsmann zwar gar nicht, aber ich konnte nicht anders. Nach dem Training duschte ich mich in Rekordzeit ab und zum Glück beeilten sich auch Manu und Serge. Manu hatte sich netterweise dazu bereit erklärt mir beim Kerzenaufstellen zur Hand zu gehen.

Wir fuhren also gleich vom Trainingsgelände zum Stadion, da ich auf jeden Fall alles perfekt vorbereiten wollte. Denn das hatte Leon echt verdient. Als wir ankamen wurden wir zum Glück gleich von den Securitymännern durchgelassen und schon konnte es beginnen. Wir waren bestimmt eine Stunde mit Kerzenaufstellen beschäftigt, bevor alles perfekt war. Zum Glück konnte Manu mich noch überreden elektrische Kerzen zu kaufen, denn sonst hätt ich jetzt wohl echt ein Problem gehabt, sie alle gleichzeitig anzuzünden und hätte hoffen müssen, dass keine heftige Windböe meinen ganzen Plan durchkreuzen würde. So war es also deutlich einfacher. Nachdem die Kerzen aufgestellt und die Rosenblätter verteilt waren, ging ich schnell in unsere Kabine in der mein Anzug hing, den ich zum Glück vorher nicht im Auto vergessen hatte und auch das Mikro lag. Ich zog mich also schnell um und richtete noch einmal meine Frisur. Langsam wurde ich echt immer nervöser. Leon würde bestimmt jeden Moment da sein.

Ich ging also schon einmal raus auf meinen Platz. Manu war schon einmal zu den Sitzplätzen, an denen Leon jeden Augenblick ankommen sollte gegangen und checkte, ob auch von oben alles perfekt aussah. Er würde nachher mit Serge heimfahren und Leon und mir ein bisschen Privatsphäre gönnen, da mir das eindeutig lieber war. Falls ich nämlich eine Abfuhr bekäme, wäre mir das im privaten echt lieber. Dann wäre meine Demütigung vielleicht nur halb so schlimm, aber so durfte ich nicht denken. Ich musste positiv an die Sache rangehen und um Leon kämpfen.

Pov Leon:

„Serge warum muss ich mir denn jetzt auch noch die Augen verbinden? Ist es nicht schon schlimm genug, dass ich aufstehen und dann auch noch duschen musste? Dein Bett war gerade so bequem. Außerdem hättest du doch auch Jamal oder Leroy entführen können. Warum musste ich dein Opfer sein? Bringst du mich jetzt um? Ich dachte wir wären Freunde. So kann man sich also täuschen. Ich hätte eindeutig mehr von meinem allerbesten Freund auf dieser Welt erwartet. Ich bin doch immer so nett zu dir. Gib mir doch wenigstens einen Tip..."

Ich hörte Serge nur laut seufzen, ehe er genervt von sich gab: „Leon, nerv jetzt nicht. Ich tu das zu deinem besten, also sei endlich mal ruhig. Ich bring dich schon nicht um, dafür gäbe es zu viele Zeugen. Jamal und Leroy haben ja schließlich gesehen, wie ich dich rausgeschliffen habe und dich zum Duschen gezwungen habe. Das hätte ich ja wohl nicht machen müssen, wenn ich dich danach brutal ermorden wollen würde, obwohl du mir, während unserer gerade einmal zehnminütigen Fahrt, wirklich genug Gründe gegeben hast." Ich schnaubte bloß. Okay vielleicht hab ich ein bisschen übertrieben. Natürlich dachte ich nicht wirklich, dass Serge mich gleich umbringen würde, aber naja es war trotzdem seltsam. Warum nahm er nur mich mit? Warum verband er meine Augen? Wohin fuhren wir? Alles Fragen, die mir hoffentlich bald beantwortet wurden.

Nach weiteren zwanzig Minuten waren wir dann schließlich am Ziel angekommen. Ich hatte mich wirklich zusammengerissen und bis jetzt keinen Mucks mehr von mir gegeben. Doch jetzt wurde ich wieder nervöser. Was war ca. dreißig Minuten von Serges Haus entfernt? Er hatte mich doch nicht vielleicht über die österreichische Grenze geschmuggelt oder? Naja, aber was sollten wir schon in Österreich machen? Mhhh, oder wir könnten in irgendeine Stadt gefahren sein. Aber was sollten wir da machen? Oder wir besuchen irgendjemanden. Aber wen? Mhhhh... Mir fielen so viele mögliche Szenarien ein, aber logisch war irgendwie keine davon. Ich musste mich wohl überraschen lassen.

Plötzlich ging neben mir die Türe auf und mir wurde aus dem Auto geholfen. Jetzt würde ich die Augenbinde wohl abmachen dürfen. Wir waren ja schließlich an unserem Ziel. Ich wollt sie mir gerade abmachen, als Serge meine Hand wegschlug und schrie: „Hey, wer hat dir erlaubt die Augenbinde herunterzutun?" Ich seufzte: „Warum darf ich sie nicht abnehmen? Sind wir denn nicht an unserem Ziel?" Serge verneinte dies bloß und packte mich dann am Arm und lief in irgendeine Richtung. Ich musste ihn wohl ziemlich genervt haben in letzter Zeit, was mir auch ein bisschen leidtat. Er wollte bestimmt auch mal alleine sein mit Leroy und naja da stand ich letzte Nacht wahrscheinlich ein bisschen im Weg. Ich würd einfach Jamal fragen, ob ich ein paar Nächte bei ihm pennen dürfte, oder vielleicht frag ich Benji oder so. Irgendeiner würd mich schon aufnehmen. Oder vielleicht Niki? Egal, einer würd sich schon finden lassen.

Plötzlich blieb Serge stehen und sagte: „Achtung, Leon, da kommen jetzt ganz viele Stufen. Also mach langsam. Ich werd dich ganz vorsichtig leiten. Ich will ja nicht, dass euch etwas passiert, verstanden? Also vorsichtig. Ein Schritt nach dem anderen." Wow. Ich war ja schon tollpatschig, wenn ich etwas sah, aber jetzt. Das grenzte fast an das Unmögliche, aber Serge zuliebe tat ich wie befohlen, dachte aber ständig darüber nach, wo ich sein könnte. Natürlich hatte ich bemerkt, dass sich der Boden unter meinen Füßen immer mal wieder geändert hatte, aber zuordnen konnte ich es trotzdem nicht. Die Stufen mussten wohl aufgehört haben, denn jetzt führte mich Serge nur noch an einer Hand weiter.

Schließlich blieb er abrupt stehen und ich stieß leicht gegen ihn. Ich hörte ihn erstaunt aufatmen und dann befahl er mir: „So, Leon auf drei darfst du deine Augenbinde abnehmen. Eins... zwei... drei." Das drei war schon viel leiser, weswegen ich annahm, dass er sich von mir entfernt hatte. Ich war irgendwie so nervös und überfordert, dass ich gar nicht richtig realisierte, dass ich ja meine Augenbinde längst hätte abnehmen dürfen, als es mir schlagartig wieder bewusst wurde. Ich riss mir also die Augenbinde vom Kopf und mein Mund klappte vor Erstaunen auf.

Was ich da sah, verschlug mir wortwörtlich die Sprache. Ich wusste nun wo ich war. Ich war in der Allianz Arena. In meinem Stadion, in unserem Stadion, aber heute sah ich einmal keine verschwitzten Jungs übers Spielfeld sprinten, sondern nur einen Jungen, der im Anzug und inmitten eines Lichtermeers zu mir nach oben sah. Es war jedoch nicht irgendein Junge, es war mein Joshua. Mein Freund und er kniete eindeutig am Boden und hatte irgendetwas in der Hand. Ich konnt es von hier oben nicht genau erkennen, aber ahnte wohl was sich in seiner Hand befand, denn die Schrift aus Kerzen hat es mir bereits verraten. Ich konnte gerade wirklich keinen rationalen Gedanken fassen und fing vor lauter Überforderung stumm an zu heulen. Ich hatte mir genau dieses Szenario schon so oft vorgestellt, es hatte mich in meinen Träumen heimgesucht und war seit knapp einem Jahr immer in meinem Kopf, doch trotzdem kam mir die Situation einfach nur surreal vor. Vielleicht gerade, weil ich mir diesen Moment schon so lange vorstellte, aber nicht einmal in meinen Träumen war er so perfekt.

Bloß ein Detail war nicht perfekt und kam auch nie so in meinen Träumen vor. Der Fakt, dass wir eigentlich rein theoretisch getrennt waren. Weiter kam ich jedoch nicht mehr, da ich von einer Stimme, welche eindeutig aus den Stadionlautsprechern kam unterbrochen wurde. Joshi hatte sich ein Mikrofon geschnappt und war jetzt wieder aufgestanden und sprach: „Leon, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Vielleicht ganz klassisch mit „Ich liebe dich", oder unserer Situation angepasst mit „Es tut mir leid"? Beides entspricht der Wahrheit und wird sich auch so schnell nicht ändern. Ich weiß, ich hab vielleicht nicht den richtigen Zeitpunkt gewählt. Ich hab mich echt wie der letzte Idiot verhalten. Nicht nur gestern, sondern auch schon die Monate zuvor. Ich war anders, hab dir vorgeworfen dich verändert zu haben, obwohl ich selbst auch nicht mehr der Joshua war, den du damals kennengelernt hast. Vielleicht war es genau diese Veränderung, die alles kaputt gemacht hat und nicht deine Veränderung. Ich würde den Streit gestern gerne ungeschehen machen, da ich dir Dinge an den Kopf geworfen hab, die echt nicht hätten sein müssen und die auch nicht der Wahrheit entsprechen. Gott Leon ich liebe dich wirklich und wollt auch gestern nicht mit dir Schluss machen. Das musst du mir glauben, auch mein heutiges Vorhaben ist keine spontane Idee. Zum Glück, denn wir wissen ja beide, wie ich mich unter Druck verhalte. Nein, dieser Tag heute ist schon seit einem Jahr geplant. Ich bin erstaunt, dass dir bis jetzt keiner etwas verraten hat, denn unseren Freunden hab ich echt einmal zu oft die Ohren deswegen vollgeheult. Ich muss ehrlich zugeben, Max hat mich am meisten überrascht, denn er hat mir nicht nur bei der Ringauswahl geholfen, sondern auch bei der Planung des heutigen Tages. Dafür hab ich ihm eventuell die Patenschaft an unserem ersten Kind versprochen, aber das bereden wir besser nachher. Fakt ist, ich liebe dich und unser kleines Wunder jetzt schon so sehr. Auch wenn das heute nicht nach meinen Wünschen abläuft, hoffe ich doch, dass wir wenigstens als Freunde unser Kind aufziehen können, denn ich könnt dich damit niemals alleine lassen. Natürlich würdest du das auch schaffen, davon bin ich überzeugt, ich weiß ja schließlich, wie gut du mit Kindern umgehen kannst. Wie du jedes Baby mit einer einzigen Grimasse zum Lachen bringst, oder wie du jedes Kind unserer Kollegen wie dein eigenes behandelst. Ich mach mir keine Sorgen, dass unser Kind sich auch nur eine Sekunde nicht gewollt oder geliebt fühlt, wenn es dich als Vater hat. Ich freu mich schon, wenn es dir den ersten Freund oder die erste Freundin vorstellt und wie sie wahrscheinlich sofort komplett verängstigt das Haus verlassen werden. Du hattest schon immer einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, wenn es sich um Menschen, die du liebst, handelt. Das ist eine Sache, die ich so an dir liebe. Du bist sofort zur Stelle, um deine Freunde und Familie zu beschützen. Auf dem Spielfeld, als auch daneben. Man kann sich auf dich verlassen und dir alles anvertrauen. Ich weiß, du würdest nicht urteilen. Mit dir bekommt das Sprichwort „mit jemanden Pferde stehlen können" eine andere Bedeutung, denn nach unserer Aktion auf Thomas Hof, weiß ich, dass man mit dir wirklich Pferde stehlen kann, auch wenn wir sie ihm dann doch wieder zurückgegeben haben. Ich liebe es mit dir solche Streiche durchzuführen und ich weiß, dass unser kleines Wunder, dass genauso lieben wird, wenn es auch nur irgendwie nach uns kommt. Ich hab zwar schon ein bisschen Angst, weil es dann zwei gegen eins steht, aber gegen euch zwei nehm ich das in Kauf und vielleicht kommt ja irgendwann noch eins hinzu. Denn eine große Familie mit dir an meiner Seite ist mein Traum und das seit ich dich das erste Mal lachen gesehen hab. Als ich das erste Mal mit meinen Fingern durch deine weichen Locken gefahren und das erste Mal deine Lachfalten gesehen hab. Als ich das erste Mal deinen ernsten Blick, welcher eher einem süßen Hundeblick ähnelt, gesehen oder ich das erste Mal deinen Körper berührt habe. Als ich dich das erste Mal geküsst oder das erste Mal mit dir geschlafen habe, war es um mich geschehen. Ich wusste ich war zuhause. Leon du bist mein Zuhause und wirst es auch für immer sein. Ich kann mir mein Leben nicht mehr ohne dir vorstellen, will nicht mehr einen Tag von dir getrennt sein und lebe jeden Tag, um an deiner Seite zu sein. Ich kann dir kein „Für immer" versprechen, denn die Zukunft kann keiner vorhersagen, stellvertretend muss wohl ein „Solange du mich erträgst" herhalten. Also frag ich dich jetzt: Leon Christoph Goretzka, würdest du mir die Ehre erweisen und mein Mann werden?"

Ich war sprachlos. Ich konnte mich kaum bewegen. War das gerade wirklich passiert? Das war gerade kein Traum, oder? Ich musste mich kneifen, aber nein ich war wach. Okay was sollt ich jetzt machen? Mh... vielleicht erst mal zu Joshua runter gehen, denn schließlich hatte er es echt nicht verdient so lange auf mich zu warten. Er war sichtlich schon nervös genug.

Ich lief also die Treppen nach unten und musste echt aufpassen nicht zu stolpern, da ich gerade keine Sekunde verschwenden wollte, denn eins war klar. Joshua war die Liebe meines Lebens, der Vater meiner Kinder und auch noch mein bester Freund. Er war alles für mich und ohne ihn wär ich nichts. Ich brauchte ihn und auch wenn er sich vielleicht nicht immer korrekt verhielt, war ich manchmal echt nicht viel besser. Wir hatten halt leider beide sehr aufbrausende Persönlichkeiten, aber das war auch ein Grund, warum ich mich in ihn verliebt hatte.

Als ich endlich unten angekommen war, wurde ich schon von Joshua erwartet. Ich lief geradewegs auf ihn zu, da ich es wirklich keine Sekunde länger, ohne ihm aushielt, aber eins war mir klar. Ich musste ihm davor noch etwas anderes gestehen. Es war mir nämlich erst während der Rede wieder in den Sinn gekommen, dass Joshua ja gar nicht wusste, dass wir Zwillinge bekommen werden. Zwei Babys waren halt schon noch einmal um einiges mehr Arbeit als eins, aber das musste er wohl oder übel akzeptieren. Als ich ihn endlich erreicht hatte, zog ich den Kleineren sofort in meine Arme. Ich wollt ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen.

Ich spürte wie mein T-Shirt immer nässer wurde und als ich meine Augen öffnete und Joshi ansah, konnte ich die Tränen in seinen Augen sofort erkennen. Die letzten Stunden dürften wohl auch für ihn nicht einfach gewesen sein. Ich wollte nicht, dass mein Schatz auch nur eine Sekunde länger weinte, deshalb beschloss ich ihn einfach zu küssen. Viel zu lange hatte ich darauf bereits verzichten müssen. Das Gefühl seiner Lippen auf meinen war immer wieder unbeschreiblich. Ich spürte, wie mir die gesamte Last der letzten paar Wochen von den Schultern fiel. Vielleicht war dieser Streit unausweichlich. Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, als hätte uns dieser Streit nur noch weiter zusammengeschweißt.

Ich musste Joshua auf jeden Fall noch antworten. Das schien auch Joshi aufgefallen zu sein, denn er schaut mich fast ein bisschen ängstlich an: „Leon. Du hast noch gar nicht geantwortet... Willst du nicht dass wir drei bald denselben Nachnamen tragen?" „Vier.", sagte ich. Joshua starrte mich bloß verwirrt an und fragte dann aber: „War jetzt nicht die Antwort, auf die ich gehofft hätte, aber okay. Was meinst du mit vier?" Ich begann zu strahlen, manchmal war Joshua nicht gerade der Schnellste, aber ich wollt ihn auch nicht länger auf die Folter spannen, weshalb ich einfach langsam seine Hand nahm, sie auf meine doch schon deutlichen Rundung legte und in sein Ohr hauchte: „Ich würd dich gern heiraten, aber nur unter der Bedingung, dass du uns drei lieben wirst.... Wir bekommen Zwillinge, Baby." Mein Freund riss kurz seine Augen auf, ehe er mir erneut um den Hals fiel und immer wieder kleine Küsse in meinem Gesicht platziert. Dann flüsterte er: „Oh Gott Leon, du hast mich gerade zum wohl glücklichsten Menschen auf dieser Erde gemacht. Ich wusste nicht, dass sich Liebe so schnell verdoppeln lässt, aber du überrascht mich immer wieder. Ich liebe euch drei jetzt schon so sehr. Ich versprech dir, ich werd alles dafür tun, dass ihr drei glücklich seid. Ihr seid ab jetzt meine oberste Priorität. Sogar über dem Fußball." Ich wusste wie viel ihm diese Worte bedeuteten und konnte einfach nur weiter vor mich hin grinsen. Ich liebte meine eigene kleine Familie einfach jetzt schon abgöttisch. Joshua steckte mir noch kurz meinen Ring an, was mich ein wenig schmunzeln ließ, denn er sah dem Verlobungsring, den ich für Joshi gekauft hatte, sehr ähnlich. Diesen würde Joshi wohl später bekommen. Hand in Hand verließen wir das Stadion und spazierten gemeinsam in eine ereignisreiche Zukunft.



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Hello. So da bin ich wieder. Meine Prüfungen sind jetzt auch erstmal wieder vorbei und ich kann mich wieder voll und ganz aufs Schreiben konzentrieren. Der Epilog folgt noch und dann fang ich auch schon mit den Wünschen an. Danke für die vielen Likes und Kommentare. Ich freue mich immer wahnsinnig darüber. 😘😘😘

Schönen Tag noch.

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