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Heute war der Tag des Abschieds. Basti musste wieder gehen, doch ich wollte das nicht. Basti sollte nicht gehen.
,,Musst du wirklich schon gehen.", fragte ich erneut.
Er nahm mich in den Arm und lächelte traurig.
,,Es tut mir leid, aber ja."
,,Ich will das nicht. Du sollst hier bleiben."
,,Maya! Du weißt das es nicht geht."
,,Ich weiß. Aber am liebsten würde ich dich hier bei mir einsperren, um dich nie wieder los lassen zu müssen."
,,Irgendwann muss du das nicht mehr."
,,Ich weiß. Aber gerade jetzt, will ich, dass du hier bleibst."
,,Ich würde auch gerne hier bleiben, aber denk daran, wenn du zu Weihnachten mit deinen Eltern kommst, bleibst du bis nächstes Jahr bei mir."
,,Das ist mein einziger Lichtblick.", flüsterte ich.
,,Ich dachte ich bin deine Sonne und du richtest dich nach mir." Basti sah mich jetzt grinsend an.
,,Hab ich doch gesagt. Du bist die Sonne und der Lichtblick den ich jetzt schon sehen kann, sind die Winterferien."
,,Du bist echt super.", meinte er da grinsend.
,,Bin ich denn auch seine Sonne?", fragte ich ihn und sah ihn aus großen Kulleraugen an.
,,Nein. Du bist mein Herz."
,,Aww. Das ist ja noch besser.", meinte ich jetzt lächelnd und gab ihm einen Kuss.
,,So mein Herz. Ich muss jetzt wirklich los." Sein Blick wechselte von fröhlich zu traurig. Sein Blick brach mir das Herz.
,,Das haben wir doch schon geklärt. Ich will dich nicht gehen lassen. Du bleibst bei mir." Ich schlang meine Arme fest um ihn und drückte ihn an mich.
,,Maya. Du kannst es mir doch nicht so schwer machen. Am ende bleibe ich doch noch hier."
,,Das ist doch genau das, was ich erreichen will.", erwiderte ich grinsend, mit dem Gesicht an seine Brust gedrückt.
,,Du weißt, dass es nicht geht." Jetzt versuchte er mich von sich weg zu schieben, doch ich hielt ihn fest. ,,Bitte Maya. Mach es mir nicht noch schwerer, als es eh schon ist." Seine Stimme hörte sich enttäuscht an, weshalb ich ihn sofort los lies.
,,Bist du sauer auf mich?"
,,Ich könnte niemals sauer auf dich sein." Jetzt drückte er mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich werde dich so vermissen.", flüsterte er.
,,Ich werde dich noch mehr vermissen." Ich zog Basti zu mir und küsste ihn.
Nach einer Weile löste Basti sich und machte einen Schritt von mir weg. Es tat weh. Ich wollte nicht das er ging! Er sollte hier bleiben! Mein Herz schmerzte jetzt schon total. Ich würde ihn so sehr vermissen. Er war mein Ein und Alles. Sollte ihm etwas passieren, wie in der Fanficton die ich gelesen hatte, dann wusste ich nicht was ich tun sollte. Was wenn er bei einem Autounfall stirbt? Wollte ich ohne ihn überhaupt noch leben? Hatte mein Leben ohne ihm überhaupt einem Sinn?
,,Bitte sei Vorsichtig.", sagte ich deswegen zu ihm.
,,Wobei?", fragte er lächelnd.
,,Beim Auto fahren. In der Fanficton die ich über dich und Veni gelesen habe, bist du in einen Autounfall verwickelt gewesen, weil du mitten auf der Autobahn beschlossen hast eine Vollbremsung hinzulegen. Also bitte sei Vorsichtig." Sanft legte ich meine Hand auf seinen Arm und sah ihm in die Augen. Seine Augen. In ihnen konnte man sich verlieren, so schön waren sie. Ach, was würde ich dafür tun sie von jetzt an jeden Tag zu sehen und das nicht nur über das Handy, wenn ich mit ihm telefonierte.
,,Mir passiert schon nichts.", erwiderte er sanft lächelnd und legte seine Hand auf meine. Sanft löste er meine Hand von seinem Arm und nahm sie stattdessen in seine. ,,Du musst aber auch auf dich Aufpassen. Und wenn doch noch irgendwas mit Marie sein sollte, du weißt, du kannst mich jederzeit anrufen, oder?"
,,Ja ich weiß. Aber ich bin auch ein Starkes Mädchen, dass nicht bei jedem kleinen Problem zu ihrem Freund rennen muss."
,,Das erwarte ich auch nicht von dir. Aber falls irgendetwas ist und du mit wem reden musst, dann Ruf mich einfach an."
,,Oder ich rede mit meinen Eltern, Gina, Nicole, Stegi, Lisa..."
,,Okay ich hab's verstanden.", sagte er lächelnd und unterbrach somit meine tolle Aufzählung.
,,Aber am liebsten rede ich immer noch mit dir.", flüsterte ich und zog ihn erneut in einen Kuss.
Jedoch löste er sich nach ein paar Sekunde von mir und wandte sich ab. Er ging zu seiner Tasche und machte sich auf den Weg zur Tür. Traurig lief ich ihm nach. Schweigend liefen wir zu seinem Auto. Er warf seine Tasche in den Kofferraum und wandte sich dann noch ein letztes mal mir zu.
,,Ich werde dich so sehr vermissen.", sagte er und zog mich in einer Umarmung.
,,Und ich dich erst."
Wir standen bestimmt eine Minute lang so dar, bis ich mich von ihm löste.
,,Ich liebe dich.", sagte ich noch zu ihm und sah zu ihm auf.
,,Ich liebe dich auch.", erwiderte er und gab mir einen kurzen Kuss.
Nachdem wir uns gelöst hatten, stieg Basti in sein Auto. Er fuhr die Fensterscheibe hinunter und sah mich traurig an.
,,Bis Weihnachten.", sagte er.
,,Bis Weihnachten." Ich beugte mich allerdings noch mal durch Fenster und gab Basti einen letzten Kuss. ,,Fahr vorsichtig.", sagte ich noch. Basti nickte nur und startete dann den Motor.
,,Ich werde dich so sehr vermissen."
,,Und ich dich erst. Bis Weihnachten.", sagte ich erneut. Basti nickte mir noch einmal zu und fuhr dann davon. Ich winkte ihm noch nach und ging dann zurück in meine Wohnung.
Ich ließ mich erst einmal auf das Sofa fallen und machte den Fernseher an. Zum Glück war Stegi live und ich konnte mich ein wenig ablenken. Doch nur stream zu schauen, wäre zu langweilig, also holte ich mir mein Mandala Buch von Loki und machte an einem Loki weiter. Nach einer Weile bemerkte ich, dass mich Gina versucht hatte anzurufen, weil meine Uhr vibriert hatte. Ich holte mir mein Handy und lies Stegis Stream währenddessen aber weiter laufen.
,,Hey was gibt's?", fragte ich Gina, nachdem ich sie zurück gerufen hatte und sie dran gegangen war.
,,Ich wollte mich bei dir erkundigen, wie es dir geht. Basti wollte doch heute fahren. Ist er etwa noch nicht weg? Du klingst noch so fröhlich."
Meine Stimmung änderte sich schlagartig. Eben war ich noch voll gut drauf, doch jetzt wo Gina erwähnte, dass Basti weg war, wurde ich wieder mit der harten Realität konfrontiert.
,,Doch er ist weg.", sagte ich jetzt verbittert.
,,Oh entschuldige. Ich wollte nicht, dass du dich jetzt wegen mir schlecht fühlst."
,,Ach schon okay. Wahrscheinlich hab ich das gebraucht, um mir klar zu machen das er wirklich nicht mehr da ist. Also danke dafür."
,,Natürlich." Ich hörte wie ihre Stimme doch noch etwas bedrückt klang. Wahrscheinlich fühlte sie sich jetzt Schuldig. Doch das sollte sie nicht! Ich machte ihr keinerlei Vorwürfe. Warum auch? Sie hatte ja nichts falsch gemacht, außerdem konnte sie ja auch nichts dafür, dass Basti wieder zurück musste.
,,Hey, wollen wir heute vielleicht etwas zusammen machen? Wir haben ewig nichts mehr zu zweit gemacht."
,,Also normalerweise hätte ich da nichts gegen, aber heute wollte ich mich mit Marie treffen."
,,Du willst dich mit Marie treffen?", hörte ich da Nicole, hinter Gina fragen, ,,Ich dachte wir machen heute etwas zusammen."
,,Sonst frag doch Marie, ob wir was zu viert tuen wollen. Weiß Marie eigentlich das ihr zusammen seid?"
,,Ähm... Nein.", sagte Gina jetzt und ich sah schon förmlich wie sie rot wurde, ,,Ich kann sie gerne mal fragen ob das okay ist. Aber seid ihr nicht eigentlich zerstritten?"
,,Wer ist mit wem zerstritten?", hörte ich jetzt wieder Nicole fragen, aber dieses mal war ihre Stimme lauter, was davon zeugte, dass sie jetzt näher bei Gina stand.
,,Marie und Maya."
,,WAAAAAS? Das hab ich ja gar nicht mitbekommen! Als ob ich das verpasst habe!" Nicole klang jetzt sehr aufgebracht.
,,Oh, ich dachte du wüsstest das.", erwiderte Gina jetzt kleinlaut.
,,Nein! Und mit wem telefonierst du eigentlich."
,,Du bist jetzt auf Lautsprecher.", sagte Gina jetzt zu mir.
,,Hey Nicole."
,,Oh. Hi Maya. Wieso hast weder du noch Marie mir erzählt das ihr zerstritten seid?"
,,Marie hat mir gedroht, dass wenn ich jemandem davon erzähle das wir zerstritten sind, sie meiner Familie etwas antut. Und ich wollte kein Risiko eingehen, also habe ich dir auch nichts erzählt. Es tut mir leid."
,,Sie hat was? Sie hat dir echt gedroht deiner Familie etwas anzutun? Das klingt gar nicht nach der Marie die ich kenne."
,,Genau das habe ich mir auch gedacht." Gina mischte sich jetzt auch wieder in unser Gespräch ein.
,,Woher wusstest du es eigentlich?", fragte Nicole jetzt.
,,Die beiden haben vor mir in der Gruppe gestritten und dann habe ich Maya angerufen und sie hat es mir erklärt. Marie hat mich nur angelogen und gesagt es wäre alles gut zwischen den beiden. Ich habe sie dann gebeten mir Maya mal zu geben und darauf meinte sie nur, dass sie gerade auf Klo ist."
,,Außerdem hat sie mir danach erst gedroht.", meinte ich jetzt.
,,Okay verstehe. Dann kann ich wohl nicht auf dich Sauer sein, sondern nur auf Marie."
,,Nein, du musst nicht sauer auf sie sein. Wir haben alles geklärt. Es ist wieder alles gut zwischen uns."
,,Ihr seid also wieder Freundinnen?", fragte Nicole skeptisch.
,,Nein. Aber ich werde nicht mehr sauer auf sie sein, nur noch enttäuscht. Ich weiß zwar nicht, ob ich ihr je ganz verzeihen kann, oder ob wir je wieder Freundinnen werden, aber ich komme mit ihr klar, also alles gut."
,,Und du fühlst dich echt bereit auch etwas mit ihr zu unternehmen?", fragte Gina jetzt.
,,Ja."
,,Okay dann frag ich sie, ob wir was zu viert machen können."
,,Hallo? Hast du nicht vor mich überhaupt zu fragen, ob ich noch was mit Marie tuen möchte."
,,Nein." Ich hörte wie Gina Nicole einen Kuss gab und begann zu lächeln.
,,Schreib mir dann gleich wann wir uns treffen und was wir machen."
,,Wir wollten Skateboard, beziehungsweise Waveboard fahren. So wie früher halt."
,,Au ja! Das haben wir echt ewig nicht mehr gemacht! Jetzt wo du es sagst, hätte ich auch echt Bock darauf!"
,,Okay super! Ich schreib dir dann gleich, wann und wo wir uns treffen."
,,Okay super. Bis gleich." Mit einem lächeln auf dem Gesicht legte ich jetzt auf und rief nun Basti an.
,,Na, vermisst du mich schon so sehr.", fragte er als Begrüßung.
,,Nein, tatsächlich nicht. Ich habe eigentlich nur angerufen, um dir zu sagen, dass ich mich nachher noch mit Marie, Gina und Nicole treffe und deswegen nicht wirklich Zeit habe mit dir zu telefonieren."
,,Was? Du lässt mich hier einfach alleine?"
,,In der Tat. Hättest du es etwa lieber, wenn ich traurig vor dem Fernseher sitze, Stegis Stream schaue und Trübsal blasen?", fragte ich grinsend.
,,Oh Gott nein! Das will ich auf jeden Fall nicht. Ich werde die Fahrt auch so überleben. Hab du einfach Spaß mit deinen Freundinnen."
,,Danke. Aber ich werde jetzt auf jeden Fall noch so lange mit dir telefonieren bis ich los muss."
,,Und wann musst du los?"
,,Weiß ich noch nicht. Gina schreibt es mir gleich."
,,Okay, dann lass dich einfach mal überraschen, wie lange wir noch telefonieren können."
1845 Wörter
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