»17«
[Taehyung]
Da Jungkook mir sagte, dass er Lust auf Schokolade hatte, wir keine mehr hatten und er aufgrund von Hausaufgaben keine Zeit hatte, um sich diese zu kaufen, habe ich ihm gesagt, dass ich ihm welche kaufen würde, weshalb ich nun im Supermarkt war, um ihm die Schokolade zu holen, die er am liebsten aß. Natürlich tat ich es gerne, immerhin wollte ich immer, dass er glücklich ist und versuchte ihm immer das zu geben, was er brauchte. Doch ich fragte mich, woher dieses plötzlich starke Verlangen nach Schokolade herkam, denn bisher hatte sich der jüngere nie so stark nach etwas Süßem gesehnt. Aber wenn er eben etwas haben möchte, dann sorge ich auch dafür, dass er es bekommt, soweit es möglich ist.
Für ihn tue ich alles, sei es einfach nur Schokolade zu kaufen, oder von einer Brücke zu springen.
Nachdem ich also mehrere Sorten Schokolade für ihn gekauft habe, stieg ich in mein Auto, um wieder nach Hause zu fahren. Jetzt wo ich so übers Fahren nachdachte, erinnerte ich mich daran, dass Jungkook einen Führerschein machen wollte, denn er hatte schon das Alter dafür erreicht, dass er damit anfangen konnte. Ich hatte geplant diesen für ihn zu bezahlen, wofür ich etwas mehr arbeiten musste, denn ein Führerschein ist nicht gerade billig. Dies habe ich ihm an seinem achtzehnten Geburtstag versprochen, auch wenn er sich weigerte, denn auch er wusste, dass ich noch keinen festen Job und somit auch noch nicht das Geld dazu hatte.
Für unser Haus zahlten größtenteils meine Eltern, da sie darauf bestanden, dass ich mit Jungkook zusammenziehe. Nicht etwa, weil sie mich loswerden wollten - das sagten sie so jedenfalls -, sondern weil sie uns beiden viel Zweisamkeit schenken wollten und auch wussten, dass ich selbst noch lange nicht ausziehen würde, aufgrund meines Studiums, welches ich bezahlen musste. Ich gab meinen Eltern auch regelmäßig ein Teil meines Ersparnisses, den anderen Teil legte ich für mein Studium weg. Während meines Studiums, wofür ich hoffentlich bald angenommen werden würde, hatte ich geplant weiterhin zu arbeiten, da ich bis dahin sicherlich noch nicht genug Geld haben würde.
Hoffentlich werde ich dann auch so schnell wie möglich ausreichend Geld verdienen, sodass ich für Jungkook's Führerschein bezahlen können werde. Denn sobald er erstmal mit der Schule fertig ist, wird er durch den selben Stress wie ich gehen und erstmal viel arbeiten, um sein eigenes Studium bezahlen zu können. Und damit er nicht genauso viel wie ich arbeiten muss, wollte ich eben die Rechnung für seinen Führerschein übernehmen, nur damit er es leichter hat. Leider würde ich es aber sicherlich nicht bis zu seinem nächsten Geburtstag schaffen, was ich eigentlich vor hatte.
Und bei diesem Gedanken fing ich an über meinen eigenen Geburtstag nachzudenken, welcher schon eine Woche her war. Jungkook hat sich nicht daran erinnert, oder vielleicht auch schon. Nur hat er mir nicht gratuliert, weshalb er sich entweder nicht daran erinnert hat, oder es ihn einfach nicht interessierte. Das nehme ich ihm aber nicht übel. Immerhin hatte er viel größere Probleme, als dass er über so etwas unwichtiges, wie mein Geburtstag nachdenken musste.
Doch ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich an dem Tag deshalb nicht etwas traurig war. Ich hatte gehofft an dem Tag mit ihm, meinen Freunden und auch meiner Familie feiern zu können. Einfach nur, weil ich es so vermisste sie alle zusammen zu sehen, mit ihnen Zeit zu verbringen und einfach nur glücklich zu sein. Doch anstatt das zu tun, war ich genervt, da ausgerechnet an diesem Tag Changkyun kam, der meinem Freund jedes Mal etwas zu nah war. Und dann erfuhr ich noch, dass er anscheinend Gefühle für mich hatte, womit ich noch viel weniger etwas anfangen konnte.
Anders gesagt, hatte ich noch nie eine so schlechte Laune an meinem Geburtstag. Ich hatte nicht einmal meine Familie zu mir eingeladen, oder sonst wen, da mir einfach die Lust verging.
Da der Supermarkt, welcher der einzige war, in dem es diese bestimmte Schokolade gab, etwas weiter weg war, dauerte es bisschen, bis ich zuhause war. Während ich aber so viel über mein Leben nachdachte, verging die Zeit etwas schneller, weshalb ich auch schon vor meiner Haustür stand, um diese zu öffnen. Hinter dieser erwartete ich eigentlich nichts anderes, als einen dunklen Flur zu sehen, da Jungkook höchstwahrscheinlich im Zimmer war, oder vielleicht auch, was bisschen seltener passierte, im Wohnzimmer am fernsehen war.
Genau das passierte auch, denn als ich das Haus betrat, war es dunkel, weshalb ich mir nichts dabei dachte und meine Schuhe auszog, ehe ich hier im Flur das Licht einschaltete und dann ins Wohnzimmer ging. „Jungkook?" Sagte ich leise, da es hier irgendwie zu still war „Ich habe die Schokolade." Fügte ich hinzu, ehe ich auch hier das Licht einschaltete.
Überrascht und auch erschrocken zuckte ich, als ein so plötzlich kommendes Geräusch eines lauten „Happy Birthday" aus den verschiedensten Ecken des Raumes von der lächelnden Gruppe ertönte, welches aus meinen Freunden, Familie und auch Jungkook bestand, wodurch es mich so erschrocken hatte, dass die ganze Schokolade aus meinen Händen fiel, was auch davon kam, dass mehrere Konfettikanonen in die Luft gingen, was ebenfalls sehr laut war.
Mit großen Augen sah ich das Szenario vor mir an, welches ich definitiv nicht erwartete hatte zu sehen. Geburtstagsdeko hing an den Wänden, auf dem Boden lag sehr viel Konfetti, was man bestimmt noch nach Jahren hinter dem Sofa finden wird, der Esstisch war mit vielen Geschenken bedeckt und daneben waren zwei silberfarbene Heliumballons, die zusammen die Zahl einundzwanzig bildeten. Und das beste hier war, dass meine Familie, meine engsten Freunde und auch Jungkook hier standen, die alle hier waren, um mir zu gratulieren.
Bevor ich irgendwas sagen, oder auf irgendeiner Weise reagieren konnte, kam schon meine Mutter auf mich zu, um mich fest zu umarmen. „Mein Baby ist schon so groß geworden, gerade warst du doch erst zwölf!!" Beschwerte sie sich fast schon, während ich ihre Umarmung, welche ich jedes Mal einfach nur liebte, erwiderte. Nach dieser langen Umarmung sah ich erneut zu all den Personen, die schon auf mich zu kamen, um mir ebenfalls zu gratulieren. „Leute- was? Woher kommt denn das jetzt?" Fragte ich überfordert, bevor ich Jin, einen guten Freund von mir umarmte. „Na was denn wohl? Es ist eine Überraschungsfeier!" Sagte er mir, auch wenn es offensichtlich war.
Immer noch überrascht umarmte ich jede einzelne Person, die mir gratulierte, bis ich dann bei Jungkook ankam, welchen ich schon glücklich in die Arme schließen wollte, aber dann zögerte. Ich ließ meine Arme wieder senken und lächelte einfach nur leicht. Ich wollte ihn so gerne umarmen, meine Arme fest um ihn legen und ihm zeigen, wie froh ich darüber war ihn hier zu sehen. Aber ich hatte Angst, dass er es nicht wollte. Noch größer war die Angst, dass er sich von mir abwendet, sobald ich zu einer Umarmung ansetzen würde. Das würde mich ziemlich verletzen. Und das wollte ich jetzt nicht riskieren.
„Happy Birthday, Taehyung." Sagte er, bevor er näher an mich trat und total unerwartet seine Arme um meinen Hals legte und mich so umarmte. Ich weitete meine Augen und konnte es nicht verhindern, dass mein Herz anfing etwas schneller und auch doller zu schlagen, da ich dieses Handeln von ihm nicht vorhersehen konnte und es mich dementsprechend fast schon schockierte.
Gleichzeitig aber löste es in mir ein so schönes Gefühl aus, da ich so lange darauf gewartet habe endlich seine Nähe wieder spüren zu können und es mir die Hoffnung gab, ihm bald wieder genauso viel Liebe geben zu können, wie ich es zuvor tat. Mit einem warmen Gefühl in der Brust, welches meine Wangen leicht erwärmte, legte auch ich meine Arme vorerst vorsichtig um seine schmale Taille, ehe ich mit einem breiten Lächeln seinen zierlichen Körper an mich drückte.
Ich konnte nicht in Worte fassen, wie sehr ich das vermisst hatte.
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