"Der perfekte Pass"~ Jamal Musiala x Florian Wirtz
Der warme Sommerabend lag wie ein sanfter Schleier über dem Trainingsgelände, während Jamal Musiala seine letzten Schüsse auf das Tor übte. Es war ruhig, fast schon friedlich, da die meisten Spieler schon gegangen waren. Nur Florian Wirtz war noch da, der sich am Rand des Spielfelds dehnte, nachdem er ein paar Extrarunden gelaufen war.
Jamal beobachtete Florian unauffällig. Es war nicht das erste Mal, dass er sich dabei ertappte, wie sein Blick an dem Kölner hängen blieb. Florian hatte etwas Anziehendes, etwas Unbeschwertes, das Jamal faszinierte. Sie hatten sich in der Nationalmannschaft schnell angefreundet, doch in letzter Zeit merkte Jamal, dass da mehr war – zumindest von seiner Seite.
„Noch ein paar Extraeinheiten?" rief Florian plötzlich und riss Jamal aus seinen Gedanken.
Jamal grinste, während er sich einen Ball schnappte. „Man muss vorbereitet sein. Willst du mitmachen?"
„Klar", antwortete Florian und joggte zu ihm herüber. „Ich kann dir zeigen, wie man den perfekten Pass spielt."
„Oh, wirklich?" Jamal hob eine Augenbraue. „Ich dachte, ich wäre hier der Techniker."
„Wir werden sehen", erwiderte Florian und grinste.
Die beiden begannen, sich den Ball zuzuspielen, wobei sie immer anspruchsvollere Tricks einbauten. Es war ein Spiel, ein freundschaftlicher Wettbewerb, bei dem sie lachten und sich gegenseitig herausforderten. Jamal genoss die Leichtigkeit zwischen ihnen, das Gefühl, dass alles andere – der Druck, die Erwartungen – für einen Moment verschwinden konnte.
„Okay, letzter Versuch", sagte Florian schließlich und trat einen perfekten Ball zu Jamal. „Wenn du den nicht kriegst, gewinne ich."
Jamal sprang hoch und fing den Ball mit der Brust ab, bevor er ihn elegant auf den Boden brachte. Florian applaudierte. „Nicht schlecht."
„Nicht schlecht?" Jamal tat so, als wäre er beleidigt. „Das war perfekt."
Florian lachte. „Na gut, du bist ganz okay."
„Okay?" Jamal schob ihn spielerisch, und Florian stolperte absichtlich ein paar Schritte zurück, bevor er stehen blieb und Jamal ansah. Ihr Lachen verklang, und für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen.
„Du bist besser, als du glaubst", sagte Florian schließlich, seine Stimme leiser.
Jamal spürte, wie sein Herz schneller schlug. „Danke", murmelte er.
Später, als sie auf der Tribüne saßen und die letzten Sonnenstrahlen am Horizont verschwanden, sprach Jamal plötzlich das aus, was ihm seit Wochen durch den Kopf ging.
„Florian... ich glaube, ich mag dich mehr, als ich sollte."
Florian drehte den Kopf zu ihm, seine Augen suchend. „Was meinst du?"
Jamal zögerte, doch dann atmete er tief durch. „Ich mag dich. Nicht nur als Freund."
Die Stille, die folgte, war unerträglich, und Jamal wollte schon etwas sagen, als Florian leise lachte. „Ich dachte, ich wäre der Einzige, der so fühlt."
Erleichterung durchflutete Jamal, und er konnte nicht anders, als zu lächeln. „Also magst du mich auch?"
Florian nickte. „Ja. Schon eine ganze Weile."
Jamal fühlte sich, als würde eine Last von seinen Schultern genommen. Ohne nachzudenken, lehnte er sich vor und küsste Florian – vorsichtig, als wolle er sicherstellen, dass es wirklich real war. Florian erwiderte den Kuss, sanft und doch voller Gefühl.
In den folgenden Wochen entwickelte sich ihre Beziehung langsam, aber intensiv. Sie fanden Wege, ihre Zeit miteinander zu verbringen, ohne dass jemand etwas merkte. Abends, nach den Trainingseinheiten, schlichen sie sich oft auf den Platz, um zusammen zu spielen, zu lachen und einfach sie selbst zu sein.
Ihre Beziehung war voller kleiner Gesten – ein Lächeln über den Tisch hinweg, eine flüchtige Berührung, wenn niemand hinsah. Es waren diese Momente, die ihre Verbindung so besonders machten.
Eines Abends, als sie in Florians Wohnung saßen, fragte Jamal: „Denkst du, wir können das irgendwann öffentlich machen?"
Florian sah ihn nachdenklich an. „Ich weiß es nicht. Der Fußball ist nicht gerade... offen, weißt du?"
Jamal nickte. „Aber ich will dich nicht verstecken."
„Ich dich auch nicht", sagte Florian leise. „Aber vielleicht müssen wir noch ein bisschen warten."
Jamal verstand. Er wusste, dass Florian recht hatte, aber es machte die Situation nicht weniger frustrierend. Trotzdem war er bereit zu warten – so lange es nötig war, solange er Florian an seiner Seite hatte.
Die beiden wussten, dass sie einen Weg finden würden. Denn was sie hatten, war es wert, für zu kämpfen. Und solange sie zusammen waren, war alles andere zweitrangig.
Paar Wochen später:
Die Beziehung zwischen Jamal und Florian hatte sich in den Wochen nach ihrem Geständnis vertieft. Es war nicht mehr nur das Versteckspiel, das sie verband, sondern eine Vertrautheit, die sie in ihren seltenen gemeinsamen Momenten zelebrierten.
An einem freien Nachmittag hatte Jamal Florian zu sich eingeladen. Es war eines dieser stillen Zusammentreffen, die ihnen so wichtig geworden waren – ohne Druck, ohne Erwartungen, einfach nur sie beide in einer Welt, die sie gemeinsam geschaffen hatten.
Florian lehnte sich entspannt gegen die Sofakissen, während Jamal in der Küche verschwand, um ihnen etwas zu trinken zu holen. Als er zurückkam, hatte er zwei Gläser und ein verschmitztes Lächeln dabei.
„Also, worüber reden wir heute? Fußball? Oder darf es ausnahmsweise mal etwas anderes sein?" fragte Jamal und reichte Florian ein Glas.
„Wie wäre es mit... uns?" Florian sah ihn mit einem weichen Lächeln an.
Jamal ließ sich neben ihn fallen, seine Knie berührten die von Florian, und er lehnte sich näher. „Uns? Klingt gut. Was willst du wissen?"
Florian zog ihn ein Stück näher und legte seine Hand auf Jamals Arm. „Ich will wissen, was du dir vorstellst. Für die Zukunft."
Jamal schluckte, überrascht von der Frage, doch er ließ seinen Blick nicht von Florians Gesicht ab. „Ich stelle mir vor, dass wir eines Tages nicht mehr so tun müssen, als wären wir nur Freunde. Dass wir offen über uns sein können. Ich stelle mir vor, dass ich dich jeden Tag sehen kann, ohne mir Gedanken darüber zu machen, wer uns beobachtet."
Florian lächelte sanft. „Das klingt... perfekt."
Für einen Moment hingen ihre Blicke ineinander, und Jamal konnte nicht anders, als seine Hand zu heben und Florians Gesicht zu berühren. „Weißt du, du machst mich wirklich glücklich."
Florian lehnte sich in die Berührung und zog Jamal dann zu sich. Ihre Lippen fanden sich, und der Kuss war zärtlich, aber voller Emotionen. Jamal ließ sich tiefer in die Berührung fallen, seine Finger glitten in Florians Haar, während Florian seine Hände an Jamals Taille legte und ihn näher zog.
Die Zeit schien stillzustehen, während sie sich verloren. Die Wärme, die durch Jamals Körper floss, war fast überwältigend, und er wusste, dass es Florian genauso ging.
„Du bist das Beste, was mir passiert ist", flüsterte Florian, als sie sich schließlich voneinander lösten.
„Das kannst du später wiederholen", neckte Jamal und zog ihn zurück, seine Lippen suchten erneut die von Florian.
Der Nachmittag verging in einer Mischung aus Gelächter, leisen Worten und immer wieder gestohlenen Küssen. Die beiden wussten, dass sie diese Momente nicht ewig verstecken konnten, aber im Hier und Jetzt zählte nur ihre gemeinsame Zeit.
Als die Sonne unterging, lag Florian halb auf Jamals Brust, und sie unterhielten sich in leisen Tönen über alles und nichts. Es war in solchen Augenblicken, dass sie spürten, wie stark ihre Verbindung war – ein Band, das sich nicht lösen ließ, egal, was die Zukunft brachte.
Ende
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