"Herzrasen im Trainingslager"~ Joshua Kimmich x Jamal Musiala
Es war einer dieser Sommertage, an denen die Sonne gnadenlos vom Himmel brannte und der Rasen des Trainingsplatzes so grell grün leuchtete, dass man fast eine Sonnenbrille brauchte. Im Trainingslager der Nationalmannschaft herrschte wie immer geschäftiges Treiben, aber Jamal Musiala und Florian Wirtz hatten einen Plan.
„Okay, hör zu", flüsterte Jamal, während sie sich hinter einem der kleinen Tore versteckten. „Wenn er gleich rauskommt, schleichen wir uns an und spritzen ihm die ganze Wasserflasche über den Kopf."
Florian warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Du weißt schon, dass Joshua Kimmich dir das nie verzeihen wird, oder? Der Typ nimmt Training ernster als seine Steuererklärung."
Jamal grinste. „Genau deswegen machen wir es ja."
Florian verdrehte die Augen, aber bevor er widersprechen konnte, kam Joshua tatsächlich aus dem Gebäude. Er wirkte wie immer hochkonzentriert, mit einem Klemmbrett in der Hand – warum auch immer er ein Klemmbrett beim Training brauchte.
„Jetzt!", zischte Jamal und sprang aus dem Versteck. Florian folgte, allerdings mehr aus Angst, alleine zurückzubleiben. Mit einem lauten Schrei kippten sie die Flasche über Joshua aus, der wie versteinert stehen blieb, Wasser tropfte von seinem Haar und seinem Gesicht.
„Musiala", sagte er langsam, die Stimme ruhig, was nie ein gutes Zeichen war. „Wirtz."
„War ein Unfall!", rief Florian schnell und schob Jamal ein Stück zur Seite, als ob das seine Schuld mindern könnte.
Joshua wischte sich das Wasser aus dem Gesicht und legte das Klemmbrett beiseite. „Ihr zwei wisst schon, dass ich das nicht ungestraft lasse, oder?"
Jamal und Florian sahen sich an, dann stoben sie auseinander, jeder in eine andere Richtung. Doch Joshua war schnell, und es dauerte nicht lange, bis er Jamal eingeholt hatte und ihn sich über die Schulter warf wie einen Kartoffelsack.
„Florian, hilf mir!", schrie Jamal, doch Florian war längst auf halbem Weg zur Kantine.
Später im Gemeinschaftsraum
Nach dem Abendessen hatte sich die Mannschaft im Gemeinschaftsraum versammelt, und während die meisten mit Tischtennis und Kartenspielen beschäftigt waren, saßen Jamal und Florian mit gesenkten Köpfen auf der Couch. Joshua hatte sie zur Strafe dazu verdonnert, ihm jeden Tag die Fußballschuhe zu putzen – mit Zahnbürsten.
„Das war es wert", flüsterte Jamal schließlich, und Florian lachte leise.
„Ihr zwei seid schlimmer als meine kleinen Geschwister", sagte eine Stimme, und sie sahen hoch, direkt in das Gesicht von Kai Havertz, der sich mit einem Eis am Stiel neben sie setzte.
„Das ist ja ein schönes Bild", sagte Kai und nahm einen genüsslichen Bissen von seinem Eis. „Zwei aufmüpfige Küken, die von Papa Kimmich zurechtgewiesen wurden."
„Wir wollten nur ein bisschen Spaß haben", murrte Jamal.
„Spaß?", Kai grinste. „Ich würde sagen, das war schon fast ein Liebesbeweis."
„Was?", riefen Jamal und Florian gleichzeitig, während ihre Gesichter rot wurden.
„Na ja", sagte Kai und zuckte mit den Schultern. „Warum würdet ihr sonst so viel Aufmerksamkeit auf Joshua lenken? Er sieht euch beiden ja ohnehin mehr hinterher, als er zugeben würde."
Jamal starrte ihn an, während Florian nervös lachte. „Du spinnst doch."
„Vielleicht", sagte Kai, stand auf und ließ die beiden mit einem Augenzwinkern zurück.
Später in der Nacht
Jamal lag in seinem Bett, starrte die Decke an und dachte über Kais Worte nach. Klar, Joshua war streng und manchmal nervig, aber... war er nicht auch irgendwie süß, wenn er sich so aufregen konnte?
Ein leises Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Bevor er etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür, und Joshua stand im Rahmen.
„Ich wollte dir noch was sagen", begann Joshua, schloss die Tür hinter sich und trat näher.
„Ich wollte mich entschuldigen, dass ich vielleicht etwas zu streng war. Aber..." Joshua zögerte und setzte sich auf die Bettkante. „Ich denke, ich mag es, wenn du mich aus der Ruhe bringst."
Jamal blinzelte, sein Herzschlag beschleunigte sich. „Wirklich?"
Joshua lächelte leicht, das erste echte Lächeln, das Jamal an diesem Tag von ihm sah. „Ja. Und ich wollte dich fragen, ob du morgen nach dem Training... mit mir spazieren gehen willst. Nur wir zwei."
Ein breites Grinsen breitete sich auf Jamals Gesicht aus. „Klar. Ich bringe auch Wasser mit. Aber nur für den Fall."
Joshua lachte, schüttelte den Kopf und drückte sanft Jamals Schulter, bevor er aufstand. „Gute Nacht, Jamal."
„Gute Nacht, Joshua."
Als die Tür sich schloss, wusste Jamal, dass das Trainingslager doch noch besser werden könnte, als er es sich je vorgestellt hatte.
Seit dem Abend, an dem Joshua in Jamals Zimmer erschien, hatten sich die Dinge zwischen ihnen verändert. Sie trainierten oft nebeneinander, suchten immer wieder die Nähe des anderen – sei es bei den Dehnübungen, in den Pausen oder nach dem Training. Jamal bemerkte, wie Joshuas Hand öfter an seiner Schulter verweilte, wie sein Lächeln weicher wurde, wenn ihre Blicke sich trafen.
Eines Nachmittags, nach einer besonders intensiven Trainingseinheit, standen sie nebeneinander an der Seitenlinie. Joshua hielt eine Wasserflasche in der Hand und sah zu, wie die anderen Spieler scherzten und lachten.
„Du bist heute gut gelaufen", sagte Joshua, seine Stimme ruhig, aber irgendwie... sanfter.
„Danke", murmelte Jamal, sein Herz schlug schneller, als Joshua sich zu ihm drehte.
„Hast du noch was vor?", fragte Joshua plötzlich.
Jamal blinzelte. „Äh... nicht wirklich. Warum?"
„Komm mit", sagte Joshua schlicht, griff nach Jamals Hand und zog ihn mit sich.
Der Abend war warm, die Sonne tauchte den Himmel in weiches Orange, als sie auf einem abgelegenen Weg durch die Wälder rund um das Trainingslager spazierten. Joshua sprach über das Training, die Mannschaft, die nächsten Spiele – doch Jamal hörte nur halb zu. Seine Aufmerksamkeit war ganz auf die Art gerichtet, wie Joshuas Stimme klang, tief und beruhigend, und wie ihre Hände immer wieder kurz aneinander streiften, wenn sie nebeneinander gingen.
„Du bist still", bemerkte Joshua schließlich und blieb stehen.
Jamal zuckte mit den Schultern. „Ich... denke nach."
„Worüber?"
Jamal sah ihn an, seine braunen Augen suchten die von Joshua. „Über dich. Über uns."
Joshua zog eine Augenbraue hoch, ein kleines Lächeln spielte auf seinen Lippen. „Über uns?"
Jamal biss sich auf die Lippe, sein Herz raste. „Ich weiß nicht... ob ich mir das nur einbilde. Aber ich habe das Gefühl, dass da... etwas ist. Zwischen uns."
Joshua schwieg für einen Moment, dann trat er näher. Er legte eine Hand auf Jamals Wange, ließ seinen Daumen sanft über die Haut gleiten. „Das bildest du dir nicht ein", sagte er leise.
Und bevor Jamal etwas sagen konnte, zog Joshua ihn in einen Kuss. Es war vorsichtig, fast zurückhaltend, aber es reichte, um Jamals Herz in Flammen zu setzen. Er schlang die Arme um Joshuas Nacken, zog ihn näher, ließ sich in die Wärme des Moments fallen.
Als sie sich voneinander lösten, ihre Stirnen aneinandergelehnt, flüsterte Joshua: „Das wollte ich schon so lange."
Jamal lächelte, seine Hände glitten langsam über Joshuas Schultern. „Ich auch."
Zwei Monate später
Die Beziehung zwischen ihnen war kein Geheimnis, aber sie hielten sie dennoch privat. Sie waren vorsichtig, in der Öffentlichkeit nicht zu viel zu zeigen, doch in den gemeinsamen Momenten hinter verschlossenen Türen gehörten sie ganz einander.
Nach einem harten Bundesliga-Spiel, in dem beide gegeneinander antreten mussten – Jamal für Bayern, Joshua für die Nationalmannschaft – fanden sie sich in Joshuas Wohnung wieder. Jamal saß auf der Couch, eine Wärmflasche auf seinem Bein, während Joshua mit einer Decke und zwei Tassen Tee aus der Küche kam.
„Hier", sagte Joshua und setzte sich neben ihn, zog Jamal sofort in seine Arme.
„Du bist viel zu fürsorglich", murmelte Jamal, lehnte sich aber zufrieden an Joshuas Brust.
Joshua lachte leise, drückte einen Kuss auf Jamals Haar. „Jemand muss ja auf dich aufpassen. Du bist so oft in Gedanken, dass du vergisst, auf dich selbst zu achten."
Jamal drehte sich zu ihm um, seine Hände glitten unter Joshuas Hoodie, fühlten die Wärme seiner Haut. „Ich habe dich, das reicht."
Joshua ließ die Decke fallen, zog Jamal auf seinen Schoß, ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt. „Das wird immer so bleiben", sagte er, bevor er ihn küsste. Der Kuss war tief und verlangend, ihre Hände suchten einander, ihre Körper verschmolzen in der stillen Intimität des Moments.
Die Nacht war erfüllt von Zärtlichkeit, von leisen Worten und Berührungen, die alles sagten, was sie nicht laut aussprachen.
Als die Sonne durch die Vorhänge fiel, lag Jamal auf Joshuas Brust, seine Finger zeichneten sanft Linien auf dessen Haut. Joshua war halb wach, ein schläfriges Lächeln auf den Lippen.
„Was denkst du gerade?", fragte Jamal leise.
Joshua öffnete die Augen, sah ihn mit einem Blick an, der voller Wärme war. „Ich denke daran, wie unglaublich du bist. Und wie glücklich ich bin, dass du hier bist."
Jamal lächelte, hob sich leicht, um Joshua einen Kuss auf die Lippen zu drücken. „Ich auch. Selbst wenn ich dich beim nächsten Spiel wieder umgrätschen muss."
Joshua lachte und zog ihn zurück ins Bett. „Das wirst du nicht. Aber du kannst es versuchen."
Ihre Beziehung war intensiv, voller Leidenschaft und Wärme, aber auch leicht und verspielt – genau wie sie selbst. Und trotz der Herausforderungen, die die Distanz und ihr Beruf mit sich brachten, wussten sie, dass sie zusammen alles meistern konnten.
ENDE
WÖRTER: 1494
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