Sergio Ramos & Gerard Piqué (Adventskalender)
V I E R Z E H N T E R
D E Z E M B E R
Auch wenn ich aus der spanische Nationalmannschaft ausgetreten war, wollte ich mein Team, mein Land und vor allem meinen Freund weiterhin unterstützen und so flog ich Dienstagnachmittag nach dem Training nach Elche, wo das Spiel Spanien gegen Kroatien stattfand. Sergio hatte ich von dem ganzen Vorhaben nichts erzählt, da ich ihn überraschen wollte.
Ich kam eineinhalb Stunden Stunden vor Anpfiff am Flughafen an und von daher fuhr ich direkt von dort aus ins Stadion. Durch den VIP-Eingang kam ich herein und machte mich sofort auf den Weg zur Tribüne, da es nur noch wenige Minuten bis zum Spielbeginn waren und ich Sergio seine Ruhe vor dem Spiel lassen wollte. Er brauchte kurz vor Anpfiff immer ein paar Minuten für sich, um sich komplett fokussieren zu können und daher wollte ich ihn erst einmal in Ruhe lassen.
Ich setzte mich auf einen Platz, wo ich nicht direkt im Blickfeld der Kameras und aller anderen Menschen im Stadion war, aber trotzdem noch gut das Feld überblicken konnte.
Das Spiel verlief bestens und Spanien gewann 6:0. Eines der Tore hatte mein Freund gemacht und ich hatte mich wirklich zusammenreißen müssen nicht vor allen anderen zu zeigen, wie stolz ich auf Sergio war. Auch wenn wir mittlerweile schon über zwei Jahre zusammen waren, wusste niemand außer unseren Familien, unseren engsten Freunden und unseren Mannschaften von unserer Beziehung. Wobei unsere Mannschaften es auch erst vor knapp einem Monaten erfahren hatten. Ich hätte kein Problem mit einem Coming-Out und hätte auch unseren Teams schon viel früher von unserer Beziehung erzählt, aber Sergio hatte panische Angst um seine Karriere und seinen Ruf. Für ihn war selbst das Outing vor unseren engsten Freunden schon eine Qual gewesen und erst recht das vor unseren Mannschaften. Auch wenn er es nie zugeben würde, machte er sich viel zu viele Sorgen um die Meinung anderer und diese Tatsache hatte auch schon oft zu Streits zwischen uns geführt.
Vor der Kabine hörte ich schon die lauten Stimmen meiner Ex-Teamkollegen und auch wenn es noch nicht lange her war, dass ich sie alle das letzte Mal gesehen hatte, freute ich mich auf das Wiedersehen mit ihnen.
"Hey", wurde ich auch schon von Isco begrüßt, welcher mich als erstes entdeckte. Ich begrüßte ihn ebenfalls und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Nun wurden auch die anderen auf mich aufmerksam und ich wurde von allen Seiten begrüßt, außer von meinem Freund, welcher das ganze Geschehen aus sicherer Distanz beobachtete. Als die anderen langsam wieder von mir abließen durchquerte ich den Raum und kam grinsend vor Sergio stehen.
"Na?", fragte ich und ließ mich neben in fallen. "Bekomm ich jetzt nicht mal mehr einen Begrüßungskuss", fragte ich neckend und wollte ihm einen Kuss auf den Mund geben, doch Sergio wendete sein Gesicht ab, sodass ich nur seine Wange traf. "Nicht vor den anderen", zischte er und schaute schnell durch den Raum, ob irgendjemand den "Kuss" mitbekommen hatte. "Was ist dein Problem?", fragte ich. "Die wissen doch eh alle, dass wir zusammen sind." Sergio wendete sich ab. "Können wir das bitte wo anders klären Gerard?", bat er mich mit einem angespannten Unterton. "Nein, ich will das jetzt klären. Ich dachte, dass du dich freuen würdest, mich mal wieder zu sehen",warf ich ihm vor. Sergio ließ den Blick erneut durch den Raum schweifen, doch die meisten waren mittlerweile in der Dusche verschwunden. "Tue ich doch auch", flüsterte er, um möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. "Ja ist klar, ich hab deine Freude richtig gespürt", erwiderte ich ironisch. "Jetzt sei doch nicht direkt so angepisst", stöhnte Sergio, schnappte sich sein Handtuch und wollte mich einfach so sitzen lassen, doch ich hielt ihn zurück. "Willst du mich verarschen? Ich bin extra hier hingeflogen und wollte dir eine Freude machen und du zickst mich die ganze Zeit nur an und meinst ich reagiere über? Du hast sie nicht mehr alle Ramos", giftete ich ihn nun an und baute mich vor ihm auf. "Vielleicht hättest du mich einfach mal fragen sollen, ob du kommen sollst, dann hättest du dir den ganzen Aufwand sparen können", schrie Sergio und ein Stich fuhr durch mein Herz. Ich nickte. "Ich hätte mir anscheinend generell den ganzen Aufwand wegen dir in den letzten zwei Jahren sparen sollen, denn du schämst dich ja anscheinend für mich oder dir ist dein Ruf wichtiger als ich es bin. Ich möchte nicht mehr ständig von dir in der Gegend rum geschubst werden, wie ein ungeliebtes Spielzeug. Ich bin dich und diese ganze Beziehung Leid Sergio."
Ich hörte das überraschte aufschnappen einiger Spieler, die uns bis jetzt nur stumm zu geschaut hatten und drehte ich mich auf dem Absatz um. Mit schnellen Schritten lief ich aus der Kabine und der kleine Funken in mir, der gehofft hatte das Sergio wenigstens einmal so um mich kämpfen würde, wie ich es in den letzten Jahren immer um ihn getan hatte, erlosch als ich mich immer weiter vom Stadion entfernte und er mir nicht folgte.
Eigentlich hatte ich erst einen Flug für morgen gebucht, aber da ich keine Sekunde länger mehr hier bleiben wollte fuhr ich jetzt schon mal zum Flughafen. Hoffentlich hatten sie noch einen Platz im nächsten Flugzeug nach Barca.
Im Taxi warf ich einen Blick auf mein Handy, nicht einmal hier hatte Sergio versucht mich zu erreichen. Die einzigen Nachrichten, die ich bekommen hatte waren von ein paar Freunden aus der Nationalmannschaften, die fragten wie es mir ginge. Was erwarteten sie wohl?
Dass Sergio so auf meine Überraschung reagieren würde, hätte ich nicht erwartet und ich hatte nicht mal ein winzigen Funken Freude bei ihm entdecken können. War ich ihm wirklich so wenig wert? Hatte er mich überhaupt je geliebt? Wütend strich ich eine Träne weg, die langsam über meine Wange rollte. Ich wollte nicht, dass ich wegen diesem Idioten jetzt auch noch anfing zu weinen, aber leider liebte ich ihn aus tiefsten Herzen.
Ich antwortete meinem Kumpel Sergi schnell, dass ich auf dem Weg zum Flughafen war und dass er sich keine Sorgen machen sollte. Dann machte ich mein Handy aus und steckte es in meine Jackentasche, ich wollte heute eh mit keinem mehr reden.
"Estamos aquí", sagte der Taxifahrer und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich blickte auf und entdeckte, dass wir tatsächlich schon am Flughafen angekommen waren. Schnell reichte ich dem Taxifahrer das Geld. "Passt so", fügte ich hinzu und stieg dann mit meinem Rucksack aus dem Wagen. Diesen Abend hatte ich mir wirklich anders vorgestellt. Niemals hätte ich mir erträumt, dass ich circa vier Stunden später schon wieder vor dem Flughafengebäude stehen würde.
Seufzend zog ich mir meine Cap tiefer ins Gesicht und machte mich auf den Weg durch die automatische Schiebetür in das kühle Gebäude.
Danke einer netten Dame am Schalter und meiner Bekanntheit hatte ich ein Ticket für den nächsten Flug nach Barcelona ergattert, welcher in eineinhalb Stunden abflog. Ich kam schnell durch die Sicherheitskontrollen und kam kurze Zeit später an meinem Gate an, wo ich jetzt noch über eine Stunde tot zu schlagen hatte.
Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und versuchte jegliche Gedanken an Sergio und diesen Abend aus meinem Kopf zu verdrängen, was mit leider nicht gelang. Ich war viel zu verletzt und mein Herz schmerzte die ganze Zeit. Warum hatte ich mich auch in so einen Idioten verlieben müssen? Warum hatte ich immer wieder jegliche Energie und Kraft in diese Beziehung gesteckt, um letztendlich so gut wie garnichts zurückzubekommen? Sergio hatte es ja anscheinend nichts ausgemacht, dass ich mich von ihm getrennt hatte und ich im Gegensatz würde wahrscheinlich noch sehr lange an der ganzen Situation zu knabbern haben. Immer wieder quälten mich die Gedanken an Sergio und ich hatte wirklich Mühe nicht mitten in der Öffentlichkeit in Tränen auszubrechen.
Als mein Flug endlich aufgerufen wurde, stand ich schnell auf und machte mich auf den Weg ins Flugzeug. Mit einem letzte Blick zurück, stieg ich ein und suchte nach meinem Platz. Da es schon relativ spät war, war das Flugzeug zum Glück nicht wirklich voll und so würde ich hoffentlich meine Ruhe auf dem kurzen Flug haben.
Desinteressiert blickte ich aus dem Fenster, als ein kleiner Tumult an der Flugzeugtür ausbrach.
"Bitte machen sie langsam señor", sagte eine der Stewardessen beruhigend. Daraufhin erwiderte eine hektische Stimme:"Ist er in diesem Flugzeug?" Mein Herz setzte aus und ich riss schockiert die Augen auf. Diese Stimme hätte ich unter hunderten sofort erkannt, es war Sergio.
"Von wem reden sie?", fragte die arme Stewardess, welche sich komplett überfordert anhörte. "Gerard Piqué ist er in diesem Flugzeug?", fragte Sergio nach und als ich keine Antwort hörte schaute ich auf und sah, wie Sergio sich an der Stewardess vorbeischob. Er schaute sich suchend um, bis sein Blick meinen traf. Erleichterung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und er steuerte direkt auf mich zu. Panisch schaute ich mich um. Flüchten konnte ich nicht mehr, da die Türen gerade geschlossen wurden und so würde ich die nächsten zwei Stunden mit Sergio in diesem Flugzeug gefangen sein.
"Gott sein dank", äußerte sich Sergio und ließ sich auf den Platz neben mich fallen. Ich spürte die neugierigen Blicke der anderen Passagiere auf uns. Sie erlebten es wahrscheinlich nicht alle tage, dass ein Fußballprofi aufgeregt in ein Flugzeug stürmte, um einen anderen Profifußballer, der auch noch bei dessen Erzfeind spielte, zu finden.
"Was machst du hier?" Sergio griff nach meiner Hand. Mein Versuch, ihm meine Hand wieder zu entziehen scheiterte kläglich.
"Wir sind in der Öffentlichkeit schon vergessen Sergio?", zischte ich immer noch verletzt von seinem vorherigen Verhalten.
"Ist mir egal", behauptet mein Ex-Freund und ich zog spöttisch eine Augenbraue hoch. "Seit wann das denn? Das klang aber eben noch anders, als ich extra hierher gekommen bin um dich zu überraschen und du mich die ganze Zeit abblitzen lassen hast", zischte ich.
Sergio verzog das Gesicht. "Geri, es tut mir leid. Ich war ein kompletter Arsch", fing er an, doch ich unterbrach ihn. "Das kannst du laut sagen." Der Madrilene verzog das Gesicht. "Ich weiß und es tut mir leid, ich weiß nicht, was da eben mit mir los war", versuchte er sein Verhalten zu entschuldigen.
"Oh dafür weiß ich es aber. Du machst dir immer viel zu viel sorgen, um die Meinung anderer und dein Ruf und deine Karriere ist dir anscheinend wichtiger als alles andere." Plötzlich wurden wir von einer Flugbegleiterin unterbrochen. "Könnten sie sich bitte anschnallen? Wir fliegen jetzt los." Sergio und ich taten, worum wir gebeten wurden und wenige Sekunden später rollte das Flugzeug los.
"Nein das stimmt nicht Geri", nahm Sergio unser Gespräch wieder auf, woraufhin ich nur verächtlich schnaubte. "Das musst du mir glauben. Du hast recht, dass ich Zuviel auf die Meinung anderer gebe, aber es stimmt nicht, dass mir mein Ruf und meine Karriere wichtiger sind als du und es tut mir leid, dass ich das eben erst gemerkt habe, als du mit mir Schluss gemacht hast. Ich hätte schon viel früher realisieren sollen, dass du mir wichtiger bist, als alles andere und wenn du willst können wir uns auch vor der ganzen Welt outen. Hauptsache du verzeihst mir", flehte Sergio und Tränen traten in seine Augen. Wie sollte ich ihm da bloß nicht verzeihen? Such wenn er sich eben wie ein Asch verhalten hatte, ich liebte ihn trotzdem.
Dieser Mann war die Liebe meines Lebens und er war die Person, der ich so gut wie alles verzeihen könnte, egal wie sehr es mich verletzt hatte. Ob das jetzt gesund war oder nicht, darüber ließ sich streiten.
"Manchmal hasse ich dich echt", murrte ich, als das Flugzeug gerade dabei war abzuheben. "Warum bist du bloß immer so kompliziert?", fragte ich. Sergio sah mich mit so großen und hoffnungsvollen Augen an, dass ich selbst wenn ich es nicht gewollt hätte, ihm verziehen hätte.
"Aber ich liebe dich trotzdem du Arsch", fuhr ich fort und auf Sergios Gesicht breitete sich ein leichtes Lächeln aus.
"Heißt das du verzeihst mir?" Ich ließ ihn einige Sekunden zappeln, bevor ich ihm eine Antwort gab. Ein bisschen leiden konnte er schon noch für sein scheiß Verhalten.
Als Sergio begann nervös auf seiner Unterlippe zu kauen, musste ich anfangen zu lachen. "Ich verzeihe dir Sese", bestätigte ich seine Frage. Nicht ganz sicher, wie ich mich jetzt verhalten sollte, schaute ich unsicher zu meinem Freund. Er hatte zwar gesagt, dass er sich für mich auch outen würde und die Leute um uns herum hatten bestimmt auch genug gehört, um sich eins und eins zusammenzureimen, aber konnte ich ihn jetzt küssen? Oder sollte ich ihm lieber eine kurze unauffällige Umarmung geben.
Meinen Überlegungen wurde ein jähes Ende bereitet, als Sergio meinen Gurt löste, mich auf seinen Schoß zog und mir seine Lippen auf den Mund drückte. Ich schlang die Arme um seinen Hals und mein Herz schlug mir bis zum Hals. So lange hatte ich mir den Moment ausgemalt, indem das Versteckspiel endlich ein Ende hatte und jetzt war es endlich vorbei. Auch, wenn mir die neugiereigen Blicke der Passagiere, das Klatschen und das Klicken der Handy schon unangenehm war. Nach einigen Sekunden löste Sergio sich wieder von mir und lehnte seine Stirn gegen meine.
"Dir ist schon klar, dass wir uns gerade vor der ganzen Welt geoutet haben und gerade bestimmt zwanzig Handykameras auf uns gerichtet sind", erkundigte ich mich bei ihm.
Sergio gab mir einen kurzem Kuss auf die Wange. "Ja und das war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe." Ich grinste. "Viellicht hätte ich mich einfach früher von dir trennen sollen, dann hättest du das alles vielleicht früher realisiert", spaßte ich. "Ich weiß ich habs nicht anders verdient, aber tu mir das bitte nie wieder an", flehte Sergio mich an und zog mich noch enger an sich."Versprochen."
"Sind wir jetzt eigentlich Mitglieder im Mile High Club?", fragte Sergio einige Minuten später und ich löste mich von ihm um meinem Freund einen schrägen Blick zuzuwerfen. Lachend erwiderte ich:"da reicht ein einfacher Kuss nicht Sese. Dafür braucht du schon Sex im Flugzeug du Idiot." Sergio begann anzüglich mit den Augenbrauen zu wackeln. "Na das könne wir ja noch ändern." Ich schlug ihm fest gegen die Brust. "Nein das werden wir nicht. Du bis echt so ein Idiot Ramos", erwiderte ich, musste dabei jedoch lachen. Er war echt der größte Idiot, den ich kannte.
Hoffe es gefällt euch💓Ich hab nicht mehr gefunden, wer sich den os gewünscht hat von daher können sich jz alle gewidmet fühlen die die beiden shippen😂🤷🏼♀️
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