23 - Die Wurzel des Übels
„Hier hört die Realität auf", merkte Hermine. Neville und Luna machten entmutigte Gesichter. Nur zögerlich traten sie nach vorne, an den Rand... der Welt? Als Hermine sie gefragt hatte, ihr zu helfen und zu vertrauen, konnten sie beim besten Willen nicht ahnen, wohin sie das führte.
Der Boden war aufgebrochen und manche Bruchstücke der Realität schwebten in der Luft. Am höchsten schwebte, wie ein Podest, das Relikt von Dumbledores Arbeitszimmer. Umbridge saß am Schreibtisch, das schimmernde Buch vor ihr. Die schreckliche Hexe allein war schon Entsetzen genug für die Helden, aber dass sie auch noch eine magische Waffe besaß, verschlimmerte ihre Situation um einiges.
„Was ist das?", wagte Neville zu fragen.
Hermine besah sich aus der Entfernung die Wurzel des Übels, ehe sie entgegnete: „Das Buch, das Schicksal schreiben kann. Aber ich wusste nicht, dass es wirklich existiert."
„W-was hat es damit auf sich?", wollte Luna wissen.
„Das Buch der Realität wird es auch genannt. Es taucht auf, wenn alle Heiligtümer des Todes zerstört werden", erzählte Hermine in bemüht sachlichem Ton.
„Die Zeit wird knapp. Wenn sie das Buch schon gefunden haben, gibt es kaum noch Zeit zu verlieren!", schaltete sich Neville ein. Seinen Zauberstab hielt er kampfbereit.
Sie schauten auf in den Himmel.
Umbridge machte sich groß in ihrem Sitz. Sie warf den dreien einen vernichtenden Blick zu.
„Und hier haben wir Harry Potter!", verkündete sie mit ihrer piepsigen Stimme. Sie war ganz in ihrem Element. Mit der Feder setzte sie am Blatt auf. Sie schrieb: Harry Potters Schicksal.
Oh, nein! Zeitgleich sprangen die Helden über die Grenze der Wirklichkeit. Neville und Luna nahmen all ihren Mut zusammen... für Harry ... und die Welt. „Vorsicht!", warnte Hermine. Das letzte, was sie wollte, war, Luna und Neville zugrunde gehen zu sehen. Sie fühlte sich ja schon schlecht, dass sie die beiden in ein so verhängnisvolles Abenteuer mitriss. Teleportieren war hier nicht möglich. Überall lauerten die Gefahren. Doch das Ziel schien greifbar.
Die drei eilten ihrem Ziel entgegen. Neville stolperte fast. Hermine reichte ihm den Arm und half ihm anschließend weiter hoch. Das war nicht mehr ihre Welt – das war die legendäre Welt. Aus Bruchstücken der Realität. Eine Insel mit einem Teil des Verbotenen Walds schwebte zu ihrer linken. Auf der gegenüberliegenden Seite erbaute sich... der Bahnhof Kings Cross.
Wer tauchte da auf zwischen den Splittern der legendären Welt? Ronald Weasley.
„Ron! Ron!", frohlockte Hermine. Sie winkte ihm entgegen.
Ron bemerkte sie etwas später. Er schien verwirrt.
„Bist das wirklich du?", rätselte Hermine. Es war als würde Musik in ihren Ohren spielen - romantische Musik, die sich schnell mit großem Klang entwickelte.
„Ja, ich bin's wirklich!", versicherte Ron.
„Ron?", meldete sich Neville.
„Du hast meine Botschaft gehört?", fragte Hermine hoffnungsvoll. Ihre Augen wurden feucht.
„Darauf kannst du Gift nehmen", entgegnete der Junge.
Hermine wollte ihn so gerne umarmen und liebevoll streicheln.
„Wir müssen weiter! Umbridge schreibt gerade das Schicksal von Harry!"
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