"How do you feel, when the whole Stadium is calling Erling Haaland?"
"That's maybe one of the best feelings i had in my whole life."
(TW: Die Themen häusliche Gewalt und selbst verletzendes Verhalten werden ansatzweise erwähnt)
Verschlafen blicke ich auf mein Handy, nachdem mein Wecker geklingelt hat. Es ist 4 Uhr morgens und in einer Stunde fährt mein Zug nach Dortmund am Bahnhof ab. Heute ist das Spiel der Spiele, der Klassiker genannt, auf den sich ganz Fußball-Deutschland schon seit Wochen freut: Borussia Dortmund empfängt den FC Bayern München zuhause im eigenen Stadion. Trotz meiner Müdigkeit trage ich schon sehr große Vorfreude auf dieses Spiel in mir und das nicht nur, weil ich es mir live im Stadion ansehen werde. Tatsächlich hat mich nämlich Borussia Dortmund persönlich eingeladen, als ihr Gast bei diesem Spiel dabei zu sein und es gemeinsam mit den anderen Ersatzspielern am Spielfeldrand anzuschauen. Im Gegenzug dazu werde ich für meinen TikTok Kanal, der mittlerweile über eine Million Follower hat, einige Kurzvideos zu dem Spiel drehen, aus der Sicht der Dortmund Spieler und mit den Highlights des Spiels. Diese werden dann in Kooperation mit dem TikTok Kanal des BVB auf meinem Kanal, sowie auf dem Kanal des Vereins hochgeladen. Durch meinen TikTok Kanal ist der BVB nämlich auch erst auf mich aufmerksam geworden. Ich lade dort schon seit einiger Zeit kurze Videos rund um das Thema Fußball hoch, in denen ich zum Beispiel meine Meinung zu verschiedenen Spielen aus den unterschiedlichsten Ligen teile, die neusten News aus der Fußballwelt kundgebe oder auch immer wieder Stadionvlogs veröffentliche. Zu Beginn der Saison 21/22 hat mich dann tatsächlich die Social Media Abteilung der Dortmunder angeschrieben, mich nach einer Kooperation gefragt und zu dem Klassiker eingeladen.
Ich habe sofort zugesagt, denn auch wenn ich kein Fan des Vereins bin, sage ich bei so einer Anfrage natürlich nicht nein. Tatsächlich habe ich keine Lieblingsmannschaft, sondern schaue mir alle Spiele gerne an, jedoch kann ich die Dortmunder schon wirklich gut leiden und präferiere sie persönlich auch vor dem FC Bayern. Deshalb hoffe ich auch auf einen Sieg des BVB und würde es ihnen wirklich sehr gönnen. Meinen kleinen Koffer habe ich bereits gestern Abend gepackt, denn ich werde für 2 Tage in Dortmund bleiben und erst am Montag wieder mit dem Zug zurück nach Hause fahren. Ich werde mir nämlich nicht nur das Spiel ansehen, sondern am nächsten Tag auch nochmal einen Stadionspaziergang machen und in der Stadt umher bummeln, was ich ebenfalls alles für meinen TikTok Kanal mitfilmen werde. Meine gesamte Technik, über Ladekabel, Powerbank, Laptop und externe Festplatte habe ich bereits auch schon eingepackt. Snacks für die lange Zugfahrt sind ebenfalls schon vorbereitet, denn ich muss fast 7 Stunden Zug fahren, da ich lustigerweise in Bayern wohne, von wo ja auch der Gegner der Dortmunder anreist. Nachdem ich mich fertig gemacht habe, verlasse ich schließlich meine Wohnung und mache mich auf den Weg zu Bahnhof, der zum Glück nicht weit entfernt liegt und für mich gut zu Fuß erreichbar ist. Als ich nach einer langen, aber doch recht angenehmen Zugfahrt endlich in Dortmund ankomme, ist dort bereits ein buntes Treiben aus BVB und Bayern Fans zu erkennen, wobei die schwarz-gelben Farbakzente natürlich deutlich vermehrt aus der Menge herausstechen, als die rot-weißen.
Grinsend stürze ich mich in das Getümmel und zücke mein Handy, um ein wenig für meinen TikTok Kanal mit zu filmen. Ich starte auch einen Live-Stream um meinen Zuschauern zu zeigen, was in Dortmund vor dem Klassiker so alles abgeht. In der Innenstadt wird von einigen Fans schon etwas mit Pyrotechnik gezündelt, weshalb auch ein relativ hohes Aufgebot an Polizisten unterwegs ist. Die Zuschauer in meinem Live-Stream sind ganz begeistert von dem Anblick, den ich ihnen durch meine Handykamera biete und kommentieren fleißig.
„Geil, was da schon abgeht! Wäre jetzt auch gerne dort!"
„Wir packen das heute gegen die Bauern, 2:1! Heja BVB!"
„Die Zecken bekommen bestimmt wieder eine ordentliche Klatsche gegen uns, da bin ich mir sicher! Mia san Mia!"
„Wo im Stadion sitzt du? Ich bin auch dort!"
„Hol' die das Trikot von Haaland und grüß' ihn von mir! Wird bestimmt mega!"
Das ist nur ein Ausschnitt der Kommentare in meinem Stream, die ich mir grinsend durchlese, zum Teil auch etwas dazu sage und anschließend die Übertragung beende. Danach mache ich einen Abstecher in mein Hotel, das mit der BVB im Rahmen meiner Einladung tatsächlich gezahlt hat und wirklich nobel aussieht. Dort mache ich mich noch etwas frisch, bevor ich mich auf den Weg zum Stadion mache. Als ich dort ankomme, ist bereits richtig viel los und mir wandert direkt ein Grinsen in mein Gesicht. Ich war schon ein paar Mal im Westfalenstadion bzw. im Signal Iduna Park, wie es jetzt heißt. Es war wirklich immer sehr schön, weshalb ich mich auch sehr freue, wieder hier zu sein. Ich zücke direkt wieder mein Handy und nehme eine kurze Sequenz vor dem Stadion auf, wobei ich sogar von einigen Zuschauern erkannt werde und Fotos mit ihnen mache. Für mich fühlt sich das nach wie vor komisch an, von anderen Menschen angesprochen zu werden, obwohl ich ja mittlerweile schon über 2 Jahre auf TikTok aktiv bin. Aber ich freue mich natürlich jedes Mal darüber, wenn ich andere glücklich machen kann und nehme mir deshalb auch Zeit für jeden Einzelnen.
„Entschuldigen Sie? Ich wurde persönlich vom BVB zu diesem Spiel eingeladen, an wen muss ich mich denn hier wenden?", frage ich schließlich einen der Ordner vor den Eingängen. „Wer sind Sie denn? Könnte ich bitte Ihren Ausweis sehen?", fragt mich der Ordner daraufhin und schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Jacqueline Johnson vom TikTok Kanal JackyJ, der BVB hatte mich per Mail angeschrieben und...", antworte ich, während ich ihm meinen Personalausweis entgegen strecke. „...ist okay, Sie dürfen durch. Warten Sie bitte kurz, ich schicke Ihnen jemanden, der Ihnen dann weiterhilft.", unterbricht mich der Ordner. Kurz darauf werde ich auch schon von einer anderen Ordnerin aufgegabelt und folge ihr wortlos durch das Stadion. Sie führt mich tatsächlich in den Innenbereich, von wo aus man in den Spielertunnel kommt und den ich bis jetzt nur einmal bei einem Stadionspaziergang betreten habe. Die Ausnahme dabei war natürlich, dass sich dort zu diesem Zeitpunkt keine Spieler befunden haben, jetzt aber schon. Ich sehe Leroy Sané, Robert Lewandoswki und Manuel Neuer an mir vorbei laufen, sowie Manuel Akanji, Jude Bellingham und Marco Reus. Mit großen Augen blicke ihnen hinterher und sie nicken mir alle lächelnd zu. Während ich der Ordnerin weiter hinterher laufe, hole ich wieder mein Handy hervor, um diese Momente für meinen TikTok Kanal festzuhalten. Vor Aufregung kann ich mein Handy jedoch nicht ordentlich festhalten, es gleitet mir aus der Hand und fällt auf den Boden. „Shit.", murmle ich und möchte mich gerade nach unten beugen, als schon jemand schneller ist als ich.
„Du hast da was verloren.", höre ich den anderen sagen, blicke auf und schaue direkt in das Gesicht von Erling Haaland, dem Stürmer des BVB. „Ja, danke.", antworte ich grinsend, was der Norweger mit einem Nicken erwidert und dann an mir vorbei läuft, um die Treppen zum Spielertunnel hinunter zu gehen. Mit einem starren Blick schaue ich ihm hinterher, bis mich die Ordnerin wieder zurück in die Realität holt. „Folgen Sie mir bitte, Frau Johnson? Wir werden jetzt auch durch den Spielertunnel zum Spielfeld gehen, damit Sie dort auf der Ersatzbank Platz nehmen können.", sagt sie zu mir und ich folge ihr daraufhin. Der Spielertunnel sieht total schön aus, mit dem BVB Emblem zu Beginn und den leuchtend gelben Streifen an den Seiten, auf denen Borussia Dortmund steht. Ich bin bereits einmal durch diesen Tunnel gelaufen und dieses Mal ist es wieder genauso beeindruckend. Während wir in Richtung Spielfeld laufen, filme ich alles mit und laufe dabei auch an zwei Spielern vorbei, die sich im Tunnel unterhalten. Ich werfe einen Blick zu ihnen, erkenne Donyell Malen und erneut, Erling Haaland. Während der große, blonde Fußballer mit dem Niederländer im Gespräch ist, wendet er jedoch seine Augen von ihm ab und mustert mich eindringlich. Unsere Blicke verhaken sich kurz ineinander, bis ich mich wieder von ihm abwende, da ich sonst der Ordnerin nicht hinterher kommen würde. Als ich nochmal hinter mich blicke, liegen Erling's Augen noch immer auf mir, woraufhin ich mich verwirrt wieder umdrehe. Mir fällt auf, dass mein Handy gerade einfach alles mitgefilmt hat und leicht grinsend beende ich die Aufnahme.
Auf dem Rasen angekommen, laufe ich direkt in die Arme von Trainer Marco Rose. „Hallo, du bist das Mädchen von...wie heißt diese App? TokTik?", begrüßt mich Herr Rose grinsend und schüttelt meine Hand. „TikTok.", antworte ich lächelnd. „Genau, ich bin Jacqueline Johnson, aber alle nennen mich Jacky.", stelle ich mich ihm vor. „Freut mich, Jacky. Ich bin Marco Rose, aber alle nennen mich Trainer.", entgegnet er grinsend. „Wären Sie denn bereit dafür, ein Selfie mit mir zu machen, Trainer?", frage ich ihn daraufhin, was er mit einem Nicken bestätigt. „Na dann viel Spaß beim Filmen von deinen TokTik Videos, oder was auch immer du da machst. Hoffentlich kommt etwas Gutes dabei heraus.", sagt er anschließend zu mir, was ich mit einem Grinsen erwidere. Anschließend betrete ich den Rand des Spielfeldes und filme ein paar Eindrücke des Stadions und den Zuschauern ab. Einige BVB und Bayern Spieler sind auch schon dabei, sich warm zu machen, was ich ebenfalls festhalte. Plötzlich trifft mich etwas hartes an meinem Bein, ich zucke zusammen und sehe, dass es ein Fußball war, denn nun auf das Spielfeld kullert. „Tut mir Leid, den wollte ich eigentlich zu Marco schießen.", höre ich eine Stimme hinter mir, drehe mich um und blicke schon zum dritten Mal an diesem Abend in das Gesicht von Erling Haaland. „Dann solltest du wohl an deiner Schusstechnik üben, denn Marco steht da drüben.", stelle ich verwirrt klar und zeige auf Marco Reus, der sich gerade gefühlt 20 Meter weiter links von mir aufwärmt.
Erling blickt daraufhin nickend in Marco's Richtung und ein leichtes Grinsen wandert auf sein Gesicht, was mich ebenfalls grinsen lässt. „Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du mir verrätst, wie du heißt und was du hier Schönes machst?", fragt mich der Fußballer schließlich. „Ich heiße Jacky und ich nehme für meinen TikTok Kanal ein paar Videos von dem heutigen Spieltag auf. Dein Verein hat mich eingeladen, deshalb bin ich auch hier unten am Spielfeld.", erkläre ich Erling. „Das...ist ziemlich cool. Wie heißt du denn auf TikTok? Ich würde mir deine Videos nach dem Spiel auch gerne anschauen.", spricht er weiter und sieht mich fragend an. „Ich heiße dort JackyJ und...ich weiß noch nicht genau, wann ich die Videos hochlade. Ich muss morgen erstmal das ganze Videomaterial sichten und dann nach und nach alles bearbeiten.", antworte ich ihm, während wir durchgehend Blickkontakt halten. „Respekt, klingt nach ziemlich viel Aufwand.", erwidert der Norweger daraufhin, was ich mit einem Nicken bestätige. „Es ist ja immerhin mein Job, ich bin hauptberuflich Influencerin und....", „Flirten kannst du auch später noch Erling, jetzt ist Aufwärmen angesagt! Wir spielen gleich gegen die Bayern, also beweg' dich!", unterbricht un splötzlich Marco Rose lautstark, was mich leicht zusammenzucken lässt. „ICH HABE NICHT...", brüllt Erling daraufhin zurück, bricht dann aber seinen Satz ab und wendet sich wieder mir zu. „Ich muss dann mal...", murmelt er, wirft nochmal einen Blick zu seinem Trainer und joggt dann auf das Spielfeld.
Ich schaue Erling noch kurz hinterher, filme noch einige Sequenzen vom Aufwärmen und gehe danach in Richtung Ersatzbank, um mich dorthin zu setzen. Hier nehmen kurz nach mir dann auch Spieler wie Axel Witsel oder Donyell Malen Platz, die nicht gegen Bayern in der Startelf stehen. Bevor der Klassiker beginnt, singen die Fans im Stadion noch „You'll never walk alone", wovon ich sofort eine Gänsehaut bekomme, weil das so schön ist und natürlich filme ich das auch mit. Nach dem Abpfiff nimmt die Partie sofort ihren Lauf und beginnt sehr vielversprechend, indem Julian Brandt bereits in der fünften Minute ein Tor schießt und den BVB in Führung bringt. Ich springe jubelnd auf und renne zu der Ecke des Spielfeldes, an der Julian und die anderen Dortmunder gerade am Feiern sind. Ich filme den gemeinsamen Torjubel, wobei sich mein Blick mit dem von Erling kreuzt, der mich kurz freudig angrinst, was ich erwidere. Das Spiel geht direkt hitzig weiter und schließlich legt der FC Bayern mit einem Tor durch Robert Lewandoski in der neunten Minute nach. Vor der Halbzeitpause gelingt den Bayern sogar noch das zweite Tor durch Kingsley Coman, wodurch sie vorerst in Führung gehen. Die Dortmunder gehen mit angespannten Mienen vom Platz und durch den Spielertunnel in Richtung Kabine, während ich auf der Ersatzbank zurückbleibe.
Ich beschließe, in der Halbzeitpause einen kurzen Livestream zu starten und meine Zuschauer über die aktuellen Geschehnisse zu informieren. Ich gebe einen kurzen Einblick in das Stadion, filme die Ersatzbank und beantworte einige Fragen, als es auch schon weiter geht. Das Spiel läuft nur ein paar Minuten, da legt Jude Bellingham perfekt für Erling auf, der daraufhin ein richtiges Traumtor schießt. Lautstark rufe ich Erling's Namen, der von Nobby Dickel ausgerufen wird, mit den Fans im Chor und renne wieder zum Spielfeld, um den Torjubel mitzufilmen. Jude stürmt auf Erling zu und sieht ihn mit einem Blick an, der wahrscheinlich so viel bedeutet wie: Wie hast du das gemacht? Bist du überhaupt menschlich? Es ist wirklich witzig mit anzusehen und eine echt coole Sequenz, die ich in diesem Moment aufgenommen habe. Ich klatsche in Erling's Richtung, als sein Blick meinen streift und er zwinkert mir daraufhin zu, was mich sofort lächeln lässt. Nach dem Ausgleich geht es wieder zügig weiter, bis es zu einem Kopfballduell zwischen Julian Brandt und Dayot Upamecano kommt, bei dem sich Julian schlimm verletzt und auf dem Boden liegen bleibt. Diesen Vorfall filme ich bewusst nicht mit, da das nicht noch zusätzlich im Internet verbreitet werden muss. Als das Spiel schließlich weiter geht, bekommt der FC Bayern eine Ecke und da passiert es: der Schiedsrichter pfeift ab und es wird auf ein mögliches Handspiel von Mats Hummels überprüft.
Das macht mich extrem sauer, denn etwas früher in diesem Spiel gab es schon mehrere Vorkommnisse, die nicht vom VAR überprüft wurden und genauso würdig für einen Strafstoß zugunsten des BVB gewesen wären. Der Schiedsrichter entscheidet schließlich für einen Elfmeter, den Robert Lewandoski dann auch verwandelt und die Bayern damit in Führung bringt. Marco Rose tobt an der Seitenlinie, was ich auch verstehen kann, denn mir platzt gerade auch endgültig der Kragen. Diese ständige Bayernbonus macht wirklich keinen Spaß mehr, weshalb ich mich ebenfalls erhebe und in Richtung Spielfeld laufe, um mich lautstark aufzuregen. „Warum wurde die Szene mit Marco und Hernandez nicht überprüft? Und Davies hat den Ball auch mit der Hand berührt, als er Meunier verteidigt hat! Zudem wurde Erling vorhin bei einer Ecke von Lewandoski im Sechszehner geschubst! Warum wird da nichts gemacht, aber bei einem nicht klaren Handspiel von Hummels schon!? Das ist nicht fair!", brülle ich in Richtung Schiedsrichter, um meine zurückgehaltene innere Aggressivität, die sich über das Spiel angesammelt hat, rauszulassen. Plötzlich kommt der Schiri auf Marco Rose und mich zu, kramt in seiner Hemdtasche und zeigt dem Trainer die rote und mir die gelbe Karte. Marco Rose muss schließlich tobend von seinem Co-Trainer weggetragen werden und auf die Tribüne gehen, während ich mich wieder zurück auf die Ersatzbank begebe.
Verwirrt zerbreche ich mir den Kopf über die gerade vorgekommene Situation. Kann ich überhaupt eine gelbe Karte bekommen? Ich bin doch nicht mal ein Teil des Kaders oder des Trainerstabes! Ich bin nur ein Gast des BVB und nehme Videos für den Verein auf, aber vielleicht zähle ich dadurch auch schon zum Personal und kann daher gelb verwarnt werden. Frustriert setze ich mich wieder hin und verfolge weiterhin das Spiel, bis Erling schließlich ausgewechselt wird, der ebenfalls mehr als nur verärgert ist. Seine Jacke wirft er direkt vor mir auf den Boden und lässt sich dann auf den freien Platz neben mich sinken. Wir wechseln kein Wort miteinander, bis eine Nachspielzeit von 10 Minuten angezeigt wird und ich beschließe, einen weiteren kurzen Livestream zu starten, weil ich dieses Spiel nervlich einfach nicht mehr aushalte und mich ablenken muss. „Hey Leute! Ich schon wieder...es bleibt weiterhin spannend beim Klassiker und es gibt einfach 10 Minuten Nachspielzeit! Der Wahnsinn...", beginne ich meinen Stream und filme gezielt nur mich, da Erling sicherlich gerade keine Lust hat, sich vor meiner Handykamera zu zeigen. „Machst du gerade ein Video für TikTok?", fragt er mich dann doch interessiert. „Nein, ich bin gerade live und streame.", antworte ich und sofort ist der Chat voll mit Fragen, mit wem ich da gerade gesprochen habe. „Zeig' mal her. Ich könnte gerade etwas Ablenkung von dem Spiel gebrauchen.", entgegnet der Norweger schließlich, legt seine große Hand auf meine und dreht meinen Bildschirm so, dass er auch zu sehen ist.
Erling's Berührung löst sofort ein Kribbeln auf meiner Haut aus und mein Körper fühlt sich an wie elektrisiert. Erstaunt blicke ich zu dem Fußballer, der mich ebenfalls überrascht ansieht, als hätte er gerade die selbe körperliche Reaktion erlebt. Unsere Blicke verhaken sich ineinander, bis ich mich von ihm losreiße und mich wieder meinem Stream zuwende, der nun wirklich komplett am explodieren ist.
„Oh mein Gott, da ist Erling Haaland in deinem Stream! Erling, kannst du mich grüßen!?"
„Öööörling Haaaaaland! Öööörling Haaaland! Geiles Tor vorhin!"
„Warum wurdest du ausgewechselt? Du hättest locker noch ein Tor geschossen!"
„Ich würde Erling auch so gerne mal treffen! Bin echt neidisch auf dich!"
„Seht ihr, wie Erling sie ansieht? Die beiden würden irgendwie voll gut zusammenpassen!"
„Hilfe wie süß er sie anlächelt! Jacky bemerkst du das eigentlich gerade?"
„Ich shippe euch jetzt schon!"
Als ich diese Kommentare lese, die sich von Minute zu Minute überschlagen, schaue ich verlegen zu Erling und unsere Blicke treffen sich erneut, sodass wir beide grinsen müssen.
„Er hat vorhin auf dem Feld schon eingelocht, und später wird er noch bei ihr einlochen, HAHAHA."
„Ran da Erling! Vögel dir den Frust von der Seele, dann schießt du beim nächsten Spiel wieder mehr Tore!"
„Haaland schießt heute noch 'nen Hattrick und damit meine ich nicht auf dem Spielfeld."
Zwischen den ganzen begeisterten und auch süßen Kommentaren in meinem Stream, finden sich nun auch immer mehr Leute wieder, die etwas unter der Gürtellinie schreiben. Das entgeht auch Erling nicht, der seinen Blick mittlerweile wieder meinem Stream zugewandt hat und durch sein ganz gutes Deutsch auch einiges versteht. „Hey, hey, Leute!", fängt er an und nimmt mir mein Handy aus der Hand, um nun alleine mit den Zuschauern zu sprechen. „Hört bitte auf mit diesen Kommentaren. Jacky und ich kennen uns nicht, also braucht ihr solche Sachen auch nicht zu kommentieren. Selbst wenn wir uns kennenlernen wollen würden, ginge euch das nichts an, denn ich habe eine Privatsphäre, genauso wie Jacky.", weist er meine Zuschauer zurecht und beendet dann einfach den Stream. „Lass' uns noch das Spiel fertig schauen, hoffentlich passiert noch etwas und wir gewinnen doch.", sagt Erling schließlich zu mir und drückt mir mein Handy in die Hand. „Ich hoffe es auch. Übrigens finde ich es sehr beeindruckend, wie du meinen Zuschauern gerade deine Meinung gegeigt hast.", teile ich ihm mit, woraufhin er mich lächelnd ansieht. „Das war nur die Wahrheit. Noch viel beeindruckender finde ich es, wie DU dem Schiri vorhin deine Meinung gegeigt hast. Du warst dir nicht zu schade dafür, in diesem Moment für die Gerechtigkeit auf dem Platz zu sorgen und das...das hat mir echt gut gefallen.", antwortet Erling mir, was mich erneut zum Lächeln bringt. „Es hat mich eben aufgeregt, da ihr wirklich gut spielt und Bayern nur durch diesen Strafstoß in Führung gegangen ist.", erkläre ich ihm und der Fußballer nickt bestätigend.
Anschließend wenden wir uns wieder dem Spiel zu, das nach über 100 Minuten dann 3:2 für den FC Bayern München endet. Erling erhebt sich enttäuscht von seinem Platz und geht zu den anderen Spielern, unterhält sich nochmal kurz mit dem Schiri-Team und gibt auch einigen Bayern Spielern inklusive Julian Nagelsmann die Hand. Ich filme die Abschluss-Szenerie mit meinem Handy und beobachte, wie sowohl Erling als auch Jude Bellingham noch ein Interview geben, bei dem beide nicht gerade begeistert aussehen. Mein Blick liegt noch ein paar Minuten auf dem Norweger, bis ich mich schließlich dafür entscheide, nun in Richtung Spielertunnel zu gehen und den Rückweg zu meinem Hotel anzutreten. Es war ein ereignisreicher Abend, der langsam zu Ende geht und auch wenn ich mich gerne noch etwas länger mit Erling unterhalten hätte, muss ich mir eingestehen, dass er nun mal ein bekannter Fußballer ist, der wirklich besseres zu tun hat als sich weiterhin mit mir abzugeben. Als ich meinen Gang durch den Spielertunnel filme, erscheint plötzlich eine Benachrichtigung von meinem Instagram Account auf meinem Handy, die nicht von irgendjemandem kommt, sondern tatsächlich von Erling Haaland. „Ich habe gerade durch deinen TikTok Kanal deinen Instagram Account gefunden und dachte ich schreibe dir schnell, bevor du ganz weg bist. Du läufst nämlich gerade durch den Spielertunnel und ich würde dir jetzt am liebsten sofort hinterher gehen, aber ich muss gleich noch ein Interview geben weshalb ich hier im Moment leider nicht weg kann. Ich fand es sehr schön, mich mit dir zu unterhalten und ich würde mich freuen, wenn wir unser Gespräch weiter führen könnten. Würdest du vielleicht oben auf mich warten? Vor den Umkleiden? Ich beeile mich auch. Erling."
Während ich seine Nachricht lese, schlägt mein Herz plötzlich schneller und ich spüre, wie sich Glücksgefühle in mir breit machen. Grinsend antworte ich ihm, dass ich mich auch gerne weiterhin mit ihm unterhalten würde und oben auf ihn warten werde. Ich marschiere also die Treppen nach oben in den Innenbereich und scrolle dort zum Zeitüberbrücken etwas durch meinen Instagram Feed, wo ich direkt auf die Interviews von Erling und Jude stoße, die die beiden gerade gegeben haben. Jude schimpft ziemlich auf den Schiedsrichter, genauso wie Erling, was mich schmunzeln lässt, denn die beiden haben so recht damit. Im selben Moment kommt dann auch schon besagter Jude, gemeinsam mit Marco an mir vorbei gelaufen und beide unterhalten sich lauthals. „Vielleicht hättest lieber nicht so über den Schiedsrichter sprechen sollen, Jude! Möglicherweise bekommst du jetzt noch Probleme mit dem DFB! Eine Geldstrafe oder sogar eine Sperre!", ermahnt Marco seinen Teamkollegen. „Aber es stimmt doch! Er hat damals mitgeholfen, ein Spiel zu manipulieren! Soll ich etwa lügen?", entgegnet der Engländer wütend. „Nein, sollst du nicht aber...du hättest es einfach gar nicht erst erwähnen sollen! Die Klappe zu halten wäre definitiv besser gewesen!", weist Marco ihn weiterhin zurecht, woraufhin Jude nur noch etwas unverständliches vor sich hin grummelt. Man merkt, dass die Stimmung angespannt ist und die Dortmunder sich nach dem Spiel eindeutig betrogen fühlen, was ich sehr gut nachvollziehen kann.
Ich wende mich wieder meinem Handy zu, als mich plötzlich jemand an meiner Schulter berührt und daraufhin ein wohliger Schauer durch meinen Körper fährt. Ohne aufzublicken kann ich erahnen, wer dieser jemand ist, da mein Körper heute schon einmal eine solche Reaktion auf seine Berührung gezeigt hat. „Hey.", murmelt Erling leise, als ich ihm meinen Blick zuwende und ich erkenne deutlich, dass ihm die Enttäuschung förmlich in sein Gesicht geschrieben steht. „Hey. Tut mir echt Leid, dass ihr verloren habt. Ihr habt so gut gespielt, gekämpft und schlussendlich hat dieser Elfmeter dann das Spiel entschieden. Ihr braucht euch keinerlei Vorwürfe zu machen.", sage ich zu ihm, woraufhin er sein Gesicht grimmig zusammenzieht. „Gut gespielt reicht aber nicht...wir hätten gewinnen müssen! Und wegen dem scheiß' Elfmeter und diesem arroganten Schiedsrichter haben wir das nicht, fuck!", flucht er und ballt seine Hand wütend zu einer Faust zusammen. Natürlich war mir klar, dass seine Faust nur gegen die Wand neben mir fliegen wird, dennoch zucke ich sofort verschreckt zusammen, als er seine geballte Hand auch nur ansatzweise in Bewegung setzt. Dunkle Erinnerungen aus meiner Vergangenheit kommen sofort wieder hoch und ich spüre einen dicken Kloß in meinem Hals. Instinktiv bewege ich mich einen Schritt von den Norweger weg und senke meinen Kopf, während mir mein Herz bis zum Hals schlägt. „Alles...alles okay?.", fragt Erling vorsichtig nach und ich hebe langsam meinen Kopf, um ihn anzublicken. „J-ja, alles...alles gut.", lüge ich, was der Fußballer mit einem Schweigen und einem besorgten Blick in meine Richtung quittiert.
„Wie auch immer, die nächsten Spiele werden bestimmt wieder besser und ihr schlagt mit voller Kraft zurück.", versuche ich das Thema zu wechseln und mich dadurch auf anderen Gedanken zu bringen. „Das werden wir.", bestätigt mich Erling. Anschließend stehen wir schweigend nebeneinander und ich merke, wie ich mich langsam etwas unwohl fühle und nun doch besser den Heimweg antreten sollte. „Ich...werd' dann mal...", fange ich an zu reden. „Hättest du...", unterbricht mich Erling daraufhin und ich sehe ihn erwartungsvoll an. „Hättest du...also...", stottert er weiter vor sich hin und auch wenn ich ihn nur aus dem Fernsehen kenne, ist es ein ungewohntes Bild von dem Norweger, das sich hier vor mir zeigt. Im Gegensatz zu seinem Selbstbewusstsein und seiner Selbstsicherheit auf dem Platz, scheint er gerade schon fast schüchtern und unsicher zu sein. Ein leichtes Grinsen wandert über mein Gesicht, wovon Erling sich direkt anstecken lässt. „Hättest du vielleicht Lust auf...einen kleinen Abendspaziergang? Oder eher Nachtspaziergang? Dabei könnten wir uns noch weiter unterhalten und wären dabei nur zu zweit, im Gegensatz zu...", er unterbricht sich und blickt sich kurz um. "...hier. Nur wenn du das möchtest?", fragt er mich endlich und wird dabei etwas rot um die Nase, was wirklich süß ist. „Sehr gerne.", antworte ich erfreut, was Erling mit einem Lächeln erwidert. „Gibt es hier in Dortmund einen Ort, an dem du jetzt gerne sein würdest?", fragt er mich weiter und ich schaue ihn erstaunt an, da es sich verdammt ungewohnt für mich anfühlt, von einem Mann etwas gefragt zu werden und nicht alles über meinen Kopf hinweg bestimmt zu bekommen.
„Ich liebe den Phönixsee. Dort war ich schon ein paar Mal und komme auch immer gerne wieder dorthin, wenn ich mal in Dortmund bin.", „Ich wohne dort in der Nähe und bin tatsächlich auch ganz gerne dort, vor allem abends. Dann ist nicht so viel los und man wird nicht ständig von Fans umringt.", erklärt Erling mir daraufhin. „Also wenn du magst, können wir jetzt gerne dort spazieren gehen.", fügt er noch hinzu und ich nicke lächelnd. Bei Erling's Auto angekommen, steige ich vorsichtig in seinen Wagen und hoffe, dabei nichts kaputt zu machen oder zu verschmutzen. Verunsichert sitze ich nun auf dem Beifahrersitz und presse meine Knie zusammen, um nirgends anzustoßen. „Mach' es dir ruhig bequem, mein Wagen hält das aus. Du kannst meinetwegen auch deine Füße mit Schuhen auf dem Armaturenbrett ablegen, wenn du willst. Wobei das nicht so verkehrssicher ist und ich mir dann Sorgen um dich machen müsste, falls wir einen Unfall haben sollten. Wie auch immer, es ist nur ein Auto und nicht mein Heiligtum, also mach' die keine Sorgen.", kommentiert Erling die Situation, als der den Motor anschaltet und ich bin wieder aufs neue überrascht, wie einfühlsam ein Mann doch sein kann, denn ich noch nicht mal einen Tag persönlich kenne. Während der Fahrt lässt der Fußballer mich die Musik aussuchen und als ich unbewusst mitsinge, dreht er sein Radio leiser, was mich knallrot werden und verstummen lässt. „Ich...ich finde deine Stimme klingt wirklich sehr schön, deshalb habe ich die Musik runter gedreht. Darf...darf ich dich noch ein bisschen singen hören, oder ist dir das unangenehm?", fragt mich Erling und ich werfe ihm einen verlegenen Blick zu.
„Wenn du auch mitsingst, dann geht das klar.", schlage ich vor, woraufhin der Norweger laut los lacht. „Willst du damit auf meine frühere Rap Karriere hindeuten?", „Möglicherweise.", necke ich ihn. Er willigt daraufhin ein und wir liefern uns während der Fahrt ein Gesangsduett, womit wir vermutlich bei jeder Gesangsshow raus geflogen wären. Mit hat es jedoch sehr gefallen und Erling scheinbar auch, denn wir kommen beide aus dem Lachen nicht mehr raus. Es ist Wahnsinn, wie vertraut sich seine Gegenwart schon anfühlt, obwohl wir eigentlich Fremde füreinander sind und irgendwie gibt mir das wieder ein bisschen Hoffnung. Nachdem wir am Phönixsee angekommen sind, laufen wir los und unterhalten uns während unserem gemeinsamen Spaziergang über alles mögliche. Ich erzähle Erling sehr viel von mir, die unschönen Zeiten meines Lebens behalte ich jedoch für mich. Auch der Norweger teilt mir einiges über sich mit, sodass wir im dauernden Austausch stehen und uns dadurch besser kennenlernen. Die Zeit vergeht wie im Flug und je später es wird, desto kälter wird es auch. Ich spüre, wie mein Körper das zittern anfängt, obwohl ich eine dicke Jacke trage, aber mir wird nun mal sehr leicht kalt. „Ist dir kalt?", fragt mich Erling daraufhin, da er das wohl bemerkt hat. Ich nicke stumm und ziehe meine Jacke enger um mich, während wir weiterlaufen. Daraufhin bleibt der Norweger plötzlich stehen und zieht seine Jacke aus. „Hier, schlüpf' rein.", fordert er mich auf, zieht mir seine Jacke über meine Arme und kniet sich anschließend vor mich auf den Boden, um den Reißverschluss zu schließen.
Seine Jacke ist mir viel zu groß und reicht mir bis in die Kniekehlen, weil ich ziemlich klein bin. Dafür wärmt sie mich aber umso mehr und ich werfe Erling einen zufriedenen Blick zu. „Danke.", sage ich leise und kuschle mich in seine große Jacke, sie so gut nach ihm riecht. „Wir sollten jetzt gehen, bevor du mir hier noch erfrierst.", beschließt der Fußballer und wir machen uns auf den Weg zurück zu seinem Auto. „Hättest du...Lust, noch mit zu mir nach Hause zu kommen? Wir...könnten einen Film schauen. Nur, wenn du dich damit wohl fühlst. Falls dir das zu schnell geht, kann ich dich auch gerne zu deinem Hotel fahren.", fragt mich Erling und da ich mich in seiner Gegenwart wirklich wohl fühle, stimme ich zu. Als wir bei ihm zuhause ankommen, zeigt der Fußballer mir seine große und schön eingerichtete Wohnung, bevor wir uns auf sein Sofa setzen. „Wäre es okay für dich, wenn ich schnell duschen gehe? Ich war vorhin nach dem Spiel nicht, weil...ich schnell zu dir wollte, aber langsam fühle ich mich echt unwohl.", fragt er mich unsicher, doch ich quittiere es mit einem Nicken. „Klar, das ist kein Problem. Ich werde solange anfangen, meine Videos von heute für meinen TikTok Kanal zu sichten und zu bearbeiten.", sage ich zu ihm, zücke mein Handy und daraufhin verschwindet der Norweger auch schon. Ich schaue ihm kurz hinterher und als er schon einige Minuten verschwunden ist, nutze ich die Zeit, um schnell meine vernarbten Arme einzucremen. Seit einigen Wochen spannen und jucken meine Narben wieder sehr, weshalb ich sie regelmäßig eincremen muss, um den Juckreiz zu stillen und die Haut geschmeidig zu machen. Ich kremple also meine Ärmel nach oben, lege mein Handy zur Seite, hole die Creme aus meiner Tasche und fange vorsichtig an zu cremen.
„Jacky, bevor ich duschen gehe könnten wir doch noch schon mal etwas zu essen bestellen, wenn du Hunger hast? Das ist mir gerade so eingefallen, deshalb bin ich nochmal zurückgek...", als Erling plötzlich nochmal in seinem Wohnzimmer steht und sich bei meinem Anblick selbst unterbricht, zucke ich überrumpelt zusammen. Ich habe fest damit gerechnet, dass er schon unter der Dusche steht, doch dem ist leider nicht so. Schockiert blicke ich ihn an, mit bestem Wissen dass er gerade meine vernarbten Arme sieht und bin den Tränen nahe. „Ich...ähm...also...", stottert Erling nur vor sich hin und sein Blick liegt genau auf meinen Armen, womit ich mich mehr als unwohl fühle. Er scheint verschreckt und angeekelt von meinem Anblick zu sein, zumindest kommt es mir so vor, weshalb ich sofort aufstehe, mir meine Tasche schnappe und fluchtartig seine Wohnung verlasse. Natürlich lasse ich vor lauter Hektik mein Handy auf seinem Sofa liegen und wandere nun orientierungslos und heulend durch Dortmund. Auch wenn ich schon ein paar Mal hier war, habe ich einen Orientierungssinn wie ein Brot und deshalb keine Ahnung, wo ich hin muss und in welche Richtung mein Hotel liegt. Erling hat keine Anstalten gemacht, mir hinterher zu gehen, womit ich aber fest gerechnet habe. Es war nicht geplant, dass er meine Narben sieht, denn ich habe sie bis jetzt noch nie jemandem gezeigt, nicht mal meinen besten Freunden oder Eltern. Ich war definitiv zu unvorsichtig gewesen, was mir zeigt, wie wohl ich mich schon bei ihm gefühlt habe. Leider zu wohl. Es hat alles so schön zwischen uns angefangen, fast schon zu perfekt um wahr zu sein und ich habe innerhalb eines Tages alles wieder kaputt gemacht.
To be continued...
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Hallo, Freunde der Sonne☀️
Ich melde mich mit einem One Shot zurück, obviously mal wieder über unseren lieben Erling😄.
Das Spiel gegen die Bayern habe ich gefühlt bis heute noch nicht verkraftet und musste das dringend in einem One Shot verarbeiten bzw. aufarbeiten.
Zudem wollte ich auch mal wieder sensiblere Themen mit aufgreifen, die im zweiten Teil noch deutlicher herausgearbeitet werden (da werden dann auch offene Fragen, die sich in der Geschichte ergeben haben, geklärt.).
Ich hoffe, euch hat der erste Teil gefallen. Ihr könnt mir gerne eine Bewertung und einen Kommi da lassen.
LG, euer SkipperGirl🐧
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