„Zwischen den Pfosten und der Verteidigung"~ Kobel x Schlotterbeck
Es war ein milder Sommerabend in Dortmund, und das Team von Borussia Dortmund hatte den Tag mit einer intensiven Trainingseinheit beendet. Die Spieler waren erschöpft, aber der warme Sonnenschein und die leichte Brise machten es unmöglich, sich sofort in den Feierabend zurückzuziehen. Stattdessen hatten Gregor und Nico beschlossen, die letzten Strahlen des Tages gemeinsam auf einer Bank am Trainingsplatz zu genießen.
„Weißt du, Nico", begann Gregor mit einem schelmischen Lächeln, während er seinen Wasserflasche abstellte, „manchmal frage ich mich, wie du es schaffst, selbst nach den härtesten Trainingseinheiten so viel Energie zu haben."
Nico lachte, lehnte sich entspannt zurück und zuckte mit den Schultern. „Das liegt daran, dass ich so jung und dynamisch bin, Kobel. Du könntest dir vielleicht eine Scheibe von mir abschneiden."
Gregor lachte laut, sein Lachen tief und herzlich. „Jung und dynamisch, sagst du? Ich glaube, es ist eher jugendlicher Leichtsinn."
„Oder pure Genialität", entgegnete Nico grinsend.
Sie verbrachten den nächsten Moment in angenehmer Stille, die nur durch das Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Windes unterbrochen wurde. Gregor konnte nicht anders, als Nico von der Seite zu betrachten. Es gab etwas an ihm – vielleicht seine unbeschwerte Art oder die Art, wie er immer ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen zauberte –, das Gregor völlig in seinen Bann zog.
Und obwohl er es nie laut ausgesprochen hatte, hatte er in den letzten Monaten immer mehr gespürt, dass er für Nico mehr empfand, als nur Teamkameradschaft.
„Du starrst", sagte Nico plötzlich und drehte den Kopf, um Gregor mit hochgezogenen Augenbrauen anzusehen.
Gregor räusperte sich leicht, fühlte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. „Ich hab nur nachgedacht."
„Über mich?", neckte Nico mit einem frechen Grinsen.
„Vielleicht", gab Gregor zu, wobei seine Stimme einen Hauch von Schüchternheit verriet, was für den normalerweise so selbstbewussten Torwart äußerst ungewöhnlich war.
Das überraschte Nico. Er saß einen Moment still da, bevor er leise sagte: „Weißt du, Kobel, ich hab in letzter Zeit auch viel nachgedacht. Über uns."
Gregor spürte, wie sein Herz schneller schlug. „Was meinst du mit ‚uns'?"
Nico wandte den Blick ab und starrte auf die Grasfläche vor ihnen. „Ich meine... ich weiß, dass wir nur Teamkollegen sein sollten. Aber ich fühle mich bei dir immer so wohl. Es ist, als ob ich in deiner Nähe einfach ich selbst sein kann, ohne darüber nachzudenken, was andere denken könnten."
Gregor schwieg einen Moment, ließ Nicos Worte auf sich wirken. Dann legte er eine Hand auf Nicos Knie, was den Verteidiger dazu brachte, ihn überrascht anzusehen.
„Ich weiß genau, was du meinst", sagte Gregor leise. „Es ist dasselbe bei mir. Du bringst mich zum Lachen, selbst an den schlimmsten Tagen. Und ich merke, dass ich immer nur deine Nähe suche."
Nico grinste schief, aber seine Augen funkelten vor Wärme. „Also, was machen wir jetzt damit?"
Gregor erwiderte sein Lächeln. „Ich schlage vor, wir hören auf, uns zurückzuhalten und sehen, wohin das führt."
Nico nickte langsam, bevor er mutig nach Gregors Hand griff. Ihre Finger verschränkten sich, und es fühlte sich für beide wie das Natürlichste der Welt an.
„Du weißt, dass du jetzt mit mir klarkommen musst, oder?", fragte Nico grinsend.
„Das sollte ich schaffen", antwortete Gregor, bevor er sich leicht vorbeugte.
Es war ein sanfter Kuss, vorsichtig und zart, als ob sie beide sicherstellen wollten, dass sie nichts überstürzten. Doch selbst in dieser Zärtlichkeit lag eine tiefe Intensität, die sie beide überwältigte.
Die Wochen vergingen, und ihre Beziehung entwickelte sich auf eine Weise, die beide überraschte. Sie fanden immer wieder kleine Momente, um Zeit miteinander zu verbringen – sei es bei einem gemeinsamen Frühstück nach dem Training oder bei Filmabenden, bei denen Nico darauf bestand, die schlechtesten Komödien auszuwählen, die er finden konnte.
Eines Abends, als sie in Gregors Wohnung waren, zog Nico Gregor auf die Couch und warf sich dramatisch in seine Arme. „Weißt du, du bist wirklich gut darin, mich zu verwöhnen."
Gregor zog ihn grinsend näher an sich. „Das ist mein Plan. Ich sorge dafür, dass du nie wieder weg willst."
„Clever", sagte Nico und schlang seine Arme um Gregors Hals.
Sie verbrachten den Abend eng aneinandergeschmiegt, mit leisen Gesprächen und unzähligen Küssen. Gregor liebte es, wie Nico immer wieder seine Stirn gegen seine legte, ein stilles Zeichen der Nähe und Vertrautheit.
Doch ihre Beziehung hatte auch ihre Herausforderungen. Es war nicht immer einfach, die Balance zwischen Teamkameradschaft und der aufkeimenden Romantik zu finden. Aber sie arbeiteten daran – mit Humor, Geduld und viel Liebe.
Eines Nachmittags, als sie zusammen trainierten, neckte Nico Gregor mit einem besonders frechen Kommentar. „Du weißt, dass ich dich nur bei mir lasse, weil du so gut aussiehst, oder?"
Gregor lachte und schüttelte den Kopf. „Und ich dachte, es liegt an meinem Talent."
„Das auch", gab Nico zu. „Aber das Aussehen hilft."
Gregor zog Nico spielerisch in einen kurzen Schwitzkasten, bevor er ihn losließ. „Du bist unmöglich."
„Und du liebst es", erwiderte Nico grinsend.
„Ja, das tue ich", sagte Gregor leise und sah Nico direkt in die Augen.
Für einen Moment war die Welt wieder nur sie beide, und obwohl sie sich mitten auf dem Trainingsplatz befanden, war es ihnen egal.
„Ich liebe dich auch", flüsterte Nico, bevor er Gregor schnell einen Kuss auf die Wange drückte.
3 Jahre später:
Das Wohnzimmer ihrer gemeinsamen Wohnung war in sanftes Dämmerlicht getaucht, während Gregor Kobel leise durch die Wohnung ging. In seinen starken Armen hielt er ein kleines Bündel, eingehüllt in eine kuschelige, hellgelbe Babydecke. Ihre vier Tage alte Tochter Juna schlummerte friedlich, ihre winzigen Finger um Gregors Daumen gewickelt.
„Kannst du nicht schlafen?" Nicos Stimme war sanft, beinahe flüsternd, als er in der Tür zum Wohnzimmer erschien. Er trug eine Jogginghose und ein altes T-Shirt, sein Haar war zerzaust, und doch sah er in Gregors Augen vollkommen aus.
Gregor drehte sich zu ihm um und lächelte müde, aber glücklich. „Ich wollte dich nicht wecken. Sie war ein bisschen unruhig, aber jetzt ist sie wieder eingeschlafen."
Nico kam näher und betrachtete die kleine Juna, deren winziges Gesicht halb unter der Decke verborgen war. „Es ist immer noch verrückt, dass sie wirklich hier ist", murmelte er, während er einen Finger sanft über ihre weiche Wange gleiten ließ.
Gregor nickte. „Ich weiß. Manchmal habe ich Angst, dass ich aufwache und alles nur ein Traum war."
Nico schlang seine Arme um Gregors Taille und lehnte seinen Kopf an Gregors Schulter. „Das ist kein Traum, Gregor. Das ist unser Leben. Und wir haben das verdammt gut hinbekommen."
Am nächsten Morgen saßen sie gemeinsam am Esstisch. Juna lag in ihrer Babyschale neben ihnen, während sie leise über den Moment hinaus schlief. Nico schob sich gerade ein Stück Toast in den Mund, als Gregor ihn liebevoll beobachtete.
„Du wirst ein großartiger Papa, weißt du das?", sagte Gregor plötzlich, was Nico dazu brachte, ihn überrascht anzusehen.
Nico schluckte den Bissen hinunter und grinste. „Ich dachte, ich wäre das schon."
„Das bist du", bestätigte Gregor lachend. „Aber ich meine... ich habe noch nie jemanden gesehen, der mit so viel Liebe und Geduld in dieser Rolle aufgeht."
Nico wurde leicht rot, griff aber nach Gregors Hand über den Tisch. „Das sagst du nur, weil du mich liebst."
„Das tue ich auch", erwiderte Gregor mit einem sanften Lächeln.
Sie schwiegen einen Moment, beide tief in Gedanken versunken, bevor Juna ein kleines Geräusch von sich gab. Sofort waren beide Männer aufmerksam, als hätten sie die gesamte Welt um sich herum vergessen.
„Ich übernehme", sagte Nico schnell, stand auf und nahm die Kleine vorsichtig in seine Arme.
Gregor beobachtete ihn mit einer Wärme, die sein Herz fast zum Überlaufen brachte. „Du bist unglaublich, Nico."
„Ich weiß", sagte Nico frech, bevor er Juna auf die Stirn küsste und sie sanft wiegte.
Am Nachmittag beschlossen sie, mit Juna einen Spaziergang durch den nahegelegenen Park zu machen. Es war ein sonniger, angenehmer Tag, und die Vögel zwitscherten in den Bäumen. Nico schob den Kinderwagen vor sich her, während Gregor eine Hand auf Nicos Schulter legte.
„Denkst du, sie wird später auch Fußball spielen?", fragte Nico plötzlich, während er in den Wagen sah.
Gregor lachte leise. „Vielleicht. Aber wir lassen sie das entscheiden. Sie kann alles werden, was sie will."
„Außer Torwart", fügte Nico grinsend hinzu. „Das ist viel zu stressig."
„Hey!", protestierte Gregor, tat aber so, als würde er beleidigt sein.
Nico sah zu ihm auf, das breite Grinsen immer noch auf seinem Gesicht. „Okay, vielleicht doch Torwart. Aber nur, wenn sie dein Talent erbt."
Gregor schüttelte den Kopf und zog Nico näher zu sich. „Egal, was sie wird, sie wird unglaublich sein. Genau wie du."
Am Abend, nachdem Juna gebadet und ins Bett gebracht worden war, saßen Gregor und Nico zusammen auf dem Sofa. Nico hatte seinen Kopf auf Gregors Brust gelegt, und Gregor streichelte sanft über Nicos Haar.
„Weißt du, manchmal habe ich das Gefühl, dass ich träume", sagte Nico leise. „Ich meine, schau uns an. Wir haben uns gefunden, wir haben eine Familie gegründet... Das fühlt sich alles so surreal an."
Gregor küsste ihn sanft auf die Stirn. „Es ist real, Nico. Und wir haben das zusammen aufgebaut. Schritt für Schritt."
Nico sah zu ihm auf, seine Augen glänzten vor Emotionen. „Danke, Gregor. Für alles. Für dich, für Juna, für unsere Familie."
Gregor beugte sich vor und küsste Nico tief und leidenschaftlich, seine Hände fuhren über Nicos Rücken. Der Kuss war voller Liebe, voller Dankbarkeit – ein stilles Versprechen, dass sie für immer zusammenbleiben würden.
Ende
Wörter: 1560
Wünsche sind gerne erwünscht 🫶🏻🫶🏻🫶🏻
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