»39«
[Taehyung]
„Ich gehe mal kurz zum Auto, ich glaube ich habe dort mein Handy vergessen." Sagte ich und Jungkook nickte, während er weiterhin seinen Koffer auspackte. Also ging ich dann aus unserem Haus und nahm die Autoschlüssel, um dann zu meinem Auto zu gehen, wo ich dachte mein Handy vergessen zu haben, da ich dieses im Haus nicht fand. Ich öffnete die Tür des Autos und begab mich mit dem Oberkörper in diesen, um zu sehen, ob ich es irgendwo hier liegen lassen habe. Doch irgendwie fand ich es auch hier nicht.
„Ihr seid wieder da?" Hörte ich plötzlich jemanden fragen, weshalb ich aus dem Auto kam und mich verwirrt umdrehte. „Changkyun? Was tust du denn hier?" Fragte ich den Jungen, welcher nur mit den Schultern zuckte und zu mir kam. „Ich wollte nur etwas spazieren gehen und habe dann dich hier gesehen." Meinte er und blieb vor mir stehen. „Okay, und woher weißt du, dass wir weg waren?" Er schmunzelte leicht.
„Ich gehe hier oft vorbei und habe in den letzten Tagen gesehen, dass das Auto weg war. Also hatte ich die Vermutung, dass ihr Urlaub gemacht habt. Wo ging es denn hin?"
„An einen Ort, wo du nicht warst. Und jetzt geh weiter, mit dir möchte ich mich ungern unterhalten."
„Hast du etwa Angst, dass Jungkook eifersüchtig wird?"
Ich drehte mich zu ihm um, nachdem ich schon gehen wollte und sah ihn mit gerunzelten Augenbrauen an. „Bist du dumm? Ich habe einfach keine Lust darauf mit dir zu sprechen. Was hat das mit Jungkook zu tun?" Fragte ich ihn dann, woraufhin er wieder mit den Schultern zuckte.
„Es wäre aber wahr. Er würde sicherlich eifersüchtig werden, wenn er uns beide sehen würde, da er von meinen Gefühlen zu dir weiß."
Irgendwie wunderte es mich etwas, dass er so offen darüber sprach, ohne zu wissen, ob ich überhaupt davon wusste. Es schien ihn selbst auch nicht zu stören, da er nach wie vor genau so vor mir stand und nicht ein einziges Mal von meinen Augen weg sah.
„Und wieso gehst du dann nicht weg, wenn du so denkst?"
„Weil ich dir etwas sagen muss."
Ich verschränkte meine Arme und lehnte mich an mein Auto, während ich darauf wartete, dass er redete.
„Also erstmal, ich habe das hier auf dem Boden gefunden, dachte es gehört vielleicht euch." Sagte er und holte aus seiner Jackentasche ein Handy, genauer gesagt mein Handy hervor, welches er mir hinhielt. Ich nahm es und sah es mir an, um zu sehen, ob es beim Fallen irgendwelche Risse bekommen hatte, aber fand zum Glück keine.
„Und das hättest du mir nicht früher sagen können? Wieso hast du es überhaupt eingesteckt?" Fragte ich ihn dann und legte mein Handy in meine Hosentasche, woraufhin ich meine Hände rieb, da es ziemlich kalt war und ich ohne einer Jacke rausgekommen bin, weil ich nicht erwartet hatte, dass es länger als zwei Minuten dauern würde.
„Weil mir kalt ist und ich nicht meine Hände draußen haben möchte. Könntest dich eigentlich auch bedanken, immerhin habe ich es vor einem Diebstahl bewahrt."
Leicht verdrehte ich meine Augen. „Okay, danke." Gerade stützte ich mich von dem Auto ab, um wieder rein zu gehen, doch er hielt mich bei meinem Vorhaben auf, womit er erreichte, dass ich ihm meine Aufmerksamkeit schenkte.
„Taehyung, warte. Ich muss dir noch etwas sagen. Es geht um Jungkook."
Als hätte ich einen Rückwärtsgang eingelegt, stellte ich mich vor ihn und lehnte mich erneut an das Auto. „Was meinst du?"
„Ich weiß nicht, ob Jungkook dir davon erzählt hat, wahrscheinlich eher nicht, weil ich weiß, dass er dir keine Sorgen bereiten möchte. Jedenfalls gibt es jemanden in unserer Klasse, der ihn ständig ärgert. Ich dachte du solltest es wissen."
„Jemand ärgert ihn? Wer und wie?"
Ich dachte bereits an eine Person, die schon früher nicht wirklich nett zu Jungkook war, wollte aber dennoch genau wissen, wer es war.
„Er macht die ganze Zeit Witze darüber, dass Jungkook angeblich einen Gedächtnisverlust haben soll. Ich weiß zwar nicht, ob es stimmt, aber wenn es wirklich so wäre, dann finde ich es echt falsch darüber Witze zu machen."
Ich verschränkte meine Arme. „Wer?" Fragte ich den jüngeren wieder, doch anstatt mir zu antworten, kam er mir plötzlich näher, weshalb ich mich mehr an das Auto lehnte. „Was wird das?" War meine nächste Frage, als er nicht einmal einen Schritt von mir entfernt stand.
„Ich möchte es dir zuflüstern."
„Wieso das denn?"
Er sah kurz zur Seite, wo sich das Haus befand, in dem Jungkook und ich lebten, ehe er sich wieder an mich wendete.
„Jungkook hat dir anscheinend nichts davon erzählt und so wie ich ihn kenne, möchte er es dich dann auch nicht wissen lassen. Er würde wütend sein, wenn er irgendwie hört, dass ich dir davon erzähle, also möchte ich es nicht riskieren."
Die Augen verdrehend seufzte ich, gab aber dann nach. „Deswegen bist du so leise. Aber okay, wenn du wirklich denkst, dass er uns hören kann." Sagte ich, damit ich es schneller hinter mir haben würde, auch wenn ich nicht glaubte, dass Jungkook uns irgendwie hören könnte, zudem er sich auch noch wahrscheinlich im Schlafzimmer befand.
Also lehnte ich mich etwas vor, womit ich dann mit dem etwas kleineren auf Augenhöhe war, damit er an mein Ohr konnte. „Die Person, die Jungkook immer ärgert, was auch schon voll lange und oft passiert, heißt-"
Ohne seinen langgezogenen Satz zu beenden, unterbrach er sich selbst, da er anscheinend nicht mir so nah kommen wollte, um mir nur etwas zuzuflüstern. Ich erschrak etwas, als er seinen Kopf aus dem nichts so drehte, dass sein Gesicht vor meinem war, woraufhin er mich küsste.
Was zur Hölle?
Ich war irgendwie viel zu schockiert, um mich zu bewegen, weshalb ich die Luft anhielt und mein gesamter Körper sich versteifte, da ein sehr unangenehmes Gefühl durch diesen zog.
„Taehyung hast du es gefunden-"
Nein, bitte nicht.
Als ich diese Stimme hörte, drückte ich Changkyun unsanft von mir, sodass er auch stolperte, was mir aber mehr als egal war. „Bist du eigentlich bescheuert? Was denkst du dir dabei?" Fragte ich ihn laut, voller Wut, doch er schien sich nicht einschüchtern zu lassen und sah mich einfach nur an, ohne etwas zu sagen.
Gerade wollte ich weiter sprechen, doch ich konnte im Augenwinkel sehen, dass Jungkook zu uns kam, weshalb ich meinen Kopf zu ihm drehte. Bitte lass ihn nichts falsches denken. Wir sind doch in keinem schlechten Film, dass er denken würde, dass ich freiwillig Changkyun geküsst habe.
„Jungkook, ich wollte es nicht. Das war alles er." Er schüttelte seinen Kopf. „Sei einfach leise. Sag jetzt nichts."
Als er bei uns ankam, nahm ich wahr wie schnell mein Herz raste, da ich Angst bekam und nicht wusste was gerade durch seinen Kopf ging, als er aus verletzten Augen zu mir sah. Bitte nicht. Bitte denk nicht so.
„Wie krass man sich einfach täuschen kann."
Er sprach diese Worte mit so einer Schärfe aus, dass es sich so anfühlte, als würde er diese direkt in meine Brust rammen. Ich kann das doch nicht zulassen. Er soll wissen, dass ich so etwas nie tun würde.
„Jungkook nein-" wieder unterbrach er mich. „Ich habe gesagt du sollst leise sein." Und das war ein weiterer Stich.
Für einige Sekunden sah er mir in die Augen, ehe er seinen Kopf zu Changkyun drehte und ihm einen so stark abwertenden Blick gab, dass ich sogar meine Augen etwas weitete. So habe ich ihn noch nie gesehen.
„Ich hoffe du weißt, wie sehr ich dich hasse."
Nach diesen Worten nahm er meine Hand, etwas fester als sonst und zog mich hinter sich her, bis zu unserem Haus. „Jungkook-" „Sag nichts." Anders als erwartet ging er nicht ins Haus, sondern blieb vor der Haustür stehen, sodass wir noch draußen waren. Er stellte sich vor mich und nun konnte ich sehen, dass sein Gesichtsausdruck etwas sanfter wurde.
Kurz sah er zur Seite, dort wo Changkyun immer noch stand und dann wieder zu mir. Leicht grinste er, irgendwie provokativ, ehe er seine Hände auf meine Wangen legte und mich an sich zog, sodass er mich dann küssen konnte.
Nun wusste ich, dass nichts was er sagte an mich gerichtet war, zumindest das negative. Alles war an Changkyun gerichtet, denn er vertraute mir und wusste, dass ich ihm so etwas nie antun würde. Ich war sehr erleichtert.
Der Kuss war intensiv, fast schon genau so leidenschaftlich wie bei unserem Sex, weshalb es sich auch anders anfühlte. Doch es fühlte sich gut an, wie soll es auch anders sein, wenn Jeon Jungkook mich küsst? Ich genoss es gerade unglaublich sehr.
Und dann hatte ich das Gefühl, als hätte ich mich nochmal neu in ihn verliebt, als er sich von mir löste und wieder zu Changkyun sah, daraufhin ihm etwas sagte, was dazu führte, dass mein Herz einen ganzen Schlag aussetzte.
„So macht man das."
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Provozieren kann er 🌚
:):
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