„Ein Neubeginn in seiner Wärme" ~ J. Bellingham x Y/N
Die stickige Luft im großen Saal drückte auf Y/Ns Brust. Menschenmengen bewegten sich geschäftig, doch sie hörte nur das schnelle Pochen ihres Herzens. Ihre zitternden Hände klammerten sich an die dünnen Stofffalten ihres schlichten Kleides. Sie wusste nicht, was schlimmer war: die Angst vor dem Ungewissen oder die Schuldgefühle, die sie daran hinderten, sich zu wehren.
"Bleib einfach ruhig", hatte ihr Vater ihr zugeflüstert, bevor er sie hierhergeführt hatte. Seine Stimme war kalt, ohne Spur von väterlicher Zuneigung. Die Worte brannten sich in ihr Gedächtnis.
„Du bist die einzige Möglichkeit, wie ich meine Schulden begleichen kann. Das ist für uns beide besser."
Besser. Sie fühlte sich alles andere als besser, als der Auktionator sie auf die kleine Bühne führte. Mit schamgesenktem Blick und schwerem Atem stand sie da, hörte, wie er sie anpries wie eine Ware.
„Eine seltene Schönheit, 18 Jahre alt, schüchtern, aber loyal und fleißig. Ein ideales Angebot."
Das Blut rauschte in ihren Ohren, als das erste Gebot erklang.
Die Minuten zogen sich wie Stunden. Y/Ns Blick wanderte zu den Männern im Raum – einige alt, andere mit einer kalten Härte in den Augen, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte.
„Zehntausend!"
„Fünfzehntausend!"
Das Murmeln und die Gebote vermischten sich, bis eine tiefe, ruhige Stimme den Raum erfüllte.
„Fünfzigtausend."
Die Menge verstummte. Y/N hob den Kopf ein kleines Stück, suchte nach dem Ursprung der Stimme. Ein junger Mann, groß und schlank, stand inmitten der Menge. Sein dunkles Haar war leicht zerzaust, seine Augen – dunkelbraun und ausdrucksstark – wirkten ernst, aber warm.
„Fünfzigtausend zum ersten, zum zweiten und... verkauft!" Der Auktionator schlug den Hammer nieder, und die Realität holte Y/N mit voller Wucht ein.
Sie wusste nicht, wie sie auf die Begegnung mit ihrem neuen Besitzer reagieren sollte. Ihre Schritte waren langsam, ihr Kopf voller wirrer Gedanken. Was, wenn er doch so war wie die anderen?
Als sie ihn schließlich traf, wartete er am Ausgang der Halle auf sie. Seine Haltung war entspannt, die Hände in die Taschen seiner schwarzen Jeans gesteckt. Als er sie ansah, lächelte er leicht.
„Hallo, ich bin Jude", stellte er sich vor, seine Stimme war ruhig und freundlich.
Sie brachte kein Wort heraus, ihre Lippen bebten leicht.
„Keine Sorge", sagte er sanft. „Ich habe dich nicht gekauft, um dich zu besitzen. Ich wollte nur nicht, dass jemand dich bekommt, der dir schaden würde."
Seine Worte überraschten sie. Misstrauen mischte sich mit einem kleinen Funken Hoffnung, den sie zu unterdrücken versuchte.
„Komm, ich bringe dich nach Hause", sagte Jude und deutete auf das Auto, das draußen wartete.
Die Fahrt war still, doch Y/N fühlte sich seltsamerweise nicht bedroht. Jude schien keinen Druck ausüben zu wollen, er ließ sie in ihrer Ruhe.
Als sie bei seinem Haus ankamen, blieb ihr Mund leicht geöffnet. Es war ein modernes, aber gemütliches Haus mit hohen Glasfenstern und einem kleinen Garten voller Blumen.
„Das ist jetzt dein Zuhause", sagte Jude, als er die Tür öffnete und sie hereinbat. „Du kannst dich hier frei bewegen, und wenn du etwas brauchst, lass es mich wissen."
Sie stand unsicher in der Mitte des Wohnzimmers, die Hände vor ihrem Bauch verschränkt.
„Ich habe dir ein Gästezimmer hergerichtet", fuhr er fort. „Du kannst dich dort zurückziehen, wann immer du willst."
Y/N nickte zaghaft. Sie verstand nicht, warum er so freundlich war, aber die Wärme in seiner Stimme ließ ihre Anspannung langsam nach.
Die ersten Tage waren schwer. Y/N hielt Abstand, sprach kaum, und selbst Judes geduldige Versuche, ein Gespräch mit ihr zu beginnen, prallten an ihrer Schüchternheit ab. Doch er drängte sie nie, respektierte ihre Grenzen.
Eines Abends, während sie schweigend am Esstisch saßen, legte Jude sein Besteck beiseite. „Du musst keine Angst vor mir haben, Y/N. Ich werde dich nie zu etwas zwingen."
Seine Worte berührten sie, auch wenn sie ihm noch nicht vollständig vertraute. Doch mit der Zeit begann sie, kleine Veränderungen zu bemerken. Jude kümmerte sich um sie, nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil er es wollte. Er fragte sie nach ihren Interessen, holte Bücher aus der Stadt, die sie lesen wollte, und zeigte ihr sogar, wie man spanische Gerichte kochte.
Eines Nachmittags, während sie im Garten saßen, fragte er sie: „Was möchtest du in deinem Leben machen?"
Y/N zuckte mit den Schultern. „Ich... weiß es nicht. Ich habe nie darüber nachgedacht."
„Vielleicht ist es an der Zeit, das zu ändern", sagte Jude mit einem sanften Lächeln.
Seine Worte brachten sie zum Nachdenken. Er schien so sicher, so zielstrebig – Eigenschaften, die sie bewunderte. Und je mehr sie ihn beobachtete, desto mehr begann sie, sich zu ihm hingezogen zu fühlen.
Eines Abends, als sie zusammen einen Film schauten, geschah es. Jude saß neben ihr, und als sie sich im Augenwinkel ansahen, fühlte sie ein Kribbeln.
„Y/N", begann er, seine Stimme war leise und vorsichtig. „Ich wollte dir schon länger etwas sagen."
Ihr Herz begann schneller zu schlagen.
„Ich habe mich in dich verliebt", gestand er, seine Augen suchten ihren Blick. „Und ich will nichts überstürzen, aber ich musste es dir sagen."
Y/N war sprachlos. Ihre Wangen wurden heiß, und sie wusste nicht, wie sie antworten sollte. Doch statt zu sprechen, lehnte sie sich vorsichtig zu ihm hinüber. Ihre Lippen berührten seine in einem schüchternen, aber ehrlichen Kuss.
Jude erwiderte den Kuss, seine Hand legte sich sanft an ihre Wange, als würde er sicherstellen, dass sie sich wohl fühlte.
In den folgenden Wochen entwickelte sich ihre Beziehung auf natürliche Weise. Jude war liebevoll, geduldig und unterstützend, und Y/N begann, sich in seiner Gegenwart sicher zu fühlen. Sie lachten zusammen, kochten gemeinsam und verbrachten Stunden damit, sich über alles Mögliche zu unterhalten.
Ihre Zuneigung zeigte sich in kleinen Gesten – ein sanfter Kuss auf die Stirn, wenn er an ihr vorbeiging, oder eine Umarmung, die länger anhielt, als es nötig war.
Eines Abends, während sie unter den Sternen im Garten lagen, fragte Jude: „Bist du glücklich?"
Y/N lächelte und griff nach seiner Hand. „Ja. Bei dir bin ich glücklich."
Er zog sie näher zu sich und küsste sie, lange und innig. In diesem Moment fühlte sie sich endlich frei – frei von ihrer Vergangenheit und bereit für eine Zukunft an seiner Seite.
Ihre Beziehung war von einer süßen Intimität geprägt. Sie waren nicht nur ein Paar, sondern auch beste Freunde, die sich blind vertrauten. Jude half Y/N, ihre Kreativität auszuleben, und sie inspirierte ihn, neue Seiten an sich selbst zu entdecken.
Und obwohl die Schatten ihrer Vergangenheit manchmal noch an ihr nagten, wusste sie, dass sie nicht mehr allein war. Jude war ihr Anker, ihr Zuhause – und sie war seins.
Ende
Wörter: 1100
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Hi Leute,
Danke fürs lesen, ich freue mich über Feedback und Wünsche
Liebe Grüße, eure Lara 🤍
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