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*Draxler x Havertz

Für thetrendyflamingo. Ich hoffe er gefällt dir ☺️

POV Kai

Hier saß ich nun auf einer Party mit Musik, die ich nicht mochte, mit Menschen, die ich nicht mochte und einer Stimmung, die mir alles andere als gefiel.

Ich war hier nur, weil ich einfach nicht nein sagen konnte. Sobald mich mein Freund aus seinen dunkelbraunen Augen ansah, konnte ich ihm nicht wiederstehen. Eigentlich hatten wir geplant, dass er zu mir nach Leverkusen fliegen würde und doch konnte er mich überzeugen nach Paris zu kommen. Ich würde gerne sagen können, dass es mir nichts ausmachen würde, doch genau das tat es.

Die meisten seiner Kollegen in Paris waren mir unsympathisch und behandelten mich von oben herab. Die jenigen, die ich mochte waren, entweder dabei ihren Freund abzuknutschen, danke Marco wirklich, oder waren schon so besoffen, dass sie mit der Zimmerpflanze flirteten.

Eigentlich würde ich Pres ja für diese Aktion auslachen, wäre ich nicht viel zu sauer auf meinen Freund. Er hatte mir versprochen, dass es anders enden würde, als das letzte Mal, aber nein, ich saß schon wieder alleine an der Bar und nippte gelangweilt an meinem ersten Bier. Auch wieder ein Fakt, der mich in ihren Augen zu dem größten Langweiler machte und mich kindlich wirken ließ. Ich mochte den Geschmack von Alkohol einfach nicht und hasste das Gefühl die Kontrolle über eine Situation zu verlieren.

So schweifte mein Blick, während ich in meinen Gedanken versunken war, durch den Raum und über die tanzende Menschenmenge, die ihre Körper mehr oder weniger elegant zu der viel zu lauten Musik bewegten. Die einzigen Menschen, welche sich nicht dem Tanzen verschrieben hatten, waren Pres, ich und eine Gruppe anderer Fußballer, deren Namen ich mir schon nicht merken konnte, als Julian mir sie vorgestellt hatte.

Apropos Julian,dieser hatte sich mitten in die tanzende Menge geworfen und schien mich seit diesem Augenblick vergessen zu haben. Mit jeder Minute, die ich hier alleine verbrachte, verwandelte sich die anfängliche Wut in eine Trauer, welche mein Herz langsam und qualvoll in viele Teile zeriss.

Ich meine, ich hatte wirklich nichts dagegen, wenn er auf Partys ging und glücklich war. Doch was mir diese verdammten Schmerzen bereitete war, dass er mit ihnen glücklicher wirkte, als wenn wir zusammen Zeit verbrachten.

Dieser Eindruck beschlich mich schon seit einiger Zeit. Unsere stundenlangen Skypegespräche, die die einzige Konstante neben unserer Liebe in dieser Beziehung bildeten, waren immer seltener geworden und wurden durch einfache Telefonate von nicht mal einer viertel Stunde ersetzt. Doch selbst diese wurden immer seltener. Deshalb hatte ich mich auch so sehr auf diesen Urlaub gefreut und hatte sogar Kevins Geburtstagsfeier abgesagt. Ich dachte, wir könnten wieder mehr Zeit miteinander verbringen und uns als Paar wieder entdecken.

Mir war schon am Anfang klar gewesen, dass eine Fernbeziehung nicht einfach werden würde, doch Julian hatte mich davon überzeugt, dass wir es schaffen konnten und hatte mich in unserem gemeinsamen Jahr nicht eine Sekunde daran zweifeln lassen. So tat mir sein Verhalten heute Abend nur noch mehr weh.

Ich sah wie Marco auf mich zu kam, da er und Neymar sich anscheinend doch von einander lösen konnten. "Was ziehst du denn für ein Gesicht?", fragte er mich in einem viel zu fröhlichen Tonfall, welcher meine Nerven nur noch mehr strapazierte. Ich antwortete ihm nur mit einem Kopfnicken in Richtung meines Freundes, der gerade mit irgendeinem Typen tanzte und man brauchte nicht viel Fanatsie um die Intension von diesem zu erkennen. Nur Julian schien es nicht zu merken oder es war ihm einfach egal.

Das war wohl auch Marco aufgefallen und er sah mich mitleidig an. Er wusste von meinen und Julians Problemen, da er vor zwei Tagen bei meinem Freund geklingelt hatte, der war jedoch schon wieder mir irgendwelchen Freunden unterwegs gewesen. Also hatte ich die Tür geöffnet und Marco hatte mir direkt angesehen, dass es mir schlecht ging. Mit ihm hatte ich mich schon vorher sehr gut verstanden, aber dadurch, dass wir uns an diesem Abend noch lange unterhalten hatten, waren wir so etwas wie gute Freunde geworden.

"Kai, wirklich du solltest mit Julian reden und ihm sagen, wie sehr er dich verletzt und wenn ich du wäre, würde ich mich beeilen so lange er noch nüchtern ist." seufzte er. Dieses Gespräch hatten wie eindeutig zu oft geführt.

Ich war mir einfach nicht sicher, ob ich es ihm gegenüber einfach so erwähnen konnte. Vielleicht würde es alles kaputt machen, was wir uns aufgebaut hatten und ich liebte ihn viel zu sehr, um dieses Risiko einzugehen. Doch in diesem Moment wusste ich, dass es nicht ich war, der unsere Beziehung auf das Spiel setzte, sondern Julian.

Denn gerade als ich darüber nachdachte, wie sehr ich ihn liebte, setze sich besagter schleimiger Typ auf den Schoß meines Freundes und legte seine Arme um dessen Hals. Und Julian tat nichts dagegen, wehrte sich nicht und erwähnte nicht, dass sein fester Freund auch auf der Party ist. Mir traten Tränen in die Augen. All meine schlimmsten Vorstellungen hatten sich bewahrheitet. Ich bedeutete ihm nichts mehr und unser wir war für ihn anscheinend schon lange nicht mehr existent. Da spürte ich einen starken Arm, der sich um meine Schultern legte.

Als ich hoch sah, waren es Marcos Augen, welche mich voller Besorgnis ansahen. Dies führte nur dazu, dass sich noch mehr Tränen in meinen Augen bildeten und sich ihren Weg über meine Wangen bannten. Und schon spürte ich wie mich Marco nun ganz in seine Arme zog. Dieser Mann, mit dem ich erst seit zwei Tagen befreundet war, gab mir mehr Geborgenheit, als es Julian in den letzten Monaten vermochte.

"Sollen wir noch raus gehen?", fragte er mich leise. Ich nickte nur leicht, an seine Brust gelehnt, doch er schien mich verstanden zu haben. Ich merkte im Augenwinkel, dass er Neymar andeutete, das wir nach darußen gehen würden. Wie sehr wünschte ich mir in diesem Moment, dass sich mein Freund nur ansatzweise so um mich sorgen würde wie Ney es bei Marco tat? Dieser konnte sich verdammt glücklich schätzen, so jemanden an seiner Seite wissen zu können. Bis vor ein paar Minuten war ich noch der vollen Überzeugung, auch so einen Freund zu haben, doch dieses Bild, was mir die Welt bedeutet hatte, wurde gerade von dem gleichen Freund in ein leeres Nichts verwandelt.

Endlich schien Marco so weit zu sein, dass wir gehen konnten. Ich wollte nur noch hier raus. Diese ganze Luft schien noch stickiger zu werden und raubte mir den Atem. Die Wände machen den Eindruck, als würden sie immer enger zusammenrücken, um mich nur noch länger mit den Gedanken über Julian alleine zu lassen und mich zu quälen. Ich hielt es nicht länger aus, mein Kopf schrie danach hier noch schneller heraus zu kommen, doch leider war mein Körper zu schwach um alleine aus meiner persönlichen Hölle zu kommen. Ich musste von Marco gestützt, ja fast schon geschoben werden, um in den Vorgarten zu gelangen.

Die frische Nachtluft durchströme meine Lungen und ich versuchte so viel wie möglich davon zu erhaschen, als wir den Hof erreicht hatten . Doch ich bewirkte dadurch nur das Gegenteil, atmete viel zu schnell und beruhigte mich kein Stück. Eher stürzten alle Geschehnisse, die bis dato wie ein undurchdringlicher schwarzer Nebel um mich herum waberten, auf mich herein.

Ich musste hier draußen nicht mehr stark sein, musste mir keine Gedanken darum machen was irgendwer von mir halten würde und konnte meinen Stolz für einen Moment fallen lassen. Mich fallen lassen und Schwäche zeigen zu können, genau das war es was ich brauchte. Marco konnte mir das geben.

Er war für mich in der doch so kurzen Zeit ein wirklicher Freund hier in Paris geworden, dass merkte ich gerade jetzt deutlich. Er ließ mich weinen, egal, ob ich sein T-Shirt durchnässte. Schluchzend und nach Luft ringend wurde ich gehalten. Meine Kraft hatte mich schon längst verlassen. Wieso hatte er das getan? Er wusste doch, dass er mir alles bedeutete. Er war es der mir geschworen hatte, mich nie zu verletzen und der gesagt hatte, dass ihm Versprechen alles bedeuten würden.

War ihm dieser Typ so viel wert, dass er all seine Werte aufgab? Obwohl ich mir jetzt noch nicht mal mehr sicher war, ob diese Werte und Vorsätze je existiert hatten. Aber wenn das nicht vorhanden war, auf welcher Basis war unsere Beziehung denn gebaut worden? Hatte sie denn dann überhaupt noch Bestand? Immer mehr Zweifel belagerten meine Gedanken, während ich immer stärker weinend in Marcos Arnen lag.

Auf einmal hörte ich lautes Geschepper und kurz darauf Geschrei. Ich konnte teilweise überhaupt nichts verstehen, da die eine Person in sehr schnellem, wütenden Französisch sprach und zudem noch reichlich angetrunken zu sein schien. Doch was mich noch mehr erschreckte, war die ebenfalls wütende Stimme meines Freundes, der sich im Moment auf Französisch und Deutsch die Seele aus dem Leib schrie. Es war ein solch hasserfülltes Schreien, wie ich es noch nie zuvor von ihm gehört hatte.

Dann wurde es still, gespenstisch still. Ich löste mich leicht von Marco, der ähnlich erschrocken wie ich zu sein schien. Die Stille wurde wiederum von lauten Geräuschen gestört. In mir wuchs das ungute Gefühl, dass heute Abend noch etwas passieren würde, was all meine Erlebnisse des bisherigen Abends übertrumpfen würde.

Doch dann sah ich etwas, was mich einfach nur noch steif vor Entsetzten dastehen ließ. Denn nun kam mein anscheinend sehr betrunkener Freund aus der Haustür gestürmt.

Er war wütend, verdammt wütend und er kam auf mich zu. Kurz darauf folgten ihm Neymar und Thilo, die ihn anscheinend davon abhalten wollten, irgendeinen Blödsinn zu veranstalten, aber ich musste wohl nicht sagen, dass sie wenig Erfolg hatten. Er kam immer näher auf mich zu und schien dabei immer wütender zu werden. Seine Hände fingen an zu zittern, er wurde immer roter im Gesicht und man sah ihm seine große Körperspannung an.

Jetzt hatte ich ein Gefühl, von dem ich nie gedacht hätte es gegenüber meinem Freund empfinden zu können. Angst. Ich hatte wirklich Angst vor ihm. Bevor er jedoch ganz nah zu mir kommen konnte, stellte sich Marco ihm in den Weg. "Jules ich glaube du solltest dich erstmal beruhigen und vielleicht morgen erst mit Kai reden. Du riechst nähmlich wie eine Schnapsflasche! ", versuchte er besonnen und doch bestimmt auf seinen Teamkameraden einzureden. Das war keine gute Idee gewesen, denn es verstärkte Julians Wut nur noch. Den restlichen Teil, der hierauf folgen sollte, nahm ich nur noch wie in Zeitlupe war. Ich sah wie sich Julians Kiefer weiter anspannte und seine Augen noch dunkler wurden. Normalerweise waren diese Augen in einem wunderschönen braun gefärbt, welche mich so oft liebevoll angesehen hatten. Doch nun waren sie fast komplett schwarz, es lag ein milchiger Schleier auf ihnen, der den wütenden Ausdruck nur noch verstärkte. Ich merkte nun wie sich seine Hand zu einer festen Faust ballte, wollte schreien und Marco warnen, doch mir blieben die Worte im Hals stecken. So musste ich tatenlos zustehen, wie mein Freund seine Faust mit voller Gewalt im Marcos Magen rammte.

"Du braucht mir gar nichts zu sagen! Wer von uns beiden hat sich denn bei meinem Freund eingeschleimt?! Glaubst du ich hätte deine Blicke nich bemerkt, wie du Kai beobachtet hast? Widerlich, einfach nur widerlich. Du hast selbst einen Freund. Wieso vergnügst du dich nicht mit ihm oder reicht er dir nicht mehr, sodass du die Freunde von anderen Teamkollegen flachlegen willst?! Kai ist MEIN Freund verstanden?", fing er an zu schreien.

Jetzt waren auch weitere Besucher der Party herausgetreten und betrachten dieses groteske Trauerspiel. Niemand tat etwas. Alle waren, ähnlich wie ich, einfach nur zu geschockt. Es gäbe ein paar Personen denen ich so etwas zugetraut hätte, doch Julian hatte nie dazugezählt. Ich hatte ihn als friedliebenden und sanften Menschen kennengelernt. Nicht als dieses Monster was hier gerade durchdrehte.

Er wollte nun weiter auf Marco losgehen, doch ich hatte meine Stimme und den Mut wiedergefunden. Ich legte sanft meine Hand auf seinen Arm und spürte wie seine Muskeln unkontolliert zuckten. "Juli ich hatte niemals etwas mit Marco und selbst wenn er etwas von mir gewollt hätte wäre ich nie darauf eingegangen. ", versuchte ich ihn doch noch zur Vernunft zu bringen.

Ich hatte seinen Spitznamen verwendet, den nur ich ihm geben durfte. Er sagte zwar immer, dass er ihn nicht mochte, doch ich hatte gemerkt, wie er es genoss, wenn ich ihn so nannte. Aber anscheinend ließ er sich nicht von seinem Plan abbringen. Kaum eine Sekunde nachdem ich geendet hatte spürte ich schon den Schmerz auf meiner Wange.

Er hatte doch wohl nicht? Doch er hatte mich mit voller Kraft geohrfeigt. Nun rannen mir die Tränen nur so die Wangen hinunter. Der Mann, den ich abgöttisch liebte und für den ich bereit war alles zu geben, hatte mich geschlagen. Meine Schluchzer wurden nur noch stärker, als er mich jetzt anschrie.

"Pah nicht darauf eingehen? Glaubst du ich bin komplett bescheuert und merke nicht, wie sehr du dich ihm hingegeben hast? Ich hab es ja schon geahnt, aber musstest du es heute vor allen Leuten noch mal so deutlich machen? Ich meine, ernsthaft ihr hab so gekuschelt, dass ihr euch nicht die Kleider vom Körper gerissen habt, war doch echt alles. Du bist MEIN Freund und der Pisser dadrüben ist auch in einer Beziehung verdammt!!"
Während er schrie, wurde er immer lauter und kam nun so nah, dass ich seinen nach Alkohol stinkenden Atem in meinem Gesicht spürte.

Ich schloss die Augen und war schon auf das Schlimmste gefasst, doch auf einmal war der Atem weg und ich hörte nur noch das laute Schimpfen meins Freundes. Obwohl nach dieser Aktion war er nicht mehr mein Freund. Oder doch? Schließlich war er betrunken. Das und noch so viel mehr ging mir durch den Kopf, als ich sah, wie Julian von drei Fußballern zurück in die Villa gebracht wurde.

Ich hörte nur noch die Tür hinter ihnen ins Schloss fallen und all meine Selbstbeherrschung war vorbei. Die wenige Kraft, welche mich noch auf den Beinen hielt und von der ich noch nicht einmal ausgegangen war, floss aus meinem Körper. Ich sank schluchzend und verzweifelt die Hauswand hinunter. Meine Beine hatte ihren Dienst verweigert und zitterten nur noch leicht.

Überfordert, ja genau das war das Wort, welches meine Stituation beschrieb. Überfordert war ich mit so ziemlich allem und jedem der nur im Ansatz etwas mit dieser Situation zu tun hatte. Die Umwelt um mich herum konnte und wollte ich gar nicht mehr wahrnehmen. So schloss ich meine Augen und konzentrierte mich nur noch auf die Geräusche des umliegenden Verkehrs. Langsam wurde mein Schluchtzen weniger, jedoch flossen immer noch Tränen unter meinen geschlossenen Lidern hervor. Die kühle Nacht tat mir gut. Sie tröstest mich in einer Weise, die wohl logisch nicht zu erklären war. Außerdem hatte ich das Gefühl, der leichte Wind wolle meine Tränenspuren auf meinen Wangen trocken, während er gleichzeitig sanft durch meine Haare fuhr.

Für mich waren es Sekunden, obwohl es sich wohl eher um eine halbe Stunde handelte, bis sich eine kräftige Hand auf meine Schulter legte. Kaum hatte ich diese Berührung wahrgenommen, ging mein Körper in Gegenwehr. Meine Schultern verspannten sich, der Atem ging schneller und meine Hände fingen an schwitzig zu werden.

"Kai.", hörte ich meinen Namen von einer Person mit einem starken Akzent sagen. Sofort, als ich realisierte, dass es nicht Julian war, der vor mir stand, entspannte sich mein Körper sofort. Ich schlug meine Augen auf und sah Neymar, der über mir stand. "Willst du mit zu uns kommen?", fragte er, als er mir gleichzeitig die Hand reichte, um aufstehen zu können. "Eigentlich gerne aber ich bin ja schließlich daran Schuld...", antwortete ich ihm und deutete mit meiner Hand in Richtung Marco, der immer noch gebückt, mit einem falschen Lächeln an Neymars Auto stand. Ich wusste er wollte, dass ich mir keine Sorgen machte, aber ich sah ihm seine Schmerzen an. "Ach Quatsch, der Einzige, der an diesem Mist hier Schuld ist, ist Julian und jetzt steig ein.", meinte der Brasilianer und schob mich, ohne auf meine Proteste einzugehen, ihn sein Auto.

Wir fuhren kaum fünfzehn Minuten zu der Villa meiner Freunde. In dieser Zeit hatte ich wortlos meinen Kopf an das angenehm kühle Fenster des Sportwagens gelegt und betrachtete die vorbeiziehenden Lichter der Stadt. Währenddessen verließ eine einzelne Träne mein Auge, als ich daran dachte, dass ich in der Stadt der Liebe war und mir diese doch nur Pecht gebracht zu haben schien.

Stumm stiegen wir drei aus dem Auto aus, nachdem Neymar angehalten hatte. Dieser ging, Marco stützend, vorran und ich einige Meter hinter ihnen auf die Haustür zu, welche er gerade aufschloss. Wir traten ein und Ney "übergab" mir Marco, den ich, sein Gemurre, dass er kein Kind mehr sei ignorierend, auf das große Ecksofa des Wohnzimmers verfrachtete. Ich hatte zwar selbst nicht mehr viel Kraft, aber ich war einfach froh, mich in irgendeiner Weise erkenntlich zu zeigen, dass die beiden mich aufnahmen.

In dieser Zeit war Neymar wohl dabei gewesen das Gestezimmer herzurichten, denn er kam kurz darauf in das Wohnzimmer, erklärte mir ich könne jetzt schlafen gehen und zeigte auf das zweite Zimmer rechts neben dem Bad. Mit einem "Tschuldigung nochmal. Gute Nacht.", drehte ich mich in um und hörte nur ein zweistimmiges "Gute Nacht.", jedoch spürte ich noch bis ich in dem Zimmer angekommen war zwei besorgte Blicke in meinem Rücken.

Als ich im Gästezimmer stand, nahm ich nichts mehr wahr außer dem verlockend weich aussehenden Bett, indem ich endlich schlafen würde und für ein paar Stunden diesen Abend würde vergessen können. Ich hörte nur noch die gedämpften Stimmen Marcos und Neymars aus der Richtung des Badezimmers. Zum Glück fielen mir jedoch schnell die Augen zu, sodass ich in eine andere Welt abtauchen konnte. Nur leider wurde dieser Weg von einigen vergossenen Tränen begleitet.

Ich wachte am nächsten Morgen durch die Sonnenstrahlen auf, welche mir in mein Gesicht schienen. Als sich mein Hirn sich auch dazu entschieden hatte, seine Funktion aufzunehmen, spürte ich wie jemand neben wir lag. Ich erschrak, was wäre wenn es Julian war? Doch das würden Marco und sein Freund nicht zulassen oder? Ich wurde nervös und drehte mich leicht um und erblickte Jule?! Was machte denn mein bester Freund hier in Paris? Sollte er nicht in Dortmund sein und seinem Crush hinterhersabbern? Aber er war hier bei mir.

"Kai bist du wach?", fragte er grummelnd. "Ja, aber wieso bist du hier?", antwortete ich ihm und stellte ich ihm gleich die Frage, welche mich so beschäftigte. Dies ließ ihn anscheinend aufwachen, denn er setzte sich im Bett auf und wirkte seltsam bedrückt, nachdenklich.

"Thilo hat mich angerufen. Er hat mir es erzählt, das was letzte Nacht passiert ist.", flüsterte mein bester Freund. Jetzt erklärte sich alles. Wieso er hier war und weshalb er so seltsam wirkte?

Doch im selben Moment kamen die Erinnerungen von gestern hoch. Ich fühlte mich elend und wollte weinen, schreien und toben, doch nichts davon passierte. All die Trauer und Verständnislosigkeit lähmte meinen Körper und ich saß einfach nur da. In meinen Gedanken befand sich ein Sturm aus verschiedensten Emotionen und Gedanken, doch nach außen hin war ich still und regungslos. Mein bester Freund kannte mich einfach zu gut und nahm mich fest in die Arme, sagte jedoch nichts. Alle Worte dieser Welt hätten in diesem Moment nicht geholfen und das wusste er.

Julian war der beste Freund, den man sich wünschen konnte, das hätte ich ihm gerne gesagt und doch konnte ich es nicht, jedenfalls jetzt nicht. So blieben wir gefühlt eine Ewigkeit sitzten. Wir wurden nur kurz gestört, als Marco, bevor er und Neymar zum Training fahren würden, vorbei schaute, ob alles in Ordnung war.

Der weitere Tag verlief eigentlich so, dass ich mich nicht weiter bewegte oder mit irgendwem sprach. Jule hatte gegen Mittag Nudeln gekocht und mich versucht zum Essen zu überreden. Jedoch konnte ich einfach nichts essen. Es war als wäre mein Körper in einen Modus übergegangen, indem alles außer Atmen als unnötig eingestuft wurde.

Natürlich merkte ich, dass sich Marco, Jule und selbst Neymar Sorgen um mich machten. Aber ich musste mich einfach im Moment auf mich konzentrieren und wie ich mit der Situation umgehen sollte. Vielleicht war es nicht die klügste Methode und vielleicht war es ein Fehler nicht mit Jule zu reden, obwohl er sich so lieb um mich kümmerte. Aber ich fühlte, dass es besser so war, wie ich handelte.

So ging es eine volle Woche lang. Ich merkte, dass ich nicht gut aussah,aber es war mir egal. Wen wollte ich denn nochbeeindrucken? Die einzige Person,bei welcher es mir wichtig wäre, meldete sich nicht mehr bei mir. War ich ihm so wenig wert, dass er es noch nicht mal für nötig hielt sich zu entschuldigen? Ich saß, wie so oft, in dem abgedunkelten Gästezimmer und dachte nach.
Alle möglichen Szenarien hatte ich mir vorgestellt und war sie durchgegangen. Ich kam sogar zu dem Ergebniss, dass ich Juli verzeihen würde, solange er mir eine sehr, sehr gute Entschuldigung und eine Erklärung liefern würde. Ob das so clever war? Ich wusste es nicht, ich wusste nur, wie sehr ich diesen Mann immer noch liebte.
"Kaaai, jetzt hör mir doch mal zu.", rief mein bester Freund und holte mich so aus meinen Gedanken. "Mhmmm", summte ich nur, damit er wusste, dass ich ihn nicht ignorierte. "Du kommst jetzt mit. Wir fahren weg, damit du hier mal raus kommst, das kann ich mir nicht mehr mit anschauen.", stellte er mich vor vollendete Tatsachen. Er ließ mich noch nicht mal zu Wort kommen, da saß ich auch schon im Auto.
Wir fuhren lange und waren schon aus der Pariser Innenstadt hinausgefahren. Was wollte Jule denn im Pariser Umland, wobei es auch schon langsam dunkel wurde? Es dauerte noch länger bis mir die Umgebung bekannt vor kam. Wieso brachte mich Jule hier hin? Wollte er mir extra weh tun?
Dieser Aussichspunkt hatte ich das erste Mal zusammen mit Julian entdeckt, während ich ihn hier, als guten Freund, besuchen kam. Und als wir hier herunter gestiegen waren, war er von einem guten Freund, in den ich mich verliebt hatte, zu meinem festen Freund geworden. Von hier aus hatte man einen wunderschönen Blick auf Paris. Mein Klos im Hals wurde in dem Moment noch größer, in dem ich bemerkte, dass diese Nacht genauso lau und wunderschön war, wie die damalige.
"Geh hoch. Ich bitte dich, es ist zu deinem Besten.", flüsterte mir mein bester Freund zu. Ich wusste nicht, wieso ich ihm diesen Gefallen tat, aber es war so. So ging ich die Stufen zur Aussichtsplattform hoch, mit jedem meiner Schritte wurde das nervöse Kribbeln in meinem Bauch stärker und die Erinnerungen an damals klarer. Ich konnte jede noch so kleine Emotion, die ich zu diesem Zeitpunkt empfunden hatte wieder spüren. Es war ein seltsames Gefühl. Ob es negativ oder prositiv seltsam war, konnte ich nicht ausmachen.
Ich war oben angekommen und doch wollte ich schon wieder hinunter steigen. Dort saß jemand auf unserer Bank und blickte starr in die Ferne. Ich konnte nicht ausmachen, um wen es sich dort handelte, sondern konnte nur erkennen, dass es eine männliche Silhouette war, die sich von dem Dunkelblau des Nachthimmels abhob.
Gerade als ich mich herumdrehte, begann diese Person zu sprechen und diese Stimme würde ich aus tausenden oder millionen Stimmen erkennen, denn es war die Stimme, welche mein Herz höher schlagen ließ.
"Kai bitte bleib. Hör mir nur zu. Danach kannst du wieder gehen, aber bitte gib mir diese paar Minuten.", hörte ich Julian mit einer seltsam monotonen Stimme sagen. Schon nach dem ersten Ton, den er sagte, blieb ich stehen und wandte mich ihm zu. Er jedoch starrte weiterhin einfach gerade aus, schien aber mein Stehenbleiben bemerkt zu haben und sprach weiter.
"Weißt du, das alles hätte gar nicht so eskalieren müssen, wäre ich nicht so unfassbar dumm gewesen. Ich meine, wer rastet denn bitte so aus, wenn er doch den perfektesten Freund an seiner Seite hat, den es geben kann? Verdammt und genau das ist mein Problem!"
Ich wusste nicht was ich von all dem hier halten sollte, von seiner emotionslosen Art zu sprechen, dem starren Blick und der Erklärung, die mich nur noch mehr verwirrte.
Dennoch entschied ich mich ihm weiter zuzuhören. "Du hast mir immer wenn wir telefoniert haben erzählt, wie sehr du Leverkusen liebst, wie toll du in diesem Fußball wachsen könntest und wie sehr es dich ehrt, dass das auch andere größere Vereine so viel Potenzial in dir sehen. Langsam ganz langsam baute dich dieser eine Gedanke in meinem Kopf auf und belagerte alles andere. Natürlich freute ich mich unfassbar für dich, aber dieser eine Gedanke war immer allgegenwertig. Ich bin nicht gut genug für dich. Schau mich doch an. Im Verein läuft es nicht mehr, so wie es sollte. Ich strenge mich jedes Training wieder an und ich komme trotzdem nicht an meine Bestleistungen heran. Verstehst du? Irgendwan wirst du mal bei Barcelona, Real Madrid, Chelsea oder Manchester spielen und ich vergammele hier in Paris auf der Bank. Außerdem wirst du neue Leute, talentiertere Spieler kennenlernen, während ich hier in Paris bin. All das ging immer in meinem Kopf vor, wenn wir alleine waren. Nur deshalb bin ich auf die Idee gekommen, auf diese Party zu gehen. Ich wollte mich ablenken, durch Musik und Alkohol. Und die Geschichte mit Maurice, dass ich mich nicht mehr gegen ihn wehren konnte, machte für mich nochmal deutlich, dass ich nicht gut genug für dich war. Wie schlecht es dir dabei ging, hatte ich nicht mehr im Blick. Ich hatte mich viel zu sehr auf diesen einen Gedanken fokussiert. Als ich dich dann mit Marco so vertraut sah, brannten bei mir alle Sicherungen durch. All die schlimmen und schmerzvollen Dinge, die ich mir vogestellt hatte, waren für mich wahr geworden. Es war eine Mischung aus Trauer und Wut, die in mir hochkochte. Der zu hohe Alkoholspiegel tat sein übriges. Jetzt weiß ich ja, wie verblendet ich war. Das alles waren Hirngespinste, mit denen ich nicht nur dich, sondern auch mich selbst verletzt habe, körperlich und psychisch. Ich weiß ich war ein großes Arschloch und ich habe kein Recht dazu, dass du mir verzeihst. Aber ich wollte mich wenigstens erklären. Ich sollte einfach froh sein, dass mir meine Freunde mir verziehen haben. Das einzige was ich dich wissen lassen will ist, dass ich dich immer noch liebe und wie unfassbar leid mir das alles tut."
Gegen Ende hin wurde Julian immer leiser und ich merkte wie seine Stimme langsam brüchig wurde. Von der emotionslosen Stimmung war rein gar nichts mehr übrig. Während seiner Rede hatte ich selbst angefangen zu weinen und ging nun auf die Bank zu und setzte mich neben ihn.
Er hob überrascht den Kopf und ich sah, dass sein Gesicht genauso verweint war wie mein eigenes. Ich legte sanft meine Hand auf den Oberschenkel meines Freundes. So blieben wir lange sitzen bis ich Julians Hand langsam und unsicher an meiner Hüfte spürte. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Ja ich hatte ihm verziehen, wie auch nicht? So kuschelte ich mich an ihn und sah zu ihm rauf. Er hatte meine Geste richtig verstanden und zog mich weiter zu ihm.
Es war fantastisch endlich wieder seine liebevolle Wärme und Nähe spüren zu dürfen. "Aber das mit dem Miteinander reden üben wir nochmal.", raunte ich, woraufhin er mir nur einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte.
Es war wunderschön an dem Ort, an dem alles begonnen hatte, jetzt wieder neu anzufangen. Ich war hier zusamnen mit meinem Freund und genoss den Blick auf das nächtliche Paris. Vielleicht hatte ich mich geirrt und diese Stadt brachte mir doch noch Glück in der Liebe.

Hey, ja es kommt wieder etwas von mir und dann in Überlänge😅. Ich hoffe euch gefällt der OS und wenn schreibt es mir gerne in die Kommentare. Also wünsche ich euch noch einen wunderschönen Tag, der bei euch hoffentlich nicht so heiß ist, wie bei mir😂

Alles Liebe eure Elfe💞

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