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15 | Marius Wolf x Julian Brandt

ᵈᵘ ᵇᶤˢᵗ ᵒʰᶰᵉ ᵐᶤᶜʰ ᵇᵉˢˢᵉʳ ᵈʳᵃᶰ


Marius' pov

„Wo ist denn dein Problem?" Wütend starrte Julian mich an, jedoch gab ich ihm keine Antwort auf seine Frage. „Ich rede mit dir", versuchte er es ein weiteres Mal und ich antwortete: „Kannst du nicht einfach akzeptieren, dass ich es nicht es nicht will?" „Das würde ich, wenn du mir einen sinnvollen Grund nennst", meinte er, „ich will mich ja jetzt nicht vor der ganzen Welt outen, aber ich schaffe es einfach nicht mehr, den Jungs täglich irgendwas vorzuspielen, verstehst du? Ich will im Training oder bei den Mannschaftsabenden nicht durchgehend auf Distanz zu dir gehen müssen, weil du sonst sofort alles abblockst."

„Mann, Julian, ich hab einfach Angst, verstehst du das nicht? Nur weil alle das mit Gio und Erling so gut aufgenommen haben, heißt es nicht, dass das bei uns genauso ist", versuchte ich mein Verhalten zu erklären, doch er schüttelte nur enttäuscht den Kopf. „Warum sollte das irgendwen stören?" „Ich kann das einfach nicht", erwiderte ich. Meine Stimme blieb gegen Ende weg und ich sah ihn nahezu verzweifelt an, bevor ich hinzufügte: „Ich bin nicht mal vor meinen Eltern geoutet, wie soll ich dann das schaffen?"

„Moment, was?" Überrascht sah er mich an und fügte hinzu: „Du hast doch gesagt, dass du ihnen sogar von uns erzählt hast. Lügst du mich jetzt auch noch an oder was?" „Ich", nervös wich ich seinem Blick aus, während mein Atem sich beschleunigte. „Ich hab Angst davor, wie sie reagieren. Ich hab selbst lang genug gebraucht, um das zu akzeptieren und was ist, wenn sie mich dann hassen? Wenn sie den Kontakt zu mir abbrechen?"

Ich fühlte mich bei dem Gedanken, mich vor meinen Eltern oder sogar der Mannschaft zu outen, sichtlich unwohl, doch das schien Julian in dem Moment nicht klar zu sein und er sagte: „Und wie lang soll das so weiter gehen? Du bist Mitte zwanzig, hast du jemals vor, ihnen davon zu erzählen?" Verzweifelt raufte ich mir die Haare. „Jule, ich weiß es nicht, aber jetzt nicht."

Es dauerte noch etwas, doch irgendwann akzeptierte er, dass ich einfach noch nicht bereit dafür war. Als ich dann wenige Wochen später einen Anruf von meinen Eltern erhielt brach ich beinahe in Panik aus. Würde ich Julian etwas davon sagen, würde er mir sicher dazu raten, die Sache mit dem Outing hinter mich zu bringen, doch wollte ich das? Klar konnte ich ihn verstehen, mir selbst fiel es auch schwer, ihn nicht ab und zu einfach so vor den Jungs umarmen oder gar küssen zu können, doch was das anging hatte ich einfach viel zu sehr Angst vor möglichem Hass oder Abweisung, was beides auf uns zukommen könnte.

Jule nahm das alles viel lockerer und manchmal hatte ich schon das Gefühl, ich könnte ihm mit meiner diesbezüglichen Paranoia auf die Nerven gehen. Ich wusste nicht, was mit mir los war, doch langsam beschlich mich der Verdacht, er wäre ohne mich besser dran. Ich war doch nur eine Last für ihn. Er hatte sich schon im Teenageralter vor seiner Familie geoutet, selbst ein Großteil des Teams wusste, dass er schwul war, immerhin ging er ziemlich offen damit um. Ich selbst war mir auch schon lange darüber im Klaren, dass ich in Sachen Liebe nun mal einfach nichts mit Frauen anfangen konnte, doch im Prinzip wusste niemand davon außer Julian. Nicht mal gegenüber meinen besten Freunden, die ich seit Kindergartenzeiten kannte, hatte ich jemals ein Wort darüber verloren. Wobei, dass nur Julian davon wusste, stimmte nicht ganz. Ich hatte vor ihm eine einzige Beziehung gehabt, doch auch diese war letztendlich daran kaputtgegangen, dass ich Angst davor hatte, jemandem davon zu erzählen.

Vielleicht hatte ich es selbst noch immer nicht wirklich akzeptiert, vielleicht war das der Grund für alles und vielleicht veranlasste mich das auch dazu, Julian kurz vor dem Besuch meiner Eltern, über welchen er gar nichts wusste, folgende Nachricht zu schreiben: „Ich kann das nicht mehr, du bist ohne mich besser dran. Such dir jemanden, wegen dem du nicht dein Leben lang deine Beziehung verheimlichen musst."

Am Tag darauf meldete ich mich kurzerhand vom Training ab, behauptete ich wäre krank. Ich wusste, dass ich Julian nicht in die Augen sehen könnte, nicht nachdem ich es nicht einmal geschafft hatte, persönlich mit ihm Schluss zu machen. Den ganzen Tag verbrachte ich damit, im Bett zu liegen und sinnlos in der Gegend herumzustarren. Ich fühlte mich tatsächlich etwas krank, auf jeden Fall hatte ich Kopfschmerzen und soweit ich das ohne Fieberthermometer beurteilen konnte auch etwas erhöhte Temperatur. Jegliche Anrufe und Nachrichten, die mich an diesem Tag erreichten, ignorierte ich, denn ich wollte unter keinen Umständen Kontakt zur Außenwelt.

Spät abends klingelte es an der Tür. Ich wartete darauf, dass die Person davor endlich wieder verschwinden würde, doch stattdessen hörte ich kurz darauf Schritte in der Wohnung. Julian war der Einzige, der außer mir einen Schlüssel zu meiner Wohnung hatte, weshalb es niemand anders sein konnte.

Meine Vermutung bestätigte sich, als meine Zimmertür von außen geöffnet wurde und der Jüngere mein Zimmer betrat. „Man macht nicht per Nachricht mit jemandem Schluss, Marius", war das erste, was er zu mir sagte. Ich machte mir nicht einmal die Mühe, ihn richtig anzusehen, sondern starrte einfach nur weiterhin mit unerträglichen Kopfschmerzen meine Zimmerdecke an. Ohne Aufforderung meinerseits ließ er sich auf meiner Bettkante nieder und beobachtete mich so lange, bis mein Blick doch irgendwann seinen fand. Sofort bemerkte ich die tiefen Augenringe, welche sein Gesicht zeichneten und wenn man genau hinsah, konnte man noch Überreste von Tränenspuren auf seinen Wangen erkennen. Etwas in mir zog sich unangenehm zusammen bei dem Gedanken daran, dass er wegen mir ziemlich gelitten haben musste.

„Es ist mir egal, dass du niemandem davon erzählen willst", begann er zögernd, „und es ist mir auch egal, ob sich das irgendwann ändert oder wir unser Leben lang so weiter machen, aber es stimmt nicht, dass ich ohne dich besser dran bin." Ich antwortete nicht. Er griff unsicher nach meiner Hand und fügte hinzu: „Ich will dich nicht wegen sowas verlieren, ich liebe dich." „Ich dich doch auch", flüsterte ich so leise, dass es für ihn kaum hörbar war, „aber das hat doch keinen Sinn mehr."

„Sag sowas nicht", meinte er traurig lächelnd und begann, mir nachdenklich durch die Haare zu fahren. Ich konnte nicht anders, als meine Arme nach ihm auszustrecken und ihn vorsichtig an meine Brust zu ziehen. Schmunzelnd streifte er sich die Schuhe von den Füßen und legte sich anschließend richtig zu mir.

Seine Nähe vermittelte mir einiges an Sicherheit und vielleicht war das auch der Grund, weshalb ich sagte: „Jule, meine Eltern kommen morgen Nachmittag vorbei. Vielleicht... Also wenn du dabei bist, dann... Vielleicht kann ich..." Es fiel mir allein schon ziemlich schwer, die Worte überhaupt in den Mund zu nehmen, doch er schien zu verstehen. „Denk nicht, dass du das nur wegen mir tun musst, das ist ganz allein deine Sache." Ich schüttelte den Kopf. „Ich glaube das wird langsam echt mal Zeit, aber allein kann ich das nicht." „Du schaffst das", versicherte er mir, „ich lass dich nicht alleine und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, danach wird alles einfacher, glaub mir."

Irgendwann waren wir wohl beide eingeschlafen, denn als ich am nächsten Morgen aufwachte, war er noch immer bei mir und auch bis meine Eltern mittags vorbeikamen, blieb er bei mir, beruhigte mich, wenn ich wieder kurz davor war, in Panik auszubrechen und versicherte mir immer wieder, dass ich das irgendwie schaffen würde. Je später es wurde, desto nervöser wurde ich auch und als es dann plötzlich an der Tür klingelte wollte ich nichts sehnlicher, als einfach auf der Stelle zu verschwinden. „Du musst das nicht machen, wenn du nicht willst", versicherte Julian mir ein letztes Mal, jedoch meinte ich nur, ich würde das irgendwie schaffen.

Meine Eltern waren zu Beginn verwirrt über Julians Anwesenheit, nahmen es aber hin. Nachdem ich den beiden etwas zu trinken angeboten hatte, hatte ich das Gefühl, die Sache schnellstmöglich hinter mich bringen zu müssen, weshalb ich mit leicht zitternder Stimme meinte: „Ich glaube ich muss euch was sagen."

Das darauffolgende Gespräch kostete mich einiges an Nerven. Durchgehend hielt ich Julians Hand unter dem Tisch, wodurch mir erneut klar wurde, dass ich das ohne ihn unter keinen Umständen durchgestanden hätte. Während mein Vater zwar meinte, er müsse sich erstmal daran gewöhnen, erklärte meine Mutter, sie hätte nur darauf gewartet, dass ich endlich ehrlich zu ihnen war. Letztendlich stellte sich heraus, dass meine ganzen Sorgen umsonst gewesen waren, denn meine Eltern hatten keinerlei Probleme mit mir und nahmen Julian sogar schon mehr oder weniger in die Familie auf.

„Wenn du immer noch willst, sagen wir es morgen den Jungs", schlug ich Jule später an diesem Tag lächelnd vor, denn er hatte tatsächlich recht gehabt, endlich offen zu unserer Beziehung zu stehen hatte sich unglaublich gut angefühlt.

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