„Versteckte Pässe" ~ Xabi Alonso x Florian Wirtz
Für ginny_Chrissy :)
Das Training war vorbei, und die letzten Sonnenstrahlen des Tages schimmerten über den Rasen des Leverkusener Stadions. Florian Wirtz stand an der Mittellinie, ein wenig abseits vom Rest der Mannschaft, und beobachtete, wie Xabi Alonso sich mit einem der Co-Trainer unterhielt. Seine Bewegungen waren elegant wie immer, jedes Wort von einer ruhigen Selbstsicherheit durchzogen, die Flo gleichermaßen beeindruckte wie aus der Fassung brachte.
Es war unmöglich, den Mann nicht zu bewundern. Als Spieler war Xabi eine Legende gewesen, aber als Trainer hatte er eine ganz neue Facette gezeigt: streng, intelligent, voller Leidenschaft für das Spiel. Doch es war nicht nur Xabis Professionalität, die Flo aus der Bahn warf – es war auch die Art, wie sein Herz schneller schlug, wenn Xabi ihn ansah.
Und Xabi sah ihn oft an.
„Gute Arbeit heute", sagte Xabi, als sie später im Umkleideraum allein waren. Die anderen Spieler waren bereits gegangen, und die Atmosphäre war still und angenehm.
„Danke", antwortete Flo leise und drehte sich zur Bank, um seine Schuhe zu schnüren. Sein Herz schlug schneller, als er spürte, dass Xabi näherkam.
„Flo," begann Xabi, und sein sanfter spanischer Akzent ließ Flo innehalten. „Wir müssen reden."
Flo sah ihn an, und sein Blick war unsicher. „Was ist los?"
Xabi setzte sich neben ihn, sein Gesicht ernst, aber nicht streng. „Wir können nicht so weitermachen. Ich weiß, dass es dir schwerfällt, aber ich möchte, dass wir das öffentlich machen."
Flo spürte, wie sich seine Kehle zuschnürte. Er hatte gewusst, dass dieses Gespräch irgendwann kommen würde, aber er hatte gehofft, es hinauszögern zu können.
„Xabi, das geht nicht", flüsterte er. „Ich meine, schau uns doch an. Du bist... du bist mein Trainer. Und du bist..."
„Älter?", ergänzte Xabi mit einem leichten Lächeln, das jedoch nicht seine Augen erreichte. „Das weiß ich. Und ich weiß, dass du Angst hast, was die Leute sagen könnten. Aber Flo, was wir haben, ist echt. Es ist keine Laune. Ich will, dass du das verstehst."
Flo senkte den Blick. Natürlich verstand er es. Xabi war alles für ihn – seine Ruhe, sein Fels in der Brandung, sein sicherer Hafen in einer Welt, die ständig von Erwartungen und Druck bestimmt wurde. Aber die Realität war kompliziert.
„Ich weiß, dass es echt ist", murmelte Flo schließlich. „Aber die Leute werden reden, Xabi. Sie werden denken, dass ich... dass ich nur Vorteile will. Oder dass du... dass du mich ausnutzt."
Xabi runzelte die Stirn, und seine Augen wurden weich. „Denkst du das? Denkst du, dass ich dich ausnutze?"
„Natürlich nicht!", entgegnete Flo sofort und packte Xabis Hand. „Ich weiß, dass das, was wir haben, echt ist. Aber ich weiß nicht, ob die Welt das versteht."
Die nächsten Tage waren schwierig. Flo konnte kaum einen Ball richtig spielen, so sehr beschäftigte ihn das Gespräch mit Xabi. Sein Trainer ließ ihm Raum, und auch wenn er wusste, dass Xabi es gut meinte, fühlte sich die Distanz wie ein unausgesprochener Vorwurf an.
Nach dem nächsten Spiel – einem hart erkämpften 2:1-Sieg – fanden sie sich wieder allein im leeren Stadion. Xabi hatte Flo gebeten zu bleiben, und der junge Spieler wusste, dass es wichtig war.
„Flo", begann Xabi, während er sich an die Bande lehnte. „Ich verstehe deine Angst. Wirklich. Aber ich will nicht, dass du dich versteckst – nicht wegen mir und nicht wegen anderen. Du bist ein unglaublicher Mensch, Flo. Deine Energie, dein Talent, deine Stärke... ich bin so stolz auf dich. Und ich will dich nicht mehr verbergen."
Flo schwieg eine Weile, bevor er schließlich tief Luft holte. „Ich verstehe das. Aber was, wenn wir alles verlieren? Was, wenn ich dich verliere?"
Xabi trat einen Schritt näher, bis er direkt vor Flo stand. „Du wirst mich nicht verlieren. Das verspreche ich dir. Aber ich will, dass du ehrlich mit dir selbst bist. Willst du weiter so leben? Versteckt, immer darauf bedacht, dass niemand etwas merkt? Das bist nicht du."
Flo spürte die Tränen in seinen Augen brennen, aber er blinzelte sie weg. „Ich weiß es nicht. Ich weiß einfach nicht, ob ich so mutig bin wie du."
Xabi lächelte sanft und zog Flo in eine Umarmung. „Das bist du, Flo. Du bist mutiger, als du denkst."
Ein paar Wochen später, bei einer Pressekonferenz, geschah das Unvermeidliche.
„Herr Alonso, es gibt Gerüchte über eine persönliche Beziehung zwischen Ihnen und Florian Wirtz. Können Sie dazu Stellung nehmen?"
Die Frage schlug ein wie ein Blitz. Flo, der neben Xabi saß, spürte, wie sein Herz aussetzte. Er sah zu seinem Trainer, der ruhig blieb, auch wenn seine Miene ein wenig angespannter wirkte.
„Ja", sagte Xabi schließlich. Seine Stimme war fest, aber freundlich. „Ich habe eine Beziehung zu Florian Wirtz. Und es ist mir wichtig zu sagen, dass diese Beziehung auf Respekt, Vertrauen und Liebe basiert."
Ein Raunen ging durch den Raum, und Flo spürte, wie sich der Boden unter ihm wegzuziehen schien. Doch dann legte Xabi eine Hand auf seine und drückte sie sanft.
„Ich weiß, dass dies für manche vielleicht überraschend ist", fuhr Xabi fort. „Aber ich hoffe, dass Sie verstehen, dass wir Menschen sind. Und dass Liebe keine Grenzen kennt – weder Alter noch Rollen noch andere Erwartungen."
Flo sah Xabi an und spürte zum ersten Mal, wie der Druck nachließ. Ja, es würde schwierig werden. Ja, sie würden Kritik ernten. Aber als Xabi ihm ein ermutigendes Lächeln schenkte, wusste er, dass sie das gemeinsam durchstehen würden.
Und vielleicht, nur vielleicht, war das genug.
Die warme Brise der griechischen Insel Kos strich sanft über Florians Gesicht, als er auf der Terrasse ihres kleinen, abgeschiedenen Ferienhauses stand. Vor ihm erstreckte sich das azurblaue Meer bis zum Horizont, und die Sonne ließ die Wellen glitzern wie Millionen kleiner Diamanten. Der Stress der letzten Wochen war von ihm abgefallen – all die Interviews, die Kommentare in den sozialen Medien, die neugierigen Fragen der Journalisten.
Es war nicht immer leicht gewesen, aber jetzt, in diesem Moment, wusste Flo, dass sie das Richtige getan hatten.
„Du siehst zufrieden aus", kam Xabis tiefe Stimme von hinten, bevor er sanft seine Arme um Flos Taille schlang und ihn an sich zog.
Flo lehnte sich an Xabi, spürte die Wärme seines Körpers und lächelte. „Das bin ich auch. Es fühlt sich gut an, nichts mehr verstecken zu müssen. Einfach nur hier zu sein... mit dir."
Xabi legte sein Kinn auf Flos Schulter, seine Lippen strichen zart über seine Haut. „Ich bin stolz auf dich, weißt du? Du warst mutig. Und jetzt sind wir frei. Niemand kann uns das nehmen."
Flo drehte sich zu ihm um, seine Augen funkelten vor Glück. „Und was machen wir jetzt mit dieser Freiheit?"
Xabi grinste schelmisch und nahm Flos Hand. „Ich hätte da ein paar Ideen."
Der Nachmittag verlief ruhig, mit einem langen Spaziergang am Strand, bei dem sie die Füße ins seichte Wasser tauchten und über alles Mögliche redeten. Es war, als wäre die Welt nur für sie beide gemacht, und sie ließen sich von der Leichtigkeit des Augenblicks treiben.
Zurück im Ferienhaus zog Flo Xabi ins Schlafzimmer, wo die Fenster weit geöffnet waren und der Duft von Salz und Sonne den Raum erfüllte. Sie ließen sich auf das große Bett fallen, ihre Beine noch sandig von ihrem Ausflug, und Xabi zog Flo spielerisch in seine Arme.
„Weißt du, was ich an dir am meisten liebe?", fragte Xabi leise, während er mit seinen Fingern eine Haarsträhne aus Flos Gesicht strich.
„Meine Tore?", neckte Flo, seine Augen voller Schalk.
Xabi lachte leise und schüttelte den Kopf. „Nein. Dein Herz. Du bist nicht nur ein unglaublicher Spieler, Flo, du bist auch ein wunderbarer Mensch. Und ich bin dankbar, dass ich das jeden Tag erleben darf."
Flo spürte, wie sein Herz bei diesen Worten schneller schlug. Er lehnte sich vor und küsste Xabi sanft, seine Lippen weich und warm. Der Kuss vertiefte sich langsam, wurde intensiver, während ihre Hände begannen, einander zu erkunden.
„Xabi...", murmelte Flo leise, während er sich an ihn schmiegte. Seine Wangen waren leicht gerötet, aber seine Augen strahlten vor Zuneigung.
„Was möchtest du, mein Liebling?", fragte Xabi sanft und ließ seine Lippen über Flos Hals gleiten, kleine Küsse hinterlassend, die wie Feuer auf seiner Haut brannten.
Flo antwortete nicht mit Worten, sondern zog Xabi näher zu sich, seine Hände glitten über Xabis breiten Rücken, während ihre Körper sich miteinander verflochten. Es war keine Eile in ihren Bewegungen, nur Zärtlichkeit und das Bedürfnis, einander ganz nah zu sein.
Xabi führte Flo langsam, fast ehrfürchtig, seine Berührungen waren sicher und voller Liebe. Jeder Moment fühlte sich wie ein Versprechen an – ein Versprechen von Hingabe, Vertrauen und unendlicher Zuneigung.
Die Zeit schien stillzustehen, während sie sich in ihrem gemeinsamen Rhythmus bewegten, und als sie schließlich nebeneinander lagen, ihre Körper ineinander verschlungen, war es, als würde die Welt um sie herum verschwinden.
Später, als der Abend über die Insel hereinbrach und die Sterne am Himmel funkelten, lagen sie gemeinsam auf der Terrasse, eine leichte Decke über ihnen. Xabi hielt Flo fest in seinen Armen, und der jüngere Mann sah verträumt in den Himmel.
„Ich hätte nie gedacht, dass es so sein könnte", sagte Flo leise.
„Wie was?", fragte Xabi und küsste Flo sanft auf die Schläfe.
„So leicht. So richtig. Ich dachte, es würde immer schwer sein, gegen all die Vorurteile zu kämpfen. Aber hier mit dir... das ist alles, was ich brauche."
Xabi lächelte und zog Flo noch enger an sich. „Und ich brauche nur dich. Der Rest der Welt kann warten."
In diesem Moment, unter dem funkelnden Sternenhimmel, wussten sie beide, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten. Ihre Liebe war keine Schwäche, kein Geheimnis mehr. Sie war ein Teil von ihnen, so selbstverständlich wie die Luft, die sie atmeten, und das Leben, das sie führten.
Ende
Wörter: 1605
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