Kylian Mbappé (Teil 4/4)
3 Monate später
„Querida!?", rief mich mein Freund, während ich gerade im Bad war und mich für den Tag fertig machte. „Wir müssen gleich los!", fügte er noch hinzu, woraufhin ich mit den Augen rollte und gar nicht darüber nachdachte, mich zu beeilen. „Ich bin ja gleich fertig!", plärrte ich zurück, was natürlich eine Lüge war, da ich immer noch in Unterwäsche vor unserem Waschbecken stand. Plötzlich hörte ich Schritte und Neymar spitzte zur Badezimmertür hinein. „Ich wusste, dass du lügst.", schmunzelte er und begutachtete mich dabei von oben bis unten. „Fuck, du bist so sexy.", flüsterte er, was mich etwas rot werden ließ. Langsam ging er auf mich zu, nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich. Sofort erwiderte ich seinen sanften Kuss, der mit der Zeit immer leidenschaftlicher wurde. Ich spürte seine Hände überall auf meinem Körper und auch, wie er mit einer Hand in meinen Slip wanderte. „Ney...wir müssen doch gleich los...", stöhnte ich erregt, doch das schien Neymar nun nicht mehr zu interessieren. „Wir sind sowieso schon spät dran, da macht es auch nichts, wenn wir uns noch etwas Zeit für uns nehmen.", flüsterte er und sofort wanderte ein Grinsen auf mein Gesicht. Zustimmend nickte ich, woraufhin Neymar mich schwungvoll hochhob und in unser Schlafzimmer trug. Dort schliefen mir miteinander, bevor wir uns auf den Weg zu unserem Arbeitsplatz machten.
Seit dem Gespräch zwischen Kylian und mir in meinem Büro war einiges passiert. Kylian spielte nach wie vor noch bei PSG, sein Wechsel stand aber für das nächste Transferfenster fest, zwischendurch war es ihm nicht möglich gewesen zu wechseln. Tatsächlich bekam ich ihn so gut wie nie zu Gesicht, da er sich wie versprochen von mir fern hielt. Wir wechselten fast kein Wort miteinander, außer wenn wir uns mal zufällig auf dem Gang begegneten, was wirklich selten passierte. Dann grüßte er mich immer leise und schenkte mir ein zaghaftes Lächeln, bevor er schnell wieder verschwand.
Kurz nachdem das zwischen Kylian und mir auseinander gegangen war, hatten Neymar und ich angefangen, uns zu daten. Davon hatte anfangs niemand etwas mitbekommen, auch Kylian wusste davon anscheinend nichts. Während wir also in unserer Datingphase steckten, fand ich manchmal einen Strauß Blumen von Kylian in meinem Büro. Immer wieder hinterlegte er mir dort auch andere kleine Aufmerksamkeiten, jedoch traf ich ihn nie persönlich an. Tatsächlich hob ich alles auf, was er mir schenkte: die Blumensträuße, bis sie verwelkten, das Muschelarmband, den kleinen Eiffelturmanhänger... einfach alles.
Als die Beziehung zwischen mir und Neymar dann öffentlich wurde, zog sich auch Kylian noch weiter zurück. Ich bekam ihn garnicht mehr zu Gesicht und er hinterlegte auch nichts mehr in meinem Büro. Mit der Zeit versteckten Neymar und ich unsere Liebe auch nicht mehr auf der Arbeit, besonders Neymar war immer sehr anhänglich. Er küsste mich immer und überall, auf den Gängen oder nach dem Training, was Kylian natürlich auch mitbekam.
Nachdem einige Wochen ins Land gezogen waren, erfuhr ich schließlich von meinen Kollegen und auch von anderen Spielern, dass es Kylian mittlerweile immer schlechter ging. Er war beim Training oft abgelenkt oder erschient zu spät, weil er nachts nicht mehr schlafen konnte. Wenn ich ihn dann doch mal kurz auf dem Gang sah, konnte ich erkennen, dass er Augenringe hatte, sein Gesicht fahl war und seine Muskeln immer mehr abnahmen. Ich erfuhr, dass er manchmal keine Kraft hatte, zu trainieren, dass er wenig aß und auch schon des Öfteren von Spielern beim Weinen in der Kabine erwischt wurde. Neymar wusste auch davon, immerhin war Kylian nach wie vor sein bester Freund, allerdings sprach er mit mir eher weniger über ihn. Ich hatte Neymar nie wirklich von der ganzen Sache erzählt, die zwischen mir und Kylian gelaufen war, mit großer Sicherheit wusste er aber dennoch davon. Deshalb hielt er sich auch damit zurück, mit mir über Kylian zu sprechen. Aber nicht nur Neymar dürfte es irgendwann gecheckt haben, dass zwischen Kylian und mir etwas gelaufen war, sondern auch sonst jeder bei PSG, auch wenn sie nicht wussten, WAS genau da gelaufen war.
Da es Kylian wohl weiterhin schlechter ging und er immer weniger die geforderten Leistungen erbringen konnte, verlor er tatsächlich seinen Stammplatz bei PSG. Er war allem Anschein und Erzählungen nach ein nervliches Wrack und auch auch wenn ich es lange so gewollt habe, dass er sich auch nur ansatzweise so fühlte, wie ich mich damals in seinem Büro gefühlt habe, tat er mir mittlerweile einfach nur noch Leid.
An einem Tag beschloss ich schließlich, Kylian beim Training aufzusuchen, da ich einfach unbedingt mal wieder mit ihm reden wollte. Ich ging also zum Trainingsgelände und fand dort auch einige Spieler vor, inklusive meinem Freund, womit ich eigentlich nicht gerechnet hatte, da Neymar um diese Uhrzeit normalerweise Physio haben sollte. „Quedrida! Was machst du denn hier? Alles okay?", schrie er über den ganzen Trainingsplatz, da er mich natürlich sofort entdeckt hatte. „Ja, alles okay. Ich...wollte nur mal kurz beim Training vorbeischauen...", log ich ihn an, ich wollte nicht dass er davon wusste, dass ich eigentlich vorhatte, mit Kylian zu sprechen. „Hast du jetzt nicht eigentlich Physio?", fragte ich direkt hinterher, während ich mich möglichst unauffällig nach Kylian umschaute. „Oh shit, stimmt ja! Warum hat mir das keiner gesagt!?", stellte er aufgebraust fest, drückte mir einen schnellen, verschwitzten Kuss auf meine Lippen und stürmte sofort vom Trainingsgelände. „Wenn ich dich nicht hätte! Danke für die Erinnerung, Schatz!", brüllte er mir im Weglaufen noch nach, was mich leicht grinsen ließ. Das Grinsen verging mir allerdings gleich wieder, als ich feststellte,dass ich meinen Freund gerade angelogen und ihm verheimlicht hatte, dass ich auf der Suche nach Kylian war.
Ich schloss kurz meine Augen, atmete tief durch und versuchte, das jetzt einfach zu vergessen und mich nur auf Kylian zu konzentrieren. Auf dem Trainingsplatz war er nicht, also machte ich mich auf den Weg in die Umkleiden. Dort war er ebenfalls nicht auffindbar, ich wollte allerdings auch niemanden fragen, da mir das irgendwie unangenehm gewesen wäre. Meine letzteHoffnung war der Kraftraum und als ich dort ankam, sah ich zuerst niemanden, nahm aber laute Geräusche wahr, als würde jemand auf irgendetwas einschlagen. Langsam ging ich weiter, bis ich ihn sah: Kylian, oberkörperfrei, mit Boxhandschuhen vor einem Boxsack. Immer wieder schlug er darauf ein, sein nackter Oberkörper war übersät von Schweißperlen. Ich verfiel kurz in eine Starre als ich ihn anblickte, bis ich merkte, dass Tränen über seine Wangen liefen. „Kylian.", sagte ich leise, doch er schien mich zuerst nicht zu hören und dreschte weiter auf den Boxsack ein. „Kylian!", wurde ich nun etwas lauter, woraufhin der andere sofort mit seiner Tätigkeit aufhörte und mich überrascht ansah.
„Was...was machst du hier?", fragte er mich leise, während er seine Boxhandschuhe auszog und sich anschließend die Tränen vom Gesicht wischte. „Ich wollte...einfach nur fragen, wie es dir geht?", antwortete ich ihm ehrlich und ging noch einen Schritt auf ihn zu. „Mir geht es gut.", entgegnete er daraufhin und schnappte sich ein Handtuch, um seinen schwitzigen Oberkörper abzutrocknen. „Ich weiß, dass das nicht stimmt, Kylian.", entgegnete ich und erntete dafür einen bösen Blick von ihm. „Natürlich stimmt das nicht! Mir geht es scheiße, und das schon seit Wochen! Seit Monaten! Seit dem Tag, an dem ich dich gegen deinen Willen in meinem Büro angefasst habe und dann alles zwischen uns den Bach runter gegangen ist! Und ich hasse mich dafür! Wäre ich nicht so beziehungsgestört und unfähig, richtig zu lieben, dann könnte ich jetzt in Neymars Position sein! Dann dürfte ICH jetzt dein Freund sein und nicht ER! Verdammte scheiße!", brüllte er verzweifelt im Kraftraum umher, pfefferte sein Handtuch auf den Boden und drehte sich von mir weg, um sein Gesicht in seinen Händen zu vergraben. Wortlos starrte ich ihn an, denn ich war etwas mit der Situation überfordert, aber was hätte ich auch anderes erwarten sollen.
„Was...was soll das hier alles eigentlich? Warum bist du hier bei mir? Ich dachte...du willst mich nicht mehr sehen und nichts mehr mit mir zu tun haben...", murmelte er schließlich, während er immer noch mit dem Rücken zu mir stand. „Ich...ich halte es einfach nicht mehr aus, dich leiden zu sehen.", antwortete ich ihm leise, woraufhin sich Kylian wieder zu mir umdrehte. „Du...du fehlst mir.", fügte ich noch hinzu und bereute es im nächsten Moment irgendwie wieder. Kylian's Augen vergrößerten sich, nachdem ich diesen Satz zu ihm gesagt hatte und er ging einen Schritt auf mich zu, sodass wir nun sehr nah beieinander standen. „Weißt du...ich liebe dich nach wie vor, ich habe nie aufgehört, dich zu lieben...aber für eine Situation wie diese hier habe ich einfach keine Kraft. Ich fange langsam, ganz langsam an mich damit abzufinden, dass wir niemals zusammen sein werden. Aber wenn du mir jedoch sagst, dass ich dir fehle, dann ist da wieder dieses Fünkchen Hoffnung, was aber gleich wieder verblasst wenn ich dich später mit Neymar knutschend auf dem Gang sehe. Deshalb frage ich dich jetzt ein einziges Mal: gibt es noch Hoffnung für uns oder nicht?", erwartungsvoll blickte Kylian mich an und ich war komplett überrumpelt von dieser Frage, die er mir gerade gestellt hatte.„Ich...ich...", eigentlich wollte ich ihm sagen, dass es keine Hoffnung mehr für uns gab, da ich ja mit Neymar zusammen war. Aber irgendwie konnte ich es nicht.
„Hör' zu. Ich mache dir jetzt einen Vorschlag. In drei Tagen werde ich abends, um 20 Uhr, oben auf dem Eiffelturm auf dich warten. Wenn du dort erscheinst heißt das, dass du uns beiden noch eine Chance gibst und wenn nicht, dann ist die Sache zwischen uns endgültig beendet und wir reden nie wieder ein Wort mehr miteinander, denn anders überlebe ich die nächsten Monate nicht, bis ich zu Real wechsle. Was hältst du davon?", fragte er mich plötzlich nach ein paar Minuten des Schweigens und ich starrte ihn perplex mit großen Augen an. „Denk' einfach drüber nach. Wenn du dich gegen mich entscheidest, wovon ich ausgehe, bin ich dir auf keinen Fall böse. Ich würde mich auch nicht für mich entscheiden, nach all dem, was passiert ist.", fügte Kylian noch hinzu und verließ anschließend den Kraftraum. Mit klopfendem Herzen blickte ich ihm hinterher, meine Gefühle übermannten mich und nachdem die Tür hinter Kylian zugefallen war, fing ich einfach an zu weinen. In mir herrschte ein komplettes Gefühlschaos und ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich nun weiter handeln sollte. Nachdem ich gefühlt eine halbe Stunde ins Leere gestarrt hatte, verließ ich verwirrt den Kraftraum und ging zurück zu meinem Büro, um dort meine Arbeit fort zu führen.
Ich schloss mich den restlichen Arbeitstag dort ein, was mein Freund natürlich auch bemerkte, denn normalerweise trafen wir uns mehrmals pro Tag auf dem Gang, um zu reden oder rumzuknutschen. „Hey princesa, machst du heute auch irgendwann mal Feierabend? Ich habe dich, seitdem du beim Trainingsgelände warst, nicht mehr gesehen.", meldete sich Neymar zu Wort, als er eine halbe Stunde nach meinem regulären Dienstschluss bei mir ins Büro spitzte. „Ja, ja...ich...hatte heute einfach nur sehr viel zu tun...", murmelte ich und fuhr meinen Laptop herunter. „Alles okay?", fragte er mich, während ich schweigend meine Sachen zusammen packte. „Ja...", schnaufte ich und hoffte, dass er einfach keine weiteren Fragen stellen würde. „Wirkt aber nicht so.", bohrte er dann doch weiter nach. Also ging ich auf ihn zu, küsste ihn und zog ihn an meiner Hand aus meinem Büro. „Besser?", fügte ich hinzu, was er grinsend erwiderte.
Als wir zuhause angekommen waren, zog ich mich jedoch sofort wieder zurück und legte mich in unsere große Badewanne, um von meinen Gedanken abzuschalten. „Darf ich auch mit reinkommen?", fragte mich mein Freund und begann direkt, sich auszuziehen. „Ich...wäre gerade gerne etwas für mich.", antwortete ich ihm nur, was er akzeptierte, begeistert sah er dabei jedoch nicht aus. Nachdem ich gefühlte 2 Stunden gebadet hatte, legte ich mich schließlich zu Neymar ins Bett, drehte mich mit dem Rücken zu ihm und zog mir meine Decke tief in mein Gesicht. Doch dann spürte ich Neymars Hände an mir, ich spürte seinen bereits steifen Penis durch seine Boxershorts und seine Lippen berührten meinen Nacken, woraufhin ich sofort eine Gänsehaut bekam. So reagierte mein Körper immer auf den Brasilianer, doch irgendwie fühlte es sich...nicht mehr richtig an.
Seit meiner Begegnung mit Kylian im Kraftraum hatte sich in meinem Kopf ein Schalter umgelegt. Meine früheren Gefühle für Kylian, die eigentlich nie weg gewesen waren, kamen nun wieder zum Vorschein. "Ney...ich bin müde...", murmelte ich, als mein Freund mich wieder aus meinen Gedanken, meinem Gefühlschaos zurück holte. „Ich möchte jetzt gerade nicht...ich will einfach nur schlafen...", wimmelte ich ihn ab. „Okay, schade...", antwortete Neymar nur und akzeptierte es, was in einer Partnerschaft einfach selbstverständlich sein sollte. Natürlich war er auch davon nicht begeistert, aber er ließ mich in Ruhe, wie ich es mir wünschte. Er war wirklich ein toller Freund...aber er war eben nicht Kylian.
Die nächsten zwei Tage dachte ich sehr, sehr viel nach. Ich zog mich immer mehr zurück, auf der Arbeit blieb ich durchgehend in meinem Büro und auch von Neymar nahm ich körperlichen Abstand. Einen dritten Tag später war dann auch der Tag gekommen, an dem Kylian mich abends auf dem Eiffelturm erwartete. Ich hatte ihn seit unserem Gespräch im Kraftraum nicht mehr gesehen und meine Gefühle fuhren an dem heutigen Tag definitiv Achterbahn. Ich wusste nicht, was der richtige Schritt für mich war, ich wollte doch einfach nur glücklich sein. Während ich meine Arbeit in meinem Büro machte und über alles nachdachte, kam plötzlich mein Freund herein geplatzt. „Schatz, wir müssen reden.", sagte er zu mir und setzte sich ohne weiteren Kommentar mir gegenüber an meinen Schreibtisch. Mit großen Augen sah ich ihn an, was hätte ich auch anderes von ihm erwarten sollen. Mein Verhalten hatte sich die letzten zwei Tage um 180 Grad gedreht, ich war abweisend zu ihm, ich ging ihm aus dem Weg, ich zog mich von der Außenwelt zurück. An seiner Stelle würde ich auch nachdenklich werden, wahrscheinlich eher misstrauisch.
„Ich weiß...", murmelte ich schließlich und sofort stiegen mir Tränen in die Augen. „Es ist wegen Kyky, oder?", fragte Neymar direkt, er kannte mich mittlerweile eben doch ziemlich gut und dass zwischen uns mal etwas gelaufen war, war eben niemandem entgangen. Ich nickte nur und brach dann in Tränen aus, denn ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten. „Was war da zwischen dir und ihm...", murmelte er und sah mich mit einem ernsten Gesichtsausdruck an. „Wir...wir hatten da was am Laufen, etwas unverbindliches und ich...ich habe mich in ihn verliebt und...er hat diese Gefühle zuerst nicht erwidert, doch dann schon...aber...da war es dann schon aus zwischen uns und jetzt...naja...vor ein paar Tagen haben wir wieder miteinander gesprochen...", stotterte ich unter Tränen und Neymar wurde dabei immer blasser in seinem Gesicht.„Liebst du ihn noch?", fragte er daraufhin leise. Ich zuckte mit den Schultern und schniefte dabei in ein Taschentuch, während mein Freund mich immer noch entgeistert anstarrte. „Liebst du mich?", stellte er eine weitere Frage, bei der mein Herz das Rasen anfing. „Ja, ich meine...ich habe Gefühle für dich...", fing ich an, „...aber du liebst mich nicht. Du liebst Kylian. Richtig?", beendete Neymar meinen Satz. Wortlos sah ich ihn an und antwortete ihm nicht, doch ganz nach dem Motto keine Antwort ist auch eine Antwort verstand Neymar, dass dies nun mal die Wahrheit war. Ohne noch etwas zu mir zu sagen, stand mein mittlerweile wohl Ex-Freund auf und und verließ mein Büro, ohne sich nochmal zu mir umzudrehen. Weinend sah ich ihm hinterher, ein weiteres Mal überfordert mit meinen Gefühlen.
Die Stunden vergingen und 20 Uhr rückte nun immer näher. Eigentlich wollte ich nochmal nach Hause gehen, bevor ich irgendeine Entscheidung traf, doch da wollte ich gerade nicht mehr hin. Immerhin war es Neymar's Haus, in dem wir gemeinsam lebten, nachdem ich aus meiner alten Wohnung ausgezogen war und diese gekündigt hatte. Also lief ich nach meinem Arbeitstag verwirrt durch Paris, auf der Suche nach einer Entscheidung, die mein Leben verändern würde, egal wie sie ausfiel. Um 19:30 Uhr stieg ich schließlich die Stufen zum Sacré-Cœur hinauf, hier hatten Neymar und ich vor fast 3 Monaten unseren ersten Kuss gehabt. Unsere Beziehung hatte nicht lange gehalten, war aber unglaublich intensiv gewesen, weshalb ich darüber nachdachte, mich einfach bei Neymar zu entschuldigen und Kylian endgültig hinter mir zu lassen.
Irgendwie wartete ich auf ein Zeichen des Himmels, wie ich mich entscheiden sollte, als mich plötzlich ein Verkäufer von der Seite ansprach. Das kam hier in Paris des Öfteren vor, vor allem bei den vielen Touristen wollten die Straßenverkäufer einfach nur ihre Souvenirs loswerden. „Möchten Sie eine Kette mit schönen Anhängern kaufen?", bot der Mann mir an und hielt mir eine Kette unter die Nase. Normalerweise nahm ich von so etwas immer sofort Abstand, doch als ich die Kette sah, blieb ich wie angewurzelt stehen. An der Kette, die mir der Mann grinsend entgegen streckte, hingen zwei Anhänger: ein Eiffelturm und...ein kleines, goldenes K. Mit großen Augen starrte ich den Mann an, der nicht so recht wusste wie ihm geschah. „Ich danke Ihnen vielmals.", sagte ich dann nur zu ihm, drückte ihm einen 10 Euroschein in die Hand, entriss ihm die Kette und rannte die Stufen in Richtung Montmartre nach unten. Natürlich war der Mann mit der Kette nicht ausschlaggebend für meine Entscheidung gewesen, die ich nun getroffen hatte, aber...irgendwie war es wohl auch das Zeichen des Himmels gewesen, auf das ich so gehofft hatte.
Mein Handy zeigte 19:45 an, bis zum Eiffelturm brauchte ich ca. 45 Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich konnte nur hoffen, dass Kylian dann noch da war. Wie gedacht, erreichte ich eine dreiviertel Stunde später den Eiffelturm und rannte eilig zu einer der Kassen. „Ich...ich muss da hoch...ich...Kylian ist dort oben...", überrumpelte ich die Kassiererin, die mich nur schief ansah und anscheinend keine Ahnung hatte, wovon ich sprach. „Kylian Mbappé erwartet mich auf dem Eiffelturm...seit einer halben Stunde...ist er noch da? Wissen Sie etwas?", fragte ich sie hektisch weiter. „Ach Sie sind die Frau, für die wir heute den ganzen Tag den Eiffelturm für Touristen sperren mussten. Ich musste mir schon so viele Beschwerden den Tag über anhören.", erklärte sie mir und ich blickte überrascht um mich. Es stimmte, hier waren keine Menschen, zumindest nicht direkt am Eiffelturm, es gab keine Schlange, die Kassen waren alle leer. „Zeigen Sie mir bitte Ihren Ausweis, damit ich sicher gehen kann?", verlangte sie von mir, also zeigte ich ihr meinen Ausweis. „Herr Mbappé müsste eigentlich noch oben sein, zumindest habe ich ihn nicht weggehen sehen. Sie dürfen jetzt zum Aufzug gehen.", sagte sie abschließend zu mir und ich stürmte zum Aufzug, der mich fast bis hoch an die Spitze des Eiffelturmes brachte.
Mittlerweile hatte es auch noch angefangen zu regnen, aber das machte mir nichts aus. Im Dunkeln kam ich oben an, Paris war nun hell erleuchtet, genauso wie der Eiffelturm. Als ich ausstieg, war da zuerst niemand, doch dann sah ich ihn: Kylian, wie er an das Geländer gelehnt stand und auf die Stadt blickte, neben ihm lag ein Strauß Rosen auf dem Boden. Er hatte einen Anzug an, sich extra schick gemacht und nun stand er da im Regen und dachte sich wahrscheinlich, dass ich nicht mehr kommen werde.
„Kylian.", hauchte ich leise und er drehte sich sofort zu mir um. „Du bist wirklich gekommen.", sagte er mit zitternder Stimme und hob den Strauß Rosen auf. „Ich...ich weiß nicht was ich sagen soll. Es tut mir alles so unendlich Leid und...", fing er an, doch ich wollte nicht darauf warten, bis er ausgesprochen hatte. Im strömenden Regen rannte ich auf ihn zu und direkt in seine Arme. Seine Lippen trafen die meinen und als wir uns zum aller ersten Mal küssten, fühlte es sich an wie ein riesiges Feuerwerk...wie eine komplette Gefühlsexplosion. Ich vergaß alles um mich herum und wusste in diesem Moment, dass ich mich absolut richtig entschieden hatte. „Je t'aime mon amour.", flüsterte Kylian lächelnd in unseren Kuss und die Schmetterlinge in meinem Bauch spielten nun vollkommen verrückt. „Je t'aime Kylian."
THE END
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Hallo, Freunde der Sonne☀️
mit diesem Kapitel ist mein 4-teiliger One Shot zu Kylian nun angeschlossen. Ich hoffe es hat euch gefallen, über eine Bewertung und ein Kommentar würde ich mich sehr freuen.
LG, euer SkipperGirl🐧
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