Dieser Oneshot ist für die liebe Mrs_Gnabry🙈❤

Gemeinsam mit meiner Schwester saß ich bereits in der Kurve und wartete darauf, dass die Spieler zum Aufwärmen rauskamen. Meine Schwester wurde immer mal wieder von irgendwelchen Jungs angequatscht. Ich stand schon immer ein wenig im Schatten meiner Schwester. War etwas übergewichtig und bekam nur selten den Mund auf, weshalb mich viele entweder nicht wahrnahmen, oder nicht wahrnehmen wollten. Die einzige die, abgesehen von meinen Eltern, immer zu mir gehalten hatte, war meine Schwester. In der Schule war sie immer für mich da, sie wusste schließlich wie schwer es mir fiel, auf Leute zuzugehen um mich vorzustellen. Komplett in Gedanken bemerkte ich zuerst gar nicht, wie die Spieler einliefen, bis meine Schwester mich an tickte. Da waren sie. Stars wie Lewandowski, Müller, Neuer und so weiter. Mit leuchtenden Augen sah ich auf sie herab, ein breites Grinsen zierte meine Lippen. Die Zeit verging so schnell, das ich das Gefühl hatte, sie wärmten sich nur zehn Minuten auf. Schon kurz nachdem sie in die Kabine zum Umziehen gelaufen sind, ging es auch schon los. Die Mannschaften liefen ein. Das Spiel war unglaublich gut, viel Tempo und viele Chancen waren zu sehen. Ungefähr in der Mitte des zweiten Durchgangs kamen dann die Auswechselspieler diesmal vor unsere Kurve, um sich aufzuwärmen. ich fühlte mich die ganze Zeit etwas beobachtet, also sah ich mich um. Mein Blick blieb bei Javi Martínez hängen, unsere Blicke kreuzten sich und schnell sah er wieder weg. Vermutlich hatte er meine Schwester angesehen, so wie es jeder tat, sie war auch einfach ein wunderschönes Mädchen. Immer wieder sah ich runter zu den Auswechselspielern, konnte mich kaum noch auf das Spiel konzentrieren. Andauernd trafen sich unsere Blicke. Dann war das Spiel auch schon vorbei und die Mannschaft feierte zusammen mit den Ultras. Ein seltsamer Tag war das. Zu Hause konnte ich an nichts anderes mehr denken. War immer mit den Gedanken bei Javiˈs Augen und dem Gefühl, welches ich dabei in meinem Bauch spürte, so etwas hatte ich noch nie.

Auch Tage nach dem Spiel, konnte ich an nichts anderes denken. Meine Schwester fragte mich immer wieder wer es mir denn so angetan hatte, da ich noch nie so abwesend war. Zwei Wochen später, fand eine Autogrammstunde vom FC Bayern München satt, zu der meine Schwester natürlich gehen wollte, ich würde selbstverständlich mitkommen. Wir holten uns von jedem einzelnen Bayern Spieler und Trainer eine Autogrammkarte und machten mal hier und mal da ein Foto. Dann kam der Moment. Dort saß er, Javi Martínez. Langsam wurde ich noch aufgeregter, als ich eh schon war. Als ich vor ihm stand, sah er mich einfach nur an, es wurde mir etwas unangenehm und ich wurde rot. Mir war heiß und kalt zusammen. „K-Können wir ein Foto machen?", fragte ich schüchtern. Er lächelte sofort breit und nickte. Erleichtert machte ich das Foto und nahm die Autogrammkarte entgegen, welche er mir reichte. Meine Schwester hatte das geschehen wissend beobachtet. Sie sagte mir ich solle schon mal vorgehen, sie komme gleich nach. Misstrauisch nickte ich und ging schon mal weiter. Nach zehn Minuten kam auch sie. Auf meinen fragenden Blick, wank sie nur ab und ging an mir vorbei. Grübelnd was sie so lange gemacht hatte, ging ich ihr hinterher, wissend das sie mir nicht sagen würde warum da so lange gedauert hatte. Die Rückfahrt verlief schweigend, wir beide hingen unseren Gedanken nach. Ich sah mir die Bilder und die Autogrammkarten an, die ich gesammelt hatte. Zu Hause legte ich mich in mein Bett und ging diesen Tag nochmal in meiner Erinnerung durch. Erneut hatte Javi es geschafft, mich in Verlegenheit zu bringen. Noch mehr als sonst. Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn am nächsten Morgen klingelte mein Wecker, den ich wohl vergessen hatte auszuschalten. Da ich nicht mehr schlafen konnte, sah ich auf mein Handy. Eine Nachricht von Unbekannt. Komisch, wer könnte das sein? Ich hatte niemandem meine Nummer gegeben, es wollte eigentlich auch niemand meine Nummer haben.

„Hallo Nadine, deine Schwester hatte gestern noch mit mir geredet und mir daraufhin deine Nummer gegeben. Natürlich habe ich dich wiedererkannt, so ein Gesicht bleibt hängen. Du bist im Stadion einfach herausgestochen mit deinen leuchtenden Augen. Ich weiß, wir kennen uns kaum, aber ich würde dich gerne mal auf einen Kaffee einladen, um dich besser kennenzulernen, Javi"

War das ein Scherz von meiner Schwester? Oder war das wirklich war. Verwundert trat ich aus meinem Zimmer heraus und stürmte in das Zimmer meiner Schwester. „Was soll das? Willst du mir einen dummen Streich spielen?", konfrontierte ich sie, hielt ihr die Nachricht hin. „Aaawww, er hat dir wirklich geschrieben", flippte sie total aus. Ich verstand nichts mehr, was sie zu erkennen schien. „Gestern habt ihr zwei so einen vertrauten Eindruck gemacht, er war zu dir anders als zu den anderen Fans, hat dich anders angesehen. Ich hab zehn Minuten gebraucht, weil ich mich mit ihm über dich unterhalten habe du ihm dann deine Nummer gegeben habe", rückte sie mit der Sprache raus. „Aber- Aber, da muss eine Verwechslung vorliegen, er kann nicht mich meinen. Oh Gott, du weißt doch das ich nie den Mund aufbekomme, wie soll ich in so einer Situation einen ordentlichen Ton rauskriegen?", fragte ich hysterisch. „Also erst einmal musst du ihm antworten, sei einfach du selbst", sagte sie ermutigend. Ich bekam nur ein sprachloses nicken zustande. „Du bist die beste", drückte ich sie noch schnell, bevor ich in mein Zimmer rannte und ihm antwortete.

Die Tage vergingen und wir verstanden uns immer besser. Er kämpfte richtig um ein Treffen, ich hatte seine ersten Versuche abgeblockt, hatte zu viel Angst dann etwas falsch zu machen, oder mich zu blamieren, doch er schaffte es mich zu einem treffen zu überreden. Wir trafen uns also in einem kleinen Café in der Stadt. Meine Nervosität ging ins unermessliche, ich zitterte sogar ein wenig. Als ich eintrat saß er bereits an einem kleinen Tisch in der Ecke. Langsam ging ich auf ihn zu und blieb neben ihm stehen. Nachdem er mich bemerkt hatte stand er auf um mich in eine sanfte Umarmung zu ziehen, sein schöner Duft umhüllte mich und ich genoss die kurze Berührung. Der Tag war sehr schön und anders als gedacht, fiel nach kurzer Zeit die Schüchternheit komplett von mir ab, ich konnte frei heraus reden und lachte manchmal herzlich auf. Ich war definitiv so glücklich wie nie zuvor. Später spazierten wir noch etwas durch den angrenzenden Park. Abends fuhr er mich nach Hause.Wir trafen uns häufiger und mir wurde bewusst, dass ich ohne ihn nicht mehr Leben wollte. Ich könnte es mir einfach nicht mehr vorstellen. Nach unserem siebten Date fragte er mich schließlich, ob ich mit ihm zusammen sein wollte, was ich natürlich bejahte. Anschließend stahl er mir meinen ersten Kuss. Dank diesem Mann, schöpfte ich etwas Selbstvertrauen, aber vor allem schenkte er mir eine glückliche Beziehung, die bis in die Ehe führte.

Ich hoffe er gefällt dir🙈❤